Skip to content

Sicherungsetikettensammlung

Traurige Sammlung am "Diensteinkaufswagen" einer Kollegin, die während der Ladenbestellung immer wieder abgegerissene Warensicherungsetiketten findet und diese aus trauriger Tradition immer an ihren Wagen pappt. Man kann davon ausgehen, dass pro Etikett wenigstens ein teurer Artikel geklaut wurde. :-(


Locker

Schonmal darüber nachgedacht? Wenn Produkte als "locker" beworben werden, stellen sie sich immer als besonders hochwertig dar.

In Wirklichkeit habt ihr nur mehr Luft in der Packung. :-D

Verzweiflung am Morgen

Da predige ich den Aushilfen für die Inventur eindringlich, mit den Zählblättern sorgsam umzugehen. Die Listen sind nummeriert, beschriftet und zu einzelnen Bereichen zusammengefasst und beim Inventurtraining ermahne ich, da nichts drauf herumzumalen oder die Blöcke auseinanderzureißen. Um das alles auch noch zu bekräftigen, habe ich in diesem Jahr zum ersten Mal dazu gesagt, dass das 10 Jahre aufbewahrungspflichtige Dokumente für's Finanzamt sind.

Und dann kommt einer meiner festen Mitarbeiter daher, kopiert sich aus einem der Blöcke Seiten raus, beschriftet und nummeriert sie neu und überlässt mir das Zettelchaos unkommentiert auf dem Schreibtisch :-(

Deckel gegen Polio

Vor einer Weile hatte mir Luis dieses Bild geschickt und sich Gedanken gemacht, wie sehr wohl die Leergutannahme behindert wird, wenn die Kunden auch noch anfangen, bei allen Flaschen die Deckel abzuschrauben.

Ich hatte spontan einen anderen Gedanken. Die Gebinde gehören nach der Rückgabe der DPG und werden verwertet. Wenn da nun die Deckel "geklaut" werden… Aber halt!!! Wo steht denn, dass man die Flaschen mit Deckel zurückzugeben hat? Eben. Muss man gar nicht, also sollte alles gut sein.

Hier der Link zur Aktions-Website.


Eimer und Auswringer

Wir haben hier selber schon seit Jahren keine Produkte von Vileda mehr im Laden. Zumindest nicht für den Verkauf. Allerdings benutzen wir dennoch den großen Vileda-Eimer mitsamt Kunststoff-Auswringer für Reinigungstätigkeiten.
So einem massiven Eimer passiert meistens nicht viel, das filigrane Kunststoffteil obendrauf wird allerdings ständig zusammengestaucht und belastet und hat daher nur einen Bruchteil der Lebensdauer des Eimers.

Kann Vileda mal erklären, warum man den nicht einzeln nachkaufen kann? :-(


Sonderbare Spendenanfrage für Flüchtlinge

Ich habe eine E-Mail von einer Frau bekommen, die einen Musikworkshop für Flüchtlinge organisiert und zur Durchführung des Projekts noch "ein wenig finanzielle Unterstützung" benötigt. So weit, so gut.

An Spenden benötigt werden laut mitgesendeter Kostenkalkulation knapp 6.500 Euro. Davon werden allerdings nur rund 1.000 Euro für den eigentlichen Workshop (Fahrkarten für die Teilnehmer, Miete von Technik und Instrumenten, Werbung etc) benötigt. Der Rest dient einzig dazu, die Workshopleiterin selber, ihre beiden Kollegen, zwei Musiker und einen Fotografen/Kameramann zu bezahlen. Mal ehrlich – wenn ich schon unbedingt mit meinem Einsatz für andere Menschen hausieren gehen würde, hätte ich die von mir selber aufgewendete Zeit als Freizeit abgetan (ebenso meine Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung) und zumindest dafür kein Geld haben müssen und hätte diese Einstellung auch von allen anderen Mitstreitern erwartet.

So wirkt es auf mich einzig wie der Versuch, sich ohne nennenswerten persönlichen oder finanziellen Aufwand schön als Wohltäter ins Rampenlicht zu stellen.

Nö, dafür gebe ich bestimmt nichts.

13 Grad

Draußen sind es dreizehn Grad und hin und wieder kommt die Sonne raus. Eigentlich könnte man ja mal über einen kleinen Grillaufbau hier im Laden nachdenken. Ist doch gar nicht so schlecht, die Überlegung – ich meine, wer hat denn schonmal seinen Weihnachtsbraten auf der Terrasse zubereitet? So eine Entenkeule vom Grill oder sogar eine Gans aus dem Smoker ist bestimmt mal eine interessante Erfahrung. :-)

Der Obdachlose und die 70 Pfennig

Habe gerade nochmal die Blogeinträge der letzten Wochen (bzw. im Archiv nur deren Überschriften) durchgeforstet und bin dabei nochmal wieder über den Beitrag mit der alten Cola-Flasche von Anfang September gestolpert. Da erinnerte ich mich an eine Begebenheit, die hier im Markt in den ersten Jahren (und noch zu Zeiten der D-Mark) passiert war. Aber das hatte ich hier relativ weit am Anfang dieses Blogs im Beitrag "Erinnerungen" vom 21. September 2006 schonmal festgehalten. Wer zu faul ist, da jetzt draufzuklicken, kann den Text hier noch einmal nachlesen:
Ein Stadtstreicher gab eine leere Colaflasche an der Leergutannahme ab. Ich hatte die Flasche damals persönlich entgegengenommen und erinnere mich noch gut daran: 70 Pfennig Pfandgeld gab es zu der Zeit noch für die PET-Flaschen - viel Geld für einen Obdachlosen. Der Mann ging zur Kasse, ließ sich das Geld auszahlen und verließ den Laden.

