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Unerwartetes Verhalten

Ein Mittzwanziger trug seinen offenen Rucksack in der einen Hand und füllte mir der anderen Hand die unterschiedlichsten Waren hinein. Das machen (leider) viele und mit einer Selbstverständlichkeit, dass man schon immer ein schlechtes Gewissen hat, solchen Kunden einen Einkaufskorb in die Hand zu drücken.

Ein paar Minuten später fiel mir der Kunde wieder auf. Diesmal trug er den inzwischen geschlossenen Rucksack über einer Schulter und unterhielt sich mit einem Bekannten.

Nachdem das Gespräch beendet war, setzte er seinen Rucksack richtig auf, nahm sich zwei Flaschen Cola aus der Getränkeabteilung und ging zur Kasse.
Der Adrenalinspiegel (meiner!) stieg in dem Moment schlagartig an. Die Situation ist augenscheinlich mehr als eindeutig. Aber noch kann sich alles zum Guten wenden und außerdem wäre ich von diesem Kunden herbe enttäuscht gewesen. Ich hätte ihm einen Diebstahl nicht zugetraut.

Er hat dann die beiden Colaflaschen auf das Förderband gestellt, den Rucksack abgenommen und alles sorgsam ausgepackt. Ihr wollt ein Musterbeispiel für auffälliges verhalten in einem Supermarkt? Das war gerade eins!


Ich habe ihn übrigens dann ganz freundlich angesprochen und ihn gebeten, beim nächsten Einkauf unbedingt einen Einkaufswagen oder -Korb zu verwenden oder zumindest den Rucksack offen zu lassen. Bevor es da irgendwann mal zu einem peinlichen Missverständnis kommt...

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Kommentare

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Toastbrot am :

Das is wirklich sehr verdächtig...hat er wahrscheinlich garnicht drüber nachgedacht.

Dotzinger am :

Hier ist es oft so, dass Mütter alle möglichen Flächen des Kinderwagens mit Artikeln füllen und an der Kasse auf's Band legen. IMHO ist das auch sehr schwer für das Personal zu kontrollieren, oder?

der_wahre_pop am :

Habe ich auch immer gedacht. Jetzt gehe ich selber mit Kinderwagen einkaufen und sehe es etwas anders.
Mit Kinder- und Einkaufswagen gleichzeitig einkaufen ist unmöglich. Und den Kinderwagen vor dem Supermarkt stehen lassen, kommt nicht in Frage. Der hat schließlich 800 Euro gekostet. Also bleibt nur eines. Einkaufen mit Kinderwagen und alles eingepackte an der Kasse schön wieder auspacken.

The other one am :

Außerdem kann man mit dem Kinderwagen ganz bequem drei Kisten Bier einkaufen, solange die Frau zu Hause auf das Kind aufpasst. 8-)

Franky am :

Also in mein Auto passen vermutlich mindestens 12 rein, und da es kein Opel ist, werde ich auch nicht in die Verlegenheit kommen, es schieben zu müssen. Ist auch günstiger im Unterhalt als ein Kind (und Frau).

The other one am :

Ich hoffe Du benutzt Kondome, sonst rutscht dir jede Menge Russ unter die Vorhaut. 8-)

The other one am :

Ok, konnte ich ja nicht wissen. Dann reicht ein kleiner Korken für die empfindliche Harnröhre. 8-)

Madner Kami am :

Dann nimm einen Beutel mit und häng den irgendwo an den Wagen oder bring dein Kind nicht mit zu einem Einkauf, bei dem du ganz genau weist, dass du einen Einkaufswagen brauchst. Größere Kinder kann man dann immerhin noch in den Babysitz des Wagens stellen und mittlerweile gibt es sogar Einkaufswagen mit aufsetzbaren oder aufgesetzem Kleinkindsitz.

DJ Teac am :

Gibt es nicht mitlerweile auch Kinderwägen bei denen man den Sitz samt Baby einfach abmachen kann um es dann im Einkaufswagen unterzubringen?

