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Reiben und Rubbeln

"Sie müssen da mal etwas reiben. Oder mal über den Chip rubbeln. Das hat immer funktioniert und das muss hier auch gehen!", erklärte der Kunde.

Nachdem ich so lange gerieben und gerubbelt habe, bis mir schon die Schamesröte ins Gesicht stieg, gab ich ihm seine völlig zerschlissene ec-Karte zurück. Der Magnestreifen irgendwie abgescheuert, der Chip schon leicht aus dem Plastik gelöst und in der Mitte eingebeult, dazu war die Karte insgesamt an mehreren Stellen eingerissen.

Ich glaube, da ist mal eine neue Bankkarte fällig. :-D

Münzen wechseln

Warum kann es einem erwachsenen Mann so wichtig sein, knapp 100 Euro, also insgesamt fast 200 50-Cent-Münzen, in Scheine gewechselt zu bekommen, dass er dafür 10 Minuten bettelt und regelrecht auf die Knie fällt? :-O

Verwirrt

Eine sehr alte Stammkundin, ich schätze sie auf über 90 Jahre, kaufte selber ein und sorgte an der Kasse bei meiner Mitarbeiterin und den anderen Kunden für eine Mischung aus Erheiterung und Mitleid: Statt Geld schob sie meiner Kassiererin immer wieder ihr Schlüsselbund zu und erklärte, dass sie sich das Geld doch selber herausnehmen solle.

Es brauchte mehrere Anläufe, bis es dann geklappt hat, aber zum Glück hat diesmal von den Wartenden niemand herumgestresst. :-)

Immer diese Notfälle

Zehn Anrufe gegen 0:46 Uhr auf mein Handy, alle von einer mir nicht bekannten Handynummer. Es ist kurz nach eins, ich rufe die Nummer zurück. Eigentlich kann ich dieses "Hinterhertelefonieren" nicht ausstehen, aber das war kein "falsche Nummer gewählt", das muss etwas Wichtiges gewesen sein.

Von wegen…

Wieder jemand, der nicht verstanden hat, dass "bis 24 Uhr geöffnet" bedeutet, dass der Laden um 0:45 Uhr nicht mehr geöffnet ist. Und auch nicht, dass der dringende Wunsch nach Alkoholnachschub keinen Notfall darstellt. Ich musste dem Typen doch ernsthaft erklären, dass das keine Nachtglocke wie bei einer Apotheke ist und was überhaupt mit "Notfall" gemeint ist.

Klugscheißer

Im Laden standen noch mehrere Paletten mit Getränken der heutigen Lieferung. Ein Kunde betrachtete dei Stapel und sprach mich schließlich an: "Da stehen keine Preise dran. Sie wissen, dass das nicht erlaubt ist?"

Der Tonfall sagte mir, dass er es ernst meinte und so versuchte ich gar nicht erst, irgendetwas zu erklären: "Oh, vielen Dank für den Hinweis. Holen wir natürlich noch nach. Tut mir wirklich Leid."

Manche Leute wollen verarscht werden, oder?

Nicht gelogen

Ich hatte einer etwas renitenten wie schwierigen Kundin versprochen, den Vertreter eines Lieferanten von mir, wenn ich ihn das nächste Mal wiedersehe, nach einem bestimmten Produkt zu fragen. Sie war friedlich und verließ den Laden ohne Murren und Knurren.

"Wenn ich ihn das nächste Mal wiedersehe…"

Zwei Brötchen

Ein Kunde nahm sich einen Einkaufswagen, ging zum Brotregal, packte sich zwei Mohnbrötchen in eine Tüte, legte sie in den Wagen und schob diesen schließlich gleich wieder in Richtung Kasse. Während er seinen winzigen Einkauf auf das Förderband legte, erkundigte ich mich, ob er nicht das gefunden hätte, was er eigentlich kaufen wollte.

Seine Antwort: "Doch, zwei Brötchen."

Identifizierungsmerkmal

Vor einer Weile hatten wir einen "piependen" Kunden: Irgendetwas von seinen Sachen war mit einem aktiven Warensicherungsetikett versehen. Nach längerer Suche fand ich die Sicherung auch tatsächlich – zwischen den Seiten eines Buches. Problem gelöst.

Kurze Zeit später bekam ich eine E-Mail von diesem Kunden, der in der Signatur noch hinter seinem Namen ergänzte: "der mit dem Sicherungsetikett im Buch"

Witzig, denn nur mit dem Namen hätte ich nichts anfangen können und folglich auch nicht gewusst, wer mir da geschrieben hat. Aber der mit dem Sicherungsetikett im Buch, na klar. :-)

Arbeiten Sie hier?

Immer wieder fragen Kunden als Einleitung für ein Gespräch oder bevor sie ihre eigentliche Frage stellen: "Arbeiten Sie hier?

Zugegebenermaßen kann ich mir dann ja fast nie verkneifen, mit "meistens" zu antworten. Gar nicht bösartig, sondern mit einem Grinsen, um die Situation etwas zu entspannen. Ich denke, 50% aller Kunden lachen dann auch tatsächlich.

Die andere Hälfte merkt gar nichts.

Taschentuch

Ein Kunde kam von der Leergutannahme und ging in Richtung Kasse. Beim Versuch, den Leergutbon in seine Hosentasche zu stopfen, fiel ihm ein zerknülltes Taschentuch zu Boden. Er guckte noch kurz hinterher, ließ es aber liegen. Als er wieder nach vorne blickte, sah er mich, wie ich ihm entgegenlief.

Entweder war's das schlechte Gewissen oder doch mein Gesichtsausdruck – aber irgendwas veranlasste ihn in dem Moment, einen Sekundenbruchteil innezuhalten und dann umzukehren und die Rotzfahne wieder einzusammeln.

Sonst hätte ich's ihm aber noch gesagt. :-)

Gute Idee

Eine Stammkundin stand im Laden und überlegte, was sie noch einkaufen wollte. Meinen scherzhaften Vorschlag, einfach einen Einkaufswagen zu nehmen und wahllos zu füllen, lehnte sie ab.

Schade, ich fand die Idee toll. :-)