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Pizza für fast alle Kollegen

Eine Kollegin verabschiedete sich gestern für einen längeren Auslandsaufenthalt, ich bin mal wieder gealtert und so hatten wir quasi gemeinschaftlich statt Kuchen zur Mittagszeit vom Lieferdienst Pizza für alle hier zur Firma bestellt. Drei unterschiedlich belegte Teigfladen mit jeweils 40 cm Durchmesser sollten locker für alle reichen, dachten Ines und ich, als wir die Pizzas am Vorabend online bestellt hatten. "Und wenn was übrig bleibt, hat die Spätschicht auch noch was davon. Kalte Pizza ist schließlich auch lecker." Dachten wir.

Dass die Lieferung innerhalb von 15 Minuten vollständig von den gestern Mittag anwesenden Mitarbeitern vertilgt würde und dabei noch zwei Kolleginnen leer ausgegangen sind, für die wir dann noch Tiefkühlpizza hier aus der Truhe aufgebacken haben, war nicht annähernd zu ahnen gewesen. Aber gut zu wissen, nächstes Mal gibt es dann mindestens eine Pizza mehr für alle. Faustregel für zukünftige Bestellungen: Zum Sattessen jeweils eine 40er-Pizza für drei Personen.

Aber lecker war sie definitiv. :-)


Langer Lebenslauf in Stichworten

Eine Frau in den späten Dreißigern hat sich bei mir mit einer Initiativbewerbung beworben. Wir brauchen derzeit keine Verstärkung, aber selbst wenn, wäre ihr Lebenslauf ein Ausschlusskriterium gewesen. Dass man, gerade auch in jungen Jahren, unter Umständen ein paar Anläufe braucht, um "seinen" Job oder die passende Arbeitsumgebung zu finden, ist ja durchaus verständlich.

Wer auch in späteren Jahren alle paar Monate einen neuen Arbeitgeber hat, fällt bei mir inzwischen sofort durch. Wir haben mehrmals solche Leute eingestellt und ausnahmslos arbeiten diese schon nicht mehr bei uns. Wir sind da einfach nur ein weiterer Punkt in der langen Liste geworden.

Bei der oben genannten Bewerberin fiel mir die Länge des Lebenslaufes auf den ersten Blick zunächst gar nicht auf. Da ist im Lebenslauf nicht jeder Arbeitgeber mitsamt Beschäftigungszeitraum einzeln aufgeführt gewesen, sondern sie hatte diese einfach nur anhand der Tätigkeit, für die sie eingestellt war, zusammengefasst. Das sah dann etwas so aus:

03.2015 - 12.2022 Verkäuferin:
· Feinkost Müller, Bremen
· Bäckerei Schulz, Bremen
· Real, Stuhr
· EDEKA, Moordeich
· Netto, Varrel
· Galeria Kaufhof, Bremen
· KiK, Bremen
· C&A, Bremen
· Lidl, Brinkum
· Penny, Stuhr

10.2009 -03.2015 Elternzeit

01.2002 - 12.2009 Verkäuferin:
· Rewe, Köln
· Wal*Mart, Bonn
· Fleischerei Brust, Köln
· Penny, Leverkusen
· Tedi, Leverkusen
· SoPo, Leverkusen
· Tengelmann, Köln,
· Bäckerei Schripper, Köln-Kalk
· McDonald's, Köln Innenstadt
Das sieht auf den ersten Blick harmlos aus, ist es aber nicht. Da hat offenbar nicht einmal der Wechsel in ein neues Bundesland eine Veränderung gebracht. Ohne diese Frau zu kennen behaupte ich, dass mit ihr mächtig Unruhe ins Team käme.

Ich habe leider ein leichtes Helfersyndrom und versuche irgendwie immer, es allen Leuten recht zu machen, aber in so einem Fall muss ich auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen und ablehnen.

On, Off, Off, Off, Over

Ein junger Mann, der auch immer wieder mal bei uns einkauft, sprach mich an. Er würde jetzt nach der Schule etwas in der Luft hängen und hat gerade keine konkreten Zukunftspläne, da er sich selbst finden müsse. Ob wir nicht noch Aushilfen suchen würden, wollte er wissen.

Er fragte mich an einem Mittwoch Nachmittag und da wir tatsächlich noch Leute suchten, die hier zweimal pro Woche, dienstags und freitags, die Ware verräumen, lud ich ihn sofort ein, am Freitag für einen Probetag herzukommen. Er stimmte zu und war auch am Freitag pünktlich da und er war auch wirklich fleißig.

"Probetag" heißt bei mir, ich erkläre zunächst, wie das alles funktioniert und worauf man zu achten hat und dann arbeitet der Bewerber oder die Bewerberin einmal hier einige Stunden mit. Setzen wir den Job fort, schreiben wir die geleisteten Stunden selbstverständlich schon mit auf, brechen wir nach dem Tag ab, sind die Stunden jedoch unbezahlt verloren.

