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Bin ich Bank? (2)

Gerade eben hat mich die Frau, die ich nicht als Kundin identifizieren konnte und die letzten Mittwoch schon einmal hier war, hier im Laden angetroffen und direkt gefragt, ob ich ihr "mit 50€ aushelfen" könne.

Ich habe es natürlich nicht getan. Was erhofft die sich denn von der vielen Fragerei? :-|

Drohung

Auf dem Fußweg zur Firma hörte ich schon in der Seitenstraße ein mir auch aus der Entfernung sehr bekanntes Geräusch: Vor meinem Laden war einem Flaschensammler ein Müllsack voller Bier-Glasflaschen aufgeplatzt und die Flaschen verteilten sich auf dem Fußweg und rollten teilweise bis auf die Straße. Was für einen Krach dies machte, kann sich jeder vorstellen.

Als ich beim Laden ankam, war der Typ damit beschäftigt, die Flaschen aufzusammeln. Das ging nicht wirklich leise vonstatten und im Vorbeigehen wies ich ihn darauf hin, doch etwas leiser zu sein, da hier auch Anwohner gerne schlafen würden. Er sagte zwar ja, machte aber unbeirrt weiter und sortierte und klöterte.

Mein Mitarbeiter und ich wollten gerade in den Laden gehen, als ich noch einmal versuchte, den Flaschensammler zur Ruhe zu bringen: "Wenn hier nicht augenblicklich Ruhe ist, lasse ich Sie mit den Flaschen erst gar nicht in den Laden.", sagte ich. Immerhin mit Erfolg.

Irrtum

Immer wieder kommt es vor, dass Kunden Artikel haben wollen, die sie "schon immer hier gekauft haben", von denen ich aber genau weiß, dass wir sie entweder noch nie oder nur vor sehr langer Zeit mal im Sortiment hatten.

Wie erklärt man den Damen und Herren nur sanft, dass sie sich täuschen und im falschen Laden sind? :-O

Bin ich Bank?

Ich hatte heute Vormittag ein paar Termine. In der Zeit kam eine ältere Frau in den Laden und verlangte, den Chef zu sprechen: "Ist Herr Hartke [sic!] da?" Meine Mitarbeiterin verneinte ordnungsgemäß, erkundigte sich aber dennoch nach dem Anliegen der Frau, die sie zurvor noch nie als Kundin gesehen hatte.

Nachdem sie etwas herumdruckste, erklärte sie, dass sie gerade vom Arzt kommen würde, ihr Portemonnaie aber zu Hause vergessen hätte und nun Geld bräuchte, um das Rezept in der Apotheke einzulösen. Ob sie sich bei uns Geld "bis morgen" ausleihen dürfte, fragte sie.

Prinzipiell: Nein. Aber bei Kunden habe ich schon, gegen Vorlage des Ausweises, Ausnahmen gemacht. Diese Frau hatte jedoch ihren Ausweis, vermutlich aufgrund der vergessenen Börse, nicht dabei und sie weigerte sich auch beharrlich, überhaupt ihren Namen zu nennen. "Dann müssen Sie wohl heute Nachmittag wiederkommen, wenn der Chef wieder im Hause ist. Ich kann und darf das jetzt nicht entscheiden.", antwortete meine Mitarbeiterin freundlich.

"Dann eben nicht!", entfuhr es der Frau, die sich auf dem Absatz umdrehte und den Laden ohne weitere Worte wieder verließ.

Technische Probleme

Anruf von der Kasse: Ein ec-Terminal ist mitten im Bezahlvorgang einfach ausgegangen. Der Kunde hatte noch seine PIN eingegeben und dann passierte nichts mehr. Das Display blieb dunkel und ein Ausdruck kam aus dem Gerät auch nicht heraus. Was tun?

