Die friedliche Koexistenz zwischen mir und dem "Discounter an der Ecke" (aka Penny) setzt sich bis zum Ende fort – in diesem Fall sogar bis in eine Mülltonne in der Nachbarschaft...
Von der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) in Zusammenarbeit mit der St. Johannis-Schule BREMEN (Int. Haupt- und Realschule und Gymnasium) wurde eine eindrucksvolle Wander-Ausstellung über die Shopping und Konsum- Kultur in unserem Lande erstellt.
Die Info Ausstellung zeigt 18 Bilder, wie Schülerinnen und Schüler der 6. + 7. Klasse, sowie des Grundkurs KUNST des 11. Jahrgangs über die heutige Shopping und Konsum- Kultur denken.
Der Ausstellungskatalog ist für 2,-- € zu erwerben. In dem Katalog sind Hinweise zur Situation in der Einkaufswelt zu finden und die Kritik der KAB an der Ökonomisierung der Welt aufgeführt.
ORT und ZEIT
Die Wander-Ausstellung ist vom Mittwoch den 7.05.2008 bis einschl. Sonntag den 11.05.2008 in den Räumen des Katholischen Bildungswerk, Bremen Balgebrückstr.22/ Schnoor, täglich v. 11.00 – 18.00 Uhr zu sehen.
Wer von 11-18 Uhr die Ausstellung angesehen hat, kann dann ja von 18-11 Uhr zu mir in den Laden kommen.
Wann macht die KAB eigentlich mal eine Ausstellung gegen Gaststätten, Discotheken, Taxis, Rettungsdienste, Energieversorger, Telefongesellschaften, Bundeswehr, öffentliche Verkehrsmittel, Fluggesellschaften, Großmärkte, Wachdienste, Baugewerbe und produzierende Industrie?
Irgendwie zum letzten Beitrag passend ist mir gerade eingefallen, dass ja ab heute und noch bis zum 4. Mai hier in Bremen das "Christival" stattfindet.
Das Christival wird als "coole" Veranstaltung für Jugendliche inszeniert. Die Inhalte der Veranstaltung sind jedoch alles andere als "cool" und schon gar nicht modern: Es wird massiv gegen Homosexualität gehetzt und versucht, Frauen wieder "an den Herd" zu bringen. Andere Lebensplanungen als Enthaltsamkeit bis zur zwangsläufig folgenden Ehe sind nicht akzeptabel und werden diskreditiert.
Jeder soll meinetwegen glauben, woran er will. Wenn ich aber lese, dass die fundamentalistischen Spinner Workshops anbieten, in denen Schwulen beigebracht werden soll, wie sie wieder "normal" werden können, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich lachen oder weinen soll.
Auf dem Weg zur Firma ist mir an allen möglichen Autos mit grüner Feinstaubplakette ein Zettel unter dem Scheibenwischer aufgefallen. Die Zettelchen im Postkartenformat stammten vom BUND und beinhalteten nicht mehr als eine Danksagung an den Autobesitzer, etwas für eine sauberere Umwelt zu tun.
Ich finde die Aktion überflüssig, denn wer die Plakette hat, weiß meistens, weswegen. Abgesehen davon: Oft genug habe ich schon erlebt, dass Autofahrer "Werbung" unter dem Scheibenwischer häufig durch betätigen eben jener der Umgebung zuführen. SEHR umweltfreundlich gedacht vom BUND...
In der Nachbarschaft auf einem für die Altpapiersammlung bereitgestellten Haufen entdeckt: Eine INTERSPAR-Tüte. Zuerst dachte ich, als ich aus der Entfernung die SPAR-Tanne ausmachte, dass es eine Tüte aus meinem Laden ist, doch dann sah ich den Schriftzug.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder stammt die Tüte aus Österreich (siehe hier oder hier) oder sie ist schon sehr alt. Der letzte "INTERSPAR"-Markt hier in der Gegend ("Gegend" = Umkreis mehrere 10 Kilometer) ist vor über zehn Jahren durch die Übernahme von Walmart geschlossen worden.
Da geht man am Abend nichts Böses ahnend zur Bank, um Kontoauszüge zu ziehen und dann steht man da und bedauert, dass der doofe Drucker keine frei zugängliche Tastatur hat. Einmal die "6" drücken hätte mir vielleicht doch noch zu meinen Kontoauszügen verholfen...
Das müsste mal beim Geldautomaten passieren. Vielleicht gibt's ja einen Menüpunkt "Banknotenspeicher Schnellentleerung".
Gesehen im Nachbarstädtchen Delmenhorst. Ein Kiosk in einer ehemaligen Apotheke. Viel schlichter und farbloser geht's kaum noch. Dabei gibt es doch von der Industrie so viele kostenlose Werbematerialien, mit denen man sein Geschäft dekorieren kann...
Am Abend an einem Kiosk in der Umgebung gesehen. Ja, so eine Fahne würde sich auch gut machen, um auf die kleine Eistruhe vor unserer Getränkeabteilung hinzuweisen. Plakate, Fahnen, Bodenaufsteller (steht in einem Billardladen in der Parallelstraße)... Warum wird man mit sowas nicht anfangs überflutet, um die Werbetrommel möglichst laut zu betätigen?
An die netten Menschen von Unilever: Bitte keine Fahne zuschicken. Das war jetzt kein Wink mit dem Zaunpfahl. Ich hatte so ein Teil schon für Lotto und die wollte an der Fassade auch nicht so recht halten.
Was den Bodenausteller betrifft...
