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Vergiftetes Essen im Müllcontainer

Im Lawblog habe ich soeben folgenden Link gefunden:
Die Biotonnenvergifter
Natürlich ist es kompletter Unsinn, weggeworfene Lebensmittel absichtlich mit irgendwelchen Chemikalien ungenießbar zu machen. Wenn unbedingt noch genusstaugliche Lebensmittel weggeworfen werden müssen, wäre ein simples Schloss die für alle Beteiligten sicherere, wirkungsvollere und auf Dauer vermutlich auch günstigerere Möglichkeit.

Ich betrachte sowas ja immer von beiden Seiten: Natürlich ist die Aktion mit dem Übergießen von (offenen) Lebensmitteln mit Reinigern weder nett noch moralisch zu vertreten, wenn man weiß, dass es Leute gibt, die containern.

Aber so eine Kontaminierung mit Reinigern oder anderen Chemikalien kann auch aus Versehen passieren, evtl. schon vor dem Wegwerfen. Und wenn ich als Händler verdorbene, vergiftete oder aus anderen Gründen nicht mehr verzehrbare Lebensmittel in einen Müllcontainer werfe – muss ich dann moralische Bedenken haben, weil das Zeugs jemand essen könnte?

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Kommentare

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containerer am :

naja...für schlösser gibts ja bolzenschneider ;-)

die meisten märkte gebens auf, wenn die container zwei, dreimal geknackt wurden :-)

vor allem kotzt mich das Argument an, dass die, die containern dann nicht mehr da einkaufen würden, weil sie das essen ja dann schon kostenlos haben...

wenn ich allerdings keine kohle für mein essen habe...nehm ichs mir eben ausm container...

MHD. am :

Darauf würde ich nicht hoffen :-O und ein Schloss einfach zu knacken ist Einbruch, wer dann Erwischt wird, sorry hat selber schuld! Wenn eine Tonne frei zugänglich ist, also jeder ran kann, interssiert die Filialleiter doch gar nicht ob sich da jemand bedient oder nicht.

PAX am :

Ob man moralische Bedenken haben muss, oder nicht, muss ja jeder selber für sich entscheiden.

Wenn in meinem Einflussbereich Dinge liegen, die für andere eine offensichtliche Gefahr darstellen (ob das für mich Müll ist, oder nicht), dann würde ich persönlich besser schlafen, wenn ich diese Gefahrenquelle, wie auch immer, beseitigt habe...

Lichterspiele am :

Tut er ja in dem er es auf den Müll wirft. Wer dort was weg holt muss damit rechnen, dass eben auch ungenießbares dabei ist.

tyler am :

Im Mülleimer gefundene Lebensmittel können verdorben sein, was man sehen, riechen und schmecken kann. Oder sie sind verschmutzt, was man auch mitbekommt.
Das sind die kalkulierbaren Gefahren bei Lebensmitteln, auf die man achten kann.
Dass das Zeuf absichtlich vergifttet wurde: Damit kann man eigentlich gar nicht rechnen und viel schlimmer, man kann es oftmals gar nicht wahrnehmen.
Das geht schon deutlich über die normale Grundproblematik von "Lebensmittel aus der Mülltonne" hinaus

MHD am :

Ob noch was essbar ist oder nicht sagt mir mein Geruchsinn und der hat mich bis jetzt noch nie im Stich gelassen, ich bin da sehr vorsichtig und Lebensmittel die nicht verpackt sind wie Käse, also, lose da rum liegen rühre ich erst gar nicht an, Obst kann man abwaschen, ich sehe hier sehr viel Panikmache. :-|

Marcel am :

Oder wie in Amerika an alles ein großes Schild hängen.
Damit sich nacher keiner beschweren kann, dass er nicht vorher gewrnt wurde

BSfH am :

Wer *Müll* essen möchte, muss damit rechnen, sowas zu erwischen. In so nem Mülleimer kann ja auch durchaus nicht sofort erkennbar verdorbenes liegen...

Eine sehr gute Methode, solche Probleme zu vermeiden, ist es, eine Müllpresse zu benutzen, die den Müll in einem stabilen Plastiksack zusammenpresst. Zum einen nimmt das Volumen ab, zum anderen ist der Müll auch sauber und nur schwer erreichbar in Plastik verpackt.

