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Die Nacht zum 27. Februar - LD1

Zwei Männer, die wir hier noch nie zuvor gesehen haben, betraten etwa zeitgleich den Laden. Sie trafen sich vor den Spirituosen, sahen sich die unterschiedlichsten Flaschen an, stellten irgendwann fest, dass alle Flaschen eine deutlich sichtbare Sicherung tragen und wendeten sich kurz dem ungesicherten Wein zu.

Der größere der beiden sah etwas verlottert aus. Fettige Haare, dünnes Gesicht, ein typischer Vertreter von Konsumenten verbotener Rauschmittel. Er trennte sich von seinem Bekannten und stellte sich zwar an der Schlage an der Kasse an, verließ den Laden jedoch, ohne etwas gekauft (oder eingesteckt) zu haben.
Der anwesende Mitarbeiter bemerkte die beiden zuerst gar nicht, sondern sah nur den langen an der Kasse. Heute Morgen haben wir uns dann die Videoaufzeichnung angesehen und dabei eine ganz interessante Entdeckung gemacht:

Der kleinere der beiden Typen nahm sich eine Flasche Wodka aus dem Regal und verschwand damit im Laden. Während er in aller Ruhe und betont unauffällig durch die Gänge schlich, versuchte er die ganze Zeit, das Sicherungsetikett zu entfernen. Die Dinger halten allerdings einiges aus und sind mit bloßen Händen im Grunde nicht abzubekommen.
Nach etwa drei Minuten hat er das "Wässerchen" im Vorbeigehen ins Tierfutterregal gestellt und ist wie sein "Kollege" unverrichteter Dinge wieder gegangen. Die Flasche stand da heute Morgen übrigens immer noch.

Die Warensicherungsanlage ist jedenfalls Gold wert! :-)

So schnell macht man 1,50€

Vorhin saß ich im Kassenbüro und erledigte verschiedenen Papierkram. In der Wand zum Laden befindet sich ein verspiegeltes Fenster, durch das man einen guten Blick in die Getränkeabteilung hat.
Ich hörte, wie jemand Flaschen umfüllte, sah kurz nach draußen und sah dort einen Mann stehen, der mir schon beim Betreten des Marktes aufgefallen war und der nun seinen Rucksack vor sich auf den Bierkisten liegen hatte. Ich dachte, dass er seine Tasche mit einzelnen Flaschen befüllt, so wie es viele andere Kunden auch tun und beschloss, darauf zu achten, ob er den Rucksack an der Kasse auch tatsächlich wieder absetzt und das Bier bezahlt.

Nichts dergleichen passierte. Nachdem der Typ seinen Rucksack wieder aufgesetzt hatte, nahm er eine komplette Bierkiste mit leeren Flaschen und trug sie in Richtung Leergutautomaten. Ich stutzte. Woher hatte der die Kiste??? Der Mann war definitiv ohne die Kiste oder überhaupt irgendetwas in den Händen in den Laden gekommen. Da hat der doch einfach eine leere Kiste aus der Getränkeabteilung genommen und seine Flaschen dort hineingestellt...

Ich sprang auf und lief die Stufen vom Büro ins Lager hinunter. Zwischenzeitlich versuchte der Rucksackträger, den Kasten dem Leergutautomaten zuzuführen. Dieser verweigerte aber die Annahme, weil sich eine zu große Flasche in dem Kasten befand. So begann der Mann, die Flaschen einzeln in den Automaten zu stecken.

Natürlich versuchte ich, ihn zur Rede zu stellen. Er reagierte nicht. Auf weiteres Drängen, was er sich bei der Aktion gedacht hätte, zuckte er nur mit den Schultern und murmelte etwas von "macht er woanders auch immer so". Ich glaub's nicht. In aller Seelenruhe befüllte er weiter den Automaten und schien nichtmal einen Anflug von schlechtem Gewissen zu haben. Den mittlerweile geleerten Rahmen nahm ich ihm ab und sagte: "Sie stecken da jetzt ihre restlichen Flaschen rein, nehmen den Bon, lassen sich das Geld vorne an der Kasse auszahlen und lassen sich hier im Laden nicht wieder blicken."
Statt eines reuevollen "Okay." oder einem "Tut mir Leid..." schrie er mich durch den halben Laden noch an, dass er die Polizei holen könnte und ich froh sein könnte, keinen Ärger zu bekommen, weil ich nämlich verpflichtet wäre, seine Flaschen zurückzunehmen.

Hatte der sie noch alle?!?