Ihm hatte die Arbeit hier im Laden und mit den Kollegen gefallen, sagte der Bewerber am Ende des Tages. Super. Ich druckte die vielen benötigten Unterlagen aus, z.B. den Bewerbungsbogen für die persönlichen Daten, und wir verabschiedeten uns: "Bis Dienstag dann und schreib die vier Stunden von heute mit auf einen Zettel, dann trage ich die mit ein."

Am Dienstag rief er ein gutes Stück nach geplantem Schichtbeginn an und teilte meinem Mitarbeiter mit, dass er sich verspäten würde. Da wir nicht so viel Ware bekommen hatten und es sich nicht mehr gelohnt hätte, herzukommen, sollte er an dem Tag kurzerhand zu Hause bleiben. Mein Kollege sagte ihm doch, dass er am Freitag aber wieder zur selben Zeit hier auf der Matte stehen soll.

Am Freitag kam er nicht. "Vielleicht", redete ich mir wohlwollend ein, "hatte er es so verstanden, dass er nur dienstags arbeiten soll."

"Der kommt nicht mehr, den kannste knicken!", ließen die Kollegen unisono verlauten. Ich hatte jedenfalls beschlossen, noch bis Dienstag zu warten. Wenn er dann kommt und erklären kann, was los war, würde ich ihm die Chance auf den Job hier dennoch gewähren.

Dass er nicht mehr auftauchte, brauche ich nicht extra zu erwähnen, oder?

Bewerbungsfoto mit Pferd

Eine junge Frau hatte vor einer Weile ihrem Lebenslauf ein etwas ungewöhnliches Bewerbungsfoto beigefügt. Es war nicht annähernd ein klassisch biederes Bewerbungsfoto, auf dem jemand im Business-Outfit vor einem neutralen Hintergrund im Halbprofil verklemmt in die Kamera grient.

Das Bild kann ich hier natürlich nicht zeigen, also überlasse ich den Rest eurer Vorstellungskraft: Es war ein Schnappschuss und kein gestelltes Bild, ganz sicher. Irgendwo auf einer Pferdekoppel mit Bäumen und Zäunen im Hintergrund zuckte die Frau gerade am unteren Bildrand zur Seite, da ein Pferd gerade bei ihr an der Wange herumnüsterte. Während man von der Bewerberin auf dem Foto nur eine Schulter und den Kopf mit einem Grinsen und ein paar halb zusammengekniffenen Augen erkennen konnte, prangte der Kopf des Pferdes mit gütig geschlossenen Augen dominant in der Mitte des Bildes. Schon ziemlich kurios in Anbetracht des Verwendungszwecks.

Professionell war das Foto ganz sicher nicht, aber trotzdem schon irgendwie ziemlich lustig. So sehr zumindest, dass ich die Bewerberin tatsächlich angeschrieben und zu einem Termin eingeladen habe. Ich war neugierig geworden. (Also alles richtig gemacht bei der Bewerbung!)

Leider hatte sie den Termin ohne Rückmeldung verstreichen lassen und hat sich auch danach nie wieder gemeldet.

Der Altersdurchschnitt im Team

Ich kann es nicht in konkreten Zahlen wiedergeben, aber eine gefühlte Wahrheit ist, dass der Altersdurchschnitt bei uns im Team im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen ist.

Einer der maßgeblichen Faktoren ist wohl, dass etwa die Hälfte meiner Belegschaft schon so lange dabei ist. Neun Leute stehen schon länger als zehn Jahre auf meiner Gehaltsliste. Acht davon sogar schon länger als 15 und drei länger als 20 Jahre! Das reißt natürlich schon einiges raus. Die sind einfach mit mir gealtert.

Ansonsten bin ich (oder ist man allgemein) wohl unbewusst dazu veranlagt, neue Mitarbeiter einzustellen, die eher in meiner Altersklasse sind. Natürlich haben wir nach wie vor eine Auswahl an jüngeren Aushilfen aus den Kategorien Schüler, Studenten und in der "Findungsphase" vor oder nach einem Studium, aber alle anderen sind beim Datum der Einstellung oftmals älter als sie es vor zwanzig Jahren noch gewesen wären.

Da ich keine Personalunterlagen aus der Zeit mehr habe, kann ich nicht mal eben die Geburtsdaten der z.B. Ende November 2003 hier beschäftigten Mitarbeiter heraussuchen und den Altersdurchschnitt mit dem aktuellen vergleichen – aber ich glaube, mein Gefühl würde sich bestätigen.

Dem Fritz sein Ritz

1. Wir packen die Ware normalerweise ohne Karton die Regale.

2. Die Vorderseite der Ware muss den Kunden zugewandt sein.

3. Der Regalplatz für ein Produkt reicht von der linken Kante des dazugehörigen Etiketts bis zur linken Kante des nächsten Etiketts auf der rechten Seite.

Man kann auch die Packeinweisung einfach als Klopapier verwenden … :'(


Bewerberin ohne Stellenanzeige

Eine Frau betrat den Laden und steuerte direkt auf den Lagereingang zu. Dort sprach sie zunächst einen Kollegen an, der wiederum mir Bescheid sagte. Ich ging zu der Frau und fragte, was ich für sie tun könne.