MHD. am :

Lidl und Aldi praktizieren dies Methode :-( , da ist nix zu holen, zum Glück gibt es noch andere Discounter :-D , die wechseln ihr Schloss nicht aus wenn es erstmal kaputt ist, kann mir nur recht sein. :-)

Kashka am :

Ähm, ist es nicht ein bisschen ein Unterschied, ob sie schon vergiftete Lebensmittel wegschmeißen oder ob sie sie dann extra noch vergiften? Mir erschließt sich auch der Sinn nicht. Und selbst wenn man keine Lust darauf hat Obdachlose etc. anzuziehen, solch ein Verhalten ist doch total daneben. Sicherlich kann es immer passieren, dass man sich nicht bewusst ist, was man da wegschmeißt bzw. dass es jmd anderes dann isst. Aber die Frage stellt sich in diesem Zusammenhang wohl eher nicht.Ich brauche die andere Seite nicht zu betrachten. Die existiert hier wohl nicht.

PAX am :

Stimmt.
Spätestens wenn ich weiss, das jemand sich aus meiner Tonne bedient, würde es mir schwerfallen, den fahrlässig, geschweige denn vorsätzlich, mit einem Schulterzucken zu vergiften.
Dann doch lieber ein Schloss davor.

MHD. am :

Na sehen Sie es mal so, die Filialleiter wollen nicht das sich jemand an der Tonnen bedient, Lebensmittel bezahlt man und bekommt sie nicht umsonst :-| , also werden sie Unschädlich gemacht, so kann er sicher sein das sie dort bleiben wo sie sind :-( .

Eisendandler am :

Naja Ich denke mal, wenn Björn weiß, daß Leute bei Ihm Containern, und er dann vergifteetes Essen in seinen Container wirft, könnte er eventuell schon eine Mitverantwortung haben, falls dabei etwas passiert.

PAX am :

Zumindest bei Grundstücken gibt es ja die Verkehrssicherheitspflicht, in wie weit das Müllcontainer betrifft, weis ich nicht, könnte mir aber denken, das das vorsätzliche Vergiften nicht straffrei wäre.

der_wahre_pop am :

Zum Containern habe ich eine sehr gespaltene Meinung. Von meinem Balkon schaue ich auf den Parkplatz eines penny-Marktes. Da werden auch die "Reste" abgestellt. 2x die Woche kommt eine alte Dame, nimmt sich 2 Packungen Toastbrot.
2x die Woche kommen aber auch zwei Typen auf ihren 1.000-Euro-Fahrrädern, durchwühlen alles, schmeissen alles um, benehmen sich mehr als daneben, pinkeln auf den Rest und hinterlassen dann, mit ihren vollgepackten Designer-Fahrradtaschen den Hof.
Containern ist wohl mehr so eine Modesache für Spacken, die es nicht wirklich nötig haben, sich dabei aber unheimlich cool finden.

krustyDC am :

Wie fast überall gibt es sicherlich solche und solche.

Über den rechtlichen Hintergrund braucht hier wahrscheinlich auch nicht zu diskutiert werden, da gehts im Lawblog sicherlich kompetenter zu.

Moralisch gesehen wäre mein Gewissen mit einem Schild "Abfall möglicherweise chemisch verunreinigt" beruhigt.

(und ja ich weiß, Schilder...)
:-)

MHD. am :

Na das ist ja ´ne Hammer von den beiden Typen :-O , also so geht´s echt nicht, wenn man schon Containert, dann DARF nix auf dem Boden liegen oder aus der Tonne hängen. Es soll so aussehen als wäre keiner dran gewesen. Wenn ich "meine Tonnen" verlasse, sieht keiner da´s ich da dran war, selbst drinnen sieht es fast so aus wie vorher. Und pinkeln, alten Schweine! :-(

Primfaktor am :

Da sind nicht nur moralische, sondern auch strafrechtliche Bedenken angebracht!
Wer weiß, dass bei ihm containert wird, und die Lebensmittel gezielt vergiftet, kann sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung strafbar machen.
Das gilt insbesondere dann, wenn nicht zu bemerken ist, dass die Ware vergiftet ist, also wenn zB Zitrusfrüchte mit wohlriechendem Putzmittel mit Zitrusgeruch übergossen werden.