Entschuldigung mit Teddybär

Der Coladieb aus dem vorigen Blogeintrag schickte eben einen Kumpel von sich rein, der mir die Bitte überbrachte, doch kurz vor den Laden zu kommen.

Ich ging nach draußen und war recht überrascht: Er bat mich um Entschuldigung und drückte mir ein kleines Präsent mit einem Stoffteddy in die Hand. Das sei eine "Jugendsünde", sagte er, schob die Schuld auf übermäßigen Alkoholkosum und versprach mir, das es nicht wieder vorkommen soll.

Na, gut. Mein Herz ist zu weich. Hausverbot aufgehoben, er darf wieder rein. Trotzdem werde ich die Augen aufhalten.

Die Chaoten vom Samstagabend

Die Abend- und Nachtstunden machen durchaus Spaß. Die Stimmung ist vor allem am Samstag überdurchschnittlich gut, zumal viele der jüngeren Kunden in Partylaune sind.

Manche schlagen dabei etwas arg über die Stränge, so wie vier junge Männer: Manche Leuten hat der bis zum Betreten des Ladens zugeführte Alkohol wohl schon zu sehr zugesetzt, besonders einer Gruppe von vier Heranwachsenden. Sie wollten eine Flasche Wodka und zwei Packungen Zigaretten kaufen. Dass sie meinen Kassierer mit den Zigarettenschachteln beworfen haben ("Hier, zieh die mit ab!") konnte man ja mit allen zugekniffenen Augen gerade noch unter "zu gut gelaunt" verbuchen.
Die durch die Luft geworfene Rolle Geschenkpapier hätte ich ebenfalls noch zähneknirschend aber schweigend wieder ins Regal zurückgelegt.
Ganz und gar nicht witzig fand ich, dass einer der Typen im Vorbeigehen mit einer Armbewegung den kompletten Regalbestand an Schuhpflegeprodukten aus dem Fachboden gefegt hat. Ich kann sowas nicht ab und gebe zu, dass ich in dem Moment meine Contenance verloren habe. Die Diskussion mit dem Quartett war laut aber befriedigend. Den O-Saft für ihren Wodka durften sie hier nicht mehr kaufen, denn sie sind hier wenige Augenblicke später hochkantig rausgeflogen.

Einige Zeit danach überkam mich das Gefühl, dass sich ein Mann einige Artikel aus dem Kühlregal eingesteckt hatte. Ich war mir nicht 100 prozentig sicher und versuchte, zu pokern, in dem ich ihn indirekt auf den Kartoffelsalat, den ich meine, gesehen zu haben, angesprochen habe. Leider brachte das keinerlei Erfolg. Während er noch zur Unschuldsbekräftigung so tat, als er ob noch etwas anderes suchen würde, sah ich mir schnell die Videoaufzeichnung an. Mit doch eher bescheidenem Ergebnis: Eingesteckt hat er sich zwar tatsächlich einen Pott Kartoffelsalat und noch ein paar andere Teile, allerdings ist er, während ich die Aufzeichnungen durchsah, blitzschnell aus dem Laden verschwunden. Mist.

(Dafür habe ich gerade, während ich diese Zeilen schreibe, einen Typen dabei beobachtet, wie er sich zwei Flaschen Cola unter seine Jacke und noch eine Tüte Fruchtgummi in die Jackentasche gesteckt hat. Statt sich zu freuen, dass ich nicht auch noch die Polizei geholt habe, zischte er mir noch ein "Pass bloß auf." entgegen. Das hier wünsche ich ihm für die Zukunft. Das Hausverbot gab's von mir noch dazu.)

Zurück zu Samstag: Kurz vor Feierabend waren zwei alkoholisierte Frauen in Begleitung von zwei relativ kleinen Kindern (was ich schon auf Grund des Zustandes der Erwachsenen unverantwortlich finde) hier und haben einige Teile eingekauft. Sie verstauten die Ware in den kleinen Gemüsetüten. Auf den Einkaufswagen stand einer unserer SPAR-Einkaufskörbe. Frau Nummer eins inspizierte den Korb kurz, ließ ihn aber stehen. Ihre Begleitung sah sich den Korb ebenfalls an und nach einem kurzen Wortwechsel zwischen den beiden Frauen nahmen sie den Korb, legten ihre Einkäufe hinein und nahmen ihn in aller Seelenruhe mit. Ein Kollege und ich holten sie noch vor dem Laden ein und klärten sie erstmal darüber auf, was der fette Aufdruck "Eigentum von SPAR", der an beiden Seiten auf jedem Korb prangt, für eine Bedeutung hat...

