Das Emmerbier wäre nicht so sonderlich exotisch gewesen, allerdings wurde die Flasche vom selben Kunden abgegeben, der auch die Flasche "Sorbische Hochzeitsbier" loswerden wollten. Und die war mir für meine Galerie exotisch genug.
Ist doch nett, wenn der Fahrer des Getränkelieferanten selbständig die Paletten in den Laden fährt und sich auch aus dem Lager das Leergut selber holt.
So weit geht sein Job nämlich eigentlich nicht. Aber wir kommen ihm ja auch entgegen: Mit sortenreinem und vernünftig gestapeltem Leergut.
Eine Kundin stand mit einer gemischten Tüte voller Flaschen an der Leergutannahme. Als ich ihr die Tüte abnahm zog sie eine normale Mineralwasserflasche daraus hervor und fragte mich ganz besorgt, ob wir die denn auch annehmen würden. Ich konnte sie beruhigen: Auch, wenn die Etiketten alle unterschiedlich sind, so ist die Flaschenform doch die selbe.
Etwas weiter unten im Beutel tauchte während des Wegsortierens zufälligerweise eine wirklich exotische Flasche auf. Dass die Kundin sich nicht nach dieser erkundigt hatte, fand ich witzig...
Eigentlich nicht richtig exotisch: Tsingtao-Bier bekommt man auch in Deutschland problemlos in vielen Asia-Shops. Selbst die METRO hatte das Bier vor langer Zeit (vor dem Aufkommen des Pflichtpfandes) im Sortiment, weshalb sogar ich es hier zeitweise im Angebot hatte.
Eine besondere Freude ist es immer wieder, sich aus einem großen Haufen Leergut (bevorzugt in Säcken aller Art transportiert) das passende Leergut heraussuchen zu müssen.
Wenn man nach Minuten dann endlich zwischen dutzenden Flaschen von Aldi, Lidl, Penny, Plus und einigen völlig pfandfreien Exemplaren tatsächlich drei reguläre Mehrwegflaschen gefunden hat, kann man von einem wahren Erfolgserlebnis sprechen.
Ein Kunde an der Leergutannahme, der seine Flaschen in einer "Penny"-Tüte hergebracht hatte: "Können Sie die Tüte für mich wegschmeißen? Auch, wenn sie von der Konkurrenz ist?"
Diese Flaschen wollte ein Kunde als Leergut abgeben. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie völlig harmlose Pfandflaschen, oder?
Es hat sich also tatsächlich jemand die Mühe gemacht, von regulären 1-Liter-Coca-Cola-Mehrwegflaschen die Etiketten unter Wasser abzulösen und diese dann auf wertlose Einwegflaschen zu kleben, von denen die ursprünglichen Banderolen entfernt wurden. So viel Arbeit für die paar Cent, die auch nur möglicherweise ausgezahlt würden.
Ich werte dies als definitiven Betrugsversuch und bin froh, dass wir hier im Laden relativ viel Erfahrung mit Leergut haben. So fielen die wabbeligen PET-Flaschen sofort auf. Aber auf was für Ideen die Leute alles kommen...
Der Urheber der Umklebeaktion hätte aber wenigstens auf ein kleines Detail achten können: Wenn man schon 1,5l-Einwegflaschen neu beklebt, sollte dies wenigstens auch mit Etiketten geschehen, auf denen 1,5l Inhalt angegeben ist.
Ich berichtete ja vor langer Zeit schon einmal über "Mondwasser", eine spezielle Abfüllung aus einer Mineralwasserquelle, die nur bei Vollmond geschieht. Wie das "beleben" (levitieren) von Wasser hielt (und halte nach wie vor) ich dies für einen Voodoo-Zauber irgendwelcher Spinner gesundheitsbewußter Menschen. Aber es gibt ja auch Leute, die Getränke aus Glasflaschen nicht aufgrund des besseren / neutraleren Geschmacks kaufen, sondern weil PET-Flaschen die Schwingungen im Wasser negativ verändern...
Dass es noch mehr Produzenten gibt, die bei Vollmond abfüllen, hätte ich allerdings nicht gedacht. Okay, natürlich füllen wahrscheinlich alle Getränkehersteller in regelmäßigem Rhytmus von etwa 29,5 Tagen bei Vollmond ab - aber die wenigsten dürften sich die Mühe machen und das Ergebnis einer Vollmondnacht speziell deklarieren.
Hat aber einen Vorteil, wenn man sich die Vollmondnächte um die Ohren schlägt: Man kann einen Liter Wasser für beinahe drei Euro veräußern. Und offensichtlich gibt es genug Leute, die es tatsächlich kaufen. Zumindest hat jemand diese Flasche(n) hier als Leergut abgeben wollen:
Ich find's ja immer wieder herrlich amüsant, wenn Kinder Leergut abgeben und bei leeren Bierflaschen versuchen, zu argumentieren: "Die sind von meinem Vater." Damit auch ja keiner auf die Idee kommen würde, dass die Kurzen das Bier getrunken hätten.
Wir verkaufen hier zwar keinen Alkohl an Kinder, aber wer das Leergut letztendlich abgibt, ist mir doch relativ egal...
