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Mitgenommen

Das Telefon ist übrigens wieder aufgetaucht. Es lag hier nicht irgendwo herum. Es befand sich nicht einmal mehr im Gebäude.

Einer meiner Mitarbeiter hatte das Mobilteil beim Feierabend in seiner Hosentasche vergessen und auf diese Weise mit nach Hause geschleppt.
Sehr schön, dass es wieder da ist. An den Siemens S450 hänge ich nämlich sehr. Sind es doch die ersten Telefone, die hier den harten Alltag seit inzwischen über zwei Jahren im Grunde unbeschadet überstanden haben. Mein persönliches Urteil: Die besten schnurlosen Telefone, die es je gab.

Reis und Mais

Eine Kundin suchte Puffreis. Dabei dachte ich zuerst an die süße, bunte Variante für Kinder. Sie suchte jedoch die nicht gefärbten Kügelchen und so zeigte ihr verschiedene Sorten Reiswaffeln, von natur bis zu Waffeln mit Schokoladenseite – aber das wollte sie alles nicht. "So in der Tüte ist das immer. Meine Bekannte sagte, dass das vorne beim Gemüse liegt."

"Popcorn?"

"Ja, genau."

Da soll mal einer drauf kommen. Wenn man vom Fach ist, unterscheidet man eben zwischen Mais und Reis. :-)

Kunst an der Kasse

Beitrag von meinem Mitarbeiter Stephan:
Hallo Björn,
anbei ein Blog-Gastbeitrag von mir.
Wie Du (und viele der Kunden auch) weisst, kann ich ja mitunter ein ziemliches Spielkind sein. So nutze ich die Zeit, in der der Kunde sein Kleingeld zusammensucht häufig zum entsichern von Flaschen, sortieren von Tabak etc. - wenn es in der Richtung aber nichts zu tun gibt, lese ich auch schon mal das Cover einer (vom Kunden gekauften) Zeitschrift oder bastel aus den vom Kunden gekauften Artikeln ein kleines Kunstwerk.

Auf dem untenstehenden Bild hat ein Kunde gestern Abend zwei Flaschen Bier und einen Bio-Schokoriegel gekauft. Da nicht viel los war und ich eh warten musste, baute ich mit dem Schokoriegel eine "Brücke" zwischen den beiden Flaschen. Soweit nichts besonderes. Der Kunde war davon aber so begeistert, dass er anfing zu überlegen wie man es noch aufwendiger und schwieriger machen könnte. Nach kurzen Überlegungen nahm ich also eine Küchenrolle und wir platzierten sie auf dem schon recht instabilen Schokoriegel.

...und weil er sich darüber so gefreut hat, musste ich auch jetzt einfach ein Foto machen und ihm versprechen, das ich es fürs Blog einreichen werde. Kundenservice der anderen Art. :-)
Ja, man muss nicht verrückt sein, um hier zu arbeiten. Aber es erleichtert das tägliche Miteinander enorm... :-D


Das verschwundene Telefon

Eines meiner Siemens-Mobilteile ist hier abhanden gekommen. Nein, eigentlich nicht. Ich glaube gar nicht, dass das Telefon tatsächlich abhanden gekommen ist. Es liegt nur irgendwo hier im Laden, Lager oder in einem der Nebenräume herum, tarnt sich gut und hat zu allem Überfluss auch noch einen leeren Akku, so dass es nichtmal zum Klingeln gebracht werden kann.

Mist. :-(

So'n scheißigen Beruf

Zwei aufgedonnerte "Chicks" standen an der Kasse und unterhielten sich, unter anderem über meine Kassiererin:

C1: "Ey, so'n scheißigen Beruf würd'sch nie machen."

C2: "Verkäuferin und ganzen Tag an der Kasse sitzen..."

C1: "Isch glaub', das machen nur die dümmsten Leute."

Kassiererin: "Was macht ihr denn so beruflich"

C2: "Isch hab' noch kein' Beruf.

Kassiererin: "Ah, dann ihr geht noch zur Schule?"

