Im Gespräch mit einer guten Kollegin. Wir unterhielten uns über die Vor- und Nachteile des Leergutautomaten und im Allgemeinen darüber, dass Leergut mitunter ganz schön ekelig sein kann.
Sie meinte plötzlich, dass sie die "Lippenreste" an den Flaschen am ekeligsten finden würde.
"Lippenreste? Du meinst Lippenstiftreste, wie manchmal noch an Gläsern in Kneipen hängen, wenn die schlecht abgespült werden?"
"Nein, Lippenreste."
"Hmm..?"
"Na." sagte sie. "Wenn Leute spröde Lippen haben und die Hautfetzen dann am Flaschenhals kleben bleiben."
Ist sogar mir noch nie aufgefallen. Aber, ehrlich gesagt, ich reiße mich auch nicht darum, da näher nachzuforschen.
Diese (leider leere) Flasche "Moosehead" hat mir einer meiner ehemaligen Mitarbeiter bei seinem Einkauf mitgebracht. Sehr cool. Ich kannte das Bier (also eher das Etikett) schon von irgendwelchen Bildern – aber selber hatte ich noch keine Elchkopfflasche in der Hand.
Fundstück vor dem Leergutautomaten: Eine winzig wirkende Warsteiner-Glasflasche mit gerade mal einem Viertelliter Inhalt. Gibt es die offziell oder sind das nur "Proben" zu Werbezwecken? Aber wäre es da nicht billiger, einfach die Standardflaschen aus der Abfüllung zu nehmen und zu verschenken?
Eigentlich eher "Vollgut": Diese Flasche "Brunnenbier" hat mir ein Blogleser vor Weihnachten bei seinem Besuch hier im Laden geschenkt. Vielen Dank nochmal dafür, ich werde das Bierchen in den nächsten Tagen mal probieren.
Ich beobachtete zufällig, wie eine ältere Kundin ein leeres Jogurt-Pfandglas falsch herum in den Leergutautomaten steckte und es schließlich in den Müll war, nachdem die Maschine die Annahme verweigerte.
"Oh, das würde ich jetzt aber nicht wegwerfen." sagte ich zur ihr. "Da sind immerhin 15 Cent Pfand drauf. Sie müssen das Glas nur mit dem Boden voran in den Automaten legen."
Die Frau fiel aus allen Wolken: "Da ist Pfand drauf? Ich habe die immer weggeworfen. Das hier hatte ich nur versehentlich mit in die Tasche zu meinen Seltersflaschen gestellt."
Immer und immer wieder können wir hier beobachten, wie Kunden versuchen, den Inhalt kompletter Taschen voller leerer Verpackungen im Leergutautomaten zu versenken. Außer bepfandeten Getränkeverpackungen befinden sich regelmäßig auch Einweg-Saftflaschen, importierte Flaschen und Dosen und auch Konservengläser darunter.
Wenn ich sowas sehe, flammt in mir immer wieder ein und die selbe Überlegung auf: Hoffen die Leute einfach nur, dass der Leergutautomat die wertlosen Sachen irgendwie versilbert – oder sind tatsächlich so viele Leute mit den Pfandregelungen und der Unterscheidung zwischen bepfandeten und unbepfandeten Verpackungen überfordert?
Diese Bierdose stammt aus England und ist vorhin auf der Fensterbank vor dem Leergutautomaten aufgetaucht. Besonders aufgefallen ist mir das Design der Dose. Ich find's cool.
Auch bemerkenswert finde ich die für unsere Verhältnisse "normale" Füllmenge von 500ml. Ich dachte, sonst gibt es nur Achtelgallonen und ähnlich krumme Maße...
Die vielen Coca-Cola-Einweg-Glasflaschen aus der Zeit vor dem Einwegpfand hat der Kunde wiedergefunden, als er seinen Keller ausgemistet hat. Die Flaschen gibt es mittlerweile schon seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Markt, die aufgedruckten Haltbarkeitsdaten hatten allesamt gemeinsam, dass sie auf 2002 endeten.
Er trug es aber zum Glück mit Fassung, das ich ihm dafür kein Pfand auszahlen konnte.
Ich habe hier im Blog ja nun schon häufiger erwähnt, dass Kunden im Inneren des Leergutautomaten mit einer versteckten Guillotine oder anderen Mord- und Folterinstrumenten rechnen.
