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Komplett "Du" bei IKEA

Bei IKEA wird man als Kunde konsequent "geduzt". Mich persönlich stört es nicht, der Umgang hier im Laden ist nicht anders. Wir sind hier in der Firma untereinander komplett per Du und auch viele Kunden steigen da mit ein. Ich habe noch nie einen Laden gesehen, wo auch so viele Kunden das "Du" verwenden. Wie gesagt: Ich finde es toll.

Der Unterschied zu IKEA dürfte sein, dass ich für wichtige Schreiben (Arbeitsbescheinigungen, Abmahnungen, Kündigungen (letztere zum Glück nur sehr selten)) dennoch die förmliche "Sie"-Form wähle.
Ein Bekannter von mir hat bei IKEA gearbeitet, allerdings hat er die Probezeit leider nicht überstandenl. Die Gründe dafür spielen jetzt keine Rolle. Die Kündigung sieht so aus:
Hallo xxx,

hiermit kündigen wir Dein Arbeitsverhältnis fristgemäß in der Probezeit zum xx.xx.xxxx. [...]

Wir weisen Dich darauf hin, dass Du nach Kenntnis von der Beendigung Deines Arbeitsverhältnisses verpflichtet bist, Dich unverzüglich persönlich beim zuständigen Arbeitsamt zu melden, damit dort so schnell wie möglich...
Gut, das IKEA-Du soll Schweden vermitteln und nicht besondere Vertrautheit schaffen, aber genauso wirkt das nunmal hierzulande und entsprechend zynisch wirkt eine so formulierte Kündigung.

"Hey, Du, bist ja ein netter Kerl und wir haben uns ja alle ganz lieb. Aber Du musst jetzt trotzdem gehen." :-O

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Kommentare

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ChristianS am :

So richtig konsequent ist Ikea aber auch nicht.

In Düsseldorf hängt im Restaurant ein Schild mit der Aufschrift:
"Bitte nehmen Sie sich ein Tablett."

Auf anderen Schildern wird man wieder geduzt.

Ich denke, das Geduze ist noch nicht bei jedem Mitarbeiter angekommen oder manche (evtl. auch ältere) tun sich schwer damit.

MHD am :

In der Schwedischen Sprache gibt es kein Sie, deswegen werden alle gedutzt, soll wohl mit dem Land Verbundenheit zeigen.

Anonymus am :

Das betrifft meines Wissens nur die moderne Sprache (in Norwegen ebenso). Denn mir kann niemand erzählen, daß sich die Leute in Skandinavien um 1900 (oder um 1950) nicht mit Sie angesprochen haben.

Mark am :

Hmm, was ist mit "ni"? Das wird sehr wohl als höfliche Anrede genutzt, kann man schon mit unserem "Sie" vergleichen.

Und nein, das sind nicht die Ritter, die immer Ni sagen :-P .

sosi-chan am :

Ich spreche Finnisch daher gibt es schon lange keine Unterschiede für mich zwischen Sie, du, er, sie es.

Im Finnischen, wie im Schwedischen, gibts kein Sie.
Und im Finnischen gibt es kein Geschlecht.
Es gibt im Finnischen schon ein Sie - aber das ist zur Distanzhaltung gedacht und zeigt dass man mit der Person nichst zu tun haben will. Also ist es normal dass man zum Chef, Professor, Kunden, Ministerpräsidenten (ausser man hat ihn nicht gewählt ;-) ) Du sagt...

Daher fällt mir das manchmal nicht auf wenn ich zu jemanden Du statt Sie sag oder Kollege zu einer Kollegin (und auf der Uni löst das bei manchen Weibern eine Krise aus *augenroll*).

Mich stört das Sie - Du und -in -inen total. Für mich ist Sprache eben ungeschlechtlich und ohne Höflichkeitsstufen. Mir fällt sowas einfach nicht auf. Und manchmal bringt ich das mit dem Genderstyle in der Sprache auf die Palme :S
Und wenn mich jemand absichtlich mit Sie anspricht habe ich das Gefühl dass man mit mir nicht reden will.

Andere Sprache andere Gewohnheiten.

Madner Kami am :

QUOTE:
Im Finnischen, wie im Schwedischen, gibts kein Sie.
[...]
Es gibt im Finnischen schon ein Sie - aber das ist zur [...]


Na was denn nun? Gibt es ein "Sie" oder keins?

Alf am :

In Schweden gibt es aber (wie in engl.) die Ansprache "Herr Müller-Maier-Schulz".
Wird aber auch nur z.B. beim Direktor, Präsident und König angewendet.

Jens1979 am :

Also ich finde dieses geduze gut, wenn es sich sowieso durchs "Arbeitsleben" zieht, warum nicht auch bei der Kündigung?