MHD. am :

Das ist bei meiner "letzten Tonne" so gewesen, als ich den Deckel aufgemacht habe, kam mir gleich ein beisender Putzmittelgeruch entgegen :-( :-O , das war ich von dieser Filiale gar nicht gewohnt, da steht die Tonne so schön versteckt im Schatten wo seltern mal einer vorbei kommt :-D , raus genommen habe ich da nix, obwohl die Versuchung schon groß war, jede Menge 3 farbige Paprika Packungen lagen drin. :'( . Auf dem Heimweg bin ich durch Zufall doch noch an Schoten gekommen, gleich Kiloweise :-) :-D , ein Discounter der seine Tonne offen hält ( nicht mal den Deckel runter gemacht) hat seine nicht verkauften Obst und Gemüse Reste vom Tag zuvor rein geschmissen, brauchte nur noch rein greifen. :-D :-)

mamalala am :

Man mag zu dem Containern geteilter Meinung sein. Aber vielleicht sollte man mal über folgendes nachdenken:

Was genau passiert denn den Sachen in der Biotonne? Landen die auf der Müllkippe? Wird daraus Kompost gemacht? Oder wird nicht doch zumindest ein Teil davon auch in die Landwirtschaft, z.B. als Schweinefutter, gegeben?

Ich könnte mir gut vorstellen das ein Teil davon als Viehnahrung endet. Und wenn es dort landet, landet es letztendlich auch wieder auf unseren Tellern. Und wer will schon seine Nahrungsquellen (indirekt) vergiften?

Das man absichtlich solche Mittel in die Bio (!) Tonne gibt ist definitiv falsch, in jeder Hinsicht. Aber auch wenn man Dinge hineinwirft die vorher schon "vergiftet" wurden: Was haben chemiebelastete Abfälle in einer Bio-Tonne zu suchen? Sollte man sowas dann nicht besser in einer normalen Mülltonne bzw. Container geben?

Nur mal so als Anregung zum Nachdenken, ganz ohne den Aspekt des Containerns.

Grüße,

Chris

Chrisss am :

Soweit ich weiß wird der Biomüll nicht weiterverfüttert, sondern kompostiert.
Würde meine Hand dafür aber nicht ins Feuer legen

Engywuck am :

schließe mich 8.1 an. Meines Wissens dürfen Lebensmittelabfälle nicht mehr an Schlachttiere verfüttert werden, bzw. nur an spezielle Betriebe - einfach aus seuchenhygienischen Grpnden -- muss ja nicht jeder Dreck über den Umweg Tier wieder im Lebensmittel landen...
Zumindest gilt dies für Abfälle aus der Gastronomie - dort ist das "Gasthausschwein" also Geschichte.

Capsaicin am :

Aber wenn es sich bei den Putzmitteln nicht ausgerechnet um Frosch (und der wahrscheinlich auch nicht schnell genug) handelt, werden sie nicht so schnell abgebaut, sondern kommen dann am Mutterboden nach dem Kompostieren wieder an den Anfang der Lebensmittelkette. Wieviel davon dann noch in den Lebensmitteln ankommt weiß ich nicht, aber denkbar wäre eine Verunreinigung "kommender" Lebensmittel auf diese Weise schon.
Unabhägig davon finde ich es eine Frechheit die Umwelt soo sinnfrei mit Putzmitteln zu belasten, die zudem den Händler ja auch noch Geld kosten. Warum kann er die Ware nicht an eine Tafel oder ähnliches geben?

