Ein paar Jugendliche kamen mit der Preisauszeichnung an einer der Tiefkühltruhen nicht zurecht. So wandten sie sich an einen Kollegen, der ihnen half. Nachdem alles geklärt war meinten die Mädchen: "Wir sind halt doof."
Auf so eine Aussage kann man auf verschiedene Arten reagieren. Mit der Reaktion meines Mitarbeiters hätte wahrscheinlich niemand gerechnet: "Tja, tut mir richtig Leid für euch." – in todernstem Tonfall.
Ein Kunde suchte Milchzucker eines bestimmten Herstellers. Genau den haben wir nicht, aber Milchzucker ist Milchzucker und problemlos ersetzbar. Es folgte das unschlagbare Argument: "Dafür reicht jetzt mein Geld aber nicht, ich komme dann später wieder."
Kam er natürlich nicht. Kommen sie in dieser Situation aber komischerweise auch generell nie. Aber immer wieder die Ausrede mit dem Geld. Tztz...
Sie haben mal gesagt, dass alles billiger wird, wenn Sie zur "E" gehören. Davon merke ich nichts. beklagte sich ein Stammkunde vor einiger Zeit.
Ja und nein und ja und nein.
Ich habe sicherlich nie behauptet, dass das komplette Sortiment schlagartig spürbar im Preis gesenkt werden würde.
Allerdings: Wenn ich hier seit dem Ende der SPAR Preise anpasse, dann tatsächlich meistens mit einem teilweise deutlichen Trend nach unten. Würde man als Kunde natürlich nur dann merken, wenn man jeden Artikel aus dem Sortiment regelmäßig kauft.
Hallo! Mein Sohn hat eben eine Pizza bei Ihnen gekauft und die ist total verschimmelt.
Freundliche Antwort meiner Mitarbeiterin:
Oh, das ist natürlich nicht gut. Bringen sie doch doch bitte wieder vorbei, wenn möglich mit Kassenbon. Wir werden die dann natürlich umtauschen.
Antwort (Wer hätte es gedacht...):
Ich werde die Pizza nicht mitbringen. Ich werde auch nicht vorbeikommen. Das werde ich unverzüglich beim Gesundheitsamt anzeigen, dann werden Sie ja sehen, was Sie davon haben.
Klar, Schimmel auf einer Tiefkühlpizza... Langsam weiß ich nicht mehr, ob ich bei solchen Sachen lachen oder doch lieber weinen soll. Und was haben die Leute eigentlich alle mit dem Gesundheitsamt? Die Pizza leidet doch nicht an einer ansteckenden Tropenkrankheit.
Eine Frau war mit ihren etwa fünfjährigen Söhnen im Laden. Um was es bei den beiden Zwergen genau ging, habe ich nicht mitbekommen. Aber der größere von beiden versuchte irgendwie, den kleinen herauszufordern: "Los, hau mich doch wenn du dich traust. Feigling, Feigling..."
*BANG!!!*
Damit hatte der mutige Herausforderer dann wohl doch nicht gerechnet und suchte erstmal, wie ein Schlosshund weinend, Trost bei seiner Mutter.
Wie jedes Jahr haben wir auch diesmal wieder Weihnachtsgeflügel aus ökologischer Erzeugung angeboten. Die Ware ist mit teilweise mehreren zehn Euro pro Kilo nicht ganz billig und daher lasse ich mir immer eine Anzahlung geben, bevor ich bestelle.
Immer? Nein, nicht immer. Der Kunde wirkte sehr seriös und weil ich gerade nicht viel Zeit hatte, als er bestellen wollte, habe ich seine Ententeile eben so ohne Anzahlung bestellt.
Nachdem wir aus den Staaten wieder zurück waren, haben wir im Kühlhaus die – natürlich seit inzwischen drei Tagen abgelaufenen – Fleischstücke gefunden. Im Wert von knapp 20 Euro.
(Weil ich ein großes Problem damit habe, Fleisch wegzuwerfen, haben wir die Filets natürlich sofort eingefroren und heute abend gibt es die zu Hause in Würfelform zum Fondue. Aber so war das ja eigentlich auch nicht gedacht gewesen...)
Eine Kundin reklamierte ihren Kassenbon. Es wären rund 35 Euro berechnet worden, aber wenn man die einzelnen Posten auf dem Bon zusammenrechnet, kommt man nur auf etwa 30 Euro. Das kann doch gar nicht..? Konnte es auch nicht. Eine Zeile war irgendwie doppelt gedruckt worden, vermutlich hatte sich das Papier im Drucker verklemmt.