Der Gipfel der Dreistigkeit

Zwei Männer kaufen eben ein, zumindest wirkte es auf den ersten Blick so. Sie füllten zwei Tiefkühltragetaschen mit den unterschiedlichsten Lebensmitteln im gesamtwert von knapp 90 Euro und gingen hinterher zur Kasse.

Der eine der beiden Männer bezahlte einige Dinge, die er in der Hand hielt und der andere trug die beiden Taschen an der Kasse vorbei Richtung Ausgang. Am Ausgang stellte ich ihn zur Rede und wollte wissen, ob ihm klar sei, wem die Sachen in seiner Hand gehören würden.

Er behauptete steif und fest, dass er die beiden prall gefüllten Tüten schon mitgebracht hätte, weil er nur Blumen kaufen wollte, und dass sein Kumpel schließlich den Kassenbon bei sich hätte. Trotz mehrmaligem Rufen kam besagter Kumpel aber nicht mit dem Kassenbon von der anderen Straßenseite herüber und da der Tütenträger in keiner Weise kooperativ war und immer lauter und aggressiver wurde, rief ich kurzerhand die Polizei an.

Zusammen mit den beiden Polizisten sah ich mir die Videoaufzeichnung an, auf der zu sehen ist, wie die beiden Männer den Laden betreten. Ohne auch nur irgendetwas in der Hand zu halten kamen sie rein.

Und obwohl dies deutlich zu sehen ist, hat der Typ nicht seine Aussage, dass er die beiden Tüten mitgebracht hätte, zurückgenommen. Auch in der Kurzvernehmung der Polizei steht nun drin, dass das seine Tüten und seine Ware wären und dass er sie mitgebracht hätte.

Ist das nun Dummheit oder Dreistigkeit?!?

Taschendieb

Ein Mann betrat vorhin den Laden und ging einige Minuten scheinbar ziellos durch die Gänge. Plötzlich näherte er sich einer alten Stammkundin, die einen Einkaufswagen vor sich herschob und einen Einkaufstrolley hinter sich her zog. Während die Kunden sich in ein Regal bückte, schlug der Mann den Deckel des Trolleys zurück und begutachtete den Inhalt. Als die Kundin Anstalten machte, sich umzudrehen, schlug der Typ schnell die Deckellasche wieder zu und ging weiter. Er tat dabei so, als hätte die zweirädrige Tasche der Kundin ihm nur im Weg gestanden.

Eine Minute später: Eine andere Kundin stand mit ihrer Mutter vor dem Kühlregal. Im Kindersitz des Einkaufswagens hatte sie ihren Rucksack liegen, im inneren des Rucksacks befand sich ihr Portemonnaie. Wie leichtsinnig es ist, Geld und Papiere in irgendeiner Tasche liegenzulassen und nicht am Körper mit sich zu führen oder zumindest jederzeit im Auge zu haben, braucht man wohl nicht mehr zu erwähnen. Auch, wenn man sich fest vornimmt, den Wagen nicht aus den Augen zu lassen, reicht doch ein winziger Moment der Unachtsamkeit, der einen teuer zu stehen kommt. Just in dem Moment, als die gebrechliche Mutter sich mit ihrer Tochter ins Kühlregal gebeugt hatte, schlug der Mann zu: Gerade mal neun Sekunden brauchte er, um die unbeachte Tasche als solche auszumachen, zu öffnen und das Portemonnaie an sich zu nehmen. Dann ging er zielstrebig Richtung Kasse und verließ den Laden durch die nicht besetzte Kasse.

In dem Moment, als dieser Mann, dessen bloße Erscheinung meinen "Bösewichte-Instinkt" schon nervös werden lässt, so zügig an der Kasse vorbeiging, sah ich zufällig gerade auf den Monitor der Videoanlage. Neugierig, was der Typ wohl im Laden gemacht hat, sah ich mir die Aufzeichnung rückwärts an - tzja, und als ich an der Stelle ankam, an er in den Rucksack greift, hatte die Kundin schon den Verlust ihres Geldes bemerkt.

Genützt hat es der Geschädigten nicht mehr - aber immerhin hat die Polizei nun recht hochwertige Bilder des Täters und vielleicht hilft es ja bei der Aufklärung des Falls...

Der Betrüger mit der vollen Kiste

Mitte Januar berichtete ich im Beitrag "Ausgetrickst", dass ich mir angewöhnt hatte, immer zu kontrollieren, ob jemand gerade eine volle oder leere Kiste in den Automaten steckt.

