Skip to content

EW und MW

Dieses Bild habe ich von einem unbekannten Blogleser bekommen. Dazu ist zu sagen, dass es Becks nämlich nicht nur in Mehrweg-, sondern auch in 0,5-Liter-Einwegflaschen mit dpg-Logo gibt. Diese werden bei manchen Discountern angeboten.

Irgendwie schaffen es dennoch immer mehr dieser Einwegflaschen, in den Mehrweg-Kreislauf zu gelangen. Dort werden sie ganz offensichtlich nicht (immer) aussortiert, sondern wiederbefüllt, mit einem normalen Mehrweg-Etikett versehen und gelangen so als "8-Cent-Flasche" wieder in den Handel.

Dabei sind die Flaschen nicht nur etwas schlanker und höher, sondern vor allem auch so viel leichter, dass man den Unterschied mit bloßen Händen bemerken kann. Nur der Leergutautomat (meiner zumindest) verweigert diese Flaschen konsequent, denn Größe und Gewicht stimmen nicht überein. Und so kommen die Flaschen wieder regulär in den Kreis zurück.


Schlange

An der Kasse hatte sich eine relativ lange Schlange aufgebaut. Das kommt in den besten Familien Supermärkten vor – aber man kan ja etwas dagegen machen. Ich ging also durch den Laden in Richtung Lager, um der dort aufräumenden Kollegin zu sagen, dass sie dringend mitkassieren muss.

Kurz vor der Lagertür angekommen hörte ich einen Kunden am fast anderen Ende des Ladens etwas rufen, konnte es aber nicht verstehen, da auf der einen Seite der Leergutautomat und auf der anderen Seite meine Putzfrau mit der Maschine zugange war. Da der Kunde aber auch wild gestikulierte, dass ich herkommen soll, ging ich zurück und erkundigte mich nach seinem Anliegen.

Das war allerdings wenig spektakulär: Ob wir eine zweite Kasse aufmachen könnten, wollte er wissen. Konnten wir natürlich – und hätte er nicht gefragt, wär's sogar noch viel schneller gegangen. ;-)

Leergutautomat...

Spontane Idee von meinem Mitarbeiter Stephan.
...wann gibt es eigentlich die Leergut-Sounds
als Klingelton aufs Handy?


Für das Crusher-Geräusch sende LEERGUT1,
für den temporären Fehlercode ("Flasche nicht erkannt") sende LEERGUT2
und für den Totalausfall ("Ausschieber...?") sende LEERGUT3 an die 12345.



...werde ich mir die Tage mal aufnehmen müssen :-)
Immer daran denken, die Vermarktungsrechte liegen beim Eigentümer des Automaten! ;-)

Schallgedämmter Unicycle

Der Leergutautomat hat heute übrigens ein kleines technisches Update bekommen. Die komplette Einheit, mit der die Flaschen auf den Tisch gestellt werden, ist nun schallgedämmt.

Sehr angenehm, muss ich schon sagen. :-)

Kistenwerfer

Normalerweise stellen die Kunden ihre leeren Getränkekisten unten im Automaten auf die Kante und schieben den Kasten dann auf das Förderband. Das ist ein meistens recht leiser Vorgang, der die allgemeinen Nerven schont und kaum Kraft kostet.

Man kann die Getränkekiste natürlich auch regelrecht in den Schacht hineinwerfen. Das beschleunigt zwar nicht die Leergutannahme, aber dafür bekommt es jeder mit.

(Zum Glück ist der Leergutautomat aus massivem Metall gefertigt, da wird zumindest die Technik durch solche Aktionen keinen Schaden nehmen...)

Leergutbon

Eine Kollegin kam ins Büro und hielt mir einen Leergutbon vor die Nase: "Hier, der hing noch am Leergutautomaten dran." Es kommt immer wieder mal vor, dass Kunden ihren Bon hängenlassen. Ich vermute, dass die meisten, vielleicht auch nicht unbedingt in böser Absicht, von nachfolgenden Kunden mitgenommen werden, aber hin und wieder entdecken wir die Bons selber. In solchen Momenten kann man sich der modernen Technik bedienen und zumindest versuchen, den rechtmäßigen Eigentümer es Pfandbetrags herauszufinden. Hat wohl niemand was dagegen, wenn man die Videoanlage für diesen Kundenservice "missbraucht".

