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Mit offenem Mund

Was mag in Leuten (In diesem Fall: Kunden) vorgehen, die den Laden betreten, mit denen man Blickkontakt hat und die man daraufhin freundlich mit der Tageszeit grüßt – und die einen mit offenem Mund angucken wie 100 Meter Feldweg und als hätte sie noch nie einen Typen mit roten Haaren in roter Weste und mit roter Brille gesehen und einfach schweigend weitergehen? :-|

Vergesslichkeit

"Oma Anna" vergisst immer alles und kommt mitunter mehrmals täglich und erzählt jedem ihre komplette Lebensgeschichte. Nacheinander, möglichst mehrfach. Ich kenne diese Kundin aber nicht anders.

Eine andere Stammkundin wird leider auch immer tüdeliger. Die kenne ich als alte, nicht dumme Frau. Sie war immer absolut fit und man konnte mit ihr durchaus auch anspruchsvolle Gespräche führen. Leider baut sie immer mehr ab und das deutlich spürbar. Daran, dass sie mich mehrmals pro Woche darauf anspricht, dass sie mich ja lange nicht gesehen hätte, habe ich mich inzwischen gewöhnt.
Eben hat sie mir während eines kurzen Gesprächs viermal erzählt, dass sie ja früher immer bei dem kleinen Laden bei ihr an der Ecke eingekauft hat und auch ansonsten jedes Thema mindestens dreimal angeschnitten.

Es tut echt weh, sowas mitzubekommen. :-(

Funktionsweise

Der Kunde wusste Bescheid:
"Wenn da eine große Flasche drin war, schließt der die Klappe nicht schnell genug und dann verklemmt sich alles."
Naja, fast. In Wirklichkeit ist seine Theorie komplett grütze und eben genauso hilfreich.

Aber hauptsache, man hat sich zur rot leuchtenden Lampe an der Front des Leergutautomaten mal geäußert.

Eingepackt und doch verseucht

Einer Kundin ist vor der Kasse eine Tüte Nüsse (geröstet, gesalzen und luftdicht verpackt) heruntergefallen. Mit spitzen Fingern hob sie die Packung auf und verlangte einen der kleinen Gemüse-Knotenbeutel von meiner Mitarbeiterin, um die Nüsse einzupacken.

"Oh, wenn die aufgegangen sind, können Sie sich aber natürlich auch gerne eine neue Packung nehmen. "

"Die sind nicht offen", die Kundin wedelte mit der Packung, die sie nach wie vor nur mit ihren Fingerspitzen hielt, vor den Augen der Kassiererin hin und her. "Aber die lagen auf dem Boden. Die kann ich wohl schlecht so in meine Tasche zu den anderen Sachen legen."

Nie fragen...

Nie im Leben

Ein Kunde kaufte eine Einwegflasche (mit DPG-Logo, also mit 25 Cent bepfandet), von der das Etikett sich schon sichtbar löste. Mein Kassierer gab ihm folgenden Tipp mit auf den Weg: "Sie sollten das Etikett mit etwas Tesafilm fixieren. Wenn es abfällt, können Sie die Flasche nämlich nicht mehr zurückgeben und das wäre ja schade, immerhin haben Sie dafür gerade 25 Cent Pfand bezahlt."

Antwort des Kunden:
"Das ist mir doch völlig egal, ob das abfällt. Ich habe noch nie im Leben Pfand abgegeben und werde es auch nie!"
Klare Ansage. :-O

Darum nur mit Vorkasse

An dieser Stelle erwähnte ich bereits mehrfach, dass wir besonders ungewöhnliche, hochpreisige oder schwer verkäufliche Artikel nur gegen eine Anzahlung bestellen. Leider wusste das einer meiner (relativ neuen) Mitarbeiter nicht, als er einer Kundin versprochen hatte, dass wir ihr zum Folgetag eine komplette Kiste eines Bio-Grapefruitsafts bestellen werden. "Die war aber ganz nett, die holt den bestimmt ab", tröstete er uns, als wir noch haderten.

Das Regal war zufälligerweise auch gerade leer und so probierten wir etwas aus: Wir brachten es nicht übers Herz, sowohl eine Kiste für den Regalbestand, als auch eine Kiste für die Kundin zu bestellen. Also riskierten wir, dass das Regal noch einen Tag länger leer blieb. Bei einem Artikel, den man einmal in zwei Wochen verkauft, kann man ruhig mal eine Lücke riskieren. Sollte die Kundin ihren Saft nicht abholen, könnten wir damit dann das Regal auffüllen und wir hätten hier keine unnötigen Mengen im Lager stehen.

Jetzt wissen wir jedenfalls, warum wir das mit den Bestellungen auf Vorkasse so konsequent durchziehen. Die Kundin war natürlich nicht am Folgetag (oder überhaupt in der folgenden Woche) da...

Sojajogurt

Eine Kundin wollte, dass wir ihr eine ganze Einheit eines speziellen Sojajogurts bestellen, den wir normalerweise nicht im Sortiment haben. Mit knapp drei Euro pro Becher ist der Jogurt nicht gerade günstig und so folgte die obligatorische Frage nach einer Anzahlung.
Die Antwort?
Oh, das muss ich mir dann doch nochmal überlegen. Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt schaffe, den aufzuessen...
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