Ein sehr interessanter Artikel in der Zeit mit spannenden Hintergründen über die Hähnchen-Massenhaltung. Nicht reißerisch über Haltungsbedingungen, sondern wesentlich tiefgründiger:
Die Käufer in den Industrieländern bevorzugen größtenteils das teure Brustfleisch. Doch weil Hähnchen trotz aller Zuchterfolge immer noch mit Schenkeln und Füßen auf die Welt kommen, ist ein munterer globaler Fleischhandel im Gange, bei dem die reichen Staaten versuchen, den ärmeren ihre Schlachtabfälle zu verkaufen.
Das ist doch jedenfalls mal eine plausible Erklärung dafür, warum Hähnchenschenkel im Kilobeutel immer wieder verramscht beworben werden - bei uns aktuell für 1,11€.
Vielleicht ist manchen aufgefallen, dass der Gen-Reis-Beitrag vom 25. September momentan nicht mehr online ist.
Ich hatte ein sehr interessantes Gespräch mit einer Mitarbeiterin eines der betroffenen Unternehmen, bei dem einige Fehler und Mißverständnisse aufgeklärt wurden.
Dazu später mehr. Es ist jedenfalls nicht so schlimm, wie man anhand des abgebildeten, gefüllten Einkaufswagens vermuten konnte.
Achtung: Blogeintrag überarbeitet!
Im ursprünglichen Beitrag wurden viele Reissorten genannt, bei denen es definitiv nicht zu einer Vermischung mit GVO-Reis gekommen sein kann!
Bei dem vorsorglichen Reis-Rückruf, im Sinne des Verbaucherschutzes, handelt es sich um Ware bis zum 28.08.2008. Länger haltbare Ware ist definitiv nicht betroffen.
Alle diese Produkte könnten USA-Reis enthalten und deshalb mit Spuren von gentechnisch verändertem Reis verunreinigt sein. Diese Verunreinigung würden einer Menge von 1-5 veränderten Reiskörnern pro 10.000 unveränderte Reiskörner entsprechen. Bei diesen veränderten Reiskörnern wurde in den USA ein zusätzlicher Eiweiß-Baustein eingefügt.
Die Einfuhr von gentechnisch verändertem Reis in die EU ist verboten!
Oryza und reis-fit unterstützen dieses Verbot. Aus diesem Grund untersagt Oryza in seinen Verträgen die Lieferung von nicht zugelassenem gentechnisch verändertem Reis.
Verschiedene Experten, namentlich auch die der zuständigen Lebensmittel- und Gesundheitsbehörden, haben übereinstimmend betont, dass durch den allenfalls in Spuren verunreinigten Reis keinerlei Gefahr für die Gesundheit von Menschen ausgeht.
Alle anderen Reissorten, gerade auch Basmati-, Wild- und Himalaya-Reis können gar nicht mit USA-Reis vermischt sein. Das ist mir bei dem Rückruf vor knapp zwei Wochen auch schon aufgefallen, aber ich dachte mir nichts weiter dabei...
Auch uns hat der Verkaufsstopp von Reis betroffen, der möglicherweise Anteile an GVO (Gentechnisch Veränderte Organismen) enthält.
Ein kompletter Einkaufswagen voller Ware ist hier zusammengekommen. Der einzige Trost ist, dass ich den Warenwert erstattet bekomme. Der schöne Reis...
Wichtiger Nachtrag!!!
Ich habe das Bild im Blog gelassen, um die Menge der Ware zu demonstrieren, die ich hier aus den Regalen genommen hatte.
Mit dem ersten Rückruf wurden auch viele Sorten aus dem Verkauf genommen, die nicht mit GVO-Reis vermischt, aber nun ausgerechnet auf diesem Bild eindeutig erkennbar waren. Die unterschiedlich gefärbten Packungen sind normalerweise sehr praktisch, in diesem Fall allerdings nicht so sehr. In s/w sieht wieder alles neutral aus.
...dann ist der Schaden meistens größer, als man auf den ersten Blick annehmen mag.
Der Nachrichtendienst Nonstopnews berichtete heute Vormittag über einen Brand in einem real-Markt in Altwarmbüchen.
Auf den Nonstopnews-Bildern zu dem Ereignis erkennt man sehr deutlich, dass der primäre Schaden sich eher in relativ engen Grenzen hält. Man erkennt ein paar stellenweise verbrannte Kühlregale - der Schaden mag ein paar zehntausend Euro betragen. Gegenüber dem Wert der Kühlmöbel kann man die Waren darin fast außer Acht lassen.
In dem Beitrag ist von einem Sachschaden in Höhe von "mehreren 100.000 Euro" die Rede. Nun: Gerade bei Bränden in Lebensmittelmärkten ist der Kollateralschaden meistens erheblich: Durch den Ruß, der sich auf jedem Produkt absetzt / absetzen kann, bleibt nur eine Wahl: Der komplette Warenbestand muß vernichtet werden. Wenn man pro Quadratmeter Verkaufsfläche pauschal 300 Euro Warenwert berechnet, kommt man diesbezüglich zu einem recht brauchbaren Ergebnis. Bei einem Warenhaus mit einer deutlich über 1000 Quadratmeter großen Lebensmittelabteilung hat man schnell Summen im gut sechstelligen Bereich zusammen.
Was mich betrifft: "Toi, toi, toi."
