Skip to content

Gegen die Gegenargumente

BILD: Hier mal ein Argument von mir gegen die Gegenargumente:

Es wird der BILD immer wieder vorgeworfen, dass Datenschutz und Persönlichkeitsrechte regelrecht ignoriert würden. Ja, und? Wenn das offizielle Rechtsverstöße sind, warum macht da keiner etwas dagegen?

Mich hat mal hier im Laden der hiesige Landesdatenschutzbeauftragte angerufen, um mich unter Androhung von "rechtlichen Schritten" davon zu überzeugen, das (ohnehin schon verpixelte) Foto eines Ladendiebes aus dem Blog zu nehmen, da man anhand der Jacke, Frisur, Haarfarbe und Haltung die Person trotzdem erkennen könnte.

Ich vermisse da gerade die Relation!

Wenn es möglich ist, einem kleinen Blogger ans Bein zu pissen, sollte man von amtlicher Stelle aus auch die BILD in ihre Schranken weisen können. […] (Polemischer abschließender Satz gelöscht. Ich lasse es jetzt gut sein. Wenn ich mich noch weiter aufrege, verpasse ich der BILD aus Protest noch eine Zweitplatzierung an der Kasse.)

Kauft beim SPAR!

Während der Ostertage hatte hier ein Typ im Umkreis des Ladens einige Plakate geklebt, auf denen über eine Hausbesetzung informiert wurde. Eines der Plakate hatte er auch mitten auf meine Eingangstür gepappt – natürlich mit Gewebeband, soll ja auch halten.

"Quid pro quo", dachte ich mir, hatte mich wutentbrannt an meinen Rechner gesetzt und mir vorgenommen, meine Antwort ebenfalls bei denen an die Eingangstür zu pappen.

Habe dann aber das Gebäude nicht gefunden und bin unverrichteter Dinge nach Hause gefahren und fand die Aktion später aber auch so kindisch, dass ich die Ausdrucke entsorgt habe. Aber die Gesichter hätte ich trotzdem zu gerne gesehen. :-P


Das "ungefährliche" Glyphosat

Französische Fernsehjournalisten von CANAL+ boten dem Monsanto-Lobbyisten Dr. Patrick Moore bei einer Dokumentation über Monsantos Breitbandherbizid "Roundup", das den Stoff Glyphosphat enthält, ein Glas Wasser an, das mit dem angeblich völlig ungefährlichen Herbizid versetzt war, von dem man ohne Schaden zu nehmen ein großes Glas trinken könne. Und es sei Unsinn, dass durch diesen Stoff in Argentinien Krebs ausgelöst würde, bzw. die Krebsrate gestiegen sei. Er würde sich sogar freuen, davon zu trinken. Bis zu dem Zeitpunkt, als es ihm tatsächlich angeboten wurde.

Er lehnte strikt ab, auch nur einen Schluck davon zu nehmen.


Wie weit…

…geht man eigentlich mit dem BILD-Boykott?

Autobild? Computer-Bild? Bild der Frau? Andere Produkte aus dem Springer-Verlag? Überhaupt andere Produkte, die in der Kritik der Verbraucher stehen? Nestlé und Müller zum Beispiel? Und wenn wir schonmal dabei sind auch gleich andere Produkte, über deren Konsum man nachdenken sollte? Süßigkeiten und Alkohol? Und Fleisch- und Wurstwaren? Und sowieso..?

Letztendlich betreibe ich hier einen Supermarkt, einen Nahversorger, in dem unsere (überwiegend) Stammkunden ihre Artikel des täglichen Bedarfs bekommen können. Ist es meine Aufgabe, diese Leute zu bevormunden? Ist es nicht eher die Aufgabe des Kunden, bestimmte Produkte zu boykottieren, so dass ich erst gar keinen Grund mehr hätte, diese im Rahmen meines Geschäfts anzubieten? Wie weit kann und möchte ich überhaupt moralisch vertreten, "unethische" (ob mit oder ohne Anführungsstriche) Produkte anzubieten?

