Merke: Gehe nicht nach einer durchzechten Nacht mit breitem Kopf einkaufen. Es könnte dir passieren, dass du deine Einkaufstüten, schon zusammengesuchte Ware und ausgestellte Leergutbons irgendwo "nur mal kurz" ablegst und dann nur nach aufwändiger Suche mit den Mitarbeitern wiederfindest.
Ein Kunde kam mit einer im Inneren matschigen Honigmelone in der Hand in den Laden und berichtet, dass er die Frucht am Vortag hier gekauft hat und dass die Melone "wahrscheinlich mal eingefroren" war.
Falls er sie nicht selber zu Hause über Nacht in der Tiefkühlung gelagert hat, war sie mit Sicherheit nicht eingefroren. Meine Gemüseabteilung ist im Allgemeinen relativ frostsicher und daher dürfte die Wahrscheinlichkeit des Einfrierens der Obst- und Gemüse-Auslage eher gegen Null gehen.
Umgetauscht habe ich die Melone natürlich trotzdem. Sie kann ja auch aus anderen Gründen so glasiges Fruchtfleisch gehabt haben…
Meine Kassiererin hat einen Kunden gebeten, die Leergutbons nicht mit Kraft schnell aus dem Automaten zu ziehen, sondern zu warten, bis er gedruckt und abgeschnitten wurde.
Einer der beiden Heranwachsenden, die letzten Samstag Morgen hier herumgestresst haben, ist eben einer der betroffenen Kolleginnen auf der Straße begegnet.
Er hat aufrichtig um Entschuldigung für sich und seinen Kumpel gebeten. Sie waren an dem Morgen angetrunken und die ganze Aktion war den beiden so unendlich peinlich und sie würden sich seit dem nichtmal mehr in den Laden trauen – und das, obwohl sie doch sonst recht häufig hier waren. Die Pöbeleien, die Beleidigungen und das Auftreten der Ladentüren tut ihnen Leid und wenn sie nun noch den Rat meiner Mitarbeiterin beherzigen, hier direkt im Laden bei einer weiteren betroffenen Person (nämlich bei mir) um Entschuldigung zu bitten, würde es mich ernsthaft freuen. Und natürlich dürften sie dann hier auch wieder einkaufen.
Nachdem die Kundin bei mir ihren kleineren Einkauf bezahlt hatte, merkte sie, dass sie noch ein Teil vergessen hat und erkundigte sich ganz zaghaft, ob sie wohl nochmal in den Laden gehen dürfe.
Eine Kundin monierte nach dem Bezahlen einen der von ihre gekauften Artikel. Er wäre gerade im Angebot und kostet nur 1,39€ statt 1,99 und sie würde gerne die Preisdifferenz erstattet bekommen.
Nun ist es so, dass sich diesen Regalplatz zwei Artikel von zwei verschiedenen Herstellern teilen – die natürlich auch unterschiedliche Preise haben. Lässt sich hier im relativ engen Markt nicht immer vermeiden und war in der Vergangenheit auch noch nie ein ernsthaftes Problem. Nachdem ich der Kundin das erklärte und auch mitteilte, dass auf den Schildern nicht nur der Preis, sondern auch der Name des Produkts, bzw. auch des Herstellers zu finden ist, informierte sie mich nur darüber, dass wir das gefälligst zu ändern hätten.
Wenn's bei mir irgendwann so weit ist, dass ich morgens um kurz nach Sechs Uhr ausschließlich deshalb losgehe, um die aktuellen Ausgaben der "Freizeit Aktuell", "Meine Revue" und "Das goldene Blatt" zu kaufen – gebt mir bitte den Gnadenschuss.
…und dann war da noch der Kunde, der um fünf Minuten vor Mitternacht (und damit Feierabend) hier noch mit ein paar prall gefüllten Tüten Leergut reinkam.
Und das vor einer sowieso nur nichtmal fünf Stunden dauernden Nacht, denn morgen früh um 5:45 Uhr muss ich schon wieder hier im Laden sein.
Gerade bei exotischeren Bio-Artikeln kommt es häufiger mal vor, dass es Lieferschwierigkeiten gibt. Auch unser Großhändler hat nicht jeden Artikel palettenweise vorrätig und selbst bei deren Kleinmengen kommt es mal zu Regallücken oder sogar MHD-Problemen.
Mich von einer Kundin geradezu verspotten lassen zu müssen, mit dem Hinweis, dass wir hier ja nicht in der DDR wären, ist traurig. Hätte ich gesagt, dass ich einfach nur zu doof war, den leeren Regalplatz zu sehen und entsprechend 1000 Kartons nachzubestellen, hätte sie wahrscheinlich überlegen triumphiert.