Scherzhaft sprach mich vorhin ein Kollege an, ob sie denn alle am kommenden Dienstag nicht zu arbeiten bräuchten. Ich war etwas irritiert, aber ein Blick auf den von mir kurz zuvor aufgehängten Personaleinsatzplan für die nächste Woche sorgte für Aufklärung:
Ich hatte einfach den Plan aus der Vorwoche benutzt und die Daten angepasst. Dass darin der Dienstag (1. Mai) fehlte war mir gar nicht weiter aufgefallen. Das wäre aber ein Hallo gewesen, wenn ich hier am Morgen ganz alleine gestanden hätte.
Ich: Wenn ich denjenigen erwische, der mir meine beiden Gläser Schokoaufstrich aus dem Aufenhaltsraum geklaut hat, dem werde ich eine 1,5-Liter-Flasche Cola rektal einführen.
Kollegin: Quatsch! Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sie demjenigen in den Arsch stecken!
Eine Mitarbeiterin, die oft gesundheitliche Probleme hatte und nun nach mehrwöchigem Kuraufenthalt arbeitsunfähig geschrieben wurde, kam vorhin zu mir und bat darum, dass wir das Arbeitsverhältnis auflösen:
§ 1 Einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Das zwischen den Parteien bestehende Arbeitsverhältnis wird auf arbeitgeberseitige Veranlassung aufgrund des sich in absehbarer Zeit voraussichtlich nicht verbessernden Gesundheitszustandes der Arbeitnehmerin zum 30. April 2007 unter Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist einvernehmlich beendet.
Nach vielen Arbeitsverträgen und wenigen Kündigungen war das nun also der erste Aufhebungsvertrag, der hier geschlossen wurde. Hat auch gar nicht wehgetan.
Gestern gab es eine Premiere: Trotz mehrer Kassierer, die insgesamt von morgens bis abends hier gearbeitet und dabei knapp 1000 Kunden bedient haben, betrug die Gesamtkassendifferenz des ganzen Tages sage und schreibe 0,00€.
Ich gebe zu, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob's wirklich eine Premiere war. Aber wenn es das schon einmal gab, ist es zumindest sehr lange her...
Ich weiß nicht, wass mich an diesem Notizzettel mehr irritiert: Die seltsame Anrede "Sehr geehrter Chef" oder die Tatsache, dass da jemand vom 18. bis zum 1. Januar Urlaub haben wollte...
Es klingelte vorhin beim Leergut. Ein Mitarbeiter, der mitten im Laden dabei war, Ware zu verräumen, reagierte (trotz bestehender Anweisung an alle) nicht auf das Tonsignal.
Eine Mitarbeiterin, die jeden Morgen arbeitet, verabschiedete sich gerade versehentlich mit "Bis Montag."
Ein kleiner Versprecher kann ja schließlich jedem mal passieren. Es sollte natürlich "Bis morgen." heißen. Und ich wünsch' ihr noch ein schönes Wochenende.
Ich mag diese Art der Bewerbungen nicht. Sicherlich mal eine interessante Alternative zum Einheitsbrei, aber mich persönlich sprechen diese Flyer nunmal nicht an.
Diese/n habe ich nun mit der Post bekommen:
"Möchten Sie mehr über mich wissen?
Dann blättern Sie doch einfach um."
Dann wollen wir doch mal umblättern:
Wie Sie sehen, sehen Sie nix.
Die relevanten Informationen stehen auf der Rückseite des Blattes. Wenn man die Titelseite umklappt, blickt man tatsächlich nur auf zwei leere Seiten.
Vor ein paar Tagen habe ich beim aufräumen einen dicken Stapel hier noch herumliegender Gehaltsabrechnungen ehemaliger Mitarbeiter gefunden. Kurzerhand habe ich jede mit einer Marke versehen und in den Briefkasten gesteckt. Ich bin zwar nicht verpflichtet, mich um die Verteilung zu kümmern (Arbeitnehmer haben, zumindest im Bezug auf die Gehaltsabrechnungen, die Holschuld), aber ich wollte den Haufen einfach loswerden.
Eine von diesen ehemaligen Aushilfen kam gerade freudestrahlend zu mir ins Büro: "Ich bekomme ja noch Geld." Im ersten Moment war ich zugegebenermaßen ausgesprochen irritiert.
Wie, du bekommst noch Geld?
Ja, das steht hier doch.
Sie zeigte auf die Abrechnung.
Die war nur dummerweise von Juni 2006.
Einer meiner Mitarbeiter ist bislang nicht aufgetaucht und damit schon deutlich über eine Stunde zu spät. Sein Handy ist zwar eingeschaltet, aber er geht nicht ran.