Bei einigen Produkten denke ich tatsächlich, dass man sie aus dem Sortiment verbannen sollte. Nur wie weit geht man, wo zieht man die Grenze? Dann bin ich nämlich irgendwann beim kleinen Bio-Regional-Laden angekommen, der zwar ökologisch und moralisch korrekt ist, aber letztendlich aufgrund seiner Auswahl nur so wenige Kunden anspricht, dass er nichtmal mehr meine eigene Existenz absichern kann.

Ich habe in den letzten Jahren schon häufiger darübr nachgedacht, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen. Dann dachte ich mir aber immer, dass die zehn oder maximal fünfzehn verkauften Exemplare dem Springer-Verlag relativ scheißegal sein dürften. Ich hätte zwar vielleicht das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, dafür hätte ich aber auch möglicherweise zehn Stammkunden verprellt, die jeden Morgen extra für ihre Zeitung und ihre Brötchen zu mr gekommen sind. Das ist jetzt erstmal eingetreten.

Dass die BILD schon immer nach eigenen Moralvorstellungen gehandelt hat, ist bekannt – was da gerade rund um den Flugzeugabsturz veröffentlich wurde, hat selbst mein Fass zum Überlaufen gebracht. Insbesondere rede ich von dem Artikel aus Herrn Wagners Kolumne, bei dem ich zum ersten Mal seit ich die BILD kenne, ernsthaft gedacht habe, wie man sowas nur veröffentlichen kann. Auch wenn das, soviel Fairness muss sein, nur die dahingeworfenen Gedanken des Herrn Wagners waren, so kam der Text als Bestandteil des BILD-Angebots doch sehr zweifelhaft und pietätlos rüber.

Ist es richtig, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen? Andere Zeitungen verstoßen auch immer wieder gegen den Pressekodex, wenngleich die BILD in der Summe der Verstöße die Liste anführen dürfte.

Ist es richtig, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen? Darf, kann, soll ich meine Kunden bevormunden und ihnen vorschreiben, was sie zu kaufen haben? Wer die BILD will, kauft keine taz und keine Süddeutsche und wird sie notfalls beim Bäcker an der Ecke kaufen. Und dort dann auch gleich die Brötchen dazu.

Ist es richtig, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen? Diese Frage stelle ich mir schon seit gestern Abend immer wieder. Mein Bauch sagt zwar ja, mein Kopf sagt aber eigentlich nein.

Ist es richtig, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen? Ist es nicht egal? Wir haben hier auch kein Hamburger Abendblatt, keine Rheinische, keine Westdeutsche, keine Hürriyet und keine FAZ. Interessiert auch keinen, aber da macht niemand einen Hehl draus. Die sind einfach nicht da – auch ohne umfangreiche Kommunikation dieser Maßnahme. Es wirkt gerade so, als wäre die Bild ein essentieller Bestandteil jedes Zeitschriftenregals. Was bewirkt denn, dass sich die BILD so wichtig anfühlt? Ist sie es vielleicht doch, weil sie auf ihre Art einfach dazugehört?

Ist es richtig, die BILD aus dem Sortiment zu nehmen? Trotz der reißerischen Art wird sie in allen Schichten gelesen, wenngleich der Anteil in akademischen Kreisen geringer sein dürfte, als in Baubuden.

Ich lasse die Situation hier im Markt dennoch erstmal so, wie ich es gestern angekündigt habe. Mal gucken, ob es da noch irgendwelche Reaktionen oder Kritik von meinen Kunden gibt. Vielleicht kommt die BILD auch wieder ins Sortiment, von dieser nicht völlig ausgeschlossenen Option habe ich eben am Telefon auch dem Mats Schönauer vom Bildblog berichtet, der mich aber dennoch erstmal in die Liste der Ex-BILD-Verkaufsstellen aufgenommen hat.

