Eine Kundin legte eine leere Flasche falsch herum in den Leergutautomaten, der die Annahme folglich verweigerte. Die Meldung auf dem Display, dass man die Flasche bitte mit dem Boden voran einlegen soll, ignorierte die Kundin.
Stattdessen sah sie die Flasche fragend an und überlegte anscheinend, ob und warum die kein Pfand hat. Nachdem sie die auf den Boden gestellt hatte, nahm sie die nächste Flasche, legte sie ebenfalls mit dem falschen Ende voran in den Automaten und so weiter.
Nachdem sich schon ein halbes Dutzend Flaschen in der Ecke neben dem Automaten angesammelt hatte, kam ich gerade zufällig mit einem Kollegen vorbei und konnten das Missverständnis aufklären.
Ich glaube, die gute Frau hätte auf diese Weise noch nach und nach ihrer sämtlichen Flaschen in die Ecke gestapelt und wäre dann frustriert gegangen...
Den heute Morgen schon zurückkommenden Leergutmengen nach zu urteilen, war das vergangene Wochenende ein sehr "flüssiges".
Könnte natürlich mit der Feierei rund um den Eurovision Song Contest zu tun haben. Obwohl... Die Freude über den Sieg dürfte sich wieder relativieren beim Gedanken daran, dass wir nun möglicherweise in den kommenden drei Jahrzehnten immer wieder über "Like a Satellite I'm in an Orbit all the Way around you." stolpern werden.
Vom letzten Ausfall des Leergutautomaten stand hier noch ein großer Sack mit gesammelten Dosen und Einwegflaschen an, die es noch zu entwerten galt. Rund 170 Euro kam dabei heraus, in dem großen Sack befanden sich also knapp 700 Flaschen und Dosen. Kaum zu glauben. Aber das war eben vor allem viel Kleinkram:
Wenn Kunden sich in der Zeit näherten, haben wir natürlich die Arbeit unterbrochen und die Kunden an den Automaten gelassen. Eine Frau reagierte etwas entsetzt, als meine liebe Kollegin im Scherz sagte, dass sie sich noch "einen kleinen Moment" gedulden müsse. Da war der Sack noch etwa halb voll. Den Spaß hat sie dann aber zum Glück verstanden und durfte natürlich sofort ran.
Der ältere Herr stand etwas frustriert vor dem Leergutautomaten. Er fluchte und meckerte zwar nicht herum, wie man es schon bei anderen Kunden erlebt hat, aber ganz glücklich war er mit der gegebenen Situation offenbar nicht: "Da sind jetzt alle meine Flaschen drin, aber der will mir mein Geld nicht geben!"
"Drin" waren die Flaschen tatsächlich alle. Nur, dass sie alle im Annahmewerk und auf den Förderbändern dahinter lagen. Der Kunde hatte die Flaschen einfach hintereinander in die Maschine gestopft und dabei weder die rote/grüne Lampe noch die Signaltöne beachtet. Acht Bierflaschen angelte ich schließlich mit langem Arm aus dem Gerät.
Tzz.
Mal gucken, was hier passiert ist: Jemand macht sich die Mühe und löst von einer Einwegbierflasche (25 Cent Pfand) das Etikett mit dem Pfandlogo ab. Danach nimmt er eine Mehrweg-Sprudelflasche (15 Cent Pfand) und löst von dieser enfalls das Etikett ab. Das Etikett vom Bier klebt er jetzt auf die Limoflasche und versucht sein Glück am Leergutautomaten. Im Idealfall hätte er somit ein Plus von zehn Cent gemacht, was in Relation zum vermutlich aufgewendeten Arbeitseinsatz doch eher bescheiden ist.
Geholfen hat's alles nichts, denn der Leergutautomat hat die Flasche ganz normal als Mehrwegflasche angenommen.
Wenn heute noch ein Kunde eine große, aus mehreren Säcken oder meinetwegen auch LKW-Ladungen bestehende Menge Leergut hier abgeben würde – ich vermute, dass mir das Ereignis nichtmal mehr einen Blogeintrag wert wäre.
Normalerweise gibt es "kurz vor Monatsende" besonders viel Leergut. Den Leuten geht das Geld aus, sie kratzen alle Flaschen und Kisten zusammen, die sie finden können.
Aber heute..? Trotz des Monatsletzten und potentieller Kauflust aufgrund des Feiertages haben wir hier heute ein Leergutaufkommen, wie schon lange nicht mehr.
Okay, dass hier jemand mitten in der Nacht mehrere Stapel mit leeren Bierkisten anschleppt, hatten wir auch noch nicht.
Mir tun bei solchen Aktionen ja vor allem immer die unmittelbaren Nachbarn von mir Leid. Wir versuchen ja zumindest, möglichst viel Rücksicht zu nehmen – aber Kunden, vor allem die mit viel Leergut, denken daran leider nicht immer.
