Skip to content

Wie Björn zu seinem SPAR-Markt kam – Teil 72

Noch mehr Deko und Werbung:

Hier werden gerade die A1-Plakatrahmen an meine Schaufenster geklebt. Auf die Jahre gesehen und von wenigen Sonderhandzetteln, Zeitungsanzeigen und einigen speziellen Aktionen meine einzige Werbung nach außen. Darf man denjenigen eigentlich gar nicht sagen, die wöchtenlich mitunter mehrere hundert Euro für Handzettel und deren Verteilung ausgeben.



Draußen steht inzwischen mein Name in großen Lettern am Schaufenster. Wow, okay, das ist der Moment, der einen Ladenbetreiber mit Stolz erfüllt.

Andererseits: Einen Aufkleber irgendwo ranzupappen, um's mal salopp zu formulieren, kann jeder. Hinterher einen Laden zu führen, in wirtschaftliche Regionen zu bringen, seine Schulden abzuzahlen und sich einen stadtbekannten Ruf zu schaffen – das ist eigentlich das, was einen wirklich mit Stolz erfüllen kann. Aber so weit sind wir in diesem Moment noch nicht.



Oha, was für Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 20 Uhr und Samstags von 7 bis 16 Uhr. Daran mag ich heute gar nicht mehr denken. Da werde ich im Hinblick auf meine Freizeit ganz deprimiert...

Hier noch einmal die Schaufenster mit den sechs Plakatrahmen und dem "Frisch, freundlich und preiswert"-Text im unteren Rand. Das letzte Fenster ist auf diesem Foto schon mit weißer Folie abgeklebt. Unmittelbar dahinter befindet sich zukünftig die Filiale der Bäckerei.


Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

PAx am :

Ja, seinen eigenen Namen in Comic Sans über einem Schaufenster, wer hat davon nicht schon immer geträumt.... :-)

kshade am :

Das ist keine Comic Sans.

Rainer am :

Bzgl. Arbeitszeit: ich frage mich immer, was es einem bringt, 7/24 für das Geschäft da zu sein, vielleicht dadurch wirtschaftlich erfolgreich zu sein, den Erfolg aber nicht geniessen können, weil man die ganze Zeit im Geschäft steht und keine Freizeit mehr hat. Für was arbeitet man eigentlich?

Markus1971 am :

Hallo Rainer,

das ist ein Teufelskreis. Man merkt am Anfang gar nicht, wie sehr man sich selbst das Leben verbaut. Und irgendwann ist es dann zu spät. Gerade wenn der Laden läuft, die Kunden einem positives Feedback geben und die Lieferanten Schlange stehen ist es schwer zu sagen, man tritt jetzt kürzer.

Bei mir ist es so, das ich inzwischen auch gesundheitlich die ersten Folgen bemerke. Noch ist es nicht zu spät, die spärliche Freizeit wenigstens zum Bewegen zu nutzen. Und Björn hat mir ja wenigstens die Frau voraus, denn die fehlt mir auch noch :/

Und wirklich reich wird man mit ehrlicher Arbeit auch nicht mehr, auch wenn das so mancher Kunde glauben mag.

Aber man macht es trotzdem. Vielleicht ist es auch eine Art unheilbare Suchtkrankheit, einen Laden erfolgreich zu führen. Wer weiß... :-)

Till am :

Wobei 7 bis 20 Uhr vor zehn Jahren auch schon echt sportlich war. Der (zugegebenermaßen kleine) Edeka bei meinen Eltern (Vegesack) um die Ecke macht Samstags glaub ich immernoch um 14 Uhr zu.. Und unter der Woche sicher auch um 19 Uhr.

Kommentator am :

Interessante Frage - meine Ideen dazu:
Masterplan I: 20 oder 30 Jahre hart reinhauen, dann die Firma verkaufen und ab Mitte 40/Anfang 50 den über die Zeit und beim Verkauf entstandenen Geldberg entspannt abarbeiten (Weltreise etc.).
Masterplan II: Eigener Chef sein, eigene Ideen umsetzen, eigene Pläne entwickeln und verfolgen oder verwerfen - und kein doofer Chef redet einem rein (und ehrlich: Wer hat keinen doofen Chef? Ich mein: Außer Björn eben, der ist sein eigener doofer Chef).
Masterplan III: "No risk, no fun" - auf die wirklich riskante Tour: Snowboarder riskieren einen Knöchel, Unternehmer riskieren mehr.

Michael am :

Das mit dem eigenen Chef sein hört sich immer so gut an. Hatte darüber mit einem meiner letzten Vorgesetzten schon mal ein längeres Gespräch. Er riet mir davon ab, es gäbe zwar ein paar Vorteile (Arbeitszeit z.T. selbst einteilen, eigene Entscheidungen treffen ohne Abhängigkeit von anderen etc.) aber er sagte mir auch klipp und klar, dass er unter 80 Stunden die Woche kaum aus dem Büro kommt. Und das ist mir - auch wenn das Einkommen dann mehr als gut ist - doch ein wenig zu viel. Wir arbeiten um zu leben, nicht umgekehrt.

Sonstwer am :

Es steht ja schon in der Bezeichnung selbstständiger Unternehmer, dass er selbst ständig etwas unternimmt.

Keinen Chef mehr haben, der einem sagt was man zu tun und zu lassen hat, heißt doch nur, dass man selber wissen muss, dass etwas zu tun ist und was das ist - und es dann auch tut.
Wenn man das als Mitarbeiter bei einem guten(!) Chef auch macht, wird sich das Verhältnis zum Chef meist so gestalten, dass man sich in größeren Abständen darüber unterhält, wo man gemeinsam, recht global, hin will und dann macht man, meist in Ruhe, seine Arbeit.

Wenn das nicht klappt, ist wieder selbstkritisch die alte Frage aus dem Straßenverkehr zu stellen, ob gerade hundert Idioten unterwegs sind oder einer. Wenn es denn gar nicht geht kann man ja mal reden oder schreiben- ersteres mit dem jetzigen Chef und letzteres an einen potentiellen Neuen.

Und wenn man sich regelmäßig in Null-Bock-Phasen wiederfindet, dann soll man dankbar sein, wenn man einen Chef hat, denn wenn einem das als Unternehmer passiert ist die Reaktion derjenigen, die einem dann doch noch etwas zu sagen haben (Bank, FA, Gläubiger anderer Art) meist unangenehmer.

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen