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Fragst du beim Bezahlen den Kunden wie es war?

Blogleser Luis hat eine Frage:
Hallo Björn,

zu Deinem Posting "Kundenkarten" fiel mir eine Sache vom "Kaufland"-Supermarkt ein. Als ich da mal eingekauft habe (als der noch in der Umgebung war), und immer mit EC-Karte bezahlt habe, hat die Kassiererin meine EC-Karte genommen, und während der Kassendrucker den obligatorischen Bon mit der Einverständniserklärung zur "Organspende" ausgedruckt hat, hat mich die Verkäuferin mit meinem Namen angesprochen und gefragt, ob ich mit dem Einkauf zufrieden gewesen sei.

Das habe ich nie wieder so erlebt.

Was hälst du davon? Machst Du das bei dir auch?
Ich habe vor ein paar Jahren beim Toys'R'Us-Markt hier in Bremen ein Schild an der Innenseite einer Kassenbox gesehen, auf dem die Kassierer/innen darauf hingewiesen wurde, jeden Kunden, der mit einer Karte bezahlt, mit dem Nachnamen anzusprechen. Damals fand ich die Methode im ersten Moment sehr cool und hatte mir vorgenommen, das hier im Laden auch so zu machen.

Habe ich aber nie umgesetzt, denn vielen Leuten ist es unangenehm, in einem doch eher anonymen Umfeld plötzlich mit dem Namen angesprochen zu werden.

Die persönliche Frage nach der Zufriedenheit finde ich dagegen durchaus interessant. Ich hatte mir auch mal vorgenommen, sporadisch die Kunden anzusprechen und genau diese Frage zu stellen, aber irgendwie kostet dies auch etwas Überwindung, gerade bei Kunden, die man nicht jeden Tag hier sieht und die man genau kennt.

Ich wünsche mir übrigens auch, dass ist Restaurants vermehrt die Frage nach der Zufriedenheit noch während des Essens und nicht erst hinterher gestellt wird. Muss ja nicht gleich so exzessiv sein, wie bei Loriots Kalbshaxe.

Überwachungskameras online stellen?

Hallo Björn,

ein Freund von mir betreibt eine Videothek, der Laden wird rund um die Uhr von mehreren Kameras überwacht.

Auf den Videos muss er leider sehr oft einige „Schweinereien“ entdecken.

Weißt Du, in wie weit er die Bilder der Cams auf seiner Webseite veröffentlichen kann, um diese Zwischenfälle zu dokumentieren?
Die Diskussion hatten wir hier ja schon unzählige Male. Aber: Solange niemand auf den Bildern zu erkennen ist, wird sich auch niemand über verletzte Persönlichkeitsrechte beschweren können...

Angaben auf Regaletiketten

Blgleser Thorsten hat ein paar Fragen zu den Angaben auf Regaletiketten in Supermärkten:
Hallo Björn,

habe dein Posting zu "Krumme" Verpackungen" gelesen. Und würde dich mal gerne was fragen.

Im Supermarkt ist ja immer am Regal ein Etikett mit dem Preis, die Hochrechnung was 1kg kostet oder so ähnlich. Weiß nicht wie die gesetzliche Regelung sind aber hier ist auch oft ein Vermerkt wann der Preis zuletzt erhöht wurde. Müssen das die Händler angeben?
Diese Angabe ist seit 2000 auf den meisten Artikeln Pflicht, die man nach Gewicht oder Menge verkaufen kann. Früher haben das einige Handelsketten, ich glaube, real hat damit angefangen, freiwillig als Kundenservice angegeben.

Das Datum der letzten Preisänderung ist eine freiwillige Angabe.
Aber viele Sachen haben eine neue Größe. z.b. beim feuchten Toilettenpapier sind statt 50 Stück auf einmal nur 45 drinn und der Preis bleibt gleich. Selbe mit Kinderschokolade und viele mehr.
Eigentlich ist das doch eine Preiserhöhung und man wird als Kunde irgendwie verarscht. Ob jetzt vom Hersteller oder vom Händler? Ist das Pflicht das dies angegeben muss?
Diese Größenänderung liegt alleine im Ermessen des Herstellers (Von Vereinbarungen zwischen Handelsketten und Herstellern mal abgesehen...) – aber der Einzelhändler hat natürlich dennoch die Verpflichtung, die Preisauszeichnung (Grundpreis!) entsprechend anzupassen.

