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Auffäliges Einkaufen

Beim Gang durch den Laden fiel mir an einer eher versteckten Ecke ein leerer roter "SPAR"-Einkaufskorb auf, der vor knapp zwei Stunden noch nicht dort stand. Natürlich hätte ihn auch einfach so jemand dort abstellen können, aber man hat ja schon einige Erfahrung mit den Verhaltensmustern bestimmter Leute gemacht und so erlaubte es sich mein Adrenalinspiegel wie der Expressaufzug eines Wolkenkratzers nach oben zu schnellen.

Nicht weniger schnell war ich im Büro und platzierte mich vor den Monitoren der Videoüberwachungsanlage. Wenn auch jetzt schon alles zu spät wäre, würde ich doch wenigstens noch wissen wollen, wer dort was geklaut hat. Vielleicht jemand, den man als Kunden kennt und den man dann gegebenenfalls bei seinem nächsten Besuch auf die Tat anprechen könnte. Ich ließ mich überraschen und suchte im schnellen Rückwärtslauf die Stelle im Video, an der der Korb vom Bild verschwand. Stopp, langsam vor: Eine Kundin stellte den leeren Korb dort ab. Aber warum? Ich sah mir die Vorgeschichte an:

Eine junge Frau betrat mit einem großen Trolley, einer rollbaren Eikaufstasche, den Laden. Auf den Trolley stellte sie einen der roten Einkaufskörbe, den sie nach und nach mit Ware aus meinem Laden füllte. Plötzlich nahm sie den Korb hoch, öffnete den Trolley und füllte den Inhalt um. Tasche wieder zu, Korb obendrauf und wieder wurde er mit den unterschiedlichsten Waren gefüllt. Das Spielchen wiederholte sich mehrmals und schließlich stellte sie den leeren Korb vor das Regal, wo ich ihn dann fand.

Fassungslos schüttelte ich den Kopf. Die hat doch nicht wirklich einen kompletten Trolley voller Waren hier rausgeschoben? Haben wir ja schon alles erlebt, aber alltäglich ist das ja selbst hier nicht.

Umso erstaunter war ich, als die Kundin an der Kasse den gesamten Inhalt des Wagens auf das Förderband stapelte und schließlich bezahlte.

Mal ehrlich: Auffälliger kann man nicht einkaufen. :-O

KASSE!!!

Während ich an der Kasse eine Kollegin zu einer kurzen Pause ablöste, nutze ich die Zeit, in der keine Kunden bezahlen wollten, um in der Gemüseabteilung aufzuräumen.
Natürlich habe ich währenddessen immer die Kasse im Blick. Als zwei Kunden, ein Mann mittleren Alters und eine alte Frau mit Rollator in Sichtweite kamen, ging ich auch zur Kasse.

Der Kunde legte seine Leergutbons auf das Förderband, der Frau hinter ihm genügte vermutlich schon der Anblick des leeren Stuhls im Kassentisch, um sich genötigt zu sehen, einmal quer durch den Laden "KASSE!?" zu krächzen.

Wohlgemerkt: Ich rede hier jetzt gerade mal von ein paar Sekunden (weniger als zehn) "Wartezeit"…

Angeschwärzt

So, wie man über andere sprecht,
ist man häufig selber: Schlecht.
Ein Mann sprach meine Mitarbeiterin an der Kasse an. Ohne weitere Vorgeschichte berichtete er davon, dass er ja seine Sachen bezahlen würde. Im Gegesatz zu dem Kunden vor ihm.

Für den Kunden, der vor ihm dran war, würde ich zwar nicht meine Hand ins Feuer legen, aber zumindest ist mit ihm auch noch nie etwas negatives vorgefallen, sonst dürfte er hier nicht seit inzwischen knapp zwölf Jahren einkaufen.

