Skip to content

Käse verhökern im begehbaren Kiosk

Ein Typ, der schon mehrfach bei uns durch unterschiedliche Ladendiebstähle aufgefallen war, die Anzeigen sind ihm vollkommen egal, ging mit einem vollen Karton Käse durch den Eingang raus. Eine Kollegin hatte den Ladendieb bemerkt und schnell bei mir Bescheid gesagt. Ines und ich sprangen auf und rannten hinter dem Kerl her, der in aller Seelenruhe mit dem Karton auf dem Arm durch die Seitenstraße in Richtung Innenstadt spazierte.

Kurz bevor wir ihn erreichen konnten, verschwand er durch eine Tür in einem Gebäude. "Jetzt hab ich dich!", dachte ich noch als ich ebenfalls durch die Tür trat – und staunte nicht schlecht, als ich mich mitten in einem begehbaren Kiosk hier im Umkreis wiederfand. Unser Ladendieb war bereits hinter dem Tresen verschwunden und zeigte dem Inhaber des Lädchens den Inhalt des Kartons. Weiter kamen sie nicht, Ines und ich hielten den Typen fest, bis die Polizei eintraf. Es folgte eine weitere Anzeige, aber den Wohnungslosen ohne irgendwelche Perspektiven dürfte auch diese ziemlich kalt lassen.

Erstaunt war ich darüber, was mir einer der Polizisten gesagt hat. Er kenne den Kiosbesitzer als ehrliche Haut und er sei zuverlässig und es sei seiner Meinung nach absolut ausgeschlossen, dass dieser irgendwelche Hehlerware ankaufen würde. Ernsthaft? Nach dem, was ich gesehen habe, wäre ich da an seiner Stelle nicht mehr ganz so sicher.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Kunde am :

Eventuell war die Person ja ein Vertreter des Käseherstellers, der in dem Kiosk den Käse als Warenprobe verteilen wollte.

Somit wäre es Guerillamarketing, wenn dazu erwähnt werden würde, dass dieser leckere Käse bei Björn Harste verkauft wird.
Sozusagen eine Cross-Marketingstrategie für deinen Markt. :-P
(um neue Kunden anzuwerben). :-)

Oder eventuell ist diese Idee auch einfach nur Käse. ;-)

Rudolph am :

Da der Dieb schon hinterm Tresen war, ist es mehr als naheliegend, dass der Kioskbesitzer der Hehler ist. Anders ist das kaum schlüssig zu erklären.

Ich würde vorsorglich gegen den Kioskbesitzer Anzeige wegen Hehlerei erstatten. Das Verfahren wird zwar eingestellt, aber damit ist das aktenkundig. Falls er wieder mal auffällig wird, haben sie ihn schneller am Wickel.

Silvan am :

Ich würde auch ne Anzeige gegen den Kioskbesitzer wegen Hehlerei aufgeben vielleicht mit einem Brief direkt an die Staatsanwaltschaft

Rudolph am :

QUOTE Silvan:
vielleicht mit einem Brief direkt an die Staatsanwaltschaft

Nicht vielleicht, sondern das sollte Standard sein. Die Chancen auf Schludderei sind bei der StA geringer.

DerBanker am :

Zumal der Dieb offensichtlich hinterm Tresen geduldet wurde...

Raoul am :

Und abseits vom völlig Offensichtlichen sollte ein Kiosk vielleicht auch keinen Käse ankaufen, dessen Kühlkette für wer-weiß-wie-lange unterbrochen wurde.

Daß der Bulle ihn als „ehrliche Haut“ kennt, sollte vielleicht mal zu einer Reevaluierung derer Einschätzungen führen. Oder einer Dienstaufsichtsbeschwerde, je nachdem.

Dirk am :

wie schon unser alter Rechtskundelehrer zu sagen pflegte "Die Dienstaufsichtsbeschwerde ist formlos, fristlos und fruchtlos".

Rudolph am :

Das Märchen brauchst du nicht weiterzutragen. Das geht seit Jahrzehnten schon so. Wenn nur die Hälfte dran glaubt (und das tut sie leider auch), kommen nur noch 50% Probleme auf den Beamten zu. Verhinderungstaktik par excellence.

Zur Dienstaufsichtsbeschwerde:
Formlos => ja
fristlos => jain
fruchtlos => kommt drauf an

Sie macht Probleme, sorgt für Schreibarbeit, zwingt zur Rechtfertigung und landet auch in der Personalakte. Um so mehr "Scheine" er in der Akte hat, um so genauer wird auch da irgendwann geschaut.

Schaden kann es nicht. Zu empfehlen ist sie nur, wenn man Substanzielles beitragen (und beweisen) kann. Wenn einem das Geld nicht zu schade ist, sollte ein RA sie schreiben.

Erich H. am :

Wenn die Scheriffs in der Neustadt noch so drauf sind wie vor ca.30 Jahren dann ist Ehrlich bei denen auch anders zu verstehen als bei Otto und Klara Normalverbraucher....

Raoul am :

Ich befürchte das ehrlich gesagt auch. Nichts dagegen, daß Max Mustermann kriminell ist, aber an Bullen lege ich dann doch irgendwie andere Maßstäbe an.

Mitleser am :

Die Damen und Herren nennen sich Polizisten.

Anzeige ist raus.

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen