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Aufregen ohne nachzudenken…

Meistens reduzieren wir Artikel mit einem roten Aufkleber direkt an der Ware. Unter dem fettgedruckten Wort "Sonderpreis" steht dann meistens ein runder (Endet auf Null) Preis. Der Preis im Warenwirtschaftssystem bleibt dann aus praktischen und teilweise aus Sicherheitsgründen unangefasst.

Manchmal, bei größeren Mengen, ändern wir aber doch tatsächlich den Preis in den Kassen und hängen nur ein Schild an die Ware. Das Risiko dabei ist, dass man vergessen kann, den Preis schließlich wieder zurückzusetzen und dadurch, falls man den Artikel doch wieder ins Sortiment aufnimmt, Verlust zu machen, weil man diesen zum ehemaligen Sonderpreis verkauft.

Nun hatten wir letztes Jahr nach dem Fest ein paar Weihnachtsartikel auf diese Weise angeboten. Den Preis im Computer hatten wir schließlich so gelassen, wie er war, da wir sowieso bei diesen Artikeln in jeder Saison die Preise erneut überprüfen. Meistens aber eben erst, nachdem wir die Ware schon im Laden platziert haben. Ich rede hier von einem Zeitraum von maximal ein paar zehn Minuten und selbst wenn man in der Zeit mal ein oder zwei Teile verkauft, bringt einen das nicht um.

Eine Kundin hatte wohl das Glück, bei einem solchen Artikel genau in dem Moment zwischen Platzierung und Preisanpassung zugegriffen zu haben. Ein paar Tage später war sie jedenfalls wieder da und hat sich böse darüber beschwert, ja regelrecht aufgeregt, dass diese Lebkuchen jetzt das doppelte kosten würden. Mal eben eine Preiserhöhung um hundert Prozent wäre eine bodenlose Unverschämtheit und eigentlich müsste man das der Verbraucherzentrale melden.

Und wer schützt die Einzelhändler vor doofen Kunden? :-O

22 Jahre gültig!!!11111

Ein Mann mittleren Alters sprach eine Kollegin im Laden an und hielt ihr einen Leergutbon aus dem Jahre 2008 vor die Nase. Ohne Fragen zu stellen, sprudelte es gleich energisch aus ihm heraus, er nannte irgendwelche Paragrafen und berief sich darauf, dass solche Bons 22 Jahre lang von den Läden eingelöst werden müssen!

""Würde ich Ihnen gerne auszahlen…", sagte die Angesprochene.

"Aber?!?"

"…sehen Sie das große Penny-Logo da oben? Wir sind SPAR."

Aber erstmal 'ne Welle machen. :-)

500 x 50ct

Ein Stammkunde kam reichlich alkoholisiert an die Lagertür und hielt mir einen großen Keramikbierkrug voller 50-Cent-Stücke vor die Nase: "Hey, Björn… Kannst du mir die in Scheine wechseln? Das sind genau 250 Euro."

Zunächt lehnte ich ab. Kleingeld brauchen wir hier zwar immer und transportieren es aufwändig (und mit Gebühren verbunden) her – aber was soll ich denn mit so einem großen Haufen ungezählter Münzen anfangen? Das sagte ich dem Mann auch.

"Das sind genau 250 Euro, kannst' mir glauben."

Tat ich aber nicht, vor allem war gar nicht abzuschätzen, ob er das Klötergeld in seinem jetztigen Zustand "gezählt" hatte. Schließlich bot ich ihm einen Kompromiss an. In eines unserer Zählbretter setzte ich drei Fächer für die 50-Cent-Geldstücke und drückte es ihm so in die Hand: "Hier", sagte ich zu ihm. "Die kannst du auffüllen, dann bist du schonmal 90 Euro los."

