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30. Mai – 2000, 2023, 2025

Heute ist mal wieder ein 30. Mai und damit ein weiteres Firmenjubiläum – seit 23 Jahren gibt es hier in der Gastfeldstraße meinen Supermarkt. Spart euch die Glückwünsche, Primzahl-Geburtstage sind nun wirklich nicht spektakulär.

Spannend wird es dagegen in zwei Jahren: Da gibt es meine Firma dann 25 Jahre und das ist definitiv mal ein Grund, hier ordentlich Remmidemmi zu veranstalten. Das Hauptproblem wird dabei natürlich wieder mal der Platz sein. Wir haben zwar den Hof hinterm Haus, aber da kann man nichts machen. Den Weg vom Haupteingang hier bis zur Seitenstraße dann da 50 Meter rein und schließlich zwischen den Häusern hindurch nach hinten auf den Hof gehen zu müssen, hat einfach nichts.

Was wir machen muss auf dem Gehweg und dem Parkstreifen machbar sein. Selbst eine einseitige Straßensperrung für einen Tag ließe sich vielleicht beantragen, aber da wird der Aufwand dann schon sehr groß. Wenn wir beide Parkstreifen bekommen könnten, wäre sicherlich schon viel gewonnen.

Bleibt die Frage, was man machen kann: Kinderschminken, Glücksrad, Tombola sind ja schon fast Standards für solche Tage. Für eine Hüpfburg wird der Platz nicht reichen, mobile Imbissbuden ließen sich dagegen auf dem Parkstreifen schon unterbringen.

Wenn ihr noch Ideen habt: Ich bin für alle Vorschläge dankbar und werde die Kommentare zu diesem Beitrag bei den Vorbereitungen zum Vierteljahrhundert berücksichtigen!

Noch ist es nicht akut, aber spätestens in 1,5 Jahren sollten die Planungen für dieses Jubiläum definitiv beginnen. Wir alle wissen, wie schnell die Zeit vergeht …

Wirre Storys

Warum bloß erzählen einem so viele zwielichtige oder auch heruntergekommene Typen immer wieder so wilde Geschichten, die ich schon einem Menschen, der nicht als Flaschensammler oder Alki durchs Leben geht, nicht ohne Zweifel glauben würde?

Zum Beispiel den Getränkegroßhandel des Mannes, den ich Shane nannte.

Oder der Typ, der stolz erzählte, dass er "letzte Nacht 30 Bitcoin geschürft" hätte – während er in schmuddeligen Plastiktragetaschen seine gesammelten Werke in den Automaten stopfte.

Oder der Mann, der sich als "Busfahrer" vorstellte, immer nachts kam und sich dabei vermutlich nicht nur in der Nacht, in der ich ihn erwischt hatte, die Tasche vollstopfte. "Busfahrer" sind viele und ich glaubte schon damals nicht, dass er auf dem einzelnen Platz ganz vorne links saß.

Oder ein langjähriger Stammkunde, der bei seinem letzten Besuch bei uns den Fünffingerrabatt direkt einkassiert hat. Die Sache blieb ohne Anzeige für ihn, aber dafür braucht er jetzt eine neue Einkaufsmöglichkeit. Ob er wirklich seinen Lebensunterhalt als Rennfahrer verdient hat, wie er uns einst berichtete? Ich zweifle …

Klar möchte man nicht als armer Schlucker dastehen, aber warum müssen die Geschichten, die man erzählt, denn immer gleich so sehr abenteuerlich werden? :-)

E-Shisha-Muster

Mit der Tagespost trudelte neben einem kleinen Flyer des Anbieters eine "E-Shisha", eine elektrische Einweg-Zigarette mit Erdbeeraroma hier ein. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen und es kam auch nicht einmal annähernd der Wunsch in mir auf, mal probeweise daran nuckeln.

"Hau weg!", dachte ich, und wollte sie schon in den Mülleimer werfen, als ich mich daran erinnerte, dass das eben nicht nur ein Stück Müll ist. In diesem Blogeintrag hatte ich ja vor einer Weile das Video vom Miniatur-Wunderland verlinkt, das auch bei mir zu einem gewissen Erkenntnisgewinn führte: In diesen E-Zigaretten sind Akkus und Elektronikkomponenten, die entsprechend wiederverwendet werden sollten und müssen. Sie haben also nichts im Hausmüll zu suchen.