Wenn jemand viele Flaschen abgibt, würde degradiere ich ihn ja nicht gleich zum Säufer. Aber warum tun Leute, die mit ziemlicher Sicherheit nicht Flaschensammler sind, es sich freiwillig an, mit einem riesigen Bollerwagen und noch in etlichen anhängenden Tüten Massen von Bier-, Saft- und Limoflaschen durch die Gegend zu fahren?
Nachtrag: Das sollte jetzt nicht bedeuten, dass ich nicht verstehe, dass Leute ihre Pfandflaschen abgeben. Mich wunderte das wie. Ich würde mir die Arbeit doch mit Kisten und kontinuierlicher(er) Entsorgung erleichtern.
Ein Kunde wollte den Leergutautomaten dazu überreden, eine unbepfandete Flasche anzunehmen, indem er sie mit aller Wucht in das Gerät feuerte. Und keine halbe Sekunde später noch eine große Glasflasche nicht weniger kräftig hinterher.
"Man muss die da nicht so reinwerfen.", erklärte eine Kollegin.
Ist mir doch egal, wenn das Scheißding kaputtgeht!!!, lautete die Antwort des Mannes.
Maccabee – Ein Bier aus Israel.
Ich verstehe zwar kein Wort von dem, was auf der Flasche steht, aber zumindest die englische Wikipedia hält ein paar Informationen dazu bereit.
Eine ältere Kundin beklagte sich darüber, dass der Leergutautomat ihr für ihre Einwegflasche nur 15 und nicht 25 Cent ausgezahlt hat. "Der ist wohl irgendwie kaputt, da müssen Sie mal jemanden kommen lassen." belehrte sie mich.
Nein, der Automat ist nicht kaputt. Auch, wenn ich einige mechanische Dinge an diesem Gerät immer wieder kritisiere – an die reine Erkennung lasse ich nichts herankommen. Die ist sehr gut.
"Jaaa, ach, müssen wir wohl mal. Man kennt das ja, immer ist was mit der Technik." war meine Reaktion darauf.
War wohl die bessere Antwort. Es hat zugegebenermaßen schon in den Fingern gekitzelt, ihr die Wahrheit zu erklären. Aber ich fürchte, das hätte sie nicht weiter interessiert. So sie es denn überhaupt verstanden hätte.
Für die Neugierigen: Die Erkennung in meinem Automaten ist sozusagen "mehrschichtig". Zuerst wird das DPG-Einwegpfandlogo gesucht. Ist es vorhanden, ist die Sache eindeutig: 25 Cent gutschreiben.
Ist das Einwegpfandlogo nicht vorhanden (oder wie im oben beschriebenen Fall so weit beschdigt, dass es für die Maschine nicht mehr lesbar ist), versucht der Automat, die Form der Flasche anhand der Kontur zu erkennen. Passt die erkannte Kontur zu einem der gespeicherten Muster, wird der entsprechend hinterlegte Pfandbetrag gutgeschrieben. Ist kein Pfandlogo vorhanden und passt die Form auch nicht, wird die Flasche als "unbekannt" abgelehnt.
In diesem Fall hatte die Einwegflasche die Kontur einer mit 15 Cent bepfandeten Flasche und wurde aufgrund des Beschädigten DPF-Logos nunmal als eine solche erkannt und angenommen.
Aber erklär das mal einer Kundin...
(...der ich natürlich hinterher die fehlenden 10 Cent manuell ausgezahlt habe.)
Im Gespräch mit einer guten Kollegin. Wir unterhielten uns über die Vor- und Nachteile des Leergutautomaten und im Allgemeinen darüber, dass Leergut mitunter ganz schön ekelig sein kann.
Sie meinte plötzlich, dass sie die "Lippenreste" an den Flaschen am ekeligsten finden würde.
"Lippenreste? Du meinst Lippenstiftreste, wie manchmal noch an Gläsern in Kneipen hängen, wenn die schlecht abgespült werden?"
"Nein, Lippenreste."
"Hmm..?"
"Na." sagte sie. "Wenn Leute spröde Lippen haben und die Hautfetzen dann am Flaschenhals kleben bleiben."
Ist sogar mir noch nie aufgefallen. Aber, ehrlich gesagt, ich reiße mich auch nicht darum, da näher nachzuforschen.
Diese (leider leere) Flasche "Moosehead" hat mir einer meiner ehemaligen Mitarbeiter bei seinem Einkauf mitgebracht. Sehr cool. Ich kannte das Bier (also eher das Etikett) schon von irgendwelchen Bildern – aber selber hatte ich noch keine Elchkopfflasche in der Hand.