Die Videoaufzeichung: Meine Kollegin kam rückwärts die Bürotreppe heruntergegangen, durchquerte die Lagertür, fasste kurz zum Leergutautomaten, zögerte etwas und lief schließlich rückwärts in den Laden. Kurze Zeit später lief eine Kundin rückwärts an der Lagertür vorbei. Dabei zog sie den Einkaufswagen hinter sich her. Eine halbe Minute später betrat ein Kunde den Raum vor dem Leergutautomaten. Obwohl er dabei rückwärts lief, schaffte er es, zielgenau auf den Leergutautomaten zuzugehen und direkt davor stehenzubleiben. Plötzlich drehte er sich um und zog eine Flasche nach der anderen aus der Maschine.
Erstaunlich. :-)

Aber zumindest konnten wir ihn eindeutig identifizieren. Er stand noch an der Kasse und wartete darauf, seinen Pfandbon, den er in der Hand hielt, einlösen zu können. Pfandbon? Ich sprach ihn an, aber er versicherte mir, dass der Bon in der Hand seiner wäre und dass er nichts am Automaten vergessen hat.

Ich glaube, ich werde jetzt den Rest des Tages daran rätseln, wieso der Leergutautomat wohl diesen Bon ausgespuckt hat oder was da sonst wohl passiert sein könnte...

20 Cent mehr

Der Leergutautomat verweigerte die Annahme einer PET-Flasche, da das Pfandlogo beschädigt war. Ich kam zufällig vorbei und habe dem Kunden natürlich sofort geholfen. In erster Linie damit, dass ich ihm die Flasche abgenommen und an der alten Leergutkasse manuell einen Bon erstellt habe.

"Ach, so viel Aufwand für so eine olle Plastikflasche.", sagter der Kunde. Und ergänzte: "Wieviel Pfand hat so eine Flasche denn? Doch nicht mehr als fünf Cent, oder?"

Ich sagte ihm die Wahrheit. 25 Cent sind zwar auch noch kein Vermögen, aber sein Gesicht sprach Bände...

Pfandfragen

Blogleser Jan hat ein paar Fragen zum Flaschenpfand:
Zählen die Leergutautomaten die Anzahl der eingeworfenen Flaschen sortiert nach Hersteller, Aldi, Plus etc. insbesondere beim Einwegpfand?
Ich kann hier natürlich nur über meinen Automaten, bzw. über die Automaten, die ich kenne, berichten. Da ist es folgendermaßen:
Mehrweg: Die Gebinde werden normalerweise über die Flaschenform erkannt, so dass eine Sortierung nach Herstellern (Identifikation durch EAN) nicht möglich ist.
Einweg: Die Artilkelnummer (EAN) gehört zwingend zu einem Datensatz, die Gebinde werden daher eindeutig erkannt. Ob in den Clearingstellen eine Auswertung darüber stattfindet, wieviele Gebinde von welchem Hersteller oder von welcher Handelskette stammt, kann ich nicht sagen. Technisch wäre dies auf jeden Fall möglich. Wenngleich es meiner Meinung nach außer für statistische Zwecke keinen Sinn haben würde, da das Pfandclearing ja einheitlich über die DPG abgewickelt wird.
Wie wird der Einwegpfand abgerechnet, also woher bekommst Du das Pfandgeld, was Du ja an Deine Kunden auszahlst.

Bezahlst Du Pfand, wenn Du vom Großhändler oder ähnliches, Einwegflaschen beziehst?