C1: "Neeee. Hab'sch abgebrochen Schule ist doch voll scheiße."

Dumm, vergesslich oder dreist?

Die gewählte Kategorie lässt erkennen, was wir vermuten...

Eben rief meine Kassiererin von der Kasse aus an und erklärte mir, dass eine Kundin behaupten würde, 5 Euro zu wenig an Wechselgeld bekommen zu haben. Und dabei war sie sich ganz sicher, drei Euro Kleingeld und einen 5-Euro-Schein aus der Kasse genommen und der Kundin in die Hand gedrückt zu haben.

So sah ich kurz die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten durch und sehr eindeutig war darauf zu sehen, wie die Kundin eine 10-Euro-Note hinhielt und schließlich etwas Kleingeld und einen Fünfer wiederbekam. Den Schein faltete sie relativ klein zusammen und steckte ihn in ihr Portemonnaie, das Kleingeld behielt sie in der Hand. Und mit diesem Kleingeld stand sie eine knappe Minute später wieder an der Kasse und reklamierte das Wechselgeld.

Daraufhin ging ich nach vorne, um die Angelegenheit mit der Kundin selber zu klären. Nachdem ich ihr freundlich sagte, dass sie tatsächlich einen 5-Euro-Schein bekommen hatte, versuchte sie, mir weiszumachen, dass das der Kassenbon gewesen wäre, was da den Besitzer gewechselt hatte. Und dass es ihr auch nicht um die fünf Euro ginge (Worum dann?), aber dass sie doch einfach nur eine korrekte Abwicklung hätte. Auch als ich ihr erneut versicherte, dass sie ihr Geld ordnungsmäß ausgezahlt bekommen hat, bliebt sie dabei: Sie hat keinen Fünf-Euro-Schein in der Tasche.

Dann zeigte ich kurz an die Ladendecke zu den Kameras und erklärte ihr, dass wir uns gerne zusammen die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten ansehen können und dass darauf sehr deutlich zu erkennen ist, was sie von meiner Kassiererin bekommen hat.

Plötzlich war's "egal" und sie nahm sich ihre Tasche und ging.

Der Autoschlüssel ist kein Altersnachweis

Eben wollte eine Kundin Zigaretten kaufen. Ihren Ausweis hatte sie nicht dabei, aber doch zumindest ihren Autoschlüssel.

Nur was beweist der? Richtig. Nichts. Also gab es keine Zigaretten und das lange Gesicht war zu verstehen.

Und wenn es jetzt doch eine siebzehnjährige Testkäuferin gewesen wäre, der jemand einen x-beliebigen Autoschlüssel mitgegeben hat, um der Kassiererin eine Falle zu stellen?

Man entwickelt eine gewisse Paranoia.

Das mit dem Sortimentskarton

Eine Stammkundin möchte einen ganz bestimmten Artikel haben und davon am liebsten 3-4 Stück pro Tag. Der Haken an der Sache ist, dass wir diesen Artikel nur zusammen mit einem anderen in einem sogenannten Sortimentskarton bekommen – und wir von dem anderen Artikel bei weitem nicht 3-4 Stück pro Tag verkaufen können. Dieser landet deshalb bei uns regelmäßig kurz vor dem MHD zum Sonderpreis in der Restekiste. Und dann erst bestellen wir wieder nach.

Das haben wir schon so oft erklärt, mindestens einmal pro Woche. Und gerade eben schon wieder.

Ich soll mich endlich mal beim Hersteller beschweren, sonst wird sie das irgendwann mal der BILD-Zeitung melden. Richtig so.

Verwöhnt

Ich habe gerade mal wieder festgestellt, wie verwöhnt viele meiner Kunden doch sind. Es hat sich eben innerhalb von Sekunden eine Schlange an der Kasse gebildet, weil sich mehrere Kunden gleichzeitig angestellt haben. Noch bevor ich reagieren konnte, rief schon eine Kundin ins Lager, ob wir nicht mal eine zweite Kasse öffnen könnten.