Ich staune immer wieder, was Kunden hier alles herbringen. In diesem Fall eine Pfandflasche mit 0,25l Inhalt. Vieux Temps kommt aus Belgien. Über die Bierqualität kann ich nichts sagen, doch die kleine Flasche ist echt niedlich.
Mit dem Leergut haben wir eine "Corona-"Bierflasche im Original bekommen. Das Flaschendesign entspricht exakt der Ausführung, die hier in Deutschland erhältlich ist, nur die Beschriftung ist völlig anders - nämlich durchgängig auf Spanisch.
Mir sind die roten Wertstoffsammelsäcke für die werthaltigen Einweggebinde (Dosen, PET- und Glasflaschen) mit dem "P-Pfand"-Symbol ausgegangen. Übergangsweise habe ich mich dazu entschlossen, die klassischen "gelben Säcke" zu verwenden. Ich deponiere die vollen Säcke zwar an der üblichen Stelle, aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der erste anfängt, den "Müll" draußen unter die Rampe zu werfen.
Zwischen meinen Leergutvorräten ist gestern eine einzelne Flasche besonders aufgefallen. Es handelt sich dabei um eine 1,5l-PET-Flasche, in der sich einst ein Energy-Dink mit der Bezeichnung "T 400 Energy" befand. Da die Flasche im Rahmen eines Leerguttrainings besonders begutachtet wurde, stellten wir fest, daß es sich um eine aus dem PET-Cycle-System handelt. (Hat ja neuerdings z.B. auch Bionade.) Zumindest steht es so auf dem Etikett:
So weit, so gut. Zu einer ordentlichen PET-Cycle-Flasche gehört aber außer dem aufgedruckten Logo noch ein anderes Merkmal: Der achteckige "Neckring", der breite Rand unter dem Flaschenverschluß. Der in diesem Fall allerdings kreisrund ausfällt:
Ich war mir ziemlich sicher, daß der 8eckige Ring ein sicheres Erkennungszeichen für das PET-Cycle-System ist und so habe ich kurzerhand bei der PETCYCLE E.A.G GmbH & Co.KG angerufen und mich erkundigt. Und siehe da: Ich hatte mich nicht getäuscht. Der Neckring ist ein sicheres Erkennungsmerkmal für PET-Cycle und gehört ausnahmlos dazu.
Aber was ist nun mit dieser T400-Flasche? Das konnte mir die Mitarbeiterin am Telefon auch nicht sagen. Hat sich aber von mir sämtliche Daten über das Produkt, den Hersteller und die Flasche durchgeben lassen, um die Angelegenheit zu überprüfen. Sie war dankbar für meinen Anruf, denn irgendetwas scheint tatsächlich nicht in Ordnung zu sein. Ich bin jedenfalls gespannt, was dabei herauskommt. Sie hat zumindest angeboten, mich darüber zu informieren.
Ich persönlich tippe einfach mal darauf, daß entweder irgendein Getränkeproduzent und -exporteur aus dem Ausland das Logo illegal auf seinen eigenen Flaschen verwendet hat oder daß der Flaschendesigner schlicht und einfach noch nicht ganz wach war. Warten wir's ab...
Altbier Alte Bierreste, Zigarettenkippen, Straßendreck, Kalkreste - ich habe schon in vielerlei Dinge gefaßt, wenn ich bei der Leergutannahme Flaschen aus diversen Behältnissen geangelt habe.
Vollgeschnodderte Taschentücher waren bislang noch nicht dabei.
Ein Kunde wollte Leergut abgeben. Er trug ein paar Tragetaschen in der Hand. Der Inhalt der Tüten setzte sich zusammen aus allen möglichen Dingen: Bierflaschen, Sprudelflaschen und Getränkedosen.
Die Frage, ob er mit ins Lager kommen dürfe, versuchte ich, halbwegs diplomatisch zu verneinen. Sinngemäß: "Ich hole mir die Tüten nacheinander bei Ihnen ab."
Einwegbehältnisse sammeln wir hier in großen roten Wertstoffsäcken. Nachdem ich also erkannte, daß die Dosen pfandwertig sind, warf ich sie in den bereitstehenden Sack.
Der Kunde rief von der Lagertür aus etwas, das wie "Die dürfen Sie nicht wegwerfen. Die Dosen haben 25 Cent Pfand pro Stück!" klang. Ohne meine Reaktion abzuwarten, marschierte er mitten ins Lager und wühlte in den Dosen herum. Er sprach mich erneut an, doch da ich sehr konzentriert zählte, ging ich zunächst nicht auf ihn ein, danach wortlos zur Leergutkasse und druckte seinen Pfandbon aus.
Sobald ich alle Zahlen eingetippt und den Kopf wieder frei hatte, rief ich dem Mann zu, daß hier (also im Lager) kein Zutritt für Kunden sei und versuchte natürlich, dabei freundlich zu wirken. Er fing sofort wieder an zu diskutieren, daß die Dosen Pfand hätten und wollte wissen, warum ich die einfach weggeworfen habe.
"Ich habe nie behauptet, daß Sie für die Dosen kein Geld bekommen würden.", konterte ich. "Zweieuroachtzig sind das dann für Sie. Bitteschön."
Der Mann bedankte sich, moserte dann doch noch etwas vor sich hin, ging in den Laden und füllte einen seiner Beutel mit einigen vollen Bierflaschen wieder auf. Prost.