Anonymus am :

Daß man als Kunde irgendwo geduzt wird, habe ich noch nie erlebt. Ich würde mir dergleichen auch nicht gefallen lassen. Kollegen untereinander können sich natürlich duzen bis zum Umfallen, das ist mir völlig egal. Aber ich lasse mich von niemandem duzen, schon gar nicht von Fremden, schon gar nicht als Kunde.

Solch eine Firma würde mich gar nicht erst als Kunden gewinnen, ganz egal, wie verblasen ihre Rechtfertigung lauten würde.

Silvio am :

Ikea wird daran auch bald pleite gehn und nun wo sie dich als Kunden verlieren wohl sowieso....

Babel am :

ich finds komisch wenn ich im laden per karte zahle und die mich dann auf einmal mit namen ansprechen weilse den abgelesen haben?! was solln das iss das nun persönlicher will ich das? ich finds komisch und unnötig wa

Till am :

ja du nich aber andere schon und der verkaufer kann das ja nicht richen oder

rusama am :

werde bei penny von einer der kassiererinnen auch immer geduzt,unser bo-frost fahrer hat es von anfang an so gehandhabt und es stört mich nicht.meine mal gelesen zu haben das es das sie bei uns noch gibt weil sich der inzüchtige adel nicht vom volk duzen lassen wollte und das aufstrebende bürgertum es im 19.jahrhundert so übernommen hat

dgfc am :

Ich finde diese Zwangsduzerei widerlich und aufgesetzt. Das 'Sie' ist unter fremden Erwachsenen ein selbstverständliches Gebot der Höflichkeit.

Natürlich kann man sich früher oder später das 'Du' anbieten, und es gibt auch Situationen, in denen 'Du' die übliche Anrede ist (Schule, Uni, Disco etc.).

Das Zwangs-Du aber ist ein sicheres Zeichen dafür, in der falschen Firma gelandet zu sein - dies sowohl aus der Kunden- als auch aus der Mitarbeiterperspektive. Wer schon den Grund für 'Du' und 'Sie' nicht begreift, der hat noch ganz andere Probleme.

Anonymus am :

Kann jeden Satz von Ihnen unterschreiben. Dergleichen kommt auch nicht besonders oft vor.

Daß man sich mit Leuten, zu denen man ein besonderes Verhältnis hat, duzt, ist doch völlig in Ordnung. Das sind dann aber Verwandte, Freunde, Kollegen. Wieso sollte man sich mit völlig Fremden duzen??

Smoo am :

Als ehemaliger Mitarbeiter von Ikea möchte ich dazu nur sagen, dass es aus meiner Sicht dem Arbeitsklima sehr förderlich ist, wenn man ausnahmslos alle Kollegen duzt.

Clara am :

Im Dänischen Bettenlager duzen sich alle Mitarbeiter untereinander, vom dicksten Boss bis hin zum kleinsten Praktikanten. Firmenphilosophie, weil die Firma eben aus Dänemark ist. Und trotzdem schaffen die es, die Kunden zu siezen, weil das in Deutschland so üblich ist.

DAS finde ich wohldurchdacht und sympathisch. Und um Längen besser als das pseudo-wir-haben-alle-lieb-IKEA.

Smoo am :

Ich weiß nicht genau, wie das in den Abteilungen war, aber am Service haben wir alle die Kunden gesiezt.

Mathias am :

Bei uns im Laden (Sportartikel) wird geduzt und gesiezt. Es gibt keine Regeln dafür, jeder entscheidet das im Einzelfall und meistens funktioniert es gut. Ob man das machen kann, kommt schon sehr auf die Branche an; bei IKEA wirkt es eher aufgesetzt.

Arne am :

Ich finds gut! Höflichkeit hin oder her, das Du vermittelt einfach ein entspanntes Verhältnis. Ich bin 20 Jahre alt und fühle mich nicht sehr gut dabei, gesiezt zu werden, selbst wenn es fremde Menschen tun. Bei uns auf Arbeit (Fabrik) ist das (abgesehen von ein paar Krawatten-Ausnahmen) eh Gang und Gebe.

Ja, ich gehöre zur duzenden Jugend. :-)

Am einfachsten haben es immernoch die Amis. Da kann sich jeder selber denken, wie das "you" gemeint ist.

Was das "aufgesetzte" du angeht: Da kommt es darauf an, ob die Person, die duzt, das Du von der Konzernleitung vorgeschrieben bekommt (und es sonst nicht machen würde) oder ob man von sich aus kein Problem damit hat und es gut findet.