Schön, dass wir das sofort können und tun – was meinen Laden hier von etlichen Mitbewerbern deutlich abhebt. :-)

Das Bier vom Schwarzen Abt

Ein kleiner Karton wurde eben vom DHL-Boten abgegeben. Der Inhalt: Sechs Flaschen Bier und dazu ein Brief:
Lieber Björn,

ich habe mir mal erlaubt, Dir eine kleine Überraschung zu senden. In dem Paket, welches du heute erhalten hast, befinden sich sechs Flaschen mit einem einzigartigen Etikett, welches ich nur für Dich gemacht habe. Jeweils drei Flaschen Pils und drei Flaschen Schwarzbier. Ich hoffe, die Überraschung ist mir gelungen.
Danke für das Bier von der Neuzeller Klosterbrauerei. Die Idee mit den individuellen Etiketten hat was. Spontan hatte ich sogar gerade die Idee, hier ein "eigenes" Bier fest ins Sortiment nehmen, aber leider ist der Preis dafür dann doch ein paar Nummern zu hoch.


Merkwürdige Einkäufe

Blogleser krustyDC hatte eine Frage zu "merkwürdigen Einkäufen":
Hi Björn,

da ich vor einigen Wochen einen sehr merkwürdigen Einkauf gesehen habe, den ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte, frag ich mal dich, ob dir was dazu einfällt.

Ein Pärchen Mitte 30 hatte circa ein Dutzend Seitenbacher Müslitüten (750g) und an die 30 Wrigley Extra Packungen auf das Förderband gepackt. Sonst NICHTS!
Die Mischung macht doch nun wirklich überhaupt keinen Sinn!? Kam sowas schonmal bei dir vor? Kannst du es dir erklären?

Und was gibt es bei dir noch so an skurilen Warenkörben an der Kasse?
Zu Müsli-Kaugummi-Einkauf: Es sieht in dem Augenblick (für Außenstehende) wahrscheinlich komisch aus, aber hat vermutlich andere Gründe als dass es bei dem Pärchen zu allen drei Mahlzeiten Kaugummi-Müsli gibt.
Über solche kuriosen Einkäufe denkt man sicherlich kurz nach, aber ich versuche normalerweise nicht, dafür eine Erklärung finden zu wollen.
· Vielleicht ist das Müsli für das Frühstück einer Wandergesellschaft und die Kaugummis bekommt jeder Wanderer mit in sein Marschgepäck?
· Oder ein Bekannter im Ausland, der die Artikel dort nicht bekommen kann, hat sich diese Sachen gewünscht und möchte gleich, damit sich das Porto lohnt, eine größere Menge haben.
· Oder das Pärchen betreibt selber einen Laden und genau diese beiden Artikel sind gerade ausverkauft. Damit die Kunden nicht verärgert sind, kaufen sie lieber mal bei der Konkurrenz ein, auch wenn dann kein Gewinn mehr an den Artikeln übrig bleibt. (Habe ich z.B. auch schon so gemacht...)

Bei uns gibt es auch immer mal wieder skurrile Kombinationen. Vier Kisten Bier und eine Packung Möhren, nur harten Alkohol und einen Bio-Saft, nur Schwämme und Lappen ohne ein einziges Putzmittel – und so weiter. Da fragt man einfach nicht nach, denn diese Kombinationen können aus den verschiedensten Gründen entstanden sein und da interessiert das "warum" normalerweise nicht.

Wenn mal jemand nur eine Gurke und dazu ein Töpfchen Vaseline kaufen sollte – dann werde ich fragen. :-O

Exotisches Leergut (108)

Vor etwas mehr als einem Jahr ist mir eine Flasche "Arizona Green Tea" in die Hände gefallen.

Wie es der Zufall will wollte jetzt ein Kunde eine Flasche mit einer anderen Sorte vom selben Hersteller hier loswerden. Da wir Einweg-Glasflaschen nicht annehmen können, er sie aber auch nicht wieder mitnehmen wollte, ließ mir der Kunde die Flasche zur Entsorgung hier. Werde ich auch tun, aber natürlich nicht, ohne sie vorher fotografiert zu haben.