Es ist nicht einfach und es wird niemals die perfekte Lösung geben…

Aufkleber bei uns am Eingang

Sie drucken sogar Aufkleber?!

Solange Leute nur an solchen Käse glauben, soll es mir ja egal sein. Wenn sie aber anfangen, andere Personen mit ihren an den Haaren herbeigezogenen Theorien zu belästigen und zu beeinflussen, wird's nicht nur lästig. Der Aufkleber war da schon ziemlich lästig, zumal er sich nicht auf Anhieb rückstandsfrei entfernen ließ.

Und jetzt nochmal zum Nachlesen, wie Kondensstreifen entstehen.


Durchgestrichchode

Seit einer Weile sehen die Strichcode auf Voelkel-Produkten so aus:



Wer sich nun denkt, dass das doch ein ganz normaler Strichcode wie auf allen anderen Produkten auch ist, hat ja prinzipiell nicht Unrecht. Vor einer Weile fiel mir nur auf, dass die Codes alle einen aufgrdruckten Querstrich tragen. Das ist technisch kein Aufwand, kostet nicht mehr, behindert nicht die Arbeit an der Kasse und stört eigentlich auch niemanden. Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, diesem hervorragenden Safthersteller (Wirklich, die Produkte sind klasse!) auf der Facebook-Seite meine Meinung dazu kundzutun. Hier inklusive Antwort:



Was hießt "verurteilen"… Da gibt es Leute, die an irgendwelchen esoterischen Unsinn glauben und dann kommt ein seriöses Unternehmen daher und unterstützt diese Esoteriker auch noch in ihrer verqueren Meinung. Das wirkt auf mich wie ein Eingeständnis, dass da ja vielleicht eventuell doch möglicherweise etwas Wahrheit dran sein könnte. Toleranz hin oder her – von ein paar aufgedruckten Linien geht keine Gefahr für Leib und Leben aus (außer vielleicht, man leckt dauerhaft die Farbe ab) und DAS hätte man auch einfach mal direkt kommunizieren können, wenn man das Thema schon auf dem Etikett aufgreifen möchte.

Locavore

Vor einer Weile kam bei One-Word-A-Day der Begriff "Locavore". Folgende Erklärung gab es dazu:
Definition:

b) a person who prefers to eat locally-produced food

German translation:

locavore = jemand, der sich von Produkten aus der Region ernährt
Seit dem bin ich am grübeln – gibt es für eine solche Person im Deutschen überhaupt eine feste Bezeichnung in Form EINES Wortes?

Mein Vorschlag wäre "Regiovore". Hallo, Duden-Redaktion? :-)

Polarisierend

Wenn ihr mal etwas verkaufen wollt, über das es auch viele kritische Stimmen gibt, müsst ihr euch einfach folgendes Argument merken: "Es polarisiert die Kunden!"

Damit wird jeder Wind aus den Segeln der Skepsis genommen. ;-)

Möglichst schnell verhaften…

Video: "Betrunkener Randalierer in einem Edeka-Laden auf Sylt"

"…müssen den Randalierer im Supermarkt möglichst schnell verhaften. Der Mann soll dem Personal im Markt schon Morddrohungen gemacht haben..."

"Morddrohungen" haben wir hier im Markt auch schon bekommen, sogar schon tätliche Angriffe mit Waffen (Stöcke, Pfefferspray, Nagelschere), aber dass deswegen eine Person "möglichst schnell verhaftet" werden musste, habe ich hier leider noch nie erlebt. :-(

Z55269292325

Auf diesem Bild ist übrigens keine Banknote abgebildet.

Auf diesem Bild seht ihr lediglich etwas, das so tut, als wenn es ein amtlicher 100€-Schein wäre. Hat leider einer meiner Kassierer angenommen und es ließ sich auch nicht mehr ermitteln, wer die Blüte hier erfolgreich (und möglicherweise sogar nichtmal beabsichtigt) abgegeben hat.