Irgendein Kollege hat die Angewohnheit, aus Zeitgründen oder was weiß ich denn, Zigarettenstangen am Stück, also noch mit Folie drumherum, in die Schächte unseres Automaten an der Kasse zu stecken.
Reichlich sinnfrei, da das einerseits den Automaten blockiert (und auch beschädigen kann) und andererseits letztendlich doppelte Arbeit macht.
…der Kollege, der einen Aufsteller voller Kartoffelchips zwischen die Weihnachtssüßwaren stellt und dann noch krumme Preise auf die Rückseite von dem Display klebt.
Nun hat mich doch schon die erste Kundin gefragt, ob sie bei der nächsten Inventur wieder mithelfen dürfe. Klar darf sie, aber ich habe sie erst mal vertröstet. Es reicht, wenn sie unmittelbar nach Neujahr noch einmal nachfragt. Erst mal das Weihnachtsgeschäft und den Jahreswechsel erledigen und dann sehen wir weiter…
Ich staune: Seit letzter Woche ist die Stellenanzeige im schwarzen Brett auf der Website der Stadt Bremen online und bislang hat sich noch niemand gemeldet. Gar keiner. Also nicht mal Leute, die es aufgrund ähnlicher oder geringerer Qualifikationen versuchen – oder auch mit nur annähernd den gesuchten Fähigkeiten, weil sie den Text gar nicht richtig gelesen haben. Passiert ansonsten bei eigentlich jeder Stellenausschreibung.
Es wird haarig, da die Uhr tickt.
Werde den Text (vielleicht auch in leicht entschärfter Version) jedenfalls auch noch in der Lokalzeitung und einigen Werbeblättchen hier im Stadtgebiet veröffentlichen. Kann doch nicht sein, dass sich da niemand finden lässt…
Ist klar: An dem Tag, an dem wir so viele Hauslieferungen haben, wie an kaum einem Tag in den letzten Monaten zuvor, da sind alle drei Boten krank oder verletzt…
Unsere nächste Inventur findet übrigens, wie immer, am zweiten Samstag im Januar statt, also am 14.01.2017. Noch bemühe ich mich zwar nicht um Aushilfen, das kommt erst nach Weihnachten und ist zu dem Zeitpunkt auch locker ausreichend – aber falls der eine oder andere von Euch sich berufen fühlt, hier für 8,84€ pro Stunde ein bisschen Ware zu zählen, hackt euch den Termin in den Terminkalender rein.
Am besten fragt dann Ende Dezember noch einmal bei mir nach, denn dann kann ich wohl auf jeden Fall schon ein paar Details nennen.
Hier schrieb ich ja schon, dass Ware vorziehen "für meine Mitarbeiter die letzte Beschäftigung bei Langeweile" sei.
Trotzdem nichts, was der neue Azubi nicht können muss. Hat er auf jeden Fall mit viel Eifer gemacht. Und wenn man genau hinguckt, erkennt man da hinten eine nicht ganz korrekt ausgerichtete Konservendose.
Man staunt doch sehr, wie viele Dinge es in so einem Laden gibt, die einem (zukünftig mal) vollwertigen Mitarbeiter beigebracht werden können. Alleine erst mal alle Themenbereiche zum "mal gehört haben" anzureißen und die für die tägliche Arbeit notwendigen Grundlagen zu vermitteln, ist echt schon eine Hausnummer. Dazu kommen außergewöhnliche Dinge, wie letzte Woche der Freimarktsumzug und ein Ladendieb mit Polizeieinsatz.
Wenn man sich nicht gerade einen Auszubildenden ins Haus geholt hat, der gerade mal fehlerfrei drei Schritte geradeaus laufen kann und den man im ersten Jahr am sinnvollsten mit Leergut sortieren und Lager aufräumen beschäftigt, sollte er auch von Anfang an in jedes Gebiet eingeführt werden. In vielen Betrieben dürfen Azubis z.B. erst ab dem zweiten Lehrjahr an die Kasse. Warum sollten wir das tun? Unser neuer Kollege hat vom ersten Tag an ein vollständiges Kassentraining bekommen und auch, wenn er nicht als billige Kassenkraft dienen soll, ist es doch sinnvoll, wenn er da einerseits mit einspringen kann, andererseits aber auch die Abläufe an der Kasse detailliert kennt und entsprechend mitreden oder bei zum Beispiel Problemen auch qualifiziert an einer Lösung mitwirken kann.
Das gleiche gilt natürlich für alle Bereich: Sortiment, Bestellwesen, Lager, Leergut, Warenwirtschaft usw. Wir hauen dem armen Kerl gerade Input ohne Ende um die Ohren, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.