Heute Vormittag rief mich ein Mann, der in rund 2km Entfernung wohnt, an und teilte mir mit, dass bei ihm im Vorgarten einer unserer Einkaufswagen stehen würde. Er hätte ihn dort deponiert, damit der Wagen nicht auf die Straße rollt, nachdem gestern Nachmittag Kinder damit spielten und den Wagen einfach irgendwo auf dem Gehweg stehengelassen haben.
Er hat mich inständig darum gebeten, ihn möglichst bald abzuholen, da es ihm doch vor den Nachbarn schon irgendwie unangenehm sei. Verständlich.
Den Weg hätte ich mir auch sparen können. Natürlich bin ich so fair und hole den Wagen ab, aber das Teil hat noch Schrottwert. Durch zu hohe Belastungen sind Schweißnähte gerissen und das Unterteil ist völlig verbogen. Einzig den Griff mit "SPAR"-Aufdruck werde ich abschrauben und für eine weitere Verwendung aufbewahren.
Erlebnis einer Bekannten in einem Haushaltswarenladen in der Nähe. Sie suchte ein bestimmtes Klebeband und die Antwort des Drachens hinter dem Tresen der Verkäuferin war ein pampiges "Nö. Und wenn, dann vielleicht da hinten irgendwo!", wobei sie eine Handbewegung in eine nicht näher definierbare Richtung machte. Die einzige Richtung, in die meine Bekannte ging, war direkt zum Ausgang.
Und da jammern die Läden (bzw. deren Inhaber) immer herum, wie schlecht es ihnen doch gehen würde.
Kann ich ja gar nicht verstehen...
Was mir gerade eben wieder aufgefallen ist: Seit rund zwei Wochen stehen hier auf unserer Straßenseite etliche Verkehrsschilder, die darauf hinweisen, dass hier seit heute 6:00 Uhr ein Halteverbot gilt.
Die neue A281 wude vorgestern offiziell eröffnet. Oft verflucht aber noch öfter herbeigewünscht, soll sie den Autobahnring um Bremen schließen und eine ganz bestimmte Hauptverkehrsstraße entlasten.
Auch ich bin ein Befürworter der Strecke. Immerhin liegt mein Laden hier im betroffenen Gebiet und die Verkehrsbelastungen habe ich hier tagtäglich vor Augen.
Als ich vorhin einmal probeweise die Strecke entlanggefahren bin, löste sich meine Begeisterung in dünne Luft auf. Das eine Ende der Strecke ist nur eine Abfahrt. Um die nächste Ausfahrt zu erreichen, muss man sich etwa 1,5km durch das Industriegebiet rund um den Flughafen bewegen. Schließlich fuhr ich in Richtung Neustädter Hafen. Die Abfahrt beim Hafen ist okay. Dort habe ich gedreht und bin bei der nächsten Auffahrt wieder rauf, um zurück zu fahren.
Bei "meiner" Ausfahrt die nächste Überraschung: Ich konnte nicht mehr unsere Hauptstraße (Neuenlander Straße) entlangfahren, sondern wurde auf die Umgehungsstraße (B75) genötigt, von der ich dann erst wieder bei der nächsten Abfahrt herunter konnte, um mich dann durch ein Tempo-30-Wohngebiet bis zu meinem Laden durchzukämpfen.
Fazit: Die neue Autobahn ist bislang völlig wertlos.
In den nächsten Tagen wird die neue Autobahn A281 offiziell eröffnet werden. Im Vorfeld dieser Eröffnung fand gestern eine riesige Veranstaltung rund um den Weltrekordversuch, einen Kohlfahrt-Bollerwagenzug mit mehr als 150 Wagen aufzustellen, statt.
So konnte man gestern auf einem riesigen Stück der neuen Autobahn spazieren gehen und hinterher noch leckeren Grünkohl essen. Dass der Rekord geknackt wurde, war mir aber schon recht früh bewusst, denn in der Enge sind uns schon Stunden vor der offiziellen Auszählung dutzende Bollerwagen über die Füße gerollt...
Insgesamt waren es übrigens über 1050 Wagen und somit wurde der Weltrekord geschafft.
Ich habe selten so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Das könnten aber durchaus deutlich über 15000 Personen gewesen sein. Vermutlich alles keine Gegner der viel kritisierten (aber dringend notwendigen) Autobahn.
In der Vergangenheit, und gerade auch in den letzten Tagen hier vermehrt in den Kommentaren, wurde ich schon oft gefragt, ob ich Lebensmittel nicht an die Bremer Tafel spenden würde. Diese Frage beantworte ich inzwischen gerne mit einem klaren "Nein!".
Eine Zeitlang kam hier mehrmals pro Woche der Wagen der Tafel vorgefahren, doch es spenden wohl zu viele Firmen zu hochwertige Dinge an die Tafel und wenn ich bei einer kompletten Kiste mit frischem Rosenkohl (den ich zu viel bestellt hatte und von dem ich wusste, dass ich ihn hier nicht verkaufen werde) zu hören bekomme, dass der nicht "beliebt" (Zitat!) ist und deshalb nicht mitgenommen wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Die Sache mit dem Rosenkohl war nicht die einzige. Derartiges ist häufiger passiert und nachdem die Fahrer wiederholt Joghurtbecher beim Aussortieren vor allem auch neben den Müllcontainer geworfen hatten, so dass Hof und Rampe mit aufgeplatzten Bechern voll lagen, hatte ich keine Lust mehr auf das Theater.
Ist aber auch nicht so dramatisch: Wenn hier etwas weggeworfen wird, ist es meistens wirklich nicht mehr genießbar. Viele Dinge reduzieren wir rechtzeitig oder ich verschenke sie mitunter auch an die Mitarbeiter.