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Fredi

Heute Morgen stand neben unserem Brotlieferanten und meiner "Gemüse-Frau" noch ein Typ vor dem Laden. Er hielt sich ein Handy ans Ohr, sprach auf Türkisch mit jemandem oder auch sich selbst und wirkte irgendwie dazugehörig. Da ich ihn nicht kannte, ging ich zuerst davon aus, dass er zum Brotlieferanten gehört. Da meine Mitarbeiterin aber auch Türkin ist, hätte er auch durchaus ein Bekannter von ihr sein können - aber dem war nicht so.
Weder der Brotfahrer noch meine Mitarbeiterin hatten mit dem Typen etwas zu tun. Er stand nicht wenig alkoholisiert vor der Tür, hielt sein Handy fest und sprach mit jemandem oder auch sich selbst und versuchte, in den Laden zu kommen. Erfolgreich schlossen wir jedoch die Tür hinter uns ab.
Einige Minuten später kam ein weiterer Lieferant. Sobald die Tür wieder offen stand, versuchte der Knilch erneut, in den Laden zu kommen. Ein Mitarbeiter und ich beförderten ihn wieder nach draussen, was allerdings gar nicht so leicht war, da der Mann ziemlich renitent war. Reines Zureden half jedenfalls nicht. Da der Angetrunkene sich beharrlich weigerte und uns dadurch sogar bei der Arbeit behinderte, drohten wir damit, die Polizei zu rufen. Er fand die Idee toll, drückte sich wieder sein Handy ans Ohr und sprach mit der Polizei. Oder mit sich selber, denn eine Nummer gewählt hatte er ja nicht. Inzwischen rief sogar einer der Nachbarn aus dem Fenster, dass der Typ verschwnden soll.

Nachdem wir die Türen erneut verschlossen hatten, stand er noch einige Minuten davor, besprach sein Mobiltelefon und klopfte gegen die Scheiben. Konsequente Nichtbeachtung sorgte wahrscheinlich letztenendes dafür, dass er dann noch nach einiger Zeit weiterging...

Konstruktiv

Sehr geehrter Herr Harste,

für unser konstruktives Telefonat vom 05.07.2006 bedanke ich mich herzlich.
So beginnt der Brief einer Zeitarbeitfirma, die ich gestern am Telefon mangels Interesse mehrmals versucht habe, abzuwürgen. Konstruktiv war das Gespräch sicherlich nicht. Und auch das angebotene aufgezwungene Werbematerial per Post habe ich nur akzeptiert, um den lästigen Anrufer möglichst schnell loszuwerden.

Sehr konstruktiv...

33 Grad

Heute sollen es hier in Bremen 33 Grad werden und damit der bislang heißeste Tag in diesem Jahr.

Meine Klimaanlage läuft sich schonmal warm. :-)

Halbfinale

HAMMMMMMER!!!

Wir haben uns eben hier mitten im Laden das Spiel Deutschland gegen Argentinien angesehen. Alle Mitarbeiter und ein halbes Dutzend Kunden haben an der Kasse über zwei Stunden lang gezittert. Ich gebe zu, dass ich mich definitiv nicht als Fußballfan bezeichnen würde - aber das war der Wahnsinn. :-)

Pfand-Interview

Gerade eben hat ein Reporter von Radio Bremen angerufen. Er hat hier im Blog meine Berichte und Fakten zum Einwegpfand gelesen und würde gerne heute Nachmittag für ein kleines Interview vorbeikommen. Insbesondere interessiert ihn wohl, wie wir Einzelhändler mit der ganzen Sache klarkommen.

Na, dem werd' ich was erzählen. :-)

Spende für die Polizei

Gestern Nachmittag war ein Polizist vom nächstgelegenen Revier bei mir und erkundigte sich danach, ob ich irgendwelche Geld- oder Sachspenden hätte. In den Schulen findet momentan ein Fahrrad-Wettbewerb statt und für die Endrunden werden noch Preise benöigt.

Mir fiel ganz spontan ein originalverpackter Tretroller Kickboard ein, das ich vor längerer Zeit mal als Werbegeschenk bekommen habe. Immerhin sogar von der Marke Kettler.
Nachdem ich das Teil mühsam und unter Einsatz meiner Gesundheit und Ignorieren des grinsenden Polizeibeamten vom obersten Regalboden aus einer vollgestellten Ecke meines Lagers geholt hatte, kam die Ernüchterung: Das Gefährt ist für Kinder bis 6 Jahre geeignet und ist damit für die geplante Zielgruppe (4./5. Klasse) doch etwas zu klein. Sehr schade, vor allem, weil die Freude so schnell wieder dahin war.

Etwas anderes ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Geldspenden finde ich zu plump, aber falls ich nichts Besseres finde, wird's wohl doch darauf hinauslaufen.

Scheinkontrolle

Eine größere Summe habe ich in einem meiner beiden Lieblingsbaumärkte (Einer davon ist Jyppieh yaya yippieh yippie yey, der andere Name repräsentiert die neue Sachlichkeit) bar bezahlt.

Ich reichte der netten Kassiererin in paar 50-Euro-Scheine, die sie natürlich brav auf Echtheit überprüfte. Dachte sie zumindest. Okay, die scheine waren alle echt - aber wenn nicht, hätte sie es jedenfalls nicht dadurch heruasgefunden, dass sie die Banknoten auffächert, hochhält und mit einem Blick alle Wasserzeichen auf ihre Anwesenheit kontrolliert.