Ich schlug meinem Mitarbeiter vor, dass er die Zahlung an einem anderen Terminal wiederholen sollte. Und wenn dem Kunden der Betrag tatsächlich zweimal abgebucht werden würde, was sich ja auf seinem Kontoauszug bemerkbar machen würde, bekäme er natürlich anstandslos das zu viel gezahlte Geld zurück.
Wenige Augenblicke später klingelte das Telefon erneut. Der Kunde war mit diesem Vorschlag ganz und gar nicht einverstanden und ich sollte doch bitte selber mit ihm reden.
Das tat ich dann auch und erklärte ihm noch einmal direkt, dass wir ja nun nicht wissen können, ob die Buchung erfolgt ist. Er hatte f+r diese Vorgehensweise überhaupt kein Verständnis und hat während des Gespräches und in den folgenden Minuten mindestens 15 mal das Wort "Kundenservice" erwähnt. Wenn die Zahlung nicht funktioniert hätte, sollten wir ihm einfach eine Rechnung schicken, aber zu verlangen, dass er ggf. mit seinem Kontoauszug herkommt, würde ja gar nicht gehen. Naja, das ist Ansichtssache.

Zum Glück fiel mir dann noch ein, dass ich mir ja die Übersicht der einzelnen Zahlungen aus dem Gerät ziehen könnte. Dieser Ausdruck dauerte aufgrund seines Umfangs leider ein paar Minuten, es fiel wieder mehrmals das Wort "Kundenservice", aber schließlich hatte ich es schwarz auf weiß: Die Zahlung ist nicht erfolgt. Alle Aufregung umsonst. Ich muss keine Rechnung schreiben und brauche einem mir unbekannten Kunden keine unbezahlte Ware mitzugeben.

Warum man sich wegen einer kleinen technischen Panne so sehr aufregt, verstehe ich sowieso nicht. Für mich war die Situation mindestens genauso unangenehm, wie für den Kunden. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich meinen Job nicht richtig mache. Auch nicht schlecht. :-)

Nicht ihr Problem

Gestern Abend hat eine Kundin sich hier im Laden mächtig darüber aufgeregt, dass wir kein Diät-Eis vorrätig hatten. Nun, ja: Nach unserem Kühlschaden am Freitag war nunmal unser kompletter Warenbestand dahin. Wie haben zwar ein großes Kühlhaus, aber Diät-Speiseeis ist nunmal ein Artikel, von den man keine großen Vorräte haben muss.

Dementsprechend und vor allem, weil wir erst heute wieder Ware bekommen (haben), war der Platz im Kühlschrank noch leer. Dafür hatte die Frau leider überhaupt kein Verständnis und begann zu zetern: "Das ist doch nicht mein Problem! Sie müssen die Waren vorrätig haben, was ist denn das für ein scheiß Kundenservice!?!"

Nie fragen... :-|

Mit spitzen Fingern

Eine Kundin hat sich ein paar Brötchen eingepackt. Dabei ist ihr eine der Schrippen zu Boden gefallen. Mit spitzen Fingern und ausgestreckter Hand, dazu einen Gesichtsausdruck, als würde sie das widerlichste Gewürm anfassen, hob sie es auf und ließ es in die Hand einer zufällig anwesenden Kollegin fallen. "Das esse ich nicht.", quälte sie dabei hervor.

Man kann sich aber auch anstellen. Die meisten Kunden stört's zwar nicht, wenn ihnen ein Brötchen runterfällt und ich würde auch niemanden dazu zwingen, sie noch zu kaufen – aber die Ekelgrenze ist bei allen Leuten nunmal anders gesteckt. Wie hätte die Frau wohl reagiert, wenn sie gesehen hätte, dass sich meine Mitarbeiterin das Brötchen hinterher zum Frühstück einverleibt hat? :-)

Fertig machen

Der Leergutautomat war durch eine Flaschensammlerin, die etliche Tüten mit wildem Leergutdurcheinander mitgebracht hatte, blockiert. Ein Kunde stellte seine leere Kiste, die er abgeben wollte, einfach erstmal hinter ihr auf den Boden und begann, seine Einkäufe im Laden zusammenzusuchen. Damit er nicht so lange warten musste, bis die Frau mit dem vielen Leergut fertig war, druckten wir an der Leergutkasse einen Bon über den entsprechenden Betrag aus und drückten ihn dem Kunden in die Hand. Dieser freute sich sehr über diesen Kundenservice.

Zwei Minuten später entdeckte er die gerade frisch aufgebackenen Brötchen im Brotregal. Sein Kommentar dazu: "Was für ein Service hier. Erst das mit dem Leergut und jetzt noch mitten in der Nacht frische Brötchen. Ihr macht mich hier fertig."