Eigentlich nicht weiter erwähnenswert, aber ich muss immer wieder darüber schmunzeln, welche Panik vor allem Frauen haben, wenn sie auch nur ein paar Zentimeter in den Annahmeschacht fassen sollen.
Nein, liebe Kunden, für eine pfandfreie Flasche wird ein Leergutautomat auch dann kein Pfand auszahlen, wenn man die Flasche nach mehreren Versuchen schließlich mit Gewalt in das Gerät feuert.
Mittellange, zähe, zeitweise recht laute und darum und allgemein insgesamt verflucht anstrengende Diskussion mit einem Mann, der ziemlich viel Mehrweg-Leergut abgeben wollte, das ich hier nicht im Sortiment habe und dessen Annahme ich verweigerte, da ich die Flaschen und Kisten nicht wieder loswerden würde.
Zwischenzeitlich erklärte er mir mehrmals, dass ich verpflichtet wäre, alles anzunehmen, da der Laden hier ja schließlich auf jeden Fall größer als 200 Quadratmeter ist.
Meine Erklärungsversuche, dass das zwar in Grundzügen richtig ist, allerdings nur für Einwegpfand gilt, ignorierte er vollständig und gab sich renitenter als ein taubes Nashorn.
Gleich mehrmals sagte er mir, dass ich mal die Gesetze lesen sollte, bevor ich Kunden hier "so" behandeln würde und mich dabei noch strafbar mache.
Irgendwann musste ich einfach fragen: "Wo haben Sie das denn gelesen? Gibt es dazu auch eine Quelle?"
"Ja, das war alles in der BILD-Zeitung erklärt."
Ich gebe zu: Ich musste laut loslachen.
(Wenngleich die Info in der BILD durchaus richtig gestanden haben kann. Texte lesen und verstehen ist ja nun schließlich auch nicht jedermanns Sache. )
Eine Kundin stand vor dem Leergutautomaten und verzweifelte allmählich, da das Gerät nicht so wollte, wie sie es sich erhofft hatte. Nun: Sie warf die Flaschen regelrecht in den Annahmeschacht hinein, so dass sie bis über den Stopper rutschten, Dies löste jedes Mal eine Fehlermeldung aus, da die Flaschen dort nicht nur nicht gelesen, sondern auch nicht weitertransportiert werden können.
Ich erklärte und zeigte ihr, wie sie die Flaschen in den Automaten geben sollte: Einfach hineinlegen.
Rumms! Möööp!
Ich erklärte ihr erneut, dass sie die Flaschen einfach nur langsam, bzw. mit normaler Geschwindigkeit, in die Öffnung hineinzulegen und nicht so schwungvoll zu werfen braucht.
Rumms! Möööp!
Legen. Einfach reinlegen!
Rumms! Möööp!
Offenbar war jede Diskussion zwecklos und so ließ ich sie einfach weitermachen und hoffte, dass der Automat ihr Gefluche nicht allzu persönlich nimmt.
Manchmal wüsste ich ja zu gerne, was in den Leuten vor sich geht... Ich habe ja nun schon häufiger berichtet, dass Flaschen oder Dosen, die in dem Mülleimer liegen oder in der Ecke vor dem Leergutautomaten stehen, immer wieder von anderen Kunden in den Automaten gesteckt werden. Häufig ebenso erfolglos, wie die Kunden, die sich dieser Gebinde zuvor entledigt haben.
Nun hatte gestern Abend ein Kollege eine leere Flasche auf einen der Kühlschränke in der Nähe des Leergutautomaten gestellt. Die Flasche stammte aus dem angenommenen Leergut, war/ist also eindeutig mein Eigentum (Nein, in wirklichkeit gehörte sie dem Abfüllbetrieb, aber das würde jetzt zu weit führen...) und diente nur dazu, einem anderen Kollegen etwas zu zeigen.
Plötzlich fiel mir auf, dass die Flasche weg war. Ein Blick auf die Videoaufzeichnung brachte an den Tag, dass ein Mann, den ich nicht als Stamm- oder Gelegenheitskunden identifizieren konnte, sich die Flasche einfach genommen hatte und diese mit seinem Leergut abgab.
Der Wert, bzw. der Verlust als solches ist ja zu verschmerzen. Aber es folgte der unweigerliche Gedanke, was diese Leute für ein Verständnis von "mein" und "dein" haben.