Er freute sich, hockte sich auf den Lagerboden und begann, die Fünfziger in die Fächer einzusortieren. Dabei beachtete ich ihn gar nicht weiter und so fiel mir auch nicht auf, dass er fast eine halbe Stunde zugange war. Schließlich suchte er mich im Laden auf, Bierkrug und Zählbrett trug er in der Hand.
Ich konnte mir das Lachen gerade noch verkneifen. Er hatte nicht nur die Schächte für die von ihm mitgebrachten Münzen aufgefüllt, sondern sie auch noch irgendwie in alle anderen verteilt. In den Sortierfächern für die 1ct-, 2ct-, 5ct-, 10ct- und 20ct-Stücke lagen, so gut es eben möglich war, die großen 50er drin. Es passte natürlich kein Stück und hatte auch überhaupt keinen Sinn – wirklich zählbar waren die Dinger so nämlich nicht. Also durfte er fast alles wieder zurück in seinen Seidel füllen. Aber zumindest die korrekt einsortieren Geldstücke tauschte ich ihm natürlich um. :-)

Ballern

Eine Kollegin ließ gerade (20 Minuten nach Ladenschluss!) eine andere Mitarbeiterin zur Tür hinaus, als zwei Halbstarke direkt auf den Eingang zusteuerten. Der eine schwieg, der andere äußerte sich folgendermaßen: "Ey, lass' misch rein. Erst will isch misch vollballern und dann will isch disch ballern."

Daraufhin ballerte die Kollegin die Tür komplett zu, dreht den Schlüssel herum und zeigte den beiden Typen noch genüsslich einen Stinkefinger.

Hehe. :-)

Ich sehe schon!

Ein Kunde sprach mich im hinteren Bereich des Ladens an und wollte von mir wissen, wo wir Marmelade haben.

"Zeige ich Ihnen", sagte ich und ging los. Der Mann trabte hinter mir her. Auf halber Strecke rief er plötzlich: "Ahh, ich sehe schon. Danke."

"Kann nicht sein", antwortete ich, "von hier aus können Sie die Marmelade definitiv noch nicht sehen. Ich zeige Ihnen mal eben, wo wir die stehen haben."

"Doch, doch!", freute sich der Kunde und zeigte auf das Schild über dem Regal. "Da oben hängt doch das Schild auf dem Honig und Konfitüre steht. Da wird's dann wohl sein. Vielen Dank."

Meine Begeisterung darüber ließ ich auch meinen Kunden spüren. Endlich mal jemand, der lesen und verstehen kann. Hurrah! :-)

Aussprache "Club Mate"

Zwei Jugendliche sprachen mich an und wollten wissen, ob wir Club Mate hätten. Sie sprachen den Namen dabei englisch, also quasi wie "klabb mäid" aus.

"Ja, haben wir", antwortete ich. Und ergänzte noch: "Und ihr dürft das gerne deutsch aussprechen: Club Mate. So wie Matetee.

War aber kein Einzelfall. :-)

Abgeben / Abheben

Eine Kundin erinnerte sich an der Kasse an eine unserer Serviceleistungen: "Bei Ihnen kann man doch auch Geld abgeben, oder?"

Mein Mitarbeiter antwortet: "Ja, aber das unterscheidet uns nicht gerade nennenswert von anderen Supermärkten. Die Besonderheit ist, dass Sie bei uns auch Geld abheben können."

Da fiel der Kundin ihr kleiner Wortverwechsler auch auf. :-)

Die alten Damen

Soeben an einer Kühltruhe aufgeschnappter Gesprächsfetzen zwischen zwei alten (80+) Kundinnen:
"Ach, gehen Sie weg."

"Ist was?"

"Sie reden mir zu viel."

"Das müssen Sie gerade sagen."
Solange sie nicht mit ihren Stöcken aufeinander losgehen… :-O

Woanders kauft sie nie!

Kundin: "Sie haben doch immer diesen leckeren Käse von Biotrend gehabt."

Björn: "Nein, definitiv nicht. Den hatten wir mit Sicherheit noch nie."

Kundin: "Natürlich! Den habe ich immer hier gekauft und jetzt ist der nicht mehr da. Und woanders gehe ich überhaupt gar nicht hin. Versuchen Sie doch bitte, dass Sie den wiederbekommen."