Gern geschehen. :-)

Flaschensammlung auf zwei Rädern

Irgendwie schmunzelnd, aber vor allem kopfschüttelnd stand ich vor einem Flaschensammler, der gerade mit seinem Fahrrad in den Raum vor unserem Leergutautomaten einbiegen wollte. Nach kurzer Diskussion kam er meiner Aufforderung zum Glück nach und schob das Fahrrad wieder aus dem Laden. Auf was für Ideen manche Leute kommen...


Peter F.

So sehr hat sich "Peter von FRoSTA" schon in die Köpfe der mancher Verbraucher gesetzt. Gerade eben hat mich eine Kundin nach den "Produkten von Peter Frosta" gefragt. :-)

Missglücktes Werbegeschenk

Am Samstag Abend, wenige Minuten nach null Uhr, standen noch drei junge Männer an der Kasse. Die Eingangstür war schon abgeschlossen und die drei waren unsere letzten Kunden für diese Woche. Da fiel mir auf, dass wir noch viele Brötchen übrig hatten. Um den Kunden eine Freude zu machen und natürlich nicht ohne den Hintergedanken der Kundenbindung durch diese nette Geste (man ist ja schließlich Geschäftsmann), bot ich den drei die Brötchen als Geschenk an.

Sie sprachen kaum Deutsch und so erklärte ich auf Englisch, was ich wollte. Die drei freuten sich sehr und packten auch gleich zwei Dutzend Brötchen ein. Währenddessen redeten wir noch etwas miteinander und dabei kam heraus, dass sie aus England kommen und gerade nur als Rucksacktouristen durch Deutschland reisen.

Grummel. So viel zum Thema "Kundenbindung". DIE sehen wir hier bestimmt nicht so schnell wieder. :-P

(Macht aber nichts. Sie haben sich sehr gefreut und bei uns wären die Brötchen sowieso nur umgekommen.)

I-Aah

Zwei junge Männer und eine Frau wollten Bier kaufen. Sie brauchten zwar noch mehr Hopfenkaltschale, aber auf jeden Fall fiel ihre Entscheidung schonmal auf eine Kiste mit 30 Flaschen, welche die Frau mit beiden Händen festhielt.

Rund zehn Minuten überlegte das Trio noch, welche Secherträger sie außer dem ausgewählten Kasten noch mitnehmen wollten. Die ganze Zeit hielt die Frau die Kiste fest.

Ich bin ja kein Schwächling, aber zehn Minuten würde ich so eine Bierkiste freiwillig nicht in den Händen halten, wenn es nicht sein müsste. :-O

Der 39-Stunden-Tag

Ein kleiner, vielleicht sechs- oder siebenjähriger Junge sagte eben zu seiner Mutter: "Der Laden hat heute noch 24 Stunden geöffnet."

Hihi. Kindermund. :-)

Kelle

Ein recht heruntergekommener Typ hat in der Nacht den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst. Der junge Mann beteuerte, nichts eingesteckt zu haben, aber trotzdem musste Kollege Johny der Ursache für den Alarm auf den Grund gehen und das geht nunmal am einfachsten mit dem Handchecker.

"Ich hol' mal eben die Kelle!", sagte er zu meinem Kassierer und der Hagere nahm beide Hände bis auf Schulterhöhe hoch und stellte sich leicht breitbeinig und stocksteif hin. "Was ist los?", fragte mein Mitarbeiter und der Typ antwortete: "Na, ihr Kollege hat eben was von 'Kelle' gesagt und ich dachte, der will mich jetzt verprügeln."

Na, so schlimm sind meine Mitarbeiter dann doch nicht. :-)

Alarmauslösend war übrigens nur ein (warum auch immer...) nicht entwertetes Sicherungsetikett in seinem Sweatshirt.

Wehe, wir gehen in die Achterbahn!

Gesprächsfetzen, den ich mitten im Laden aufgeschnappt habe. Ein etwa fünf- bis sechsjähriger Jungen sagte zu seiner Mutter: "Ich möchte auch auf den Freimarkt, aber wehe, wir gehen in die Achterbahn."

Gibt es viele Eltern, die ihre Kinder in eine Achterbahn prügeln?

(Der "Fünfer" steht übrigens gerade in Bremen. :-) )