Heute Vormittag rief mich ein Mann, der in rund 2km Entfernung wohnt, an und teilte mir mit, dass bei ihm im Vorgarten einer unserer Einkaufswagen stehen würde. Er hätte ihn dort deponiert, damit der Wagen nicht auf die Straße rollt, nachdem gestern Nachmittag Kinder damit spielten und den Wagen einfach irgendwo auf dem Gehweg stehengelassen haben.
Er hat mich inständig darum gebeten, ihn möglichst bald abzuholen, da es ihm doch vor den Nachbarn schon irgendwie unangenehm sei. Verständlich.
Den Weg hätte ich mir auch sparen können. Natürlich bin ich so fair und hole den Wagen ab, aber das Teil hat noch Schrottwert. Durch zu hohe Belastungen sind Schweißnähte gerissen und das Unterteil ist völlig verbogen. Einzig den Griff mit "SPAR"-Aufdruck werde ich abschrauben und für eine weitere Verwendung aufbewahren.
Erlebnis einer Bekannten in einem Haushaltswarenladen in der Nähe. Sie suchte ein bestimmtes Klebeband und die Antwort des Drachens hinter dem Tresen der Verkäuferin war ein pampiges "Nö. Und wenn, dann vielleicht da hinten irgendwo!", wobei sie eine Handbewegung in eine nicht näher definierbare Richtung machte. Die einzige Richtung, in die meine Bekannte ging, war direkt zum Ausgang.
Und da jammern die Läden (bzw. deren Inhaber) immer herum, wie schlecht es ihnen doch gehen würde.
Kann ich ja gar nicht verstehen...
Was mir gerade eben wieder aufgefallen ist: Seit rund zwei Wochen stehen hier auf unserer Straßenseite etliche Verkehrsschilder, die darauf hinweisen, dass hier seit heute 6:00 Uhr ein Halteverbot gilt.
Die neue A281 wude vorgestern offiziell eröffnet. Oft verflucht aber noch öfter herbeigewünscht, soll sie den Autobahnring um Bremen schließen und eine ganz bestimmte Hauptverkehrsstraße entlasten.
Auch ich bin ein Befürworter der Strecke. Immerhin liegt mein Laden hier im betroffenen Gebiet und die Verkehrsbelastungen habe ich hier tagtäglich vor Augen.
Als ich vorhin einmal probeweise die Strecke entlanggefahren bin, löste sich meine Begeisterung in dünne Luft auf. Das eine Ende der Strecke ist nur eine Abfahrt. Um die nächste Ausfahrt zu erreichen, muss man sich etwa 1,5km durch das Industriegebiet rund um den Flughafen bewegen. Schließlich fuhr ich in Richtung Neustädter Hafen. Die Abfahrt beim Hafen ist okay. Dort habe ich gedreht und bin bei der nächsten Auffahrt wieder rauf, um zurück zu fahren.
Bei "meiner" Ausfahrt die nächste Überraschung: Ich konnte nicht mehr unsere Hauptstraße (Neuenlander Straße) entlangfahren, sondern wurde auf die Umgehungsstraße (B75) genötigt, von der ich dann erst wieder bei der nächsten Abfahrt herunter konnte, um mich dann durch ein Tempo-30-Wohngebiet bis zu meinem Laden durchzukämpfen.
Fazit: Die neue Autobahn ist bislang völlig wertlos.
In den nächsten Tagen wird die neue Autobahn A281 offiziell eröffnet werden. Im Vorfeld dieser Eröffnung fand gestern eine riesige Veranstaltung rund um den Weltrekordversuch, einen Kohlfahrt-Bollerwagenzug mit mehr als 150 Wagen aufzustellen, statt.
So konnte man gestern auf einem riesigen Stück der neuen Autobahn spazieren gehen und hinterher noch leckeren Grünkohl essen. Dass der Rekord geknackt wurde, war mir aber schon recht früh bewusst, denn in der Enge sind uns schon Stunden vor der offiziellen Auszählung dutzende Bollerwagen über die Füße gerollt...
Insgesamt waren es übrigens über 1050 Wagen und somit wurde der Weltrekord geschafft.
Ich habe selten so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Das könnten aber durchaus deutlich über 15000 Personen gewesen sein. Vermutlich alles keine Gegner der viel kritisierten (aber dringend notwendigen) Autobahn.
In der Vergangenheit, und gerade auch in den letzten Tagen hier vermehrt in den Kommentaren, wurde ich schon oft gefragt, ob ich Lebensmittel nicht an die Bremer Tafel spenden würde. Diese Frage beantworte ich inzwischen gerne mit einem klaren "Nein!".
Eine Zeitlang kam hier mehrmals pro Woche der Wagen der Tafel vorgefahren, doch es spenden wohl zu viele Firmen zu hochwertige Dinge an die Tafel und wenn ich bei einer kompletten Kiste mit frischem Rosenkohl (den ich zu viel bestellt hatte und von dem ich wusste, dass ich ihn hier nicht verkaufen werde) zu hören bekomme, dass der nicht "beliebt" (Zitat!) ist und deshalb nicht mitgenommen wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Die Sache mit dem Rosenkohl war nicht die einzige. Derartiges ist häufiger passiert und nachdem die Fahrer wiederholt Joghurtbecher beim Aussortieren vor allem auch neben den Müllcontainer geworfen hatten, so dass Hof und Rampe mit aufgeplatzten Bechern voll lagen, hatte ich keine Lust mehr auf das Theater.