Aber ich muss zugeben, dass dies so ein Produkt ist, das man tatsächlich sehr leichtfertig in den Müll wirft. Dass man da ein Elektrogerät in den Hand hält, das entsprechend entsorgt werden muss, übersieht man sehr schnell – selbst wenn man jemand ist, der sich Gedanken um die Umwelt macht. Wie es da bei anderen Leuten aussieht, kann sich nun jeder selber ausmalen …


"Da ist ein Ei kaputt …"

… sagte der Kunde und verwies auf das Eierregal. Ich bedankte mich für den Hinweis, ging zum Regal und wollte mir ansehen, was ggf. alles wegzuwischen ist. War nicht viel, der meiste Bruch verblieb innerhalb des Eierkartons.

Bleibt aber noch eine Frage offen: Wo sind die restlichen drei Eier?


Die verschollene TK-Truhe

Bei unserem großen Umbau Ende 2018 haben wir uns auch von der kleinen Ben&Jerry's-Kühltruhe (hier das letzte existierende Foto) getrennt. Da das Gerät nur eine Leihgabe war, hatten wir uns damals natürlich darum bemüht, dass sie abgeholt wird.

Nun kam vor ein paar Tagen eine neue Mitarbeiterin von Unilever zu uns und war ganz erstaunt darüber, dass sich die Truhe hier nicht mehr im Markt befindet. Der letzte Stand der Aufzeichnungen war, dass sie irgendwann mal bei uns abgeliefert wurde. Ob wir noch irgendwelche Nachweise über die Abholung hätten, wollte sie wissen – aber dem war natürlich nicht so.

"Ich werde das noch einmal prüfen, aber wenn sich da nichts ergibt, müssten Sie die Truhe bezahlen", erklärte sie mir.

"Wenn Sie mir diese Truhe, die definitiv abgeholt wurde, in Rechnung stellen, werde ich kein einziges Eis mehr von einer der Unilever-Marken hier verkaufen", erklärte ich ihr.

"Das ist dann Ihre Entscheidung", sagte sie, "da kann ich dann nichts dran ändern."

Etwas später kam via E-Mail die Info, dass die Truhe keinen Buchwert mehr habe und ihr Verbleib daher nicht weiter verfolgt würde. Auch wenn das Kühlgerät nur geliehen war – nach über acht Jahren im harten Supermarktalltag hätte das Gerät unabhängig vom Buchwert niemand mehr (außer privat vielleicht) haben wollen. Die war ja zum Umbau 2018 nach nur vier Jahren bereits schon reichlich angeschlagen …

Zwei Sterne für das kleine Sortiment

Wir haben in den letzten Tagen eine Google-Bewertung mit nur zwei Sternen bekommen. Die Begründung dafür lautete, dass das Sortiment hier im Markt nicht ausreichend ist.

Aber ja, aber nein, aber ja, aber nein …

Klar ist das Sortiment hier auf der Fläche relativ klein. Gemessen mit einem SB-Warenhaus mit mehreren tausend Quadratmetern Verkaufsfläche vermutlich sogar winzig. Vor allem auch im Drogerie- und Non-Food-Bereich. Ganz objektiv betrachtet ist das hier also ein kleines Sortiment.

Trotzdem trifft mich das etwas. Im Vergleich mit den anderen Geschäften hier im Umkreis, also einem REWE mit 25% weniger Verkaufsfläche und ein paar Discountern, über deren Auswahl wir nicht reden müssen, haben wir hier ein für unser Viertel geradezu riesiges Sortiment, für das wir auch immer wieder viel Lob bekommen.
Hinzu kommt, dass wir Kundenwünsche nicht ignorieren. Wenn Leute nach bestimmten Artikeln fragen und wir diese a) bekommen können und sie sich b) nicht in der Vergangenheit schon als komplette Ladenhüter erwiesen haben, nehmen wir sie immer gerne ins Sortiment mit auf.

Wenn wir die zwei Sterne also nur dafür bekommen haben, dass der- oder diejenige bestimmte Artikel nicht gefunden hat, wäre es sehr schade.