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Leergutbonmampf

Da sie beide Hände voll hatte, steckte sich eine Kundin ihren Leergutbon in den Mund und hielt ihn mit den Lippen fest. Von mir bekam sie noch einen zweiten, manuell an der Leergutkasse ausgestellten Bon, da sie auch ein paar Flaschen dabei hatte, die der Automat nicht generell annehmen soll. Normalerweise überreiche ich die Bons mit einem "Bitteschön.", meistens unter Nennung der Summe.

Ich konnte mir jedenfalls gerade noch verkneifen, der Frau einen "Guten Appetit" zu wünschen. Schade eigentlich, das Gesicht hätte ich gerne gesehen. ;-)

Wundersame Kunden am Morgen

Bis etwa neun Uhr kaufen die meisten Kunden nur ein paar Kleinigkeiten für ihr Frühstück ein. Entweder nur eine Zeitung und ein paar Kleinigkeiten für sich selber – oder aber auch größere Einkäufe für das Frühstück im Büro. Die wenigsten Kunden brauchen für diese Artikel einen Kassenbon. Aus Gewohnheit lege ich ihn immer unaufgefordert mit dem Wechselgeld hin und wenn ein Kunde ihn nicht will, bleibt er eben liegen und wird von mir weggeworfen.

Dann waren da eben diese beiden, leicht angetrunken wirkenden Männer, die insgesamt vier Flaschen Bier kauften. Sie bezahlten, wir verabschiedeten uns, den Bon ließ ich an der Kasse hängen und während ich mich schon dem nächsten Kunden zuwenden wollte, verlangten die beiden doch tatsächlich noch nach ihrem Kassenbon.

So kann man sich täuschen...

Sonntags geschlossen! (Immer noch!)

Annähernd den kompletten Sonntag habe ich in der Firma verbracht. Es sind viele Dinge liegengeblieben, die ich einfach mal in Ruhe abarbeiten wollte.

Erstaunlich, wie ungaublich viele Leute entweder denken, dass wir hier auch an Sonntagen geöffnet haben oder gar nicht mitbekommen haben, dass die Läden an diesem Tag mehr oder weniger allgemein geschlossen sind.

Etwa im Fünf-Minuten-Takt standen Leute vor der Tür und haben erstaunt die Schilder gelesen, an den Türgriffen gerüttelt, die Hände um die Augen gelegt und ins Dunkel geguckt und sind dann wieder frustriert abgehauen.

Das Phänomen dürfte aber nichts mit meinen (inzwischen auch schon gar nicht mehr so neuerdings) geänderten Öffnungszeiten zu tun haben. Sonntags war hier nunmal schon immer zu.

Morgenmuffeligkeit

Ich bin eigentlich kein typischer "Morgenmuffel". Entweder bin ich morgens noch müde, gängele so vor mich hin und will in Ruhe gelassen werden oder ich habe morgens um 5 Uhr schon blendend gute Laune, mit der ich schon häufiger meine Kollegen erschreckt habe. Meistens bin ich gut drauf, außer ich bin extrem müde. Aber natürlich habe ich Verständnis dafür, wenn andere Leute diesen morgendlichen Elan nicht teilen können.

Was ich aber überhaupt nicht abkann, ist, wenn Leute einen komplett ignorieren und auf ein freundliches "guten Morgen" überhaupt keine Regung zeigen. Ich erwarte ja nicht, dass sie sich morgens (oder überhaupt, egal wann...) auf ein langes Gespräch einlassen. Aber ein kleines "Moin" oder vielleicht wenigstens ein Kopfnicken, irgendeine Reaktion, ist doch wohl das Mindestmaß der Höflichkeit. :-|

Traurige Gesichter

Wer das Gefühl hat, dass ich doch relativ häufig das aktuelle Geschehen beim Fußball hier mit einbringe, hat nicht ganz unrecht: Immerhin beeinflussen wichtige Fußballspiele durchaus auch das Kaufverhalten der Kunden, gerade auch im Hinblick auf Knabberartikel und alkoholhaltige Getränke.

Das 1:0 für Serbien hat auch seine Spuren hinterlassen: Die Kunden hier im Laden macht beinahe durchgängig traurige Gesichter (Hey, das ist nur ein Spiel. Und außerdem ist noch gar nicht alles verloren...) und eine Kollegin kommentierte die Schlange vor dem Leergutautomaten gerade folgendermaßen: "Wenn man die Leute sieht könnte man auf die Idee kommen, die haben gerade alle ihre Autos zu Schrott gefahren. Oder 100.000 Euro in der Börse verzockt. Oder denen hat die Katze auf den Teppich gepisst..."

Ich glaube, ich bleibe für den Rest des Tages im Büro. :-)

Mo-hoin oder Morgen

Gerade einen Kunden im Vorbeigehen mit einem freundlichen aber knappen "'n Abend." gegrüßt. Als Antwort erhielt ich etwas, das wie "Morgen." klang.

Könnte natürlich auch ein etwas in die Länge gezogenes und genuscheltes "Moin" gewesen sein. Also eine Art "Mo-hoin", wie es hier häufiger mal gesagt wird.

Aber das nur mit 50/50-Chance.