Ist aber auch nicht so dramatisch: Wenn hier etwas weggeworfen wird, ist es meistens wirklich nicht mehr genießbar. Viele Dinge reduzieren wir rechtzeitig oder ich verschenke sie mitunter auch an die Mitarbeiter.
Dieses Schild habe ich vor einiger Zeit im Schaufenster eines Geschäfts im Hauptbahnhof entdeckt. Das verlangte Mindestalter kann ich verstehen, denn dadurch greift das Jugendschutzgesetz nicht mehr, so dass es keine Kollisionen mit den möglichen Öffnungs- und Arbeitszeiten im Bahnhof gibt.
Diese Plakette ist mir vor einiger Zeit an der Weser in der Nähe des Stadions auf der Wegpflasterung aufgefallen. Ich vermute, dass sie zu einer Art Planetenpfad gehört.
In Anbetracht des Dauerregens in den vergangenen Tagen wäre ein bisschen mehr Sonne gar nicht mal so übel.
Gestern Abend auf einem Fahrradsattel hier in der Nachbarschaft. Der Dauerregen der letzten drei Tage war aber auch nervig...
Wenn ich sowas sehe, freue ich mich immer. Aber gar nicht mal über die "Werbung" sondern viel mehr, dass ich mit meinem Laden hier in der gegend "jemand bin". Ich kann das Gefühl, das ich dabei empfinde, nicht wirklich beschreiben, aber es ist irgendwie angenehm.
(Auch wenn das jetzt vielleicht lächerlich klingen mag. Aber wenn man einem Laden hat, in dem sich täglich über 1500 Kunden mit Lebensmitteln eindecken und der nicht nur Einkaufsstätte sondern auch Treffpunkt für viele Menschen ist, ergibt sich natürlich irgendwann zwangsläufig eine omnipräsenz in der Gegend...)
Gestern Nachmittag fanden in der Teestube/Spielhalle an der Straßenecke die Dreharbeiten für einen TATORT-Krimi statt. Wir haben davon eher wenig mitbekommen. Einen Teil der Verpflegung hat das Fernsehteam bei uns gekauft, ansonsten war nur auffällig, dass wir den gesamten Tag keine freie Sicht auf die Straße mehr hatten.
Der Parkstreifen auf der gesamten Länge unseres Häuserblocks war jedenfalls zugeparkt. Hier stehe ich gerade an einer Ecke. Sämtlîche Fahrzeuge gehörten zu den Fernsehleuten, angefangen beim mobilen Stromerzeuger im Vordergrund. Etwa auf halber Höhe, direkt hinter der Mülltonne, beginnt mein Laden. Der eigentliche Drehort war etwa dort, wo im Hintergrund die Person mit dem roten Oberteil steht. Bis dort hin standen auch die Autos... LKWs voller Bühnen- und Beleuchtungstechnik. Traversen, Stative, meterdicke Kabeltrommeln, einfach alles, was man irgendwie gebrauchen könnte...
In der kommenden Woche finden hier in der Nachbarschaft Dreharbeiten für einen Fernsehkrimi statt. Den ganzen Nachmittag über soll dann hier an der Straßenecke im dönischen Zotterladen türkischen Café gedreht werden.
Vorhin waren zwei Herren hier und haben schonmal angekündigt, dass es an dem Tag hier auf der Straße etwas enger werden könnte. Da die Parkplatzsituation hier sowieso grundsätzlich schlecht ist, war mir das relativ egal.
Spontaner Einfall eines Kollegen: Hey, braucht ihr noch einen Statisten? - Antwort: Ja, gerne. Wenn Sie es schaffen bis nächste Woche Türke zu werden.
Als ich das Foto für den nächsten Eintrag machen wollte, ist mir dieser junge Mann direkt aus dem Müllcontainer vor meine Linse gefallen. Gesucht hat er sicherlich "gute Lebensmittel, die von den bösen Konzernen vernichtet werden".
Allerdings musste er mit leeren Händen abziehen. Als Selbständiger achte ich darauf, dass nichts weggeworfen wird, was nicht weggeworfen werden muss. Und was in meinem Container landet, hat zumindest die Grenze zu unappetitlich oder ungesund schon erreicht.
Penny hat offenbar genug Einkaufswagen oder passt am wenigsten darauf auf. Oder die Hemmschwelle der Penny-Kunden, die Wagen einfach mitzunehmen, liegt nicht sehr hoch.
Hier habe ich zwei Straßenecken weiter gleich vier der Einkaufswagen des Discounters gesehen. Und was passiert damit? Wenn sich niemand erbarmt, sie einzusammeln oder zurückzubringen, landen sie vermutlich meistens im Schrott...