Es hat übrigens auch nichts mit "kundenunfreundlich" zu tun, wenn man bei einer Bank kein Geld auf ein gänzlich fremdes Konto einzahlen möchte, aber dieses aus verschiedenen Gründen nicht kann.
Inzwischen hat mir die Hausbank unserer gemeinsamen Kunden (und in Absprache mit diversen Vorgesetzen) netterweise den Namen der Dame zukommen lassen, so dass ich das Geld auch direkt überweisen konnte.
Damit ist die Sache für mich erstmal erledigt. Aber mich interessiert trotzdem noch, warum sie sich so lange nicht gemeldet hat. Vielleicht erfahre ich das ja noch irgendwann...
Hannes: wär zu einfach... evtl übersieht sie es ja, so ist björn dann um knappe 900 euro reicher....
verstehe auch nicht, dass das geld nicht umgehend überwiesen wird. die kontonr. wird ja wohl auf dem beleg stehen....
Penny_Lane:
ich denke, es wäre sogar die Pflicht von Bert, den Betrag (ungerechtfertigte Bereicherung) unverzüglich per Überweisung auszugleichen, wenn die Kontodaten auf der Quittung stehen.
micha:
finde ich ja sehr dreist, das geld nicht sofort zurücküberwiesen zu haben. kontodaten sind ja da, und gefahr der rückbuchung wegen ec+pin auch nicht gegeben.
also, ich würd in dem fall in zukunft einen weiten bogen um den laden machen.
chris1123:
Ich würd ihr auch die Differenz einfach überweisen - Bankverbindung steht ja bei der Buchung dabei. Macht auch nen besseren Eindruck, als wenn sie sich erst melden muss.
hanz:
Warum erstattest Du den Differenzbetrag nicht einfach auf das Konto der Dame? Finde Dien Verhalten unmöglich. Du bzw. Dein Mitarbeiter hat ein Fehler gemacht und da darf man ja wohl erwarten, dass Du die "kleine Differenz" unverzüglich erstattest, auch wenn sich keiner meldet.
Knaller: Finde das auch krass, dass das Geld nicht einfach wieder überwiesen wird.
berliner:
Ich finde das auch unmöglich von Björn, erstatte das Geld zurück und gut ist!
Und so weiter und so fort...
Und jetzt macht jeder von euch mal eine Überweisung. Allerdings nur mit der Kontonummer und mit der Bankleitzahl, ohne einen Namen beim Zahlungsempfänger einzugeben.
Und dann können wir über mein "unmögliches Verhalten" gerne noch einmal ausgiebig diskutieren.
Am Samstag vor rund eineinhalb Wochen hatte sich einer Mitarbeiter bei einer ec-Cash-Zahlung vertippt und die Kundin auf diese Weise versehentlich um 900 Euro erleichtert.
Ich hatte am Montag sofort die Bank kontaktiert und darum gebeten, die Kundin vorzuwarnen und darauf hinzuweisen, dass sie selbstverständlich das Geld von mir unverzüglich und diskussionsfrei wiederbekommen wird.
Das alles ist, wie gesagt, mittlerweile über eine Woche her und es hat sich noch niemand bei mir gemeldet. Weiß die Kundin noch gar nichts von dem Malheur? Hat sie so viel Geld auf dem Konto, dass das gar nicht auffiel? Oder ist sie so im Stress, sich um die vielen zurückgegangenen Lastschriften zu kümmern, dass sie zu nichts anderem mehr kommt?
Ich habe keine Ahnung und werde von Tag zu Tag neugieriger, wie die Sache wohl ausgehen wird.
Ein Pärchen mittleren Alters war eben im Laden und hat einige Dinge eingekauft. Plötzlich entdeckte er die reduzierten Walkers-Tütchen auf dem Restetisch und schlug vor, doch einige mitzunehmen.
Sie wurde schlagartig zur Furie: "Ey, bist du verrückt? Weißt du wann die abgelaufen sind? Am zweiten Mai. Die schmecken doch schon total scheiße, das frisst doch kein Schwein mehr!"
Ganz eingeschüchtert legte er die Chips wieder zurück.
Immer wieder erlebt man, dass Kunden nach bestimmten Artikeln fragen, die wir "immer hatten" und die sie hier "immer gekauft haben".
Ich musste eben erstmal überlegen, was die Kundin eben überhaupt meinte. Ist nämlich schon ein paar Jahre her, dass wir den Artikel, den sie "immer hier gekauft hat" mal kurzzeitig im Sortiment hatten.
"Ich war heute das letzte mal bei euch einkaufen!"