"Ich wollte mich auf die Teilzeitstelle bewerben", sagte sie.

Kleines Fragezeichen im Kopf, ich war irritiert: "Was für eine Teilzeitstelle? Aktuell suche ich niemanden, wir sind relativ vollständig."

"Das wundert mich", entgegnete die Frau, "ich hatte doch gestern erst Ihre Anzeige auf meinestadt.de gesehen. Dass der Job so schnell weg ist, hätte ich nicht gedacht."

Das Fragezeichen in meinem Kopf wurde immer größer. Aktuell habe ich überhaupt keine Stellengesuche geschaltet und schon gar nicht auf der genannten Plattform.

Da hat sie bestimmt irgendwas verwechselt. Wäre ja nicht das erste Mal, dass Leute an REWE, ALDI, Lidl etc. denken und aus Gewohnheit zu EDEKA gehen. :-D

Ganz unten, ganz hinten!

Eine Kollegin war beim Packen der Kekse mit vollem Körpereinsatz dabei, ganz unten im Regal an die Ware ganz hinten heranzukommen. Im ersten Moment hatte ich mich erschrocken, wie sie so ausgestreckt da auf dem Boden lag. Aber sie war nur so in ihre Arbeit vertieft.

Wir müssen aufräumen, hier liegen schon wieder überall unsere Mitarbeiter herum …


Hauptsache Geld

Als sich einer meiner wichtigsten Mitarbeiter vor inzwischen weit über 16 Jahren (!) bei mir beworben hatte, bekam er den damals bei uns üblichen Bewerbungsbogen ausgehändigt. In dem Vordruck konnten die persönlichen Daten eingetragen und noch einige andere Angaben gemacht werden.
Dieses mehrseitige Formular war nicht auf unserem Mist gewachsen, sondern, wenn ich mich jetzt noch richtig erinnere, mir damals von unserem Steuerbüro gegeben worden. Ich hätte keine dieser Fragen dort aufgenommen, das sind und waren schon immer alles Dinge, die im persönlichen Gespräch direkt geklärt werden.

Als wir vor ein paar Tagen gemeinsam in der Akte des Kollegen etwas gesucht hatten, fiel mir dieser Eintrag auf. "Das muss ins Blog!" - "Klar …"

Und so geschah es:


Ungünstige Ereignisse

Mail einer Bewerberin keine zwei Stunden vor dem vereinbarten Termin zu einem Vorstellungsgespräch: "[…] leider muss ich den Termin absagen, da ich heute Morgen durch ungünstige Ereignisse aufgehalten worden bin."

Was sind denn wohl "ungünstige Ereignisse"?

Geklebt

Wenn sich Preisschilder nicht an den Regalen in Scannerleisten oder anderen speziellen Befestigungsmöglichkeiten unterbringen lassen, müssen sie eben geklebt werden. An Aufstellern und Kartons pappen wir die Schilder meistens mit einem Klebestift fest. Hält wunderbar und geht schnell.

Am Gehäuse unserer Smokythek sollte man auf diese Methode eher verzichten …

(Wer macht sowas???)


So kommt man nicht zusammen …

In einer Stellenanzeige suchte ich Aushilfen zum Ware Verräumen und hatte die Arbeitszeiten direkt mit angegeben: "Regelmäßig dienstags und freitags ab 8 Uhr"

Anruf eines Bewerbers, der mich daraufhin via E-Mail kontaktierte und ich den ich in der Folge zu einem Termin am Freitag um 11 Uhr eingeladen hatte: Er kann nicht um 11 Uhr kommen sondern frühestens ab 13 Uhr, da er im Schichtdienst arbeite. Und deswegen könne er auch nur jeden zweiten Freitag.

Er brauchte dann erst gar nicht mehr zu erscheinen.

15 Köpfe

Wir waren heute Vormittag zum Verräumen der unterschiedlichen Lieferungen und für das sonstige Tagesgeschäft mit insgesamt 15 Leuten gleichzeitig hier im Markt, Ines und mich mitgerechnet.

Ich find's sowas ja irgendwie cool. Überall wird gearbeitet, überall wuselt es. Die Arbeit erledigt sich an allen Ecken gleichzeitig und irgendwann kommt dieser "Heureka!"-Moment und alles ist erledigt.

Wir haben schon ein tolles Team hier. :-)

Lebenslauf in kyrillischen Schriftzeichen

… und dann war da noch die Bewerberin aus der Ukraine, die mir ihren Lebenslauf in der Originalversion zugeschickt hat, nämlich vollständig in kyrillischen Schriftzeichen.

Klar kann und konnte ich mir da mit dem Google Translator selber helfen. Aber wäre das nicht eher eine Aufgabe für die Bewerberin selber gewesen? Hmm …

Für den Ar…

Das fing ja links ganz gut an, der Rest war ziemlicher Schmutz. Passend zum Produkt könnte ich hier diverse Fäkalausdrücke anbringen, aber ich weiß nicht, ob hier auch Kinder mitlesen. Vermutlich ja eher nicht.

Meine Güte, warum packt man Ware so ins Regal?! :-O