Ein Kunde klingelte vorhin an der Leergutannahme und hielt mir mit den Worten "Aber diesmal nicht bescheißen." eine Tasche voller Bierdosen vor die Nase.
Äh... Wie, "bescheißen"?
Letztes Mal haben ich zwölf Dosen abgegeben, aber an der Kasse ist mir dann aufgefallen, dass Sie nur neun aufgeschrieben hatten.
Bei welchem Kollegen war das denn?
Bei Ihnen.
Nein, das glaube ich nicht. Dann waren es auch ganz bestimmt nur neun Dosen.
Diese Bierflasche aus Russland wollte ein Kunde bei uns als Leergut abgeben. Sowohl das Front- als auch das Rückenetikett sind vollständig mit kyrillischen Buchstaben bedruckt.
Noch so eine alte Bierflasche. Ist denn denn gerade Zeit, in der alle ihre Keller aufräumen? Bei dieser Flasche ist das Haltbarkeitsdatum aber wenigstens eindeutig zu erkennen: Februar 1989.
Lidl verkauft Einweg-Glasflaschen. Andere Discounter und Lebensmittelmärkte verkaufen ebenfalls Einweg-Glasflaschen - und ich frage mich: Warum?
Einwegflaschen aus Glas sind in der heutigen Zeit, in der auch Kunststofflaschen und Dosen bepfandet sind, in etwa so sinnvoll wie Fußpilz. Man kann sie nicht richt wiederverschließen (Kronkorken) und den Unzerbrechlichkeitsvorteil der leichten PET-Flasche hat sie auch nicht.
Da allerdings kaum eine Handelskette Einwegglasflaschen verkauft (ich z.B. auch nicht) und sie dementsprechend auch in der Regel nicht zurücknehmen wird, schürt dies wieder unnötige Diskussionen mit und Ärger für den Kunden.
Wir sammeln hier Metall- und Kunststoffgebinde in großen Säcken. Was passiert, bzw. passieren könnte, wenn ich in diese Säcke Glasflaschen werfe, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen...
Kein exotisches sondern schon beinahe historisches Leergut: Diese Jever-Pilsener-Flasche wollte ein Kunde als Leergut bei uns abgeben.
Wie man deutlich erkennen kann, handelt es sich bei der Flasche um eine Einwegflasche. Ein Datum ist leider nicht darauf zu erkennen. Allerdings sieht das Etikett so aus, als wenn es schon mindestens 20 Jahre alt sein müsste...
Beim Aufräumen des Leergutlagers ist mit in einem der großen Säcke voller Einweggebinde zufällig eine leere Flasche "Dor" Allzweckreiniger aufgefallen. Dieses Flasche ist natürlich vollkommen pfandfrei und hoffentlich nur versehentlich mit in dem Sack gelandet.
Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass irgendjemand dafür trotzdem 25 Cent ausgezahlt hat.
Heute war ein sehr hektischer Tag. Feiert schön in den Mai hinein. Am Mittwoch geht es hier mit neuem Schwung weiter.
Die Brauerei Calenberger wurde vor einigen Jahren von der Gilde Brauerei AG geschluckt.
Im Web finde ich leider so gut wie gar nichts über das Unternehmen "Calenberger". Das Etikett der "Meister-Pils"-Flasche wirkt schon relativ alt, aber es könnte natürlich genauso gut sein, dass die Etiketten bis zum Schluß einfach aus Tradition zu aussahen. Offenbar wird das Bier auch gar nicht mehr produziert - aber auch darüber konnte ich nichts in Erfahrung bringen. Die sehr freundliche Mitabeiterin von Gilde in Hannover, die ich dazu telefonisch gefragt hatte, kannte "Calenberger" nichtmal...
Vielleicht ist dies das letzte existierende Foto einer mittlerweile nicht mehr existierenden Flasche. Ich habe sie nämlich nach dem Fotografieren ohne zu zögern ins reguläre Leergut gesteckt.
Diese Flasche Sarajevsko Pivo wollte ein Kunde bei uns gegen Pfand einlösen. Geld gab es zwar keins, aber die Flasche durfte ich trotzdem für meine (virtuelle(*)) Sammlung behalten
Nach diversen Telefongesprächen (An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank dafür an die "148"!) habe ich doch nun tatsächlich nach langer Zeit endlich mal wieder eine größere Menge leerer Bierkisten bekommen.
Mit den 160 Kästen ließen sich zumindest schonmal die über 3000 Flaschen entsorgen, die hier im Lager standen. Klingt so banal und ich gebe zu, dass man seine Bedürfnisse erheblich runterschrauben kann. Ja, ich freue mich über die Lieferung von leeren Getränkekisten, obwohl die eigentlich wie selbstverständlich von den Großhändlern geliefert werden müssten...
Ich ging eben in mein Büro, einige Sekunden später klingelte es an der Leergutannahme. Ich ging davon aus, dass ein Mitarbeiter sich darum kümmern würde.
Nach 20 Sekunden klingelte es wieder. Und zwar gleich zweimal hintereinander.
Ich ging zum Lager, um selber das Leergut entgegenzunehmen, und sprach den dort stehenden Kunden ziemlich direkt an und fragte ihn, ob er gerade dreimal geklingelt hätte.
Ich fürchte, heute ist der offizielle Tag des süffigen siffigen Leerguts. Vorhin waren zwei junge Männer mit zwei Plastiktüten voller Bierflaschen hier im Laden. Beim Wegsortieren entstand eine regelrechte Pfütze auf dem Lagerboden. Die Flaschen waren teilweise noch mit Bierresten gefüllt, die dann durch die Löcher in der Tüte auf den Boden tropften...
Die Frage meines Mitarbeiters, ob er derartiges zukünftig einfach ablehnen dürfte, bejahte ich.
Freibeuter Starkbier wird gerade mal gut 250km von hier entfernt gebraut. Dennoch habe ich die leere Flasche nun einfach mal in die Exotengalerie aufgenommen, denn bislang kannte ich das Bier noch nicht.
Außerdem ist es mit seinen neun Volumenprozent Ethanol doch schon gewissermaßen recht exotisch.