Ein Kunde wollte eben gerade 10 Kisten Beck's Bier haben. Nachdem er wir um den Preis geschachtert hatten, gab ich ihm die Kisten für den Preis von neun mit.
Das Bier hatte er in einen großen Einkaufswagen gestapelt. Und als er eben bei mir im Eingangsbereich den Wagen die eine Stufe runterpoltern ließ, polterte nämlich noch mehr. Nämlich die Kisten aus dem Wagen und gegen sein Auto und die Flaschen auf den Gehweg - natürlich nicht ohne Sachschaden.
Da waren die ganzen Verhandlungen vergeblich gewesen...
Eine Kundin, Mitte fünfzig, hat mich gerade oberlehrerhaft darüber belehrt, dass die 24-Stunden-Öffnung ein Unding wäre. Nachts hätte man zu schlafen, nur die jungen Mütter, die kein Geld hätten, müssten nachts arbeiten und würden von ihren Familien gerissen. Kinder würden im Dunkeln verschleppt werden und es müsse ja wohl generell nicht sein, dass man hier amerikanische Verhältnisse schafft.
Naja, sie will hier ab jetzt nicht mehr einkaufen, um solche Machenschaften nicht zu unterstützen. Find' ich gut. Solche Leute regen mich sowieso nur auf.
Während ich dabei war, das Leergut einer Kundin wegzusortieren, stelle sich eine andere Kundin an die Lagertür. Diese sah mich nicht sofort, da ich um die Ecke stand - allerdings konnte ich den kurzen Dialog zwischen den beiden verstehen:
Kundin 2, sieht die wartende Kundin 1: Haben Sie schon geklingelt?
Kundin 1: Ich glaube, da ist schon jemand.
Nun frage ich mich: War "ich glaube" nur eine dahergesagte Floskel oder hatte sie wirklich nicht mitbekommen, dass ich sie gegrüßt und ihr die paar Flaschen aus der Hand genommen hatte?!?
Die Kundin war spürbar unerfreut darüber, dass sie auf ihre bis 9 Uhr bestellten 70 Brötchen warten musste. Dabei waren sie sogar extra schon bei der Bestellung bezahlt worden, damit jemand die Semmeln einfach zwischendurch hier rausholen kann, ohne sie erst einpacken oder gar darauf warten zu müssen, dass sie fertig gebacken werden.
Nun - der Mann dieser Kundin war am Donnerstag Nachmittag hier und hat für "morgen" die Brötchen bestellt. Zur Abholung zwischen 7 und 9 Uhr.
Zum Glück hatte die Frau Verständnis dafür, dass wir die Brötchen gestern Nachmittag noch verkauft und nicht für sie bis heute Morgen aufbewahrt haben.
Eben hat mich der zweite Kunde an diesem Abend gefragt, ob wir auch rund um die Uhr Leergut annehmen würden. Auf meine Bestätigung hatten beide Kunden erfreut, aber auch verwundert reagiert.
Ich verstehe nicht, was daran so aussergewöhnlich sein soll. Wenn wir rund um die Uhr verkaufen können, sollten die Kunden meiner Meinung nach auch ihr Leergut loswerden dürfen. Das ist ja so, als wenn die Feuerwehr nachts nur ausrücken würde, um fröhliche Lagerfeuerlieder zu singen.
Kunde Nummer zwei klärte mich übrigens noch auf: Die Tankstellen hier in der Gegend scheinen nachts tatsächlich kein Leergut anzunehmen.
Es ist wirklich faszinierend, die Reaktionen der Leute zu erleben, die sich dadurch ergeben, dass mein Hinweis auf die 24-Stunden-Öffnung einen Tag lang nicht hier vor dem Laden stand.
Heute Morgen auf dem Weg zur Firma habe ich die halbe Strecke mit einem Stammkunden gesprochen. Er erzählte mir, dass seine Frau ihm gesagt hatte, dass wir wohl doch nicht mehr rund um die Uhr geöffnet hätten. Das Schild hätte gestern, als sie hier einkaufen war, nicht mehr vor der Tür gestanden.
Der Aufsteller ist momentan tatsächlich der einzige Hinweis darauf. Wenn man von den permanent offen stehenden Türen und der Dauerfestbeleuchtung mal absieht. Es wird wirklich Zeit, die am Laden angebrachten Öffnungszeiten anzupassen...
Eine Kundin rief eben an und reklamierte, dass ihr ein Teil doppelt berechnet worden wäre.
Ich entschuldige mich dafür und erklärte, dass so etwas immer mal vorkommen könne. (Es reicht bei Scannerkassen eine kleine Unachtsamkeit oder ein fremdes Geräusch, das das Piepen des Scanners übertönt, und schon merkt man nicht, dass ein Artikel schon gebucht wurde.)
Da es sich nur um einen kleinen Betrag in Höhe von rund zwei Euro handelte, bot ich der Kundin an, dass sie sich einfach beim nächsten Einkauf, bzw. wenn sie wieder einmal hier in der Nähe sei, das Geld auszahlen lassen könne und nicht extra herzufahren braucht. Sie fand das Angebot zwar nett, bevorzugte dennoch, sich das zu viel gezahlte Geld gleich wieder abzuholen.
Ich hätte mir bei dem Angebot nicht die Mühe gemacht, noch einmal zwei zehnminütige Busfahrten auf mich zu nehmen...
Mein Aufsteller steht immer noch im Lager, da es draußen nach wie vor sehr windig ist. Aber als hätte ich es gestern Mittag geahnt: Es hat nicht einmal einen Tag gedauert, bis eine Kundin fragte, ob wir jetzt keine 24 Stunden mehr auf hätten.
Bei der Frau handelt es sich um eine Stammkundin mittleren Alters, von der ich nicht annehme, dass sie dieses Blog kennt und deshalb die Frage mutwilllig gestellt hat.
Ein kleines Mädchen, ich schätze sie auf höchstens 5 Jahre, sollte Mehl kaufen. Sie nahm, da das Geld dafür genau reichte, zwei Packungen mit und brachte kurze Zeit später eine wieder zurück. Offenbar wollte der- oder diejenige, vom dem/der sie geschickt wurde, nur ein Kilogramm Mehl haben.
Kein Problem. Ich nahm der Kleinen das Mehl aus der Hand, sie überreichte mir noch schnell den Kassenbon und ging schnellen Schrittes los und verließ zügig den Laden. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie noch Geld wiederbekommt, was allerdings in dem Alter auch durchaus verständlich ist.
Schnell sprintete ich zur Schaufensterscheibe und klopfte dagegen - doch das Mädchen hörte mich nicht. Aber zum Glück der Passant hinter ihr, der sie lautstark zurückrief.