Ja ich weis unglücklich ausgedrückt, ihr wisst aber was ich meine ;-)

Madner Kami am :

SChwer ist witzig. Ich bin zwar kein Rechtsanwalt, würde aber erwarten, dass ich den Kinderwagen nicht durchsuchen dürfte. Mehr als einen oberflächlichen Blick drauf werfen geht einfach nicht und die Frau darauf hinzuweisen, dass sie das Kind mal bitte eben hoch hebt... Naja...

Faust am :

Ich erinnere mich doch daran, bei meiner Kaufmannsausbildung gehört zu haben, dass bereits das Einpacken in eine eigene Tasche den Tatbestand des Diebstahls erfüllt. Spätestens also beim Schließen des Rucksacks wäre dies juristisch bereits eine klare Sache.
Natürlich will Björn keine Kunden verprellen, die ehrlich ihre Ware bezahlen wollen, und ermahnt den Mann nur freundlich. Aber juristisch ist das doch sogar mehr als verdächtig: Der Diebstahl ist streng genommen schon vollzogen.
Oder stimmt das nicht mehr?
:-) Dirk

Christian am :

Im vorliegenden Fall fehlt es für die Vollendung des Diebstahlstatbestands, selbst wenn man eine Wegnahme bejaht, an der Absicht rechtswidriger Zueignung. Der Tatbestand ist daher nicht erfüllt.

Auke am :

Das stimmte noch nie. Der objektive Tatbestand könnte erfüllt sein, aber der subjektive nicht. Auch ein Laie sollte das beim Lesen von § 242 StGB verstehen.

Madner Kami am :

Meines Wissens nach kannst du die Diebstahlsabsicht erst ab dem moment schlüssig nachweisen, wenn der Dieb den Kassenbereich durchschreitet und nicht bezahlt hat und das ist normalerweise auch der Moment, wo der Hausdetektiv einschreitet. Vorher kannst du eine Absicht unterstellen, aber nicht nachweisen und der "Dieb" kann jederzeit und völlig zurecht behaupten, dass er bezahlen wollte. Du wärst dann, als Ankläger, in der Beweispflicht.

Svenja-and-the-City am :

Du hast doch aber hoffentlich nicht wieder auf seiner Brust gekniet, als du ihm das ganz freundlich gesagt hast, oder?!

plumtree am :

Björn hat bestimmt die harmlose Variante gewählt und rein zufällig den Baseball-Schläger in der Hand gehabt. 8-)

Seine, reale, Reaktion kann ich gut nachvollziehen - diese Situationen sind absoluter Mist. Eigentlich kann man da nur falsch reagieren.

Svenja-and-the-City am :

Ich habe auch schon oft beobachtet, dass Leute ihre Einkäufe bis zur Kasse in privaten Taschen und Rucksäcken lagern. Das würde ich mich NIE trauen und habe ich noch nie gemacht.

The other one am :

Rucksäcke, oder Taschen, die vorher schon mit privatem oder anderem Kram gefüllt sind, würde ich auch nicht benutzen. Da sind mir die (möglichen) Verdächtigungen und Diskussionen einfach zu viel.

Aber ich gehe auch oft mit einer eigenen, vorher leeren, Tasche in den Supermarkt. Und dann geht der Einkauf los.

Da kann auch gerne jeder und zu jeder Zeit reingucken. Das ist eben mein aktueller Einkauf. Da sehe ich auch kein Problem.

havyrl am :

So hab ich das bisher nicht gesehen.

Ich kaufe fast immer so ein. Wobei ich dafür kein Rucksack verwende, sondern oft eine dieser großen 1€ Real Taschen.

Warum?
Das fängt oft damit an, das ich gar kein Kleingeld für den Wagen dabei habe.
Außerdem weiß ich so wieviel in die Tasche reinpasst und kaufe nicht mehr als ich tragen kann.
Und zuletzt ist es einfach bequemer sich das Ding einfach über die Schulter zu hängen.

