Skip to content

Zukunftsplanung

Ein offensichtlich schon sehr alter Mann sprach eine Kollegin an und erkundigte sich bei ihr, ob wir wohl Eisbergsalat hätten. Meine Mitarbeiterin begleitete den Kunden zur Gemüseabteilung und zeigte ihm dort aus ein paar Metern Entfernung mit ausgestrecktem Arm die Ecke mit den Salaten. Er brauchte aber noch mehr Hilfe:
Und was davon ist jetzt Eisbergsalat?

Das sind diese runden Köpfe mit der Folie drumherum.

Aha. Ich glaube, ich muss da noch viel lernen.

Naja, man muss ja nicht alles kennen.

Ich bin überhaupt kein Hausmann, wissen Sie?

Ach, wenn's bis jetzt doch immer ging…

Und was mache ich, wenn meine Frau stirbt?
Schluck. :-O

Crunch-Chips

An der Kasse war es nicht sonderlich voll, aber es staute sich dennoch 2-3 Minuten, da mein Mitarbeiter ein kleines technisches Problem mit einer vertüdelten Bonrolle hatte. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, als Kunde auf eine solche Verzögerung zu reagieren:
a) Einfach geduldig abwarten.

b) Einen Mitarbeiter im Laden oder an der Kasse darum bitten, eine weitere Kasse zu öffnen.

c) Die Waren wieder zurückstellen und gehen.
Eine junge Frau, die ebenfalls in der Schlange wartete, hatte mehrere große (1,5l Inhalt) Limoflaschen unserer Eigenmarke auf dem Arm und entschied sich irgendwann für Möglichkeit
d) Die schweren Flaschen einfach aus dem Stand in einen Korb mit einer Chips-Platzierung werfen.
Geplatzt sind zwar keine Tüten, aber manchmal wünscht man sich doch schon, dass die Leute einfach mal um mehr als nur eine einzige Ecke denken würden… :-|

Die tolle Auswahl

Eine Frau mittleren Alters sprach mitten im Laden eine Kollegin an. Sie klang total begeistert und freute sich, dass wir hier so "total viele und außergewöhnliche" Produkte hätten, dazu so viel Bio und auch Artikel aus fairem Handel.

Umso erstaunter waren wir über ihren Einkauf, den sie schließlich auf den Kassentisch stapelte: Durchgängig nur "normale" Produkte bekannter Marken und unserer Eigenmarke, die mit "bio&fair" überhaupt nichts zu tun haben. Tzzz… :-)

Ist bei euch zu billig!

Ist das nicht nett? Ein Kunde rief gerade an, um mir zusagen, dass wir einen Artikel (Tabak) viel zu günstig verkaufen.

Die meisten Kunden melden sich ja immer nur, wenn sie zu viel für etwas bezahlen mussten. :-)

Gemächlich, umständlich, verwirrt?

Mir fiel ein älterer Mann im Laden auf, der in der Getränkeabteilung stand und einige Flaschen Bier umsortierte, die er zuvor in seine mitgebrachte Tasche gelegt hatte. "Vielleicht hat er sich umentschieden und möchte nun eine andere Sorte Bier haben", dachte ich mir noch.

Da fiel mir ein, dass er mir vor einer Weile schonmal aufgefallen war. Wie lange mag das her sein? 10 Minuten? 20 Minuten? Und: War er schon wieder im Laden oder immer noch? Ich fragte in gesamten Kollgenkreis herum, die Aussagen waren im Grunde einstimmig.

Er war tatsächlich immer noch da und pendelte seit einer knappen dreivierteil Stunde (!) in der Getränkeabteilung von einer Sorte zur anderen, packte Bier ein, wieder aus, Wasser ein, wieder aus, wieder Bier ein, Saft ein, alles aus – und so weiter.
Soll man da eingreifen? Ich beschloss, ihn einfach mal zu fragen, ob er Hilfe benötigen würde. Er guckte mich an und schüttelte den Kopf. Okay, dann eben nicht.

Gute fünf Minuten später ging er mit vier Flaschen Bier zur Kasse.