Engywuck am :

Je nach Methode der Verwertung hast du natürlich recht... Andererseits kann es durchaus sein, dass der Händler damit Schimmel- und Ungezieferbildung in der Tonne verhindern wollte und die Rattenplage eindämmen... (Prinzip "never assume malice where stupdity will suffice")

Tafel etc. sehe ich kritisch, zumal er ja auch verdorbenes wegwirft. Dann noch jemand hinstellen, dass die Tafel sich das beste rausppickt... nuja. Außerdem sind Tafeln soziologisch gesehen ohnehin zweifelhaft -- wenn es überall Tafeln gibt kann HartzIV ja noch weiter reduziert werden - die HIV-ler brauchen dann ja für Essen nichts mehr zu bezahlen... aber anderes Thema

T0mm1 am :

Hartz IV sollte man vielleicht nicht umbedingt mit HIV abkürzen. ;-)

MHD am :

Ungeziefer kommt nur rein wenn die Tonne nicht dicht ist und jede Fliege dort rein kann, das war letztes Jahr so, ein fach wiederlich :-( . Im Hochsommer ist es besonder´s schlimm, jetzt geht es noch, ganz früh morgens wenn ich einmal in der Woche meine Runde mache bin ich froh wenn die Tonnen zu sind, andernfalls ziehen sie das an was sie vermeiden wollen und Reinigungsmittel rein verschütten löst nicht das Problem. :-(

MHD am :

In Biotonnen kommt doch alles rein was Organisch ist, "Re-Food" nennt sich das neuerdings. Wenn die dann in der Sonne steht, gährt das Zeug und das ist Gesundheitschädlich :-( , ich denke da oft an die Müllmänner die den Treck abholen und würde, wenn es meine Angstellten wären, einen Mundschutz fordern. :-)

Wegschmeißer am :

Rechtlich ist der Fall klar was ich in meine Tonne werfe ist mein Eigentum. Ich übergebe es an den Abfallentsorger, den ich bezahle um meinen Abfall zu beseitigen. Wenn jemand anderes ausser meinem Abfallentsorger etwas aus meiner Tonne nimmt vergiftet oder nicht macht sich strafbar.

PAX am :

Nein, ganz so klar ist es rechtlich eben nicht.
Das Stichwort wäre "Eigentumsaufgabe" (durch wegwerfen).
Wenn die Mülleimer auf Privatgelände stehen, könnte es Hausfriedensbruch sein, aber ein Diebstahl muss nicht unbedingt vorliegen.

Engywuck am :

In dem Augenblick, in dem ich irgendetwas in eine Mülltonne stecke *und diese zur Abholung bereitstelle* gehört der "Müll" dem Entsorgungsunternehmen!

Also "klaue" ich auf jedem Fall irgendjemandem etwas, wenn ich da etwas entnehme!

Übrigens dasselbe mit den Pfandflaschensammlern auf Bahnhöfen - die Flaschen gehören strenggenommen der Bahn - und damit das Pfand auf die Flasche...

Sieh es einfach so: sollte da was verwertbares drin sein und ein Mitarbeiter der Entsorgungsfirma das mit heimnehmen oder auf eigene Rechnung weiterverkaufen/Pfand mitnehmen (ohne Erlaubnis) dürfte das eine Kündigung rechtfertigen, ggf. sogar eine fristlose. Damit ist das "Mitnehmen" durch "fremde" Personen wohl eindeutig Diebstahl.

Solange es jemand macht, deer anders nicht leben kann ist das evtl. noch in Ordnung, im verlinkten Artikel steht aber auch, dass das auch Leute machen, die gegen Verschwendung demonstrieren wollen damit -- was ich als "Beschaffung guten Gewissens" ansehe. *Diese* Leute könnten sich nämlich die Mahlzeiten zum vollen Preis leisten und spätestens dann ist es wohl eindeutig, v.a. wenn sich noch beschwert wird, dass geschlossene Verpackungen aufgerissen werden...

PAX am :

Auch wenn das hier nicht das Lawbog ist.
Du wirft vieles durcheinander, z.B. "Eigentümer" und "Besitzer".
Bei den Pfandflaschen ist das noch was anderes, das sind genaugenommen "Fundsachen" und "gehören" tun die auch weiterhin noch dem Eigentümer, nicht der Bahn.

Engywuck am :

Auch wenn die Pfandflaschen im Mülleimer stecken und damit *eindeutig* vom Erwerber zur Entsorgung vom Aufsteller des Mülleimers bestimmt sind?

Klar, wenn die nur irgendwo im Zugabteil vergessen wurden ists was anderes... aber auch dann kann der Erwerber die ja wieder holen wollen, damit ist der der's mitnimmt (so er nicht gerade ein Beauftragter der Säuberungscrew am Fahrtende ist) ohnehin ein Dieb -- strenggenommen.