Trotzdem sah ich mir die Videoaufzeichung an und staunte nicht schlecht. Bei dem angeblich unehrlichen Kunden konnte ich kein auffälliges Verhalten entdecken. Aber der Mann, der den Tipp gegeben hat, der hat sich dagegen umso merkwürdiger benommen. Hundertprozentig sicher bin ich mir nicht, aber mit 90-prozentiger Sicherheit würde ich sagen, dass er selber etwas eingesackt hat. Vielleicht hat er auch nur sein in der Latzhose schief liegendes Gemächt neu sortiert, wenngleich er dann doch ein anatomischer Sonderfall (Penis Umbilicus) wäre.

Naja, er kommt öfter hierher und wer sowas tut, ist normalerweise auch Wiederholungstäter. Also: Abwarten.

HALLO?!

Zur Kontaktaufnahme hat man als Kunde, sofern nicht irgendwelche Telefone oder Sprechanlagen angeboten werden, im Grunde zwei Möglichkeiten:

a) Einen Verkäufer suchen und ansprechen.

b) Mitten in den Laden stellen und mehrmals in voller Lautstärke "HALLO?!" durch den ganzen Laden gröhlen.


Die zweite Variante macht sicherlich weniger Mühe. Aber der zu erwartende Kundenservice dürfte bei der ersten Möglichkeit deutlich höher ausfallen. ;-)

MEINE Kunden...

Ein Kunde kaufe im Grunde den gesamten Regalbestand des vegetarischen Aufschnitts eines bestimmten Hersteller auf. Insgesamt ca. 40 Packungen. Meine Mitarbeiterin war nicht nur neugierig, warum er so viel kaufen würde (er kommt nicht hier aus der Gegend und friert sich die Sachen ein), sondern bot ihm auch an, doch vorher Bescheid zusagen, zumal wir bei regelmäßiger Abnahme solcher Mengen sicherlich auch einen Sonderpreis vereinbaren könnten.

Von einem Sonderpreis wollte der Kunde jedoch gar nichts wissen. "Die sind schon so günstig, ich bin absolut zufrieden. Da brauche ich nicht auch noch einen zusätzlichen Mengenrabatt.

Es treibt einem vor Rührung fast die Tränen in die Augen! :-)

Gesundes Osterfest?

Vor ein paar Minuten habe ich festgestellt, dass wir hier am Gründonnerstag einen größeren Umsatz in der Warengruppe Obst&Gemüse als bei den Tabakwaren hatten. Gut, insgesamt rede ich hier von einer Differenz von sage und schreibe 0,1% – aber immerhin! Normalerweise verkaufen wir nämlich deutlich (bis zu 100%) mehr Tabakwaren als Obst und/oder Gemüse.

Ich bin beeindruckt. :-)

Azubi-LD-Training

Ein Komissaranwärter stellte sich vor und berichtete, dass sie von der Polizei demnächt an einem Tag die Auszubildenden im Einzelhandel zum Thema Ladendiebstahl schulen wollen. Mein erster Gedanke war, dass sich das für meinen einen Azubi wohl kaum lohnen dürfte. Aber um ihn speziell ging es gar nicht.

Viel mehr waren ganze Gruppen gemeint, die unmittelbar "am Ort des Geschehens", sprich: Realitätsnah direkt in einem Supermarkt, rund um das Thema Ladendiebstahl geschult werden sollen. Von der Erkennung potentieller Ladendiebe bis zur Strafanzeige.

Ich bin gespannt… :-)

Aufrunden…

Eine Kundin musste 12,97€ bezahlen. Als meine Mitarbeiterin ihr das Wechselgeld rausgeben wollte, sagte die Kundin: "Aufrunden, bitte!"

Gut, hier im Geschäft ist nirgends ein Hinweis auf diese Aktion zu finden und in der Werbung für "Deutschland rundet auf" findet man auch keinen einzigen Hinweis auf meinen Laden.