Beliebt ist übrigens die Methode, einen Artikel mit deutlich weniger Inhalt zu einem etwas günstigeren Preis anzubieten. :-|

Frage zum Coca-Cola-Etikett

Blogleser Marco hat eine Frage:
Hallo,

ich verzweifele langsam und hoffe, dass du mir weiterhelfen kannst.
Warum sind auf den "Coca Cola"-Gegetränken überall diese Hinweise drauf, dass 1Liter = 4Gläser à 250ml sind? Es wird im zusammenhang mit der Richtwertangabe darunter stehen aber muß man dafür den Kunden für Doof verkaufen? Gehen die wirklich davon aus, dass ihre Kunden nicht rechnen können? Also ich fühle mich als Kunde verarscht. Und wenn ich schon für doof verkauft werde, möchte ich demnächst gerne wissen, wie herum ich den Verschluss drehen muss, damit ich die Flasche öffne oder schließe.

Also, zurück zur Grundfrage… Gibt es eine logische Erklärung für diesen Hinweis oder ist er wirklich nur ein „Kunden-für-doof-halten-Hinweis?“
Ja. :-O


Unschlüssige Kunden – verdächtige Kunden?

Franz fragt:
ich frage da mal die fachkundigen leute: wenn man einen kunden schon als verwirrt / unschlüssig hin- und herlaufend kennt, guckt man dann trotzdem immer weiter zu? das nur, weil ich vor dem einkaufen nie weiß, womit ich hinterher rausgehe. im laden frage ich mich, worauf ich appetit habe und mal fällt mir was ein, mal muss ich mich inspirieren lassen. nun lese ich, das sei verdächtig. da frage ich mich: muss ich mich nun beobachtet fühlen oder lässt der verfolgungstrieb irgendwann nach, wenn man den selben kunden fünf mal beobachtet hat und nie was war?
In meinen Berichten nenne ich ja sehr oft den Grund, warum wir eine Person für "verdächtig" halten. Dieser Grund steht hier im Blog fast immer alleine und ohne jegliche weitere Begründung. Dass das die Sache für Außenstehende sehr nach Vorurteilen aussehen lassen kann, ist nachvollziehbar.

Tatsächlich steckt natürlich sehr viel mehr dahinter. Mit jahrelanger, intensiver Berufserfahrung ist es durchaus möglich, durch bestimmte Verhaltensmuster und auch äußerliche Merkmale jemanden schon ziemlich gut zu kategorisieren. Die sich daraus ergebende Einschätzung muss nicht zwingend richtig sein, aber es hilft bei der Entscheidung, ob man die Zeit investiert, diese Person näher zu beobachten oder ob man die Zeit sinnvoll(er) nutzt. Beides kann schiefgehen. Die als "unverdächtig" eingestufte Person kann sich unbeobachtet die Taschen vollpacken und die beobachtete Person einfach nur ganz normal einkaufen. Ich habe sogar mitunter ein schlechtes Gewissen, wenn ich feststelle, dass ich Kunden zu unrecht verdächtigt habe – auch, wenn sie davon gar nichts erfahren.

An dieser Stelle würde ich jetzt sehr gerne ein Beispiel dafür geben, wie so eine Einstufung vor sich gehen kann. Aber ich befürchte, dass das komplett Missverstanden wird. Einzelne Merkmale, die zur Entscheidung beitragen, treffen auf fast jeden von uns allen zu.

Ich drücke es daher mal so aus: Die Summe der einzelnen Merkmale der äußerlichen Erscheinung sagt sehr viel aus. Dazu kommt, dass man mit etwas Erfahrung einfach erkennen kann, ob jemand durch den Laden irrt, weil er nicht zurecht kommt oder weil er "die Lage checken" möchte.

Auf diese Gratwanderung zwischen Vorurteilen und Erfahrung möchte ich hier nicht weiter eingehen. Wer mehr wissen möchte, soll mir bitte seine Frage(n) direkt per E-Mail zukommen lassen.