So harte Worte von einem Stammkunden. Verdammt, was haben wir getan, dass er so verärgert ist. Ich kann mich an nichts erinnern, was irgendwie negativ...
"Ab dem ersten Mai wohne ich offiziell in Stuttgart. Habe hier noch ein paar Sachen erledigt und bin nun endgültig weg. Ich werde euch und den Laden hier vermissen. Aber Bremen bestimmt nicht."
Ein Kunde weniger. Aber zumindest die Umstände sind beruhigend, beruhen sie doch nicht auf einem Fehler von mir oder einem meiner Mitarbeiter.
endlich hab ich es mal in den Laden geschafft - und war von den unglaublich vielen Überwachungskameras echt überrascht. Vor allem von denen rund um die Kassen. Da musste ich dann doch an diese Lidl-Geschichte denken, bei der nicht nur die Mitarbeiter kontrolliert, sondern ganz nebenbei auch noch die Kunden beim Geheimnummerneingeben aufgezeichnet wurden. Kann ich bei Dir ohne Bedenken mit Karte zahlen oder wird das auch hübsch mitgefilmt, welche Pin ich eingebe?!
Solange das Eingeben der PIN im Blickfeld der Kameras geschieht, wird dies natürlich auch mitgefilmt. Ernsthaft erkennen kann man allerdings nichts. An der Hauptkasse stehen die Kunden so, dass man die Tastatur vom Terminal gar nicht in den Kameras sehen kann, aber selbst wenn man mit der Kamera genau draufhalten würde, könnte man nicht genug Details wahrnehmen, um sagen zu können, welche Tasten nun gedrückt wurden.
Zum Lidl-Vergleich: Die Kameras kann man bei mir sehen, weil sie offen sichtbar an den Wänden und der Decke hängen. Es geht um die Sicherheit hier im Laden und nicht um die heimliche Überwachung irgendwelcher Mitarbeiter.
Ich habe Kathrin übrigens angeboten, sich mal die Kamerabilder hier auf dem Monitor anzusehen und sich davon zu überzeugen, dass die Qualität nicht ausreicht, um PIN-Eingaben oder ähnliche Dinge erkennen zu können. Wenn das nicht überzeugt, weiß ich auch nicht weiter...
Eine Stammkundin wollte sich mit ihrer ec-Karte 100 Euro Bargeld auszahlen lassen. Leider rutschte meinem Mitarbeiter eine Null zu viel in das ec-Terminal und die Kundin bestätigte den Betrag, ohne genau hinzusehen. Leider fiel das erst deutlich später auf, so dass wir jetzt nicht mehr reagieren können.
Ich werde am Montag mal versuchen, die Kundin über ihre Bank zu kontaktieren. Nicht, dass sie eine böse Überraschung und einen Schreikrampf bekommt, wenn sie plötzlich merkt, dass ihr 900 Euro auf dem Konto fehlen.
Nettes Fundstück in einer Kassenabrechnung des gestrigen Abends: Ein Kunde oder eine Kundin hat unsere DM-Aktion genutzt und doch tatsächlich mit einer 10-DM-Note bezahlt.
Vor ein paar Tagen wollte ein Kunde von mir einen "richtig guten Reiniger" haben, mit dem er sogar den hartnäckigen Schmutz von seinen Badezimmerfliesen entfernen könnte. Ich habe ihm den "Bref Power Reiniger" empfohlen, weil das Zeugs wirklich gut ist. Der Preis von über vier Euro pro Sprühflasche hat den Kunden allerdings schon abgeschreckt.
Da ich von dem Mittelchen überzeugt bin, der Kunde aber (vor allem wegen des Preises) ausgesprochen skeptisch war, habe ich ihm das angeboten, was wir in solchen Fällen immer anbieten: Mitnehmen, ausprobieren und bei nichtgefallen einfach wieder zurückbringen. Das hat ihn überzeugt.
Zwei Stunden später war der Kunde wieder hier. Den Reiniger hatte er bis dahin noch nicht ausprobiert, aber doch zumindest mit seiner Schwiegermutter darüber geredet. Die ist von dem "Power Reiniger" auch überzeugt und geriet total ins Schwärmen. "Wenn die den für gut befindet, dann wird er auch gut sein!", sagte er mir und freute sich über die Empfehlung.
Das war vor ein paar Tagen.
Eben war der Mann wieder hier und wollte Sprühsahne haben. Auf dem Weg zum Regal erkundigte ich mich nach seinen Badezimmerfliesen und die Antwort war wenig überraschend: Alles sauber, problemlos. Er war begeistert. Schön.