Salocin am :

QUOTE:
Am einfachsten haben es immernoch die Amis. Da kann sich jeder selber denken, wie das "you" gemeint ist.
Naja, da gibt es andere Formen, mit denen man die nötige Distanz wahrt. Ansprechen mit Vornamen ist persönlicher als mit Mr/Mrs/Miss/Ms+Nachnamen, mit einem „Sir“ oder „Ma’m“ dazu wird’s nochmal unpersönlicher…

robertd am :

Bei IKEA finde ich es auch stellenweise seht aufgesetzt, und man merkt auch manchmal, dass es den Mitarbeitern nicht immer angenehm ist. Es ist halt in unserer deutschsprachigen Gesellschaft recht ungewöhnlich und von daher auch ungewohnt.

Generell würde ich aber ein vermehrtes Hingehen zum "Du" sehr begrüßen - gerade in der internationalen Kommunikation auf Englisch finde ich den Umgang per "you" sehr angenehm und wesentlich entspannter als im Deutschen, wo durch das "Sie" meiner Meinung nach Barrieren geschaffen werden, die unnötig und in manchen Situationen auch hinderlich sind.

Es ist ja nun auch nicht so, dass das "Sie" für einen respektvollen Umgang miteinander nötig wäre - entweder man hat Respekt voreinander, oder man hat ihn nicht, egal ob man sich nun Duzt oder Siezt.

FaaBiiilein am :

Ach dieses formelle Deutsch ist total scheisse. Im Englisch gibt es auch nur "You".

alf am :

Machs dir nicht zu einfach, ist komplizierter als das deutsche "System": http://usaerklaert.wordpress.com/2007/04/04/buffy-staffel-8-und-die-vornamen-falle/

Alicantha am :

Hier zeigen sich eben mal wieder die Feinheiten der verschiedenen Sprachen. Wir verstehen Siezen als respektvoll und Duzen als unverschämt, in anderen Sprachen gilt Siezen als unverschämt weil distanziert (der will nix mit mir zu tun haben), während Duzen als höflich aufgefasst wird.

Daran sollte man sich nicht stören, aber ich finde es falsch, bestimmte Angewohnheiten in fremde Kulturkreise hineinbringen zu wollen, in denen einfach die entsprechende (traditionelle, kulturhistorische, wasauchimmer ) Grundlage dafür fehlt.

Mich stört es zwar nicht, geduzt zu werden, ich bin halt noch sehr jung und kenne es nicht anders, aber mit Duzen tritt man eher in ein Fettnäpfchen als mit Siezen. Oder wie heißt es so schön: 'Du Arschloch' sagt man schneller als 'Sie Arschloch' Das 'Du' angeboten zu kommen ist sympathisch, auf 'Sie' hingewiesen zu werden lässt die Atmosphäre binnen Sekunden auf Minusgrade fallen.

Just my two cents.

derdirk am :

Sollte ich jemals von einem IKEA-Mitarbeiter geduzt werden, duze ich ungefragt zurück. Eigentlich duze ich alle, die mich duzen.

Lasse Helmer am :

A) Ich werde (sehr) ungern gesiezt, so einigen musste ich es abgewöhnen - viele neigen zum Siezen weil ich halt fast 50 bin und recht erwachsen aussehe.

B) Ich geniesse es auf Reisen nach Skandinavien oder Dänemark wenn an jedem Ort dieses warme "du" benutzt wird. - und es ist ja echt, nicht gekünstelt.

Angeblich soll es im dänischen tatsächlich ein Wort für "Sie" geben - aber da muss ich mal nachschlagen.

the-sun am :

Im Dänischen wie im Norwegischen lautet das 'Sie' 'De' und es wird fast ausnahmslos für ie Königsfamilien benutzt.

In Norwegen trifft man hin und wieder auf irgendwelche Schilder aus denen noch 'De' angegeben ist.
Darüber hinaus gehört zum norwegischen Duzen eben auch die Tatsache, dass die Hierarchien flacher sind und man eben mehr miteinander arbeitet als übereinander.
'demokratisk ledelse' halt, demokratische Führung. :-)

Lg, Britta - die wirklich arg Schrierigkeiten hätte, sich wieder an den durchschnittlichen deutschen Chef zu gewöhnen. (und Chefin, ja. )

Cptz am :

Ob man das Geduze bei ikea nun mag oder nicht (mich stört es nicht), wenn ikea nun bei einer Kündigung (und die kommen in so einem riesigen Konzern ja quasi täglich vor, einfach durch die Summe der Mitarbeiter) plötzlich das Siezen anfangen würde, fände ich das noch viel seltsamer.
Ist wenigstens Konsequent, besser so als gemischt.

Z.

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