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1 Cent 1000 Jahre lang verzinst

Angenommen, wir würden einen Cent verleihen und 5% Zinsen dafür verlangen, dann wären das nach 15 Jahren schon 2 Cent und nach 100 Jahren erst 1,25€. Dafür legt man kein Geld an. Sofern man den Schuldschein aber verlegt und nach ein paar Generationen findet ihn einer der Erben, ist die Freude groß. Denn nach 1000 Jahren sind daraus 14.726.846.864.113.573.888€ geworden. Das sind 14 Trillionen, 726 Billiarden, 846 Billionen, 864 Milliarden, 113 Millionen 573 Tausend und Achthundertachtundachtig Euro.

Der aktuelle Goldpreis beträgt 32.395,41€ pro Kilogramm. Man könnte also umgerechnet 454.596.711.821 Tonnen Gold kaufen, was einer Goldkugel mit einem Durchmesser von rund 3,5km entspräche. Da hätten die Erben ein laues Leben, würde ich sagen. ;-)

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Vor ein paar Wochen:
Ein österreichischer Unternehmer mit eigenem Tischlereibetrieb trifft einen obdachlosen Tischler und besorgt ihm eine Wohnung und lässt ihn bei sich im Betrieb arbeiten. Alle Medien berichten davon, bei Facebook wird die Statusmeldung zehntausendfach geteilt und mit "gefällt mir" markiert. Alle sind glücklich uns Herr Hartl hatte zu alldem auch noch Glück mit seinem dankbaren, fähigen Neuzugang.




2007:
Wir haben hier einen Obdachlosen ins Team aufgenommen. Er hatte damals nach seinen Möglichkeiten bei einem Suppenküchen-Projekt mitgemacht und bekam von uns die Chance auf einen reellen Arbeitsplatz. Die Arbeit, die er hier gemacht hat, war gut. Niemand von außerhalb hatte sich für die Sache interessiert. Ich glaube, ich hatte es auch nicht hier im Blog erwähnt, aber es hatten ja genug Personen mitbekommen. Keine Likes, keine Teilungen, kein Feedback, keine Zeitungsartikel.

Nach einem halben Jahr war er von heute auf morgen verschwunden. Kam nicht mehr zur Arbeit, war nicht mehr telefonisch erreichbar und hatte auch seine Wohnung aufgegeben.

Spontankopfgeld

Ein Mitarbeiter hatte folgende Idee: Wenn man als Kassierer bemerkt, dass jemand geklaut hat und flüchtet, schnell in die Menge der wartenden Kunden rufen, dass derjenige, der den Täter stellt, direkt 50 Euro ausbezahlt bekommt.

Habe spontan zugesagt, dass er das, sofern sich die Gelegenheit wieder einmal bieten sollte, gerne ausprobieren darf. Würdet ihr für das Geld hinterherrennen?

Ruhe im Sale!

Bin ich eigentlich zu altmodisch oder geht auch anderen Leuten dieser inflationäre Gebrauch des Begriffs "Sale" auf den Zeiger?! Mittlerweile wird fast jeder innerstädtische Laden zu jeder Jahreszeit damit dichtgepflastert. "Sale" hier, "Sale" da, "Sale Sale Sale" auf dem Kundenstopper vor der Tür, "Sale" quer am Schaufenster, "Sale" auf den kleinen Preisschildern, "Sale" überall.

Wenn das der Garant für Umsatz sein soll, mache ich das hier auch. :-P

(Nein, war ein Scherz. Ich kann "Sale" nicht ausstehen.)

Ich, Stammkunde!

Immer wieder kommt es vor, dass Kunden Produkte aufgrund von Fehlkäufen oder aus Unwissenheit über bestimmte Produkteigenschaften zurückgeben wollen. Wenn die Sachen ungekühlt haltbar und unbeschädigt sind, ist das normalerweise auch kein Problem.

Schwieriger wird es, wenn die Produkte ganz eindeutig, z. B. durch geöffnete Packungen, nicht mehr verkaufsfähig sind oder mir mein Sachverstand sagt, dass die Artikel nicht mehr zurück in den Laden sollten oder sogar dürfen. Es kommt zum Beispiel immer wieder mal vor, dass Kunden Eiscreme zurückgeben wollen, weil es die falsche Sorte ist – das ist dann einfach mal ihr Pech.

"Sie müssen das zurücknehmen!", hört man zum Glück recht selten, aber die Stammkundenkeule holen trotzdem immer wieder Leute aus der Tasche: "Ich bin hier Stammkunde", "ich kaufe hier immer ein", "meine Familie kauft hier schon seit Jahren ein" usw.

Und dann steht man da und hadert ernsthaft, ob man wegen zwei oder drei Euro einen "Stammkunden" verärgert oder ob man bei der ungerechtfertigten Forderung gar nicht nachgibt, um sich nicht hinterher über die eigene Doofheit zu ärgern.

Referenwas?!

Eine Firma, die Werbemonitore aufstellt, hat mich als Referenzkunden bei einem anderen Geschäft hier in Bremen angegeben. Ich bin kein Kunde bei denen, war noch nie Kunde bei denen und möchte auch nie Kunde von denen werden und so war ich schon einigermaßen erstaunt über diese Aussage.

Da mein Geschäft hier in und um Bremen doch relativ bekannt ist, dürfte die Aussage, dass ich an irgendwelchen Dingen mitmische, schon eine überzeugende Wirkung haben. Da über die Firma allerdings tendenziell eher negatives im Web zu lesen ist und mich das Konzept selber auch nicht überzeugt, habe ich denen vorhin eine Mail geschrieben und sie ausdrücklich aufgefordert, mich aus der Liste der Referenzkunden zu streichen. Sofern es eine Liste gibt. Auf jeden Fall sollen sie mich nicht mehr als Referenzkunden angeben.