Marius am :

ungefähr so mach ichs auch... wenn ich reinkomm, schnapp ich mir gleich 2 papiertüten, weiß man halt vorher wie man die sachen am besten stapeln kann. auch als ich öfters mal mit (stets offener) arbeitstasche eingekauft hab, is mir da noch keiner krumm gekommen.

Noga am :

Manche Supermärkte haben keine Einkaufskörbe, sondern nur Einkaufswagen, die sehr sperrig sind. Da ist dann die mitgebrachte Tüte oder der Rucksack eine angenehme Alternative. Meine Mutter liebt Supermarktbesuche, und es ist einer der wenigen Vollzüge aus dem normalen Alltagsleben vor der Krankheit, die geblieben sind. Wenn ich sie im Rollstuhl schiebe, dann ist selbst bei gutem Willen schon ein Einkaufskorb sehr umständlich. Es ist noch nie jemand vom Personal auf die Idee gekommen, mich deshalb anzusprechen.

Abmahner am :

Und Edeka hat neuerdings nur noch Einkaufskörbe, die etwa halb so groß sind wie Einkaufswagen und auch geschoben werden müssen.
Der größte Mist, schon wenn ich ganz "normal" einkaufen gehe. Mit Kinderwagen aber schlichtweg unmöglich zu transportieren.

Ich hab mich in meinem Leben auch noch nie getraut, Sachen einfach in meine privaten Taschen im Supermarkt zu stecken - aber wenn nur so blöde Transportbehälter zur Verfügung gestellt werden, gerate ich ernsthaft in Versuchung.

Universum am :

Als Rollstuhlfahrer muss ich so einkaufen, hier gibt es nur einen Laden der einen Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer anbietet - den ich immer gerne nutze wenn er zur Verfügung steht - alle anderen Läden haben mir auf Mailanfrage erklärt man sehe keine Notwendigkeit solche Wagen anzuschaffen oder aber sie hätten keine Stellplätze für Sonderwagen - für Babysitzwagen haben sie aber Platz - also geht nur Rucksack füllen, denn die Kapazität eines Schoßes ist doch zu eng begrenzt. Und der Rucksack muss irgendwann zwangsläufig geschlossen werden weil sonst die Sachen rausfallen.
Und auch mit Rucksack auf dem Schoß ist das Ganze eine eher wackelige und rutschige Angelegenheit.

Auch als ich noch laufend unterwegs war hab ich in den Rucksack gepackt, schon um rechtzeitig zu merken wann der Rucksack zu schwer für mich wird und weil Einkaufswagen oftmals eher schwer zu schieben sind weil die Räder nicht richtig laufen und Körbe brachten mich viel zu sehr aus dem Gleichgewicht (da hätte ich auch die Einkäufe im Gehen im Laden verteilt mit).

Ein einziges Mal habe ich tatsächlich was unbezahlt mitgenommen - und das war nicht in meinem Rucksack sondern es war ein Salatkopf in dieser durchsichtigen Gemüsetüte und die hing offen sichtbar an dem der Kasse zugewandten Schiebegriff. Weder die Kassiererin hats gemerkt noch ich hab dran gedacht. Als es auf dem Heimweg dann hinter mir raschelte fiel es mir auf.

Lisa am :

Oh oh und ich erwische mich auch ganz oft dabei das ich Dinge in meinen mitgebrachten Einkaufsbeutel lege, das ist schon so Routine das ich mir garnichts dabei denke :-(
Natürlich lege ich die Artikel dann alle brav aufs Förderband um zu bezahlen.
Ich mein Björns Vermutung macht ja auch Sinn und ich könnte einen Händler gut verstehen wenn er mich dann ansprechen würde.

Archer am :

Ich kaufe auch immer so ein, mit offenem Rucksack. Der Mehrwert ist leicht erklärt: So weiß man, ob der ganze Mist auch in den Rucksack passen wird.

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