Nix Neues

Kunde zu seinem Begleiter: "Immer dieser Bio-Scheiß..."


Und nun frage ich mich (und auch ein bisschen euch alle): Ist da gerade mal wieder ganz aktuell etwas in den Medien gewesen? Bio-Hetze? Lebensmittel-Skandal? Oder ist das ganz offensichtlich wirklich nur die Meinung vieler Verbraucher?!? :-O

Missverstanden 2

Wenn ein Kunde vegetarischen Brotaufstrich verlangt, sind damit übrigens nicht mit Zucker eingekochte Früchte gemeint – wenngleich Konfitüre und Marmelade sehr wohl auch vegetarisch sind.

2 Sekunden

Eine Kundin stand vor dem Brotregal und packte sich einige Brötchen aus den SB-Schütten in eine Tüte. Dabei fiel ihr ein Mohnbrötchen auf den Boden. Unverzüglich bückte sie sich, hab es auf und legte es zu den anderen, die sie sich schon genommen hatte.

"Nett, dass Sie so viel Vertrauen in meine Putzfrau haben, aber das müssen Sie jetzt nicht kaufen, wenn Sie nicht wollen." sagte ich.

"Ach", sagte die Frau lachend. "Das lag da doch weniger als zwei Sekunden auf dem Fußboden. Wird schon nichts passiert sein."

Na, denn. :-)

Ins Gespräch gequatscht

Gut, das war jetzt nicht ganz nett von mir und das Risiko, dass die Frau sich dermaßen unfreundlich behandelt fühlt, dass ich sie als Kundin verliere, war mir durchaus bewusst.

Aaaaaaaaaaber...

Wenn sich zwei Leute, in diesem Fall ein Kunde mit mir, unterhalten und man möchte etwas von einem der beiden, kann man dies auch anders signalisieren, als durch lautes und ununterbrochenes Dazwischenreden.
Meine Antwort war ein scharfes "Wir unterhalten uns hier gerade!" – allerdings ließ ich sie dann doch ausreden und half ihr dabei, einen Artikel zu suchen.

Manieren haben die Leute... :-(

Schwankender Kunde

Zufällig beobachtet, wie ein Kunde, ein kräftiger Kerl, mit einer Schulter/Körperhälfte gegen ein massives und immerhin rund mannshohes Regal läuft und dieses dabei nicht nur angestoßen, sondern beinahe umgeworfen hat.

So unauffällig ist das Ding doch gar nicht und hier beginnt nun das große Rätselraten: Kleine Unaufmerksamkeit? Angetüdelt? Müde? Halb blind?

No idea... :-O

KEINE DEUTSCH!!!

Mitarbeiter Stephan hat im Laden einen Kunden angesprochen, der über eine Minute lang ganz offensichtlich etwas suchte. Dabei entwickelte sich folgender Dialog:
Kann ich Ihnen helfen?

Keine Deutsch.
Also probierte Stephan es mit Englisch:
Can I help you?

NAAAAA! KEINE DEUTSCH!!!
Na, than eben not.

Das Salz, sonst knallz!

Eine ältere Kundin sprach mich im Laden an:"Wo haben Sie denn jetzt das Salz stehen?"

"Kommen Sie, ich zeige es Ihnen", sagte ich und ging voran. Um das Schweigen etwas zu brechen, beklagte sich die Frau darüber, dass es sehr ärgerlich ist, dass immer alles umgestellt werden würde. Letzte Woche hätte das Salz erst noch woanders gestanden.

Ach, was soll man dazu sagen. Besserwisserisch belehren? Ignorieren? Zustimmen und den "Fehler" zugeben? Ich habe geschwiegen und zum Glück standen wir schon ein paar Augenblicke vor dem richtigen Regal, so dass ich der Kundin das Sortiment zeigen konnte.

Nur zur allgemeinen Information: Das Salz steht hier im Laden seit acht Jahren an der selben Stelle!

Ins Dunkle klopfen

Sonntag Nacht ist mir mal wieder etwas aufgefallen: Obwohl der Laden bis auf die Notbeleuchtung komplett abgedunkelt ist, stehen Leute mitten in der Nacht vor der Tür und klopfen und klopfen und rütteln und klopfen.

Also selbst wenn man nicht mitbekommen hat, dass wir nicht mehr rund um die Uhr geöffnet haben (und unabhängig davon auch in den vergangenen drei Jahre nie am Sonntag geöffnet hatten), so kann einem doch zumindest der gesunde Menschenverstand sagen, dass ein verschlossener und verdunkelter Laden nicht geöffnet hat – egal, aus welchen Gründen.

Vermutlich spielt da mindestens 50% Verzweifelung auf der Jagd nach nächtlichem, hochprozentigem Nachschub eine Rolle. :-)

Nichts vermissen – oder doch?

Eine Stammkundin sprach uns an und erklärte nur, dass sie wegzieht. Also richtig weg, nämlich in eine andere Stadt. Eigentlich ein unbedeutender Vorgang, wie er tagtäglich unzählige Male auf aller Welt passiert. Aber eines musste sie noch loswerden:
Ich dachte, ich würde hier in dieser Gegend gar nichts vermissen. Aber doch, eines: Euer Laden, der wird mir fehlen.
Gibt es ein schöneres Kompliment?