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Wochenstart

Zu der Packung "Bistro"-Baguette, die über's Wochenende im Tierfutterregal aufgetaut ist, sage ich jetzt nichts weiter.

So ein Verhalten scheint Mode zu werden. :wall:

Camembert, überreif

Wenn ich den assozialen Pisser erwische, der vor mehreren Tagen eine Packung Camembert geöffnet und angefressen hat, um dann den Rest des Käses irgendwo in ein Regal hinter die Ware zu werfen, schneide ich ihm die Eier ab. Bei der Hitze der letzten Tage ist der umfangreiche Käserest nämlich sehr geruchsintensiv über dem Regalboden zerlaufen.

Wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde ich... :-(

Los, irgendwas Positives noch zum Wochenende. Bitte.

Adrenalinpumpe

Samstag Morgen, 7:15 Uhr.
Nach knapp fünf Stunden Nachtschlaf nähert sich mein bereits zwei Stunden alter Arbeitstag einem ungeahnten ersten Höhepunkt.
Schlaftrunken bin ich gerade auf dem Weg quer durch den Laden, als ich eine dunkle, hagere Gestalt wahrnehme, die aus Richtung der Spirituosen mit leeren Händen zur Kasse geht. Das noch träge Gehirn registriert dies zwar, zieht allerdings noch nicht einmal in Betracht, diese Person näher ansehen zu wollen.
Knapp 2 Sekunden später nehmen meine Ohren den Alarm der Warensicherung wahr. Weiß der Geier, was ein Adrenalinstoß der Extraklasse noch alles bewirken kann - mich hat er dazu gebracht, binnen Sekunden quer durch den Laden bis auf die Straße zu hechten und den Typen wieder von seinem Fahrrad zu ziehen, auf dem er bereits saß.
Als der Alarm ertönte, forderte meine Mitarbeiterin an der Kasse ihn zwar noch zum stehenbleiben auf, allerdings brachte diese Aufforderung den Bösewicht überhaupt erst dazu, schnell zu rennen. Dies verschaffte ihm einen relativ großen Vorsprung. Relativ insofern, als dass dies alles innerhalb weniger Sekunden geschah.

Der Typ ist ein polizeibekannter Drogenabhängiger, der ohne Papiere durch die Läden zieht und Alkohol klaut. Nicht zum selber trinken, sondern zum weiterverkaufen. Für verflucht wenig Geld - und das nur, um sich irgendwie den nächsten "Schuß" finanzieren zu können.

Ich hasse es, bestohlen zu werden. Egal von wem und aus welchen Gründen. Aber dieser Junk war echt 'ne arme Sau, mit der man eigentlich nur Mitleid haben kann.

Leeres

Dass Kunden hier im Laden essen und trinken - naja.

Diese Waren nicht zu bezahlen und die leeren Verpackungen irgendwo in die Regale zu stellen - alles schon vorgekommen.

Jetzt werfen die Leute sogar schon leere Packungen von den Mitbewerbern hier ab. Wie dieses Lidl-Produkt. Ist zwar überhaupt kein Sachschaden, aber genauso ärgerlich.


Alte Latschen

Ein Kunde hat beim Betreten des Marktes den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst. Aber womit? Er trug nur eine kurze Hose, einen Pulli und ein paar Latschen. Nichts, in dem man normalerweise unbemerkt irgendwelche Sicherungsetiketten transportiert.

Die Latschen. In die ausgetretenen Schlappen an seinen Füssen waren Sicherungen eingearbeitet. Quellensicherung nennt sich das und kam in diesem Fall ausgesprochen überraschend.

Un-Happy

Manche Produkte tauchen immer wieder als besonders für den "Sofortverzehr" beliebt auf. Momentan gerade diese Trinkpäckchen mit Milchmischgetränken. Dauernd finden wir die leeren Packungen irgendwo im Laden liegen.

Der Sachschaden ist dabei gar nicht so groß. Viel mehr nervt die generelle Tatsache, irgendwelchen Müll zwischen der restlichen Ware zu finden. Außerdem kann ich so ein Verhalten aus Prinzip nicht ab. Leute, die im Laden essen oder trinken und die leeren oder angebrochenen Packungen irgendwo hinstellen, weise ich deutlich zurecht.


Baujahr '25

Die Arbeiten am letzten Blogeintrag wurden zwischzeitlich durch einen Ladendieb unterbrochen...

Eine ältere Kundin, die geistig ziemlich fit wirkte, bezahlte an der Kasse ein paar Teile, löste dabei aber den Alarm der Warensicherungsanlage aus.
Eine zufällig in Kassennähe anwesende Mitarbeiterin stellte natürlich zuerst die obligatorischen Fragen: Ob sie etwas von Roßmann oder aus dem extra-Markt dabei hätte. Diese Fragen verneinte die Kundin und packte dabei ihre Handtasche aus, denn mit meinem Prüfgerät hatte ich festgestellt, dass irgendetwas in oder an der Tasche für den Alarm verantwortlich war.
Nachdem alle (bezahlten) Waren aus der Tasche überprüft und die Handtasche für leer befunden wurde, löse sie dennoch weiterhin den Alarm aus. Es stelle sich heraus, dass in der Seitentasche ein paar weitere Dinge verborgen waren: Kleinkram im Gesamtwert von rund fünf Euro - Schokolade und Kugelschreiberminen.