Das Wasserzeichen ist das berühmteste, aber auch heutzutage am leichtesten zu fälschende Sicherheitsmerkmal. Ausschließlich(!) der Stichtiefdruch, die fühlbaren Aufdrucke, sind heute relativ fälschungssicher. Ich konnte es mir nicht verkneifen, habe durchaus überlegt, ob es überheblich ist, und habe die nette Dame dann doch einfach mal darauf hingewiesen. Die Aussage, dass ich selber Kassentrainings durchführe, war für sie wahrscheinlich am beeindruckendsten.

Glaubt mir, ich habe schonmal einen falschen Hunderter der Kategorie "beste Fälschungen" in der Hand gehalten. Sie haben ein Wasserzeichen, Silberstreifen, UV-Partikel, Kippeffekt, Hologramm und ein funktionierendes Durchsichtregister!

Flohmarkt

Genau vor meinem Laden haben ein paar Kinder eine Wolldecke ausgebreitet und verkaufen bieten dort alte Spielsachen an.

Irgendwie wurmt mich das, weil sich Kunden durch das Hindernis auf dem sowieso schon schmalen Gehweg behindert fühlen könnten. Außerdem fällt so wertvoller Stellplatz für ein paar Fahrräder weg.

Andererseits will man ja auch kein Spielverderber sein. Also, was soll's - solange die beiden dort keine Lebensmittel verkaufen... :-)

Brandgeruch

Aufregung am Nachmittag. Vorhin nahm ich hier im Lager Brandgeruch wahr. Ich dachte zuerst, dass bei der Moschee hinter unserem Laden gegrillt wird, aber dem war nicht so. Außerdem roch es nach einer sehr unangenehmen Mischung und weder nach Holzkohle oder Grillanzünder.

Der Wind trug eine gelbliche Rauchwolke über den Häuserblock und einer der Moscheebesucher spekulierte, dass es bei "unserem" Bauern in der Seitenstraße brennen würde, der genau in Richtung Nebelschleier lag. Aber dem war zu meiner persönlichen Beruhigung nicht so.

Die Ursache für den wirklich extremen Brandgeruch war dennoch wenig erfreulich: In ziemlich genau 180m Entfernung brannte der Dachstuhl eines Wohngebäudes.

Erstaunlich fand ich vor allem, wieviele Menschen hier rund um meinen Laden plötzlich zu Fuß unterwegs waren, die Nasen in die Luft hielten, schnupperten und wie ich versuchten, die Ursache für Rauch und Geruch zu finden.

Bumm, bumm, bumm!

Ob die Leute drei Häuser weiter, aus deren Fenster laute Techno-Beats klingen, schon wieder oder immer noch feiern? Wundert mich nur, dass noch keiner der anderen Nachbarn etwas unternommen hat.

Mir ist es egal. Ich arbeite, bin ja in der Firma. :-)

Draufsicht

Dank der anstehenden WM ist Deutschland nun via Google Earth inzwischen fast vollständig in brauchbarer Auflösung von oben zu sehen.

Und so sieht mein Laden in der Draufsicht aus:

Auf dem Innenhof fehlen noch die Blumenkübel und das rote Auto gehört(e) auch nicht mir.
Der Eingang zum Geschäft befindet sich direkt an der Straße oben rechts im Bild. Und zwar ziemlich genau zwischen den parkenden weißen Autos.



(Bild: Google Earth)

Regen

Eigentlich ist es mir egal, ob es regnet oder nicht, schließlich haben wir hier ein Dach über dem Kopf.

Ein sehr auffälliges Kundenverhalten an Tagen mit Dauerregen ist aber, sich so lange wie möglich vor dem Einkauf zu drücken. Kommen werden sie auf jeden Fall, aber bei Dauerregen nicht gemütlich über den Tag verteilt sondern extrem in die Abendstunden gedrängt.

Sportsponsoring

Ende Oktober vergangenen Jahres rief mich ein Callcenter an, das Sponsoren für eine Schule, bzw. deren Sportveranstaltungen suchte.

Gerade eben rief wieder ein Callcenter an. Wieder Sponsorensuche und wieder für die selbe Schule.

Wer ist denn bei Ihnen der richtige Ansprechpartner, wenn es um Sponsoring geht?

Wir leider nicht.

Dann beteiligen Sie sich an sowas gar nicht mehr?

Nein, leider gar nicht.

Da kann man leider nichts machen. Schönen Tag noch... [klick]

Ob ich mal bei der genannten Schule anrufe und mich erkundige, ob die Anrufe auch wirklich echt waren? Vielleicht nennt ja nur ein dubioser Abzockerladen eine Schule aus dem "Zielgebiet" um authentisch zu wirken?

Dann bleibe ich doch lieber der von mir mit Trainingsanzügen ausgestatteten Damenfußballmanschaft meiner Azubine treu. Da weiß ich, wer mit "meinen" Anzügen herumläuft. :-)

Einzelzigaretten

Eine Mitarbeiterin hatte nicht genügend Geld für eine Schachtel Zigaretten dabei. Sie meldete sich bei mir ab, damit sie eben zu einem Kiosk in der Nachbarschaft laufen könnte. "Da sind die Zigarettenschachteln zwar auch nicht billiger.", sagte sie, "Aber der verkauft die Zigaretten einzeln für 25 Cent pro Stück."

Ich glaube kaum, dass das so legal ist. Zum einen zerstört der Kioskbetreiber damit ganz klar die Preisbindung für Zigaretten und Tabak, zum anderen könnte er auf diese Weise z.B. auch billige Importware sehr lohnenswert und kaum kontrollierbar in den Handel bringen.

Bin mal gespannt, was die Vertreter der Zigarettenindustrie dazu zu sagen haben. Ansprechen werde ich die Herrn bei ihrem nächsten Besuch hier im Markt auf jeden Fall.

Andererseits: Genau solche Läden verkaufen auch Getränkedosen ohne Pfand und niemand belangt sie dafür. Dreist kommt weiter. :-(