Ich versprach, es zu versuchen und sie verließ enttäuscht den Laden. Nachdem sie weg war, recherchierte ich etwas.

Sie hat ihn defintiv noch nie hier gekauft. :-|

Abgezähltes Geld in runden Summen

Seltsames, aber nicht seltenes Phänomen:

Viele Kunden Zählen sich zu Hause eine runde Summe an Kleingeld ab (z.B. 5 Euro in 10- und 20-Cent-Münzen).

Nun müssen z.B. 4,29€ bezahlt werden. Was passiert? Ein Großteil der Leute gibt einem die kompletten 5 Euro in Form der vielen kleinen Münzen in die Hand, statt z.B. nur 4,30€ daraus abzuzählen.

Faulheit, Dyskalkulie oder einfach nicht nachgedacht? :-O

Mousse-au-Chocolat

Ein älterer Stammkunde reklamierte einen Becher fertiges Mousse-au-Chocolat aus dem Kühlregal. Er hatte es vorhin geöffnet und eine Schimmelstelle auf der Oberfläche des Desserts entdeckt.

Etwas von der Schokoladencreme fehlte bereits. Deutlich erkennbar war die Stelle, in die ein Löffel eingetaucht wurde. Noch während ich dachte, dass er es essen wollte und dann erst die unappetitlichen Stellen entdeckt hätte, erklärte mir der Kunde: "Den Schimmel habe ich natürlich gleich gesehen. Ich hatte so einen Appetit, das ich schonmal gekostet habe. Aber alles mochte ich dann doch nicht essen."

Kunden… :-)

Abgelaufen!!!

Mit angewidert verzerrtem Gesicht warf die Kundin die Packung Hühnerbrustfilets wieder zurück in die Kühltruhe. Dabei sagte sie zu ihrem Begleiter: "Buuähh! Achtundzwanzigster. Die ist ja abgelaufen!"

Aber sowas von. Bloß nicht anfassen!

Unverständnis für das Piepen

Ein Kunde stand an der Kasse und löste den Alarm der Warensicherung aus. Er hatte keine Taschen bei sich und mein Gefühl sagte mir, dass er auch kein Ladendieb war. Also blieb nur die Möglichkeit, dass irgendein in seiner Bekleidung angebrachtes Warensicherungsetikett für das Piepen der Anlage verantwortlich war.
Also erklärte ich ihm, dass vermutlich irgendwo in seiner Bekleidung, meistens in der Nähe der Waschanleitung, ein kleines hartes Etikett angebracht sein müsste, auf dem, ein Text ähnlich wie "Vor dem ersten Waschen heraustrennen" steht.
Demonstrativ riss er sein Sweatshirt hoch und wurde erfreulicherweise auch sofort fündig. Gewaltsam riss er das gesamte Etikett heraus und –oh, Wunder– der Alarm verstummte.
Der Kunde wirkte verärgert: "Versteh' ich nicht. In anderen Läden ist das auch noch nie passiert!!!"

Tzja, es verkaufen zwar viele Geschäfte Textilien mit angebrachter "Quellensicherung", aber es haben eben nicht alle Läden so eine "böse" Warensicherungsanlage.

Billig Faxen machen

Irgendwie freue ich mich ja immer, wenn ein Kunde fragt, ob wir ein Faxgerät hätten und für ihn etwas versenden könnten. Hinterher folgt immer die Frage, wieviel man dafür bekommen würde.

Natürlich nichts!

Hey, wir im Zeitalter von Telefonflatrates! :-)

Und? Welche Zeitschrift?

Ein der deutschen Sprache nicht bis gar nicht mächtiger Mann mittleren Alters stand vor dem Zeitschriftenregal und hielt mich an, als ich an dem Gang vorbeikam. Er schaffte es zumindest gerade noch, mir redebrechend mitzuteilen, dass er eine Zeitschrift für 80 Cent für jemanden mitbringen soll.

Wie die hieß oder welches Thema sie behandeln sollte, konnte er mir allerdings nicht sagen. Helfen unmöglich.