Die Kundin Diebin versuchte, ganz schnell den Laden zu verlassen - und das sogar fast erfolgreich. Ich hätte nie vermutet, wieviel Kraft eine 81jährige haben kann. Mit zwei Leuten haben wir sie am Gehen gehindert. Der Rest verlief wie immer: Anzeige und Hausverbot... :-(

Entschuldigt

Während meiner Abwesenheit (Kartonschredder abholen) kam die Kundin Ladendiebin von Samstag hier in den Laden um sich zu entschuldigen.

Sie soll bitterlich geweint haben und ist der Kollegin, mit der sie gesprochen hat, sogar noch um den Hals gefallen.
So weit die Kollegin verstanden hat, erklärte die Frau mit Händen und Füßen, dass sie sich momentan in ärztlicher Behandlung befindet und deswegen sogar Antidepressiva bekommt. Sie könne sich selber nicht erklären, warum sie die Ware nicht bezahlt und verdeckt hat.
Es kann natürlich wirklich sein, dass sie völlig neben sich war und nicht absichtlich gestohlen hat.
Das Hausverbot haben wir aufgehoben. Die letzten Ladendiebe, die sich persönlich entschuldigt haben, dürfen ja schließlich auch weiterhin herkommen...

Anzeige schreiben

Mir fällt gerade ein, dass ich unbedingt heute noch den Strafantrag für den Ladendieb aus dem letzen Blogeintrag verfassen und bei unserer örtlichen Polizeiwache abgeben muß.

Und danach werde ich die Arbeit fortsetzen, die ich heute Vormittag gegen 10:45 Uhr unterbrochen habe und aufgrund mehrerer seltsamer Vorfälle immernoch nicht wieder aufgegriffen habe...

Soooooooo'n Hals - Teil 3

Wenn DIESER Tag rum ist...

Vorhin, etwa gegen 15 Uhr, hat irgendein "junger Mann, schlanker Typ mit dem hellblauen T-Shirt und blondem Irokesenschnitt" (Aussage derjenigen, die ihn flüchtig gesehen haben) einen kompletten Einkaufskorb mit Kaffee gestohlen. Er ist einfach durch den Eingang rausgerannt. Der Alarm der Warensicherung schlug zwar an, aber es war zu spät um zu reagieren. Als wir draußen auf der Straße ankamen, war der Dieb schon spurlos verschwunden.

Eine Mitarbeiterin schwang sich kurzentschlossen auf ihr Fahrrad und fuhr einfach drauflos. Etwas unüberlegt, aber dennoch mit Erfolg: Sie holte den Typen ein. Festhalten konnte und wollte sie ihn nicht, aber der Dieb liess den Korb fallen, so dass auf jeden Fall schonmal die Ware gerettet war.
Als sie hier ankam verfolgte ich den Ladendieb mit einem Kollegen. Mitarbeiter Pouja rannte los, ich fuhr mit dem Fahrrad hinterher. Die folgende halbe Stunde verbrachten wir damit, den Typen hier in den Seitenstraßen zu verfolgen. Zwischenzeitlich stellten wir ihn sogar, aber er riß sich los und flüchtete zu Fuß weiter - ohne Schuhe, denn die verlor er in dem hohen Gras. Während ich wieder zur Firma fuhr, rannte Pouja noch hinter dem LD her. Er verfolgte ihn über etliche Zäune, bis der Typ über einen Stacheldrahtzaun kletterte, an dem er sich erheblich im Gesicht verletzte. An dieser Stelle gab mein Mitarbeiter auf und kehrte zum Laden zurück.

In der Zwischenzeit fuhr ich mit einer Kollegin im Auto durch die Straßen. Genauso wie ein paar Streifenwagen der inzwischen von uns benachrichtigten Polizei.
Sämtliche Fahndungen blieben bis eben erfolglos - aber dafür konnten wir der Polizei eine detaillierte Täterbeschreibung liefern. Erkennen würden wir ihn mittlerweile alle, schließlich standen wir ihm minutenlang gegenüber...

Irgendwie war das bislang ein richtig beschissener Tag. :-(

PS: Falls Neustädter die Augen aufhalten möchten: Der Kerl ist ca. Mitte zwanzig und rund 1,75m groß. Er trug heute ein weißes T-Shirt und eine hellblaue Baggy-Hose. Seine Haare sind hellblond, an der Seite sehr kurz und waren nach oben borstig, also eine Art Irokesenschnitt, wenngleich auch nicht sehr extrem.
An den Armen hatte er Einstichlöcher, weshalb ich ihn für einen Drogenabhängigen halte. Er hat allerdings nicht das typisch eingefallene Gesicht.