PAX am :

Nein, das wäre kein "Diebstahl", sondern eine "(Fundsachen-)Unterschlagung".
Und richtig, der Eigentümer der Flasche hat das Recht die sich wiederzuholen.

MHD am :

Das mit dem Pfand stimmt, ich kennne einen Typen der ist immer wieder zum Bahnhof und hat die Behälter in den Zügen durch gewühlt, die dort ein paar Minuten Aufenhalt hatten. Ein paar mal wurde er verwarnt das nicht mehr zu machen. Beim nächsten mal hat ein Aufseher die Polizei gerufen und er bekam ein Anzeige wegen Hausfriedensbruch :-O :-D , selber schuld.

MHD am :

Genau da liegt der Hase im Pfeffer :-O , das ist deutsches Recht, wenn ich was weg werfe ist es nicht mehr mein Eigentum. :-O Ich sehe das ander´s, wenn jemand, sagen wir mal Spermüll auf die Strasse stellt kann da jeder ran ( machen auch viele) und bis der Abgeholt wird vergehen oft Tage. Soll sich etwa einer als Wachposten da hinstellen und aufpassen das ja nix weg kommt ;-) ? Oder ein Schild aufhängen " Sammlen verboten"? Ich gehe auch mal an Spermüll, nur um zu gucken und der letzte hat mir durch reinen Zufall einen großen Stapel Bücher eingebracht :-), die ich auch im Papiercontainer ab und zu finden kann, denn wer was weg wirft, will es nicht mehr haben , so sehe ich das. :-)

wayne am :

Der Tenor im verlinkten Artikel und einer Vielzahl der hier abgegebenen Kommentare ist doch Wahnsinn. Führen wir uns den zugrundeliegenden Sachverhalt vor Augen:

Müllsammelbehälter haben in jedem Haushalt, den privaten wie auch denen der Unternehmer, ausschließlich einen Zweck: Dinge, die verbraucht und/oder für ihren vorgesehenen Zweck nicht mehr brauchbar sind, bis zur finalen Entsorgung möglichst sicher, hygienisch und krankheiten- sowie seuchenvorbeugend zwischenzulagern. Wann etwas reif für den Müll ist, entscheidet der jeweilige Haushalt - die Kriterien können dabei durchaus unterschiedlich sein; im Einzelhandel sind z. B. überreife Früchte und verbeulte Konserven schlicht nicht mehr verkaufsfähig.

Zu besseren Zeiten war es gesellschaftlicher Konsens, daß Müll Müll ist. Im Dreck anderer Leute wühlen? Undenkbar.

Bedingt durch eine Vielzahl gesellschaftlicher Fehlentwicklungen weicht dieser Konsens auf. Menschen wühlen, zumeist ohne materielle Not, im Abfall ihrer Nachbarn. Nicht etwa verschämt, sondern frech und dreist mit stolzgeschwellter Brust. Sie lassen sich dabei vom Gossenfernsehen filmen, geben ihrem rechtswidrigen Handeln ("Containern") und sich selbst ("KonsumkritikerInnen", man beachte die einschlägig-zwanghafte Binnenversalie) gar hochtrabende Namen.

Rechtschaffene Kunden stören sich am Diebstahl im Dreck. Sie asoziieren die Schmutzfinken mit dem Filialgeschäft, aus dessen Abfall die wirren "KritikerInnen" fressen. Wollen nicht dort einkaufen, wo der Bodensatz gesellschaftlicher Kompetenz die Hand vom Müll in den Mund führt. Der Handel? Er handelt. Abfalltonnen stehen tagsüber in geschlossenen Räumen, werden des Nachts abgeschlossen. Die Folge: Schlösser werden aufgebrochen, der Müll von den Aktivist"Innen" großflächig verteilt. Zur Strafe, denn binnen der eigenen, wirren Gedankenwelt wähnt man sich schließlich im Recht. Moralisch und irgendwie und überhaupt und sowieso.