Kurze Zeit später ging ich auch nach vorne und sah, dass sich unter dem Süßwarenregal eine braune Pfütze gebildet hatte. Auf der Suche nach dem Grund dafür stellte ich fest, dass mehrere Etagen Gitterkörbe voller Tüten (Haribo etc.) naß und klebrig waren.
Im nächsten Moment fiel mir ein, dass ich den Mann ein paar Sekunden, bevor er die leere Flasche abgab, beim Cola-Regal gesehen hatte. Er ging daraufhin mit einer vollen Flasche Coca-Cola nach vorne in Richtung Kasse und ich beachtete ihn nicht weiter.

Der Typ hatte damals definitiv den Inhalt der Flasche einfach zwischen der restlichen Ware ausgekippt, um das Pfandgeld kassieren zu können.
Ich hätte schreien können. Weniger wegen der erschlichenen 70 Pfennig als viel mehr über die wahnsinnige Arbeit, sämtliche Tüten und das Regal wieder sauberzubekommen.
Sowas haben wir hier vor ein paar Jahren mit einer (seit dem Ex-Kundin) auch schonmal erlebt, aber den dazugehörigen Beitrag finde ich leider nicht mehr. Die hatte für 15 Cent (!) eine Flasche Limo in der Getränkeabteilung über dem Vollgut ausgeschüttet…

Gekrümmt

Die akustomagnetischen Sicherungsetiketten, die in vielen Geschäften und auch bei mir hier verwendet werden, dürfen nicht verbogen werden. Eine ganz geringe Toleranz haben sie, aber sobald die Metallstreifen im Inneren des Etiketts nicht mehr frei schwingen können, ist es vorbei. Ich habe schon immer meine Mühe, das stets allen neuen Mitarbeitern dauerhaft einzutrichtern.

In der Drogeriekette mit dem Zentauren leidet man offenbar unter den selben Problemen. Sieht natürlich immer toll aus, die stark haftenden Etiketten den Kurven von gebogenen Verpackungen anzupassen. Hilft aber ungefähr nichts, außer dass vielleicht der eine oder andere Gelegenheitsdieb abgeschreckt wird…


Schnoor-Bräu

Das Schnoorviertel ist ein Viertel mit mittelalterlicher Bebauung und eine der Top-Sehenswürdigkeiten für Bremen-Touristen.

Dann gibt es ein Bier mit dem schönen Namen "Schnoor Bräu", das mit dem Slogan "Das Dunkelbier für Bremen" wirbt. Natürlich fragen auch bei mir hier immer wieder Kunden danach, aber ich habe das Bier nicht im Sortiment. Warum das so ist, wollt ihr wissen? Nun… Gebraut wird diese Hopfenkaltschale nämlich in der Herbsthäuser Brauerei in Bad Mergentheim-Herbsthausen, einem 22000-Seelen-Örtchen im nordöstlichen Baden-Württemberg. Die Brauerei ist zudem austauschbar, vor ein paar Jahren stand noch die Engel-Brauerei in Crailsheim auf dem Etikett.

Auch wenn die Ursprünge vielleicht typisch bremisch sind und das Bier möglicherweise auch ganz lecker ist (hab's nie probiert) – aber dagegen ist ja selbst ein in Issum gebrautes Beck's noch heimatverbundener.


Kinderbesteck ab 18!

"Kein Verkauf unter 18 Jahre", steht auf dem Preisschild für dieses Kinderbesteck (inkl. wenig scharfem Messer, das noch links neben der Gabel lag). Ist vielleicht auch besser. Manch Serienmörder hat vielleicht erst durch einen Löffel seine Leidenschaft entdeckt. :-D


Die Gratwanderung

Immer wieder wird es so sein: Je größer ein Lebensmittelgeschäft und je vielfältiger das Sortiment gestaltet ist, desto mehr Waren werden aussortiert.
Was verdorben und/oder sogar gesundheitsgefährlich ist, wird entsorgt, das ist klar. Aber was passiert mit allen anderen Sachen? Abgelaufene Lebensmittel, Brötchen vom Vortag, angeschlagenes Obst, schrumpelige Paprika, krumme Gurken und gerade Bananen?