Das passiert, …

…wenn man seine Prinzipen verlässt:

Manche Artikel bestellen wir hier nur gegen Vorkasse. Inzwischen konsequent, denn wenn ein Kunde etwas unbedingt haben möchte, wird er es auch bezahlen müssen. Ob nun vorher oder nachher, ist dabei für den Kunden ja letztendlich relativ egal. Wir dagegen sichern uns auf diese Weise dagegen ab, nicht auf den (teilweise nur schwer verkäuflichen) Produkten sitzen zu bleiben.

Bio-Ziegenjogurt ist so ein Artikel. Bekommen können wir ihn, aber er hält nicht besonders lange und hat natürlich seinen Preis – und daher gibt es ihn bei uns ausdrücklich nur auf Vorbestellung mit Vorkasse.

Eine junge Frau war total begeistert darüber, dass ich ihr den Jogurt bestellen konnte. Gleich sechs Becher, also eine komplette Einheit, sollte ich ihr ordern. Sie war schon in so vielen Läden, erklärte sie mir mit einer solchen Freude, dass ich gutmütig auf die Anzahlung verzichtete und die Ware gleich telefonisch bei unserem Bio-Lieferanten zum nächsten Liefertag bestellte. Sie freute sich riesig und ging.

Und kam nie wieder.

Große Glocken

Eine Kundin kam mit einer Packung abgepackter Zucchinis, aus der es bereits tropfte, an die Lagertür. Oops, die ist wohl beim Gemüsepacken durchgerutscht. Ist nicht schön, aber auch sowas kann passieren. Ich entschuldigte und bedankte mich bei der Kundin. Ihre Reaktion:
Ich dachte, ich komme damit erstmal zu Ihnen, bevor ich das an die große Glocke hänge.
Ich versuchte, die pauschal unangenehme Unterhaltung etwas aufzulockern:
Naja, ich bin hier ja schon die größte Glocke. Sozusagen."
Etwas verwundert war ich über ihre Antwort:
Naja, ich hätte ja auch noch andere Möglichkeiten gehabt.
Was meint sie damit? Spiegel-TV? BILD? Gesundheitsamt? :-)

Ananasblätter

Die grünen Enden von Porreestangen oder die Blätter von Kohlrabi oder Blumenkohl entsorgen relativ viele Kunden hier im Laden. Dazu haben wir hier (wie im Grunde jeder andere Laden auch) einen Mülleimer in der Gemüseabteilung stehen.

Dass jemand die Blätter nun ausgerechnet von einer Ananas abrupft, habe ich bislang noch nie gesehen, wäre ja aber auch noch zu verstehen, immerhin sie sie unhandlich und für nichts zu gebrauchen.

Warum dieser älteren Frau nun mitten im Laden in einem der Gänge einfiel, dass sie die Blätter nicht braucht, verstehe ich nicht. Und noch weniger, dass sie die nach und nach abgerupft und einfach neben den Einkaufswagen auf den Boden geworfen hat…

Manchmal ist es besser, zu schweigen…

Ein Stammkunde rief an und empörte sich bei mir bitterböse darüber, dass er bei einer Limonade unserer Eigenmarke für einen Sechserträger mehr Geld bezahlen muss, als für sechs einzelne Flaschen. Eine richtige Verarschung sei das, Kundenverarschung.

Ich versprach dem Anrufer, die Sache zu prüfen.

Das Ergebnis dieser Überprüfung war vermutlich nicht im Sinne des Kunden: Der Preis für ein Schrumpfpack ist vollkommen korrekt, nur die Einzelflaschen haben wir hier viel zu billig verkauft. Das musste ich natürlich sofort ändern. :-)

Bio-Waldmeistersirup

Eine Kundin hat sich erkundigt, ob wir hier Bio-Waldmeistersirup im Sortiment hätten. Leider musste ich sie vertrösten und auch mein größter Lieferant für ökologisch korrekt erzeugte Waren konnte mir nicht weiterhelfen.
Enttäuscht verließ die Kundin den Laden.