Bei der Sprühsahne stand er wieder vor der Qual der Wahl: Welche nehmen? Die Eigenmarke oder die fast doppelt so teure Marken-Sprühsahne? Er wollte erst zur billigeren greifen, doch dann sagte ich ihm (und das war einfach aus persönlicher Überzeugung), dass die teurere um Längen besser schmecken würde. Er hat dann zum Markenprodukt gegriffen und freute sich über die gute Beratung und dass er meinem Urteil vertrauen würde.
Ein Kunde, der nur gebrochen Deutsch sprach, brauchte leere Kartons. Gemüsekartons, um genauer zu sein und er beschrieb sie etwa folgendermaßen: "Kartons wo kommt Salat drauf und Kohl und so Tralala."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dieses "Tralala" schon mindestens einmal zuvor von einem Ausländer als Begriff für "und sowas" gehört habe. Gibt es dafür eine Erklärung? (ggf. einen ähnlich klingenden Ausruck)
Manche Leute muss, will oder kann man einfach nicht verstehen. Wie die in der Schlage an der Kasse wartende Kundin eben, die sich unbedingt an mir, der ich kurz etwas am Zigarettenautomaten richten musste, vorbeiquetschen musste. Dass sie mich dabei mit den zuklappenden Türen des Automaten fast umschubste, hat sie wohl nichtmal bemerkt.
Könnte man verstehen, wenn sie deswegen auch nur eine Sekunde früher hätte bezahlen können. Konnte sie aber nicht und das wäre auch von ihrem vorherigen Standort aus absehbar gewesen.
Ein Kunde suchte "Brohdock", sprach das auch noch zu allem Überfluss genauso aus und bereitete mir damit sichtlich Mühe, den gewünschen Wein zu finden.
Und es hat – zugegebenermaßen – auch tatsächlich etwas gedauert, bis ich auf Bordeaux kam.
Eine Kundin suchte einen guten Wein, den sie bei den Feierlichkeiten rund um eine Konfirmation in ihrer Familie am Wochenende anbieten möchte und benötigte dazu eine "ausführliche Beratung".
Sie wusste schon relativ genau, was sie haben wollte: Einen guten, milden, halbtrockenen Rotwein zum Essen und danach.
Wir haben einen richtig leckeren Bio-Wein, auf den diese Beschreibung passt. Der Wein liegt mit seinen 4,99€ im gehobenen mittleren Supermarkt-Preissegment, ist aber definitiv sein Geld wert. Alleine schon die Erwähnung des Preises in Verbindung mit dem Wort "Bio" sorgte allerdings bei der Kundin für weit aufgerissene Augen; ein Blick, der mir schon sehr viel verriet. Sie nahm die Flasche dennoch zur Hand, begutachtete das Etikett umständlich und lange, um sie dann mit dem Hinweis, dass das vermutlich doch nicht der richtige Wein für sie und ihren Besuch wäre, wieder hinzustellen.
Schlussendlich entschied sie sich für den Tafelwein in der 2-Liter-Flasche für 2,29€ pro Stück. Auf der Flasche sind keine näheren Angaben zum Inhalt zu finden und auch ich konnte ihr dazu nichts sagen, aber sie murmelte etwas von "kenne ich, der ist ziemlich gut" und stellte sich drei Flaschen in den Einkaufswagen.
Das sind so die Momente, in denen ich mich wie Oldschool fühle. Da verlangen Kunden eine eine detaillierte Beratung von jemandem, der sich im gegebenen Sortiment auskennt – und dann werden alle Tipps und Empfehlungen in den Wind geschlagen...
An der Kasse hatte sich eine relativ lange Schlange aufgebaut. Das kommt in den besten Familien Supermärkten vor – aber man kan ja etwas dagegen machen. Ich ging also durch den Laden in Richtung Lager, um der dort aufräumenden Kollegin zu sagen, dass sie dringend mitkassieren muss.
Kurz vor der Lagertür angekommen hörte ich einen Kunden am fast anderen Ende des Ladens etwas rufen, konnte es aber nicht verstehen, da auf der einen Seite der Leergutautomat und auf der anderen Seite meine Putzfrau mit der Maschine zugange war. Da der Kunde aber auch wild gestikulierte, dass ich herkommen soll, ging ich zurück und erkundigte mich nach seinem Anliegen.
Das war allerdings wenig spektakulär: Ob wir eine zweite Kasse aufmachen könnten, wollte er wissen. Konnten wir natürlich – und hätte er nicht gefragt, wär's sogar noch viel schneller gegangen.