Unmittelbar nachdem ich telefonisch meine letzte Getränkebestellung durchgegeben hatte, bekam ich einen Rückruf von der Mitarbeiterin dieses Lieferanten: Sie hätte versehentlich 20 Kisten einer bestimmten Biersorte mit in meinen Auftrag eingegeben und ich solle dem Fahrer, wenn die Ware geliefert wird, diese 20 Kisten einfach wieder mitgeben.
Ihr denkt jetzt bestimmt das Gleiche wie ich in dem Moment: "Löschen Sie doch einfach die 20 Kisten wieder aus dem Auftrag. Ist doch einfacher, als erst eine halbe Europalette Ware zu mir und dann wieder zu Ihnen zurück zu fahren."
(Abgesehen von der unnötigen Arbeit und den Treibstoffkosten bekommen die Fahrer des Getränkelieferanten pro gefahrene Kiste einen Zuschlag zum Grundgehalt. Man würde also gleich mehrfach sparen.)
Angeblich sei es duch die Warenwirtschaft innerhalb des Großlagers einfacher, die Ware erst zum Kunden und dann wieder zurück zu fahren, als die 20 Bierkisten einfach gar nicht anzufassen. Ziemlich blödes System, finde ich.
Die Kisten habe ich übrigens nicht zurückgeschickt. Verkaufen werde ich sie bestimmt noch. Ich habe nämlich gar keine Lust, hinter der Gutschrift für das Bier hinterherzurennen.
Und wer weiß... Vielleicht liegt's ja gar nicht am Warenwirtschaftssystem, sondern es wird lediglich darauf spekuliert, dass noch mehr Kunden die Ware behalten. Für die Extraportion Maibockumsatz.
Vorhin wurde eine kleine Palette mit 300 Taschenbüchern geliefert, die ich ausnahmsweise mal nicht bestellt hatte. Dabei war doch erst vor ein paar Tagen der Vertreter des Verlages hier und wir waren ausdrücklich so verblieben, dass ich diesmal keine Bücher abnehme.
Ein kurzer Anruf brachte zum Glück etwas Licht ins Dunkel: Der Vertreter hatte die Kundennummern vertauscht, als er den Auftrag eingegeben hatte. Dafür hat ein anderer SPAR-Markt heute eben keine 300 Bücher bekommen...
Macht aber nichts: Die Palette wird hier wieder abgeholt und dann dem richtigen Empfänger zugestellt.
Ein Vertreter klopfte an meiner Bürotür und wollte mir einen Aufsteller mit Sojagetränken verkaufen. Es handelte sich dabei um die recht überschaubare Menge von gerade mal sechs normalen Regalkartons. Das beste Argument lieferte der gute Mann gleich noch selber hinterher: "Sie bekommen einen Karton zusätzlich als Rabatt. Gleich hier von mir."
Ich habe sofort zugesagt. So großzügige Rabatte bekommt man selten angeboten. Bei einem anderen Hersteller sollte es für eine ganze Palette Bier (40 Kisten) immerhin eine Kiste umsonst geben. Dem Angebot konnte ich damals allerdings problemlos widerstehen.
Anruf eines Unternehmes, das mit billigen günstigen Cappuccino anbieten wollte: 500g-Beutel im 24er-Karton. Zwei Kartons würden mir frei Haus geliefert werden, den Verkaufspreis bezeichnete der Mann am anderen Ende der Telefonleitung als günstig.
Nur kaufe ich (mittlerweile) grundsätzlich nichts mehr am Telefon. Von bestehenden Geschäftskontakten natürlich abgesehen. Also sagte ich, dass ich das Produkt gerne mal sehen würde. Der darauf folgende Spruch des Televonverkäufers war etwa folgender: "Für einen Auftragswert von etwa 100 Euro soll jemand herkommen? Da kann er ja besser von Hartz4 leben. Nein, das machen wir nicht."
Von unseren Pressegroßhandel bekam ich heute eine Information, dass wir unter dem schwungvollen Namen (Vorsicht, Denglisch!) "Little Eisbär" Anstecker, Plüschtiere und Schlüsselanhänger bekommen können - allesamt weiße Bären mit schwarzen Knopfaugen.
Da steht:
"Eisbären sind in aller Munde!! Das Eisbärbaby Knut hat sich in kürzester Zeit in die Herzen der Bärenfreunde geknuddelt. Der kleine Eisbär mit den großen schwarzen Augen und dem weißen dichten Pelz, der im Berliner Zoo für Aufsehen sorgt, hat schon jetzt eine bärige Fangemeinde in ganz Deutschland."