Ganz offensichtlich waren der Stammkundin vier Flaschen einer Spirituose berechnet worden, sie sagte aber, dass sie nur drei gekauft hatte. So ein dummer Zufall: Erst eine Flasche zu viel über den Scanner gezogen, was im Silvesterchaos passieren kann, und dann noch einen verklemmten Bon, so dass die beiden Zeilen übereinander gedruckt wurden. Ich glaubte der Kundin, zahlte ihr den vermeintlich zu viel bezahlten Betrag aus, entschuldigte mich und wünschte noch einen guten Rutsch.
Etwas später überkam mich ein komisches Gefühl und ich sah mir die Videoaufzeichnung an. Vier Flaschen hatte sie gekauft. Vier. Nicht drei. Ob das nun Absicht oder ein Versehen war, weiß ich nicht, aber ich denke, dass ich das Geld wiederbekommen werde. Nächstes Jahr.
Vor einiger Zeit hatten wir Strauchtomaten im Angebot. Für irgendeinen relativ günstigen Preis, ich glaube, es waren -,99€ pro Kilogramm.
Den folgenden Dialog berichtete mir eine Kollegin, der sich zwischen ihr und einer entfernten Bekannten ergeben hatte:
Ich muss jetzt los, ich brauche nämlich noch Tomaten für das Mittagessen und zu "Combi" (Mitbewerber hier in Bremen / Nordwestdeutschland, Anm.d.Red.) laufe ich eine Weile.
Hol die doch bei uns im Laden. SPAR ist hier doch gleich um die Ecke.
Nein, da gehe ich bestimmt nicht hin. SPAR ist teuer!
Sicher? Wieviel kosten denn die Tomaten bei Combi?
Die sind da für 1,29€ im Angebot zur Zeit!
Tzja, bei uns kosten die nur 99 Cent pro Kilo.
Nää, die kaufe ich nicht. Wenn die so billig sind, wer weiß, was damit ist. Bestimmt sind die mit irgendwelchen verbotenen Giften gespritzt oder das ist alles nur Matsch und Gammel.
Manche Kunden, vor allem, wenn sie aufgrund übermäßigen Alkoholksonsums oder möglicherweise auch aus anderen Gründen nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne sind, sollte man nicht auf die Toilette lassen. Dann hat man eben mal keine Kundentoilette oder darf "aus Versicherungsgründen" niemanden in die Nebenräume lassen. Punkt, fertig aus.
Hallo, Björn, kannst du mir ein bisschen Kleingeld wechseln?
Klar.
Kleingeld kann ich immer gebrauchen, schließlich befördern wir das regelmäßig mühsam von der Bank hierher.
Hätte ich gewusst, was mich erwartet, hätte ich aber wahrscheinlich nicht so leichtfertig "Klar." gesagt. In dem offensichtlich recht schweren Leinenbeutel befand sich ein großer Sack voller 50-Cent-Stücke. Insgesamt müssen das insgesamt rund 500 Euro gewesen sein. Etwa die Hälfte habe ich ihm abgenommen, mir sind nämlich meine eigenen Gefäße während der Zählerei ausgegangen...
Jedes Jahr vor Weihnachten die selben Erlebnisse: Es ist hektisch und unruhig in den Läden. Das ist gewissermaßen verständlich: Es sind mehrere Tage frei und dazu möchte man sich über Weihnachten auch noch kulinarisch verwöhnen und hat lieber zu viel als zu wenig im Kühlschrank. Entsprechend viele Leute kaufen ein und entsprechend voll wird es in den Läden.
Die Kasse klingelt, eigentlich sollte man sich darüber freuen. Was ich persönlich aber als extrem unangenehm empfinde ist nicht die Hektik, sondern die Aggression, die viele Kunden plötzlich an den Tag legen. Wenn es irgendwo mal nicht schnell genug geht, wird gleich gedrängelt, geschubst und gebrüllt.
Dabei kann diese Warterei auch nur gefühlt lange sein. Gestern Abend kam ein Kunde mit einer Laune "auf 180" zu einer Kollegin und motze sie an, da die Schlange an der Kasse so lang sei und er "stundenlang" warten müsse. Tatsächlich stand er zuvor gerade mal zehn Sekunden (Keine Untertreibung!) an und dampfte dann gleich wieder ab in den Laden.
Ein etwas heruntergekommener Mann betrat den Laden und wollte nicht nur "dem Chef", sondern auch noch den Mitarbeitern, die ihm auf dem Weg durch den Laden begegnet sind, günstige DVDs anbieten.
Dass auf den Scheiben dick und fett das "amango.de"-Logo prangte, schien den Mann dabei herzlich wenig zu stören...
Dabei wären die Filme bestimmt bessere Schnäppchen gewesen als der fragwürdige Drucker, den hier ein anderer Kunde vor einigen Wochen versilbern wollte...