Der Handel? Er handelt. Sorgt dafür, daß das für einen auch nur grundlegend sozialisierten Menschen eh' Ungenießbare auch für verquere Wirrköpfe ungenießbar wird. Er kippt Reinigungsmittel über _seinen_ Abfall in _seiner_ Tonne. Auf _seinem_ Grund und Boden. Die Folge: Ein Aufschrei der Gutmenschen. Lebensmittel würden "vergiftet". Nur durch Zufall sei noch keine unschuldige Seele zu Schaden gekommen, würden doch die Lebensmittel gar mit garstigem Vorsatze auch noch mit wohlriechenden Chemikalien übergossen.

Merkt Ihr eigentlich noch irgendetwas? Habt Ihr auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, wess' Brut Ihr da hätschelt?

Gutmensch.v2.0 am :

Es geht hier doch nicht um soziales Verhalten intelligenter Menschen, die sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben und hierfür Regeln aufgestellt haben.
Ein reicher Stinker hat mutwillig einem armen benachteiligten Menschen Leid angetan.
Wenn Dein Hund den Einbrecher beißt bist Du ja auch schuld.
Die Kuschelpädagogen der 68er sind nun mal jetzt am Zug, es dauert halt etwas, bis die aussterben und vernünftige Menschen wieder das Sagen haben.

der_wahre_pop am :

@ wayne

Danke. Schön zu lesen, dass es noch Menschen gibt, die den Blick für die Realität nicht verloren haben.
Diese rosarot getünchte Gutmenschelei der selbsternannten Pampers-Träger geht mir langsam auf den Sack. Immer schön rundum versorgt, aber selber bitte nichts dazu beitragen. :-P

evchen am :

Schlimm genug, dass in einem reichen Land wie in Deutschland Menschen sich aus dem Abfallcontainer ernähren müssen, wo auf der anderen Seite Milliardenkredite in marode Banken und insolvente Autokonzerne fliessen.

Man sollte unsere oberste Politgangsterin Merkel und Genossen ein paar Tage in einen Abfallcontainer sperren, aber dann in einen mit zuvor unbrauchbar gemachten Lebensmitteln, am Besten mit welchen vom Shopblogger, da ist man sicher, dass die auch wirklich nicht mehr zu gebrauchen sind.

milliway42 am :

Wenn der Staat die Banken nicht stützen würde, können wir bald alle nur noch aus Containern leben.
Es ist schon erstaunlich, wie wenig den Leuten klar ist, warum man Milliarden in den Bankensektor pumpen muss - so wenig einem dass auch gefallen mag.
Und, außer den Banken hat noch niemand Geld bekommen und es ist auch noch kein Automobilbauer insolvent.

Aber, das geht am Thema vorbei...

Zeddi am :

Das Problem ist doch eher, das "linke" (siehe z.B. Nachdenkseiten.de) *hust*e.t.c. seit JAHREN vor den Problemen des ungezügelten Kapitalmarktes gewarnt haben.
Es ist doch irgendwo ungerecht, das Jahrelang CDU und SPD dem Volk gepredigt haben "es ist kein Geld mehr da für Sozial schwache, für Rente e.t.c." und leistungen, steuervergünstigungen e.t.c. abgebaut wurden, und mann aber jetzt das Geld für Kaputtgegangene Finanzdienstleister übrig hat.
Allerdings, es stimmt schon das jetzt wo das Kind erstmal in den Brunnen gefallen ist, muss man ihm auch wieder heraushelfen, wenn mans nicht macht sind die Folgen u.U. unabsehbar.
Schade finde ich nur, das KEIN Politiker von CDU, SPD oder (in der Zeit wo der Kapitalmarkt verstärkt liberalisiert wurde mit an der Macht) Grüne, dem normalen Menschen gegenüber zugibt "Ja, wir haben uns falsch verhalten und gierigen Managern jeden Mist geglaubt, Sorry, in zukunft machen wirs anders" oder so ähnlich.

Camou am :

Dieses "Sorry in Zukunft machen wirs anders" wirst du nie zu hören bekommen. Und falls doch, sei dir sicher, daß du belogen wirst.

Jo am :

Erinnert mich stark an die Hunde- oder auch Katzenhasser, die vergiftete Fleischstücke auslegen. Dabei handelt es sich definitiv um einen Straftatbestand.

motzgurke am :

Im Sinne der Volkshygiene halte ich es für unabdingbar, weggeworfene Lebensmittel zu vergiften. Auf diesem Wege kann sich unsere Gesellschaft von jeder Menge menschlichem Abfall befreien.

Alexandra Rueß am :

Hallo
ich arbeite in einem Entsorgungsbetrieb und wir hatten auch bei einem Discounter den Fall das Lebensmittel bzw. der gesamte Container mit Chemie verschmutzt wurde.
Da bei uns im Entsorgungsvertrag steht das in diese Container keine Reinigungsmittel oder ähnliches dürfen (dafür haben unsere Partner gesonderte Tonnen) wurden die betroffenen Gefäße mit einem anderen Fahrzeug abgeholt und als Sondermüll entsorgt. Das ganze hat den Discounter dann den 5fachen Betrag an Müllgebühr +gesonderte Anfahrt +Containerreinigung gekostet.
seit dem gibt es keine Probleme mehr, da unsere Fahrer die Container vor dem verladen prüfen.

Kit am :

Der Tag wird kommen:

Da darf ich dann z.B. ein TV-Gerät nur noch dann zum Sperrmüll stellen, wenn das Gerät generalüberholt und werkstattgeprüft ist.

Für Schäden und Defekte innerhalb der nächsten 24 Monate nach Abholung muss ich natürlich auch aufkommen.

Und, EU sei Dank, natürlich auch in Polen.

Zeddi am :

Also ich steh dem Zwiespältig gegenüber, und Stimme dem Shopblogger zu fast 100% zu.

Ich empfinde es nicht als Diebstahl (das Gesetz mag etwas anderes sagen) wenn man etwas aus dem Müll anderer leute "klaut" um es weiter zu verwerten, schon allein aus dem Umweltgedanken heraus. Dies gilt imho insbesondere für Sperrmüll, wo man oft zwar veraltete, aber noch funktionsfähige Elektrogeräte und Möbel sieht, deren Produktion viel Energie kostet, und deren Recycling auch viel Energie kostet. Das lässt sich imho auch auf "normalen" Müll übertragen.
Hier sehe ich aber auch ohne Vergiftung ein leicht Hygienisches Problem: Der Müll könnte recht leicht belastet sein, so das sich, ganz ohne böhsen willen, Krankheiten ausbreiten können. Ich denke deshalb, das niemand der es sich IRGENDWIE leisten kann etwas zu essen zu kaufen, oder zu einer Tafel gehen könnte, in Mülltonnen wühlen SOLLTE.

Natürlich ist eine _Beabsichtigte!!!_ Vergiftung zu verurteilen, aber man sollte auch bedenken das in den normalen Hausmüll (NICHT BIOTONNE!) einfach auch manchmal "einfache" Chemikalien entsorgt werden und anderes, evtl. noch essbares Essen dadurch verdorben wird.

Das ist dann, in meinen Augen, einfach Pech - niemand hat das "recht" auf keimfreies und ungiftiges Essen aus Mülltonnen.

Blubb am :

Diebstahl rechtlich hin oder her, eine versuchte Körperverletzung ist damit wohl kaum zu rechtfertigen. Für alle Hobbyjuristen: Stichwort Giftfalle, hat nichts mit der EU zu tun sondern mit einem Klassiker des guten alten deutschen Strafrechts, sollte also auch allen von PI schmecken, oder?

Peter am :

Na, das nenne ich mal einen passenden Nick.

Giftfalle, sehr schön. Ich werfe alles in meinen Mülleimer was ich nicht mehr haben will. Dafür ist ein Mülleimer da. Nur mal so nebenbei.

Ich muss dabei nicht darauf auchten, das dabei immer ein schönes und genießbares 6-Gänge-Menue entsteht.

Wenn jetzt Menschen glauben sich aus dem Mülleimer ernähren zu müssen sind damit gewisse gesundheitliche Risiken verbunden. Das sollte eigentlich jedem normal denkenden Menschen klar sein.

Gray am :

Das mit den Risiken ist einerseits (teilweise - verschlossene, abgelaufene Packungen oder genauer deren Inhalt ist zB kaum Müll-kontaminiert) richtig. Andererseits aber besteht ein Riesenunterschied zwischen "haben Biologie/Biochemie und Zeit ungesund gemacht" und "wurde absichtlich gesundheitsschädlich gemacht".

Abgesehen davon, dass mir das gar nicht einfallen würde, würde ich mir seeeehr gründlich überlegen, ob im Falle eines Falles nicht die Gefahr juristischer Konsequenzen besteht.

MHD am :

Das mit dem Juristischen ... Containern ohne sich erwischen zu lassen :-) , das geht, wer allerdings wie viele es tun Nachts an die Tonnen gehen, mit einer Taschenlampe bewaffnet, der zieht doch Automatisch die Aufmerksamkeit auf sich, denn das fällt eben auf und wer nicht weiss was da vor sich geht holt die Polizei und schwups ist man dran ;-). Für mich kommt nur der Sonntag in frage, bis auf ein paar Taxen oder ganz selten ein Hundebsitzer ist mir bis jetzt niemand in die Quere gekommen, die Strassen sind lehr ud ich kann ungestört meine Tonnen durchstöbern :-). Bis auf eine wo ich eine Rampe runter gehen muss und dort immer Herzklopfen habe ( Polizeistreife fährt dort Morgens seine Runde :-O ) bin ich schnell und halte mich nur sehr kurz auf, wenn´s allerding viel zu holen gibt :-D und ich im Rauch bin :-D , weil so viel dort drin liegt , kann es schon ein wenig länger dauern, die freude überwiegt aber hinterher. :-)

Ich ernähre mich nicht so weil ich es muss, ich will es so :-) Zu vieles wird doch nicht mehr gewollt und wenn ich es nicht hole, macht es ein andere.

**mia-maria** am :

interessantes thema,...endlich geht´s hier mal wirklich ans eingemachte im shopblogger :-)

wie sieht es denn speziell bei dir aus, björn? hast du persönlich auch gegen containernde besucher zu kämpfen?
hast du einen abgesperrten hof oder sind deine container frei zugänglich? schließt du sie ab?

ich selbst kann einfach nicht verstehen, wieso man menschen, die es sich nicht anders leisten können, seinen müll verwehren sollte?! asozial sowas.
und ich dachte immer, du seist ein mann mit herz, björn. dir will doch niemand etwas böses! :-|

Bjoern Harste am :

Ja. Und? Ich habe doch auch gar nichts Böses geschrieben. Verstehe deinen Einwand gerade nicht so ganz.

Zum Containern: Bei uns hält sich das in Grenzen, denn a) steht der Müllbehälter auf einem privaten Innenhof und b) liegt da kaum Essbares drin.

MHD: am :

Erstmal, was im Container am Samtag landet ist k e i n Müll, sondern Lebensmittel die auf Grund eines aufgedruckten Datum´s für "nicht mehr essbar", dort entsorgt werden!!! Genauso wie Obst und Gemüse, Milchproduckte, Käse, Wurst uvm, das weg muss, weil am Montag frische Ware geliefert wird, oder die Lebensmittel nicht mehr in´s Sortiment passen, obwohl diese Sachen einwandfrei sind.

Viele regen sich immer auf das die Sachen "vergifftet, voller Sporen usw. belastet sind, da möchte ich nicht weissen, was viele in den Supermärkten als Frisch kaufen, obwohl die sachen abgelaufen sind, Skandale dieser Art gab es bekanntlich gennug. Da ist für mich eher die Gefahr als am Container, denn da suche ich selber aus was ich mit nehme. Wie oft haben ich Kunden beowachtet die Obst und Gemüse kaufen das ich nicht mal aus der Tonne mit nehmen würde, nur weil die Sachen reduziert waren.

Das ich mal Containern würde, hätte ich vor einem Jahr auch nicht gedacht, reine Neugierde hat mich dazu gebracht und ich will es nicht missen, zu viele Lebensmittel die ich bis jetzt gefunden habe, wären dort vergammelt, die alles im Top Zustand waren. ich sehe das als Hilfe die Umwelt nicht mit solchen "Abfall" zu belasten. :-)

M&W Construction am :

Ein sehr interessanter Beitrag. Vielen Dank und beste Grüße.

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