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Nachbarschaftlicher Obstklau

Über meinem Geschäft befindet sich rund ein Dutzend Mietwohnungen. Der Eingang zu den Wohnungen befindet sich genau neben der Eingangstür zum Laden.
Jahrelang standen im Eingangsbereich die aktuellen Obst- und Gemüse-Angebote, damit die Kunden sie schon gleich beim Betreten des Marktes wahrnehmen. Wie gesagt: Standen. Derzeit steht die Ware nämlich erstmal sicher hinter der Tür. Wir sind nämlich eher zufällig darauf gekommen, daß mindestens eine Bewohnerin (Vielleicht auch die ganze Familie oder WG) aus einer der Wohnungen über uns sich ständig am Außenaufbau bedient hat. Ohne zu bezahlen, versteht sich. Die Methode war ganz simpel: Haustür auf, mit dem Arm um die Ecke fassen und das Gemüse einsammeln. Wirklich beweisen kann es keiner, weshalb auch niemand konkret beschuldigt oder angezeigt wird, aber dennoch bin ich mir ziemlich sicher, daß da "krumme Dinger" gelaufen sind.

Aber nun ist's vorbei mit der Übeltäterei.

Wartend

Mit der älteren Dame war ein Zeitfenster von 15-16 Uhr für die Lieferung vereinbart. Die Botin stand mit der Ware gegen 15:20 Uhr bei der Kundin vor der Tür und hat rund eine Viertelstunde immer wieder geklingelt. Aber geöffnet hat niemand.

Sollte sie später anrufen und um eine erneute Zustellung bitten, wird sie hoffentlich Verständnis dafür haben, daß die Botin auch doppelt bezahlt werden möchte.

Mett

Ein Kunde suchte Hackepeter. Unser Fleischlieferant nennt das allerdings "Mett, fein gewürzt". Dennoch handelt es sich dabei um das gleiche Produkt.

Er stellte fest, daß unser "Mett" rohes Schweinefleisch ist und hat angewiedert dankend abgelehnt. Ich weiß nicht, was er stattdessen erwartet hatte...

Sockenklau

Eine Kollegin gab mir gerade den Tip, über die Videoanlage "drei Frauen mit Kinderwagen" zu beobachten. Zwei von denen gingen recht zügig zur Kasse und bezahlten ein paar Teile. Die dritte ging weiter durch den Laden, deponierte ein Bündel Socken in ihrer Handtasche und stopfte sich noch für über fünf Euro Haarklammern in die linke Hosentasche.

Die Frau war ziemlich abgebrüht und wußte genau was sie tat und was sie zu erwarten hatte.

Was Süßes

Eine Kundin schien etwas zu suchen. Weil ich zufällig gerade in der Nähe stand fragte ich, ob sie etwas Bestimmtes suchen würde.

"Etwas Süßes, das mich anmacht.", grinste sie.

Sie meinte wirklich etwas aus dem Schokoladenregal. ;-)

Gegenüber!

Eine Kundin wollte eine Sorte Zigaretten haben, die ich nicht führe. Nachdem ihr das Tabakwarengeschäft in rund 150m Entfernung zu weit weg war, habe ich sie auf den begehbaren Kiosk (Neudeutsch: Quickshop) auf der anderen Straßenseite verwiesen.

Wie weit ist denn das?

Genau auf der anderen Straßenseite.

Hier in der Nähe?

Das ist wirklich genau gegenüber.

Wie heißt denn der Laden?

Das ist eine Art Kiosk und hat keinen richtigen Namen. "Quick-Shop" steht obendrüber.

Wie weit ist denn das?

20 Meter..?

Und der hat die Zigaretten?

Weiß ich nicht. Aber fragen können Sie dort doch mal.

Ich weiß nicht...

Und damit ging sie Richtung Ausgang.

Weihnachtsmann?

Eine Kunde rief an und erkundigte sich nach seiner Lieferung. Ich wußte leider von gar nichts, da ich heute früh kurz abwesend war und in der Zwischenzeit wahrscheinlich der Auftrag entgegengenommen und dann vergessen wurde, mir Bescheid zu sagen.

Wo bleibt meine Ware?

Haben Sie denn bestellt?

Sonst würde ich wohl nicht nachfragen.

Wissen Sie noch, wer die Bestellung entgegengenommen hat?

Der Weihnachtsmann.

[klick]
Leckmichdochamarsch. Ich lasse mir ja einiges gefallen. Aber die Antwort in Kombination mit der sowieso schon unfreundlichen Art hat mir dann genügend Anlaß gegeben, einfach mal aufzulegen. Das überschreitet ja sogar meine Definition von "Kundenservice" - und das will was heißen!

Zwei Minuten später rief Herr D. wieder an:

Was ist denn jetzt?

Passen Sie mal auf: Das geht auch alles ein bißchen freundlicher. Wir können uns hier wie normale erwachsene Leute unterhalten. Wenn ich Sie etwas frage, dazu mit der Absicht, Ihnen weiterzuhelfen, brauchen Sie mir nicht mit "Weihnachtsmann" zu antworten. Ein einfaches "Weiß ich leider nicht." hätte es auch getan.

Dann bestelle ich eben woanders.

[klick]
Nun hat er aufgelegt.

Inzwischen hatte ich im Lager nachgesehen und da stand tatsächlich ein zusammengesuchter Einkauf. Ohne noch einmal bei dem Kunden nachzufragen, habe ich die Botin angerufen und ihm den Auftrag zugestellt. Zur ihr war er dann auch erstaunlicherweise wieder ganz freundlich.

Irgendwie kommt einem die Idee, der braucht den Streß irgendwie gegen seinen langweiligen Alltag oder was weiß ich denn, wofür... :thinking:

Produktanfragen

Immer wieder kommt es vor, daß Kunden nach Artikeln fragen, die ich noch nie im Sortiment hatte oder die schon vor sehr langer Zeit rausgeflogen sind. Es hilft oftmals auch kein noch so großes Argument dabei, einen Kunden von der Meinung abzubringen, daß er es "letzte Woche hier noch gekauft" hätte.

Getoppt wird das immer wieder von Anfragen nach Produkten, die es gar nicht gibt. Eine Kundin wollte den neuen "Beckers Bester Erdbeer-Banane-Kirsche" haben. Unser Getränkegroßhändler kannte ihn nicht, auf der Beckers-Bester-Website ist er nicht zu finden und ein Anruf klärte dann den Rest: Das Produkt gibt es nicht und ist auch nicht geplant. Da wird die Kundin wohl irgendetwas verwechselt haben...

Liefern Sie?

Das Telefon klingelte eben. Die auf dem Display angezeigte Nummer fing mit 030 an. Das dürfte irgendwo in der Nähe von Berlin gewesen sein.
Ich meldete mich und der Anrufer fragte mich sofort, ob wir auch Waren ins Haus liefern würden.

Ich schluckte erstmal und überlegte, wie ich dem Herrn schonen beibringe, daß er gerade einen Laden in Bremen angerufen hat, als er schon ergänzte, daß seine Mutter hier in der Stadt wohnen würde und die Waren nicht für ihn seien.

Pfandiges

Der Mann bestand unbedingt darauf, daß ihm für diese Flasche 25 Cent ausgezahlt werden...