Offiziell hatte die Firma Trautwein zwar inzwischen die Waage in der Kistenannahme aktiviert sensibler eingestellt, aber trotzdem behielt ich vorsichtshalber meine Kontrollmaßnahmen bei. Man weiß ja nie... (Ich gebe zu, dass ich am 19. Januar etwas geschwindelt hatte. Aber ich mochte nicht öffentlich zugeben, dass der Automat volle Kisten annimmt. Immerhin steht er bei uns in unmittelbarer Nähe zur Getränkeabteilung und man weiß ja nie, auf was für Ideen die Leute so kommen.)

Wie auch immer: Ein Mann betrat gegen 18:40 Uhr den Laden, ging zielstrebig in die Getränkeabteilung und nahm sich eine nicht ganz volle Kiste Mineralwasser von einem der Stapel. Mit dieser Kiste ging er direkt zum Leergutautomaten, der sie, trotz Inhalt, nicht verweigerte.
Gewohnheitsgemäß sprang ich auf und überprüfte, ob die Kiste leer oder voll war. Nachdem ich sah, dass sie ausschließlich volle Flaschen enthielt, sprach ich den Mann, der gerade noch dabei war, einzelne (leere, mitgebrachte) Flaschen in den Automaten einzuführen, an und fragte ihn, ob das seine Kiste sei.

"Nein", log er.

"Aber die haben Sie doch gerade hier reingesteckt!?!"

Wieder stritt er ab. Die Tatsache, dass auf dem Display des Leergutautomaten eine Kiste angezeigt wurde, schien ihn nicht weiter zu beeindrucken.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Beweis dafür, dass die Kiste aus meinem Laden stammte. Da sie aber durchweg warm war und der Kunde zudem nicht so aussah, als ob er es sich leisten könnte, Vollgut wegzugeben, ließen sich immerhin schon recht eindeutige Spekulationen anstellen. Ich sagte ihm, was ich vermutete: "Die Kiste ist doch von uns hier aus dem Laden, oder?

Er stritt weiterhin ab, irgendetwas mit der Sprudelkiste zu tun zu haben. Ich bat ihn, einen Moment zu warten und sah mir schnell die entsprechende Videoaufzeichnung an. Wie gesagt: Er kam rein, nahm sich die Kiste und ging zum Leergutautomaten.

Nachdem ich ihn über die Existenz der Videoaufzeichung in Kenntnis gesetzt hatte, bestritt er gar nichts mehr und wurde recht kleinlaut: "Ich mach' das nicht wieder, versprochen."

Natürlich macht er das nicht wieder. Zumindest nicht bei mir, denn es folgte das übliche Programm: Anzeige, Hausverbot, Rauswurf...

Matschohr

...und kaum stehen die Süßwaren auch nur eine Nacht hier im Laden, werden die Hohlfiguren von irgendwelchen Witzbolden Deppen zerdrückt.

Eine Sache, an die ich mich irgendwie nicht gewöhnen kann...


Muskatklau 2

Erinnert ihr euch noch an die leere Tüte Muskatnüsse?

Der oder die Muskatsüchtige ist wieder da, vermute ich. Und die Sucht dürfte stärker geworden sein. Wir finden in den letzten Tagen dauernd und überall die leeren Tüten.

Gibt es einen Schwarzmarkt für das Zeugs? :-)

Aftershave

Ein bestimmtes Aftershave, dessen Regalbestand sich hier in den letzten Tagen sichtbar und kontinuierlich verkleinert hat, wurde zuletzt am 22. Dezember 2007 verkauft. (Wer sich nun wundert, woher ich das so genau weiß: Unser Warenwirtschaftssystem erfasst kontinuierlich die Abgänge jedes einzelnen Artikels.)

Ich würde sagen, sobald der Rest geklaut verkauft wurde, bestelle ich den Artikel jedenfalls nicht wieder nach. Das wird mir doch irgendwie zu teuer... :-(

Teebeutel

Meine Güte, sie klauen echt alles. Nicht nur, dass wir hier im Laden angefutterte Käse- und Würstchenpackungen und angetrunkene Cola-, Eistee- und Wodka-Flaschen finden. Nein - jetzt auch noch fast vollständig geplünderte Teepackungen. Nur drei Teebeutel sind in der aufgerissenen Schachtel verblieben und dafür bei uns wieder wildestes Kopfschütteln... :-O


Haarwachs

Schon wieder Haarwachs...