Es gibt viele Möglichkeiten, nicht mehr verkaufsfähige Waren zu verwenden: Selber verbrauchen? Unter den Mitarbeitern aufteilen? An Kunden verschenken? Suppenküchen? Foodsharing? Tafeln? Oder doch in die Tonne?

In den großen Filialunternehmen wird sowas normalerweise ganz pragmatisch nach "Schema F" gelöst, was aufgrund der Planwirtschaft oftmals auch gar nicht anders möglich ist: Was nicht verkauft werden konnte, muss entsorgt werden. Einige Große unterstützen zwar die Tafeln, die Beweggründe dafür sind, behaupte ich, nicht in erster Linie humanitärer Art.

Bei den kleinen Betrieben kann man natürlich viel flexibler mit nicht mehr verkaufsfähiger Ware umgehen. Einen Teil zum Beispiel verbrauchen wir privat einfach selber. Nicht mehr ansehnliches Gemüse, abgelaufene Fleischpakete, beschädigte Verpackungen – all das nehmen wir mit nach Hause, zumindest in Maßen. Artikel, die wir nicht verbrauchen wollen oder (z.B. der Menge wegen) können, kommen hier reduziert auf den Restetisch.

Jetzt bin ich richtig schön vom Thema abgekommen, über das ich eigentlich schreiben wollte und weshalb der Eintrag hier überhaupt den Titel "Gratwanderung" trägt.

Eigentlich wollte ich nämlich mit diesem Beitrag auf eine ganz andere Problematik aufmerksam machen, vor der wir im Zusammenhang mit den oben genannten Situationen immer wieder stehen. Es gibt da nämlich eine tatsächliche Gratwanderung. Und zwar wandeln wir hier ständig auf dem extrem schmalen und veränderlichen Pfad zwischen "zum Sonderpreis verkaufen" und "wegwerfen" (wobei "wegwerfen" stellvertretend für jede andere Verwendung außer einer Veräußerung steht).

Wenn man bestimmte Artikel, z.B. sb-verpacktes Fleisch, sehr weit im Preis oder schon relativ lange vor dem eigentlichen Haltbarkeitsdatum reduziert, um sie auf jeden Fall zu verkaufen, trainiert man u.U. seinen Kunden an, diese Artikel nur noch zu den Sonderpreisen zu kaufen. Reduziert man die Sachen nicht oder nur wenig, bleibt wiederum möglicherweise viel Ware übrig, die dann entsprechend behandelt (also normalerweise entsorgt) werden müsste.
Das ist genau die Gratwanderung, von der ich eben sprach. Es ist mitunter sehr schwierig, dabei den richtigen Pfad zu finden.

Uns ging es hier in den letzten Wochen mit dem Fleisch so. Gerade wenn Fleisch weggeworfen werden muss, finde ich persönlich das immer besonders verwerflich. Immerhin sind dafür Tiere gestorben. Also haben wir versucht, mit einer sehr deutlichen Preisreduzierung die Ware auf jeden Fall zu verkaufen, um das Fleisch vor dem Müll zu retten. Das hat auch funktioniert. Aber nicht nur das: Wir mussten Woche für Woche immer mehr Fleisch reduzieren, aber es ging dann auch zu 100% immer weg. Einige Kunden hatten regelrecht gelernt, wie das System funktionierte und das war ja nun auch nicht in unserem Sinne. Nun reduzieren wir wieder nur noch um ein Drittel und was dann überbleibt findet den Weg in die heimische Tiefkühltruhe.

Warengesicherte Kinderschokolade

Ein Kollege hatte in einem Markt in einem anderen Stadtteil eine Packung Kinderschokolade gekauft und ist dann zu Hause über die aufgeklebte Warensicherung gestolpert.

Tzja – wie gesagt, sie klauen wirklich alles und es ist durchaus denkbar, dass in der Gegend dieser Artikel besonders beliebt ist.

Es könnte auch sein, dass diese eine Packung nur zufällig gesichert war. Einfach mal sporadisch beliebige, auch für Diebstahl eher untypische, Artikel im Laden sichern ist eine gute Möglichkeit, Gelegenheitsdiebe herauszufischen. So klebten bei uns schon Sicherungsetiketten auf Maggi-Tüten und Discount-Schokolade…


Goldener Einkaufswagen 2002

Zwischen anderen Bildern habe ich bei mir in der Halle noch diese Urkunde gefunden. Der "Goldene Einkaufswagen" war eine SPAR-Interne Auszeichnung, die es nicht nur in unserer Region gab. Hier ein Zeitungsartikel (leider kostenpflichtig) aus dem Jahre 2003 über einen SPAR-Markt in Hüttlingen.

Wie auch immer: Wir haben diese Auszeichnung auch mal bekommen. Außer der Urkunde gab es einen kleinen goldfarbenen Einkaufswagen, den ich auch noch habe, der aber irgendwo in irgendeiner Kiste steckt. Hammer, das ist fast 13 Jahre her…



Nachtrag vom 18. November 2019:
Ich habe das alte Foto vom Einkaufswagen wiedergefunden. :-)