PPS: Ja, Malte. Richtig erkannt. :-)

Soooooooo'n Hals - Teil 1

Da hilft man einer ausländischen Kundin, wo man nur kann: Ich nehme freundlich ihr Leergut entgegen und entdecke bei dem Blick in ihren Einkaufswagen, dass in der Schale Pfirsiche, die sich sich eingepackt hat, eine schlechte Frucht liegt. Kurzerhand beauftragte ich eine Kollegin, eine neue Schale aus der Gemüseabteilung zu holen. Danach habe ich der Frau mittleren Alters auch noch dabei geholfen, eine Kiste Mineralwasser (6 Flaschen Volvic) in ihren mitgeführten Trolley zu befördern.

An der Kasse hat sie zwar die Waren aus dem Einkaufswagen auf das Förderband gestellt, nicht jedoch zumindest eine einzelne Mineralwasserflasche. Stattdessen hat sie sich , noch außer Sichtweise des Kassierers, eine Tragetasche genommen und diese so auf den Trolley gelegt, dass man die Kiste nicht mehr sehen konnte. Bezahlt hat sie das Wasser natürlich nicht.

Direkt an der Kasse, nachdem sie bezahlt hatte, ging ich nach vorne und kontrollierte den Kassenbon. Nicht, dass sich meiner Aufmerksamkeit entzogen hätte, dass die Kiste doch gebucht worden ist. Dem war allerdings nicht so.
In Anbetracht des gewöhnlichen Samstag-Chaoses mit anhängendem Zeitmangel verzichtete ich darauf, die Polizei zu rufen und erteilte ihr stattdessen lediglich vor den Augen aller anderen Kunden das obligatorische Hausverbot.

50 Euro

Auf eine meiner Ende März an von mir geschnappte Ladendiebe verschickte Rechnungen kam doch tatsächlich eine Reaktion: Eine Frau hat die 50 Euro überwiesen und sich gleich noch im Überweisungstext entschuldigt.


Le Brin

Abgebissen, abgebrochen, aufgerissen.
War's ein Kunde? Wer wird's wissen?

Unbezahlt der Käse, klar,
stellt 'nen Totalschaden dar.

Wurde einfach angebissen,
wieder ins Regal geschmissen.

Wo ihn die Kollegin fand,
faßte rein mit ihrer Hand,

zuckte zurück, was für ein Graus,

und brachte die Reste angewidert
schnell zum Müllcontainer raus.


Neue Post

Immer wieder staune ich über ältere Kunden, die sich geringpreisige Artikel einstecken: Hier mal zwei Brötchen, da ein paar Süßwaren - jetzt eine Illustrierte:

Ein älterer Mann ging zum Zeitschriftenregal und nahm sich drei Magazine. Zwei legte er in seinen Einkaufswagen, ein Heft behielt er in der Hand. Er schob in einem der Außengänge nach hinten in die etwas stillere Getränkeabteilung - und damit genau vor die Spiegelscheibe zu meinem (alten) Büro.
Er sah sich um, öffnete den Reißverschluß seiner Jacke, faltete das Magazin, sah sich noch einmal um, verstaute das Papier in seiner Innentasche und verschloß die Jacke wieder.
Dann ging er direkt zur Kasse, stellte sich an und bezahlte die beiden im Einkaufswagen verbliebenen Illustrierten.

Hinter der Kasse sprach ich ihn auf die in seiner Kleidung verbliebene Ware an. Er tat völlig unschuldig, sagte, dass er sie bezahlt hätte und deutete dabei auf den Einkaufswagen. Ich bat ihn, mir ins Lager zu folgen. Auf halber Strecke fing er wieder an zu diskutieren. Was das denn soll und sowieso. Ich gehe immer hinter Ladendieben her, damit sie sich nicht unauffällig des Diebesgutes entledigen können. Diesmal war es genauso. Der Mann war sehr nervös, wandte sich hin und her, drehte sich plötzlich einmal um sich selbst - und auf einmal lag im Einkaufswagen ein drittes Heft, mit einem Knick in der Mitte. Ein Zeuge, der die Szene zufällig beobachtet hatte, bestätigte, dass der Alte die Illustrierte bei der Drehung aus seiner Jackentasche gezogen und in den Wagen geworfen hatte.

Es mangelte an Lust und Zeit, das volle Programm durchzuziehen. Hoffentlich war dem Dieb die ganze Situation peinlich genug. Ich habe ihn jedenfalls rausgeworfen und ihm sehr deutlich klargemacht, dass er sich hier nicht mehr blicken zu lassen braucht.

Wenn jemand "Playboy", "Penthouse" oder ähnliches klaut, könnte man ja damit argumentieren, dass der Kauf zu peinlich gewesen wäre. In diesem Fall handelt es sich übrigens um die "Neue Post", ein Klatschmagazin für 1,50€.

0137

Eine Kollegin hatte gerade auf ihrem Handy einen "Anruf in Abwesenheit". Angezeigt wurde eine Nummer, die mit +49137... begann.
Noch während der Gedanke im Raum stand, die Nummer einfach zurückzurufen, überlegten wir, was für eine Vorwahl wohl "0137" sein soll. Die entsprechende Suche mit Google brachte uns auf die Site dialerschutz.de

Der Rückruf wäre wahrscheinlich teuer geworden. Also: Vorsicht.