Wie funktioniert überhaupt das Einwegpfandsystem? Zahlen alle Flaschenhersteller in einen Pool ein und jeder der Einwegflaschen wieder abgibt bekommt einen Teil aus dem Pool?
Ich denke, die Fagen kann man am einfachsten zusammen beantworten. Ich reduziere das der Einfachheit halber auf die generelle Abwicklung ohne Berücksichtigung eventueller Gebühren oder sonstiger detaillierter Abläufe.:
Die Getränkehersteller kaufen quasi die DPG-Logos für ihre Produkte. Für jede abgefüllte Dose oder Flasche bekommt die DPG erstmal 25 Cent.
Die Hersteller verkaufen ihre Produkte inklusive Pfandbetrag an die Großhändler. Ich bezahle beim Einkauf Pfand an die Großhändler und die Kunden bezahlen (wie man das schon immer getan hat) bei mir den Pfandbetrag an der Kasse. Das ist der Weg zum Kunden.

Rückwärts funktioniert es so, dass der Kunde bei mir die Gebinde in den Automaten steckt und das Pfandgeld direkt ausgezahlt bekommt. Der Automat entwertet die Flaschen/Dosen im Cruncher. Das ist deshalb wichtig, da ich mein Geld anhand der erfassten Daten aus dem Automaten wiederbekomme. Der Leergutautomat sammelt die Daten und schickt sie an die Clearingstelle, von der ich wöchentlich Gutschriften über die gesammelten Einwegpfand-Beträge bekomme. Die Clearingstelle rechnet schließlich mit der DPG ab und so schließt sich der Kreis.
Meine Fragen kommen von folgenden Beobachtungen:
Im Plus und im Lidl werden die Einwegpfandflaschen getrennt nach Eigenmarken und Fremdfirmen sortiert.
Macht das Sinn? Bekommt Lidl für die Fremdflaschen aus einem Pool Geld?
Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Da inzwischen (fast) alles über die DPG abgerechnet wird und es keine "Insellösungen" mehr gibt, ist eine Trennung im Grunde egal. Meine Vermutung ist, dass eine direkte Abrechnung mit der DPG erfolgen könnte. Aufgrund der Eigenmarken ist Lidl sozusagen ein Hersteller und wenn Lidl das Clearing selber übernimmt, könnten da natürlich einige der oben gennanten Schritte eingespart werden. Aber das ist jetzt nur eine Vermutung.

The worst job ever

Oder: Die unglaubliche Wahrheit darüber, wie ein Leergutautomat mit angeblichem Cruncher wirklich funktioniert. ;-)

Dank an Christian für den Hinweis.


Fertig machen

Der Leergutautomat war durch eine Flaschensammlerin, die etliche Tüten mit wildem Leergutdurcheinander mitgebracht hatte, blockiert. Ein Kunde stellte seine leere Kiste, die er abgeben wollte, einfach erstmal hinter ihr auf den Boden und begann, seine Einkäufe im Laden zusammenzusuchen. Damit er nicht so lange warten musste, bis die Frau mit dem vielen Leergut fertig war, druckten wir an der Leergutkasse einen Bon über den entsprechenden Betrag aus und drückten ihn dem Kunden in die Hand. Dieser freute sich sehr über diesen Kundenservice.

Zwei Minuten später entdeckte er die gerade frisch aufgebackenen Brötchen im Brotregal. Sein Kommentar dazu: "Was für ein Service hier. Erst das mit dem Leergut und jetzt noch mitten in der Nacht frische Brötchen. Ihr macht mich hier fertig."

Gern geschehen. :-)

Überflüssige Diskussion

Ist schon toll, wenn einer der ersten Kunden der Woche ein Flaschensammler ist, den ich hier noch nie zuvor gesehen habe und der so aussieht, als wenn er direkt von der Mülldeponie gekommen ist, und mit einem in vollkommen verständnisfreier Einstellung darüber anfängt zu diskutieren, warum sich der Leergutautomat und ich geweigert haben, eine Einweg-Glasflasche anzunehmen.

Nachdem er nicht davon ablassen wollte, auf mich einzureden und -schimpfen, ließ ich ihn kommentarlos im Laden stehen. Besser ein böser Gelegenheitsnichtwirklichkunde als ein erstickter Björn. :-)