Ein Mittzwanziger steckte sich vorhin eine Dose Haarwachs in die Jackentasche. Er rechnete dabei wohl nicht damit, dass wir eine Warensicherung an den Dosen angebracht haben könnten. An der Kasse löste er den Alarm der Warensicherungsanlage aus und auch, als ich die Dose mittels Handchecker an ihm entdeckte, blieb er cool und versuchte, mir weiszumachen, dass er die Dose bei seinem Friseur gekauft hätte.
Dem war natürlich nicht so (außerdem: Ich kenne keinen Friseursalon, der mit einer Warensicherungsanlage ausgestattet ist...) und es folgte die übliche unspektakuläre formale Anzeige.

Während ich dabei war, seine Personalien zu notieren, fragte er mich, was denn nun mit ihm passieren würde. Tzja, was hätte ich ihm großartigen dazu sagen sollen... Er wird einen Vordruck für oder eine Vorladung zu einer Aussage bekommen und das Verfahren wird ohne weitere Folgen für ihn wegen Geringfügigkeit eingestellt werden. Am nervigsten war sein dreckiges Grinsen dabei...

Saubere Leistung

Ein etwa mittzwanzigjähriger Drogenabhängiger löste an der Kasse den Alarm der Warensicherung aus. Nachdem feststand, dass nicht der Kunde vor ihn für das Piepen verantwortlich war, versuchte er, aus dem Laden zu sprinten. Am Ausgang wurde er allerdings von einer Kollegin und einem Kunden, der ihn spontan festhielt (*) gestellt.

Im Lager folgte die Überraschung: Haarpflegeprodukte im Wert von über 50 Euro hatte der Junk in seinem Rucksack. Allerdings keinen Ausweis dabei und so musste ich die Polizei rufen, damit seine Identität überprüft werden konnte. Er versuchte vehement, mir den Anruf bei der Polizei auszureden. Warum erfuhr ich später: Die beiden Herren in grün schwarz hätten ihn beinahe mitgenommen. Aufgrund der vielzahl der vorliegenden Diebstähle verschlechterte sich deren Laune beim Abfragen der Personalien des Täters nämlich erheblich. Aber es ist wirklich faszinierend, was alles bei der Polizei gespeichert wird: Narbe an der rechten Hand? Passt. Tätowierung eines Ankers und einer Schlange am linken Arm: Passt. Nachdem diese Daten abgeglichen waren, ließen die Polizisten den Typen wieder laufen.
Wie immer...

Interessant war das Diebesgut. Besonders reinlich war der Junk nämlich nicht. Vielmehr wird das Zeugs irgendwo schwarz verkauft. Wohin würde mich mal interessieren. Ich habe mal von einem Kiosk gehört, der angeblich Hehlerware aufkaufen würde, aber sowas passiert natürlich immer nur heimlich, still und leise. Genug Händler scheint es offenbar schon dafür zu geben, aber wenn man nur mal konkrete Beweise für sowas hätte...

(*) Sollte dieser Kunde hier zufällig mitlesen: Bitte melden. Ich würde mich für den Tatendrang gerne erkenntlich zeigen.


Durstiger Leberkranker

Ein Mann mittleren Alters nahm sich eine Flasche Mariacron aus dem Sprituosenregal und im Vorbeigehen an den Haushaltswaren noch einen Nagelknipser mit. Mit eben jenem Nagelknipser versuchte er nun, sich hinter einem Regal verbergend, das Stahlseil der an der Flasche hängenden Warensicherung durchzuknibbeln. Da so ein Nagelknipser nicht für den Einsatz an Metall gedacht ist und die Klingen konstruktionsbedingt kaum Angriffsflächen finden konnten, dauerte die ganze Aktion mehrere Minuten.

Zwischenzeitlich und noch bevor der Mann die Flasche entsichern und einstecken konnte, fiel er einem meiner Mitarbeiter auf. Als dieser sich dem Mann man der Flasche mit einem "Hey, was soll das denn werden?" näherte, passierte etwas Unerwartetes: Da er die Flasche nun nicht am Stück einstecken und stehlen konnte und offenbar seinen Alkoholnachschub schwinden sah, öffnete der Mann sie kurzerhand, setzte an und trank die Spirituose pur. Er "exte" dabei die halbe Flasche.

Die herbeigerufene Polizei kannte den Typen schon und konnte ihn mit Vornamen ansprechen und als Träger einer schweren Leberkrankheit identifizieren. Wenn das Organ von alleine nicht schnell genug kaputt geht, muss man eben mit Alk nachhelfen. Hurrah...