Ob das nun tatsächlich funktioniert hat, werde ich nur schwer überprüfen können – aber letztendlich ist sowieso jeder, der einen Vertrag mit dieser Firma unterschreibt, seines eigenen Glückes Schmied…

PS: Lustigerweise haben sie auch ein Restaurant hier aus dem Stadtteil als Referenz angegeben, das schon längere Zeit geschlossen hat. Sogar das Gebäude wurde schon vor über einem halben Jahr abgerissen.

Notwendigkeit von Übersetzungen

Spam-Mail von einem Übersetzungsbüro, das auf Kundenfang ist. Am Ende des Textes befindet sich folgender Hinweis:
"P.S. Diese Nachricht wurde individuell verschickt, Ihre E-Mail-Adresse befindet sich nicht auf einer Mailingliste."
"Individuell verschickt", soso… Sehen die etwa eine Notwendigkeit darin, dieses Blog noch auf zig Sprachen inklusive Klingonisch, die Alte Sprache Eragons und Esperanto zu übersetzen? Also ich nicht. Aber ich kann ja mal nachfragen, vielleicht bekomme ich ja eine Antwort. :-)

Profitipp gegen Tinte/Toner-Telefonverkäufer

Hier rufen immer wieder Firmen an, die einem Tintenpatronen und Toner verkaufen wollen. Einfach aufzulegen finde ich zu unhöflich (wobei man bei solchen Anrufen sicherlich streiten könnte, wer denn nun eigentlich unhöflich war) und in der Vergangenheit hatte ich deshalb immer mehr oder weniger zähe Diskussionen darüber, warum ich bei denen nichts bestellen, bzw. mir erst gar nicht die Angebote anhören möchte.

Der folgende Satz entspricht bei mir hier zwar sowieso der Wahrheit, aber als kleine Notlüge, die auch nicht von den Telefonverkäufern hinterfragt wird, sollte das auch bei anderen helfen:
Wir haben einen Servicevertrag, unsere Drucker bestellen ihre Verbrauchsmaterialien vollautomatisch direkt beim Hersteller.

Flasche mit Beule

Fundstück bei mir im Kofferraum. Bei den enormen Temperaturen vor ein paar Tagen hat sich diese Mineralbrunnenflasche ein wenig verformt. Krass, sowas habe ich in der Form auch noch nicht gesehen. (Auch wenn es so aussieht: Da ist kein Loch drin. Der helle Ring auf dem ausgewöbten Flaschenboden ist die verzerrte Spiegelung der umstehenden Häuser.)


Abbau Unicycle - 8

Unter dem Cruncher hat sich im Laufe der vergangenen Jahre ein vier Zentimeter tiefes Loch in den Estrich gefressen. Natürlich vor allem wohl in Kombination mit der mechanischen Beanspruchung durch die Rollen des Containers, den wir mehrmals pro Tag rein und raus geschoben haben – aber dennoch ein eindrucksvoller Beweis für die Wirkung von Säuren. (Mir fallen da spontan mindestens diverse Fruchtsäuren und Phosphorsäure aus den Cola-Resten ein.)


Er muss es ausbaden!

Eine Frau war mit ihrem Sohn hier und hat nach einem Praktikumsplatz für ihn gefragt. Nach unserer Erklärung, dass wir aufgrund vielfacher negativer Erfahrungen grundsätzlich gar keine Praktikanten mehr nehmen, erwiderte sie: "Toll, weil sich andere hier schlecht benommen haben, muss es mein Sohn jetzt ausbaden."

Ich finde, das ist eine blöde Formulierung. Als wenn wir ihn persönlich für die Ablehnung auserwählt hätten…

Sparen ohne zu Rechnen

Eine Firma bietet mir eine Möglichkeit an, mit der ich im Laufe der nächsten 18 Jahre rund 8000€ bei den Zahlungen für meine private Rentenversicherung garantiert einsparen können soll.

Diese Einsparung bekomme ich aber nur, wenn ich vorher eine Art Mitgliedschaft bei denen abschließe, die mich 50€ im Monat kostet. Rechnen dürft ihr selber. :-)

Bei so viel Müll, wie mir momentan angeboten wird, kommt mir meine Idee mit der "Regalpatenschaft", die ich vor einigen Jahren mal hatte, wieder richtig sinnvoll und seriös vor.

Verflext und zugenäht!

Gestern Abend habe ich übrigens noch die zugesagten Informationen bekommen. Das gesamte System lässt sich wohl am besten mit einer mitgelieferten Grafik beschreiben, aus der folgende Informationen hervorgehen:

Kunde kauft beim Händler ein, bezahlt dort zunächst 100%.
Der Händler gewährt einen offenbar frei wählbaren Rabatt.
Von diesem Rabatt bekommt der Kunde 50% als Cashback.
Die andere Hälfte wird aufgeteilt: 40% bekommt Firma Flex und die verbliebenen 60% werden nach einem nicht näher erläuterten Schlüssel wieder an die Händler ausgeschüttet.


Wie soll man da jetzt als Händler langfristig profitieren, außer man heißt FlexCom und hat seine 20% sicher?
Und was habe ich davon außer dem direkt durch den Rabatt/Cashback verringerten Gewinn? "Kundenbindung" ist übrigens nicht das ultimative Argument, mit dem man Firmeninhaber zu jedem Quark überreden kann – auch wenn es immer wieder versucht wird.

Ich bedankte mich noch freundlich für die Mühe, lehnte aber dennoch jede weitere Zusammenarbeit ab.