Hier ist zwar wertmäßig alles versichert, aber das persönliche Engagement, die Arbeit, die Zeit und auch die Liebe, die in dieser Firma steckt, sind unbezahlbar.
In den Kommentaren zum Blogeintrag "So'n Branchenbuch" hat sich inzwischen ein regelrechtes Diskussionsforum für Geschädigte entwickelt.
Im aktuellen SPIEGEL findet man auf Seite 72 den Bericht "Geflutete Briefkästen", der sich genau mit dem Thema "Mein Branchenbuch" beschäftigt.
Ich hatte damals ja auch so ein Schreiben mit dem Betreff "Eintragungsantrag / Korrekturabzug" bekommen. Zum Glück reagiere ich inzwischen sehr sensibel auf jegliche derartige Angebote, seit ich einmal vor Jahren auf ein "Stadtteilmagazin" reingefallen bin.
Nachtrag: Link hinzugefügt (Dank an hope), der Bericht ist jetzt online.
Der Schuhversand Comfortschuh bietet auf seiner Website für Anfragen ein spezielles Kontaktformular an. Außer den Standardeingaben gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Titel festzulegen.
Ich glaube, dass mir in der Vergangenheit in anderen Kontaktformularen schon öfter die Auswahl zwischen "kein Titel / Dr. / Prof." begegnet ist.
Ob da ein Webdesigner den Auftrag "Eingabemöglichkeit des (akademischen) Titels" etwas zu genau genommen hat?
Auf mehreren Seiten nachzulesen im Handelsblatt: Die Ära des Geldtransportgeschäfts Heros ist eine Geschichte von Aufstieg und Fall, von Geiz und Gier, von Ignoranz und Behörden-Versagen. Am Ende haben Heros-Manager 540 Millionen Euro veruntreut. Der Beziehungsstreit um ein kleines Mädchen bringt die Ermittler auf die heiße Spur eines der größten Betrugsskandale der deutschen Nachkriegstgeschichte.
"Dosenpfand entwickelt sich zum Mehrweg-GAU", schreibt pressetext.de. Und weiter: "Ökologisch vorteilhafte Verpackungen vor dem Aus."
Der Text liest sich recht unspektakulär, nur bei diesem Satz vergrösserte sich mal wieder spürbar mein Halsumfang:
Da die Rückgabequote bei Mehrweg traditionell durch komfortable Kästen bei weit über 90 Prozent liegt und dadurch wenig Pfandgewinn anfallt, wird angenommen, dass Einzelhändler die ökologisch überlegenen Mehrweggetränke in Zukunft komplett auslisten werden.
Von einem "Pfandgewinn" merke ich hier nichts. Aber trotzdem bin ich auf dem besten Wege, Einweg zu fördern und den Mehrweganteil zu reduzieren. Ich war zwar mal sehr stolz darauf, hier im Laden eine "große Auswahl an Mehrweg-Getränken" zu führen und mich dadurch von den Discountern abzuheben, aber heute sieht die Situation anders aus:
· Einweg-PET-Flaschen und Dosen werden einfach und bequem in großen Säcken gesammelt, die hier täglich abgeholt werden. Die Stellfläche beträgt rund 2 Quadratmeter, die Sortierarbeit geht gegen Null, der Lageraufwand ebenso.
· Mehrweg ist deutlich aufwändiger: Über 40 verschiedene Kistentypen (!!!) stehen hier im Lager. Diese müssen natürlich so gelagert sein, dass man alle verschiedenen Flaschentypen einsortieren kann. Volle Kisten werden hier auf insgesamt 7 verschiedenen Palettenplätzen gesammelt - der gesamte Platzbedarf ist phänomenal.
Dazu kommt, dass leere Rahmen ohne Flaschen mitunter wochen- oder monatelang nicht lieferbar sind. Die Konsequenz: Es werden lose Flaschen in Kisten gelagert (Platzbedarf, Kapitalbindung, Arbeitsaufwand) oder, wie ich es mir selber inzwischen auch immer dreister erlaube, einfach in die völlig falschen Rahmen gesteckt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, dem Mehrweg-Chaos Herr zu werden.
Der weltgrößte Bierkonzern Inbev riskiert seine Marktposition in Deutschland. Wegen schleppender Lieferungen der deutschen Tochter Beck drohen Getränkefachgroßhändler mit dem Entzug von Verkaufsfläche.
Es tut sich was im deutschen Lebensmittelhandel. Nachdem letztes Jahr die deutsche SPAR von der "E" aufgekauft wurde, steht nun der nächste Riesentransfer vor der Tür:
Nach 9 Jahren gibt der weltgrößte Einzelhandelskonzern Wal-Mart in Deutschland auf. Die Geschäfte und Mitarbeiter übernimmt die Metro. Sie sollen in die Metro-Tochter Real eingegliedert werden.
Den vollständigen Artikel gibt's beim Handelsblatt.
Wal-Mart hat sich wegen hoher Verluste gerade aus Süd-Korea zurückgezogen. Droht das auch dem deutschen Geschäft?
Wild: Definitiv nicht. Deutschland ist nach den USA und Japan der drittgrößte Einzelhandelsmarkt der Welt. Als globales Unternehmen können wir diesen Markt nicht ignorieren.
In Deutschland könnte man dieses Video unter "Protest gegen das Dosenpfand" verbuchen.
Manche Stellen sehen für mich so aus, als wäre digital nachgeholfen worden. Wäre wahrscheinlich einfacher, als die entsprechenden Takes dutzende Male zu drehen.