Werbeschreiben von Marlboro. Der Text ist nicht von Bedeutung (und darum einfach mittendrin abgeschnitten), aber die Anrede ("Hi Björn") fand ich ungewöhnlich:
Normalerweise bestelle ich unsere Aufbackbrötchen täglich. Nur freitags muss ich die Bestellung für Samstag und Montag durchgeben, da an Samstagen keine Aufträge entgegengenommen werden.
Gerade eben habe ich die Brötchenbestellung für morgen, Gründonnerstag gefaxt. Mit dabei: Ostersamstag und zwangsläufig auch die Mengen für den Dienstag nach Ostern. Das ist noch fast eine Woche hin.
Da staunte ich nicht schlecht, als heute Morgen gleich zwei Vierzigtonner der SPAR hier vorgefahren sind. Der hintere hatte allerdings nur ein paar Rollcontainer geladen, die auf den Sattelschlepper (rechts im Bild) nicht mehr draufpassten.
Der Inhalt des Sattelzuges war dafür komplett für uns.
Apropos Fladenbrot: Das von mir verschenkte Brot unbekannter Herkunft hatte tatsächlich unser Brotlieferant ungefragt oder auch einfach nur versehentlich mitgebracht und irgendwo im Brotregal deponiert.
Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass ich das Brot aufgrund unbekannter Herkunft verschenkt habe, hat er mir es mir immerhin wieder gutgeschrieben...
Der Auslieferungsfahrer eines bekannten Paketdienstes kam mir an der Lagertür entgegen.
Unterschreibst mal eben?
Wofür denn?
Zwei Pakete.
Ich suche demonstrativ die Umgebung ab.
Welche Pakete?
Die stehen vorne.
Tzja, das ist Service. Zwei kleine Kartons strikt nach Anweisung "hinter der ersten abschließbaren Tür" abstellen, aber dann mit seinem kleinen Computer 20 Meter bis zur Lagertür laufen, um sich eine Unterschrift abzuholen...
Heute geliefert: Cola-Flaschen mit Weihnachtsmotiven. Und zwar, nachdem wir schon wochenlang neutrale Flaschen bekommen haben. Bei Coca-Cola hat man wohl das Lager aufgeräumt und noch etwas Altware in den Tiefen gefunden. Hoffentlich stören sich meine Kunden daran nicht weiter...
Da hätte ich die Lichterkette ja doch dranlassen können.
Auch, wenn der Käse schon so geliefert wurde: Auf Tilsiter gehört einfach kein Schimmel. Egal, in welcher Form...
Bei Frischeprodukten kann sowas natürlich immer mal passieren. Ein kleines Loch irgendwo in der Verpackung und schon kommen Keime an die Ware. Ist zwar im ersten Moment unangenehm, aber zum Glück leicht auszusortieren und daher nicht weiter problematisch.
Ich gebe es ja zu: Ich vergesse regelmäßig unsere Fleischbestellung. Zweimal pro Woche muß ich bestellen und durchschnittlich beinahe zweimal pro Woche bekomme ich einen Anruf mit der (erstaunlicherweise immer noch) freundlichen Frage nach meinem Fax mit der Bestellung. Ich weiß auch nicht, warum, aber das ist einer der Termine, die ich mir einfach nicht merken kann.
Die heute fällige Bestellung hatte ich (als eingeredeten Ausgleich) sogar schon gestern Abend gefaxt! Superrechtzeitig sozusagen und ich gebe zu, dass ich sogar richtig glücklich darüber war, endlich mal äußerst pünktlich mit meinem Auftrag zu sein.
Eben kam der Anruf vom Fleischlieferanten: "Ihre Bestellung?"
Mir fehlten die Worte. Über meinen Kopf schwebte ein dickes Fragezeichen, das sogar durch das Telefon zu erkennen gewesen sein muß: "Ich habe hier aber ein Fehlerprotokoll liegen. Ob das Ihre Bestellung war?"
Nächste Woche kann ich Kirschen aus Chile bekommen. In der Bestellliste ist der Artikel mit der Abkürzung VB gekennzeichnet. "VB" steht für "Vorbestellung" und bedeutet nichts anderes, als das sich die Lieferzeit um einen zusätzlichen Tag verlängert.
"Verhandlungsbasis" wäre auch keine schlechte Idee. Die aktuellen Preise für Kirschen aus Chile (18,90€/kg) haben es echt in sich.