Ganz souverän behielt meine Kassiererin die drei Cent ein und warf sie in die Spendendose für das Kinderhilfswerk. Dürfte einem ja niemand übel nehmen, es geht ja schließlich um den guten Zweck. :-)

Nachtanken am Morgen

6 Uhr morgens: Die ersten beiden Kunden waren zwei schon deutlich angetrunkene Heranwachsende, die gerade aus der Disco kamen und zum Frühstück eine Flasche Cpt. Morgan und eine Flasche Coca-Cola kauften.

Prost.

Warmes Bier

Eine Kunde kramte bei den Sechserträgern Bier herum. Ein Kollege sprach ihn an: "Wir haben die auch kalt. Vorne im Kühlschrank."

"Bäh, nee, kaltes Bier. Igitt. Ich mach das zu Hause sowieso nochmal extra warm. Als Hustenmittel ist das super!"

Er hat tatsächlich den warmen Träger gekauft. Entweder hat er seine Verarschung durchgezogen (vielleicht es war ihm auch einfach egal, da er sowieso keine Möglichkeit hatte das Bier in naher Zukunft zu kühlen), oder… Brr… :-)

Dies ist ein Müllsack…

…und kein Altglascontainer. Ich frage mich, ob das von den Leuten reine Faulheit ist und sie einfach nur keine Lust haben, zum Altglascontainer zu laufen, oder ob sie wirklich dachten, dass sich das ganze Zeugs bei uns am Automaten zu Geld machen lässt?!? :-O


Kindermund

Ein kleines Mädchen suchte Rostzwiebeln". Als meine Kollegin sie korrigierte ("Röstzwiebeln heißen die…"), bestand das Kind darauf, ausdrücklich für den Einkauf von "Rostzwiebeln" losgeschickt worden zu sein.

Sie wollte dann aber tatsächlich Röstzwiebeln haben. ;-)

Auf das MHD achten!

Dass in einem Supermarkt auch mal Artikel mit abgelaufenem MHD zu finden sind, ist vollkommen normal. Es ist fast unmöglich, das gesamte Sortiment ständig unter Kontrolle zu haben, zumal auch nie die selbe Ordnung besteht. Kunden sortieren auf der Jagd nach dem neuesten Datum z.B. selber die Reihenfolge in den Regalen um und so kommen mal alte Artikel nach hinten. Andere Produkte laufen nur so schlecht, dass man sie nur einmal zu bestellen braucht und trotzdem der Rest irgendwann abläuft. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch wir hier sind davor nicht sicher.

Ein Paar stand eben in der Getränkeabteilung und stapelte das Beck's Bier um. "Hinten steht immer das am längsten haltbare", sagte er wissend zu ihr.

Ja, kann sein. Aber wir sind hier in Bremen, unsere halbe Getränkeabteilung besteht aus Produkten von Beck & Co inBev anBev Anheuser-Busch ABInBev der Brauerei da hinten in unserem Stadtteil, nur ein paar Straßen von hier entfernt.

Hier wird bestimmt einiges alt. Aber kein Beck's Pils.

Freilaufend?

Ein Kunde wollte wissen, ob Bio-Eier auch von freilaufenden Hühnern stammen. Eine blöde Antwort lag erst auf der Zunge ("Nein, Käfighaltung, damit die aufgrund fehlender Medikamente sehr empfindlichen Hühner draußen nicht mit Keimen in Kontakt kommen…"), aber ich wusste nicht, ob der Mann das tatsächlich als Witz aufgefasst hätte. Ich konnte ihn einfach nicht einschätzen und so blieb es dann vorsichtshalber doch bei der richtigen Antwort. :-)

Es gibt nicht nur dumme Antworten

Zwei Kunden wollten ein paar Getränkedosen mit fertiger Mischung "Jack Daniels und Cola" haben. Mein Mitarbeiter schlug ihnen vor, doch einfach die einzelnen Bestandteile zu kaufen, da sie damit bei der gewünschten Menge günstiger davonkommen würden.

Frage des Kunden: "Was ist denn da drin?"