Kokain in Red-Bull-Cola

Vorhin kam bei uns ein Rückruf rein: Red-Bull-Cola soll umgehend vollständig aus dem Verkauf genommen werden, bis die "rechtliche Situaion" geklärt ist. Keine weiteren Infos dazu.

Ich habe mir nach der Reis-Geschichte angewöhnt, Rückrufe hier nicht mehr zu veröffentlichen. Aber nachdem die Cola jetzt sowieso in aller Munde allen Medien ist, möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinweisen:
In dem Erfrischungsgetränk Red Bull Cola ist Kokain nachgewiesen worden. Das Getränk enthalte die Droge in geringen Spuren und sei damit kein Lebensmittel, sagte ein Sprecher des hessischen Umweltministeriums am Freitag. Die Cola darf deshalb in Hessen nicht mehr verkauft werden.
Mehr dazu gibt es hier, hier und hier.

Schlemmer-Abend

"Die männliche Tippse" Heiko hat in seinem Blog ein paar Bilder veröffentlicht, die während eines Schlemmer-Abends in einem Aktiv-Markt in Dormagen entstanden sind.

Ich habe selber mal einen Schlemmerabend (als Gast) mitgemacht. War schon sehr beeindruckend, was dort (zu einem großen Teil) von der Industrie an Leckereien und Spezialitäten aufgetischt wurde. Dieser Schlemmerabend, von dem Heiko berichtet, scheint aber sehr professionell aufgezogen worden zu sein. Anscheinend wird dort direkt vom Lieferanten ein großer Teil der Ausstattung gestellt, unter anderem die vielen Schilder. Das macht natürlich auf diese Weise einen extrem professionellen Eindruck. Sehr schön.

Die Idee, so einen Schlemmerabend hier bei mir im Laden zu veranstalten, hatte ich auch schon häufig. Auch als Kundenbindungsinstrument ist so eine Veranstaltung natürlich unschlagbar. Man berichtet, was man in dem Supermarkt erlebt hat und freut sich ggf. schon auf den nächsten Besuch.

Wer aber hier bei mir schon einmal war, wird verstehen, warum wir das hier nicht machen. Der Laden ist schlicht und einfach zu klein dafür. Die Gänge sind zu schmal, um dort Tische unterbringen zu können, alles ist einfach viel zu beengt. So macht das vermutlich nicht viel Spaß.

Katastrophen-SPAR in Marseille

Dieses Foto eines AR-Marktes SPAR-Marktes aus Marseille hat mir Blogleser Joachim zugeschickt. Ich schreibe dazu jetzt gar nichts, denn Infos hat Joachim reichlich mitgeliefert:
Bonjour Björn,

der grösste Vorteil dieses (SP)AR-Markt in Marseille ist die abschüssige Strasse, an der er liegt. Denn dann ist man schnell dran vorbei im 'Petit Casino' 500 Meter weiter, und das ist auch gut so!
Von den zwei ge(sp)arten Buchstaben wurde wohl das Klimagerät gekauft, dieses ist auch notwendig, um die Abwärme der (subjektiv gefühlten) 50 Kameras abzuführen, die sich in dem verschachtelten, engen 'Schlauch dreimal um die Ecke-Laden' alle paar Meter befinden. Da kommt richtiges Zonengrenzen-Feeling auf.
Es gibt keine Einkaufswagen, denn schon mit einem hätte man Probleme, durch die Gänge zu manövrieren, alleine die 'Kunde will an Kunde vorbei-Aktion' verlangt strategisches Geschick. Der hygienische Zustand ist selbst für marseiller Verhältnisse ausbaufähig...
Auch wenn er dafür 'Lieferung zum Domizil' und 'Annahme von Bestellungen aus der Entfernung' anbietet würde ich meinen:
Ein (SP)AR-Markt, den man sich (sp)aren kann :-)
Vielen Dank für dieses Fundstück.