Ich blieb schmunzelnd zurück. Warum sollte auch es keinen biologiosch angebauten Waldmeister geben? Andererseits habe ich schon im Kindesalter gelernt, dass Waldmeister "nicht gesund" ist (wie auch hier in der Wikipedia nachzulesen ist) und vielleicht würde deshalb niemand auf die Idee kommen, den auch noch in "Bio" anzubauen?

Beratung, wozu?

Immer wieder wollen Kunden eine Weinberatung haben. Ein großer Teil der Kunden nimmt meine Empfehlungen an und oftmals ("Bitte sagen Sie mir doch, ob er Ihnen geschmeckt hat."), aber nunmal auch nicht immer, liege ich richtig.

Bei anderen Kunden frage ich mich, wozu sie überhaupt eine "Beratung" haben wollen. Alles Empfohlene wird wieder ins Regal gestellt ("Zu teuer", "nicht so einen billigen", "den kenne ich, der schmeckt nicht", "ich glaube, den mögen sie nicht", "zu süß", "zu trocken" usw.) und am Schluss wird es doch der Wein, den der Kunde oder die Kundin am Anfang schon in der Hand gehalten hatte – auch, wenn der nun gar nicht zur ursprünglich geschilderten Beschreibung passt.

Warum wir Körbe haben

Eine Kundin kaufte ein paar Teile ein, die sich während ihrer Runden durch den Laden in ein paar mehr Teile verwandelten. Sie balancierte inzwischen einen recht unübersichtlichen Berg auf den Armen.
Eine Kollegin sah sie und bot ihr einen unserer roten Einkaufskörbe an, den die Kundin allerdings ablehnte: "Ich brauche nur noch ein Teil, dann habe ich alles."

"Nicht, dass Ihnen da etwas herunterfällt und kaputt geht."

"Neimnein, geht schon."

Dann stapelte sie noch eine 10er-Packung Eier ganz oben auf den Turm und ging damit zur Kasse. Keine 20 Sekunden später, sie war bereits kurz vor der Kasse, hörte man nur ein lautes "PLATSCH" quer durch den Laden.

Ich muss nicht weiterschreiben, oder? Es waren übrigens alle zehn Eier zerbrochen. Totalschaden. Aber den durfte die Kundin bezahlen. Der Unfall war ja schon regelrecht provoziert. :-|

Was soll das nur werden?

Diese beiden Flaschen lagen im Mülleimer vor dem Leergutautomaten. Auf die (vermutlich vormals pfandlosen) Einwegflaschen hat irgendjemand zwei Etiketten geklebt: Einmal von einer kleinen Bier-Mehrwegflasche und einmal von einer 1l-Saft-Mehrwegflasche.
Natürlich hat der Automat die Annahme der beiden Flaschen verweigert. Und als erfahrene Blogleser wisst ihr auch warum: Die Etiketten waren mit Klebefilm befestigt und der Streifen verlief genau durch den Strichcode. :-P


Eilig auf dem Waveboard

Ein etwa zwölfjähriger Junge fuhr auf seinem Waveboard durch den Laden, während seine Eltern einkauften. Ich bin ja inzwischen bzgl. Personen auf Inlinern relativ tolerant, vor allem wenn sie sich langsam und sichtbar sicher auf den Dingern bewegen.

Ich hatte ernsthaft Mühe, den Jungen einzuholen, so schnell fuhr er durch die unterschiedlichsten Gänge. Das war eigentlich schon Beleg genug dafür, dass er zu schnell war. :-O

Das sagte ich ihm schließlich auch genau so und bat ihn darum, sein Board hier im Laden zu tragen.

Handy gefunden!

Wir haben bei uns im Markt dieses Handy gefunden. Leider mit leerem Akku, so dass uns das Telefonbuch diesmal nicht weiterhilft. Sollte sich der mögliche Eigentümer erkennen: Bitte melden!

Na, das ging schnell. Keine zehn Minuten, nachdem wir die Zettel an die Tür gehängt hatten, meldete sich schon eine Stammkundin, deren Tochter ihr Handy vermisst. Voila. :-)

Samsung "La Fleur" gefunden!