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Die Faszination am Wursten

Schon wieder kam über diese "Personalvermittlung", wie echt oder seriös diese Firma auch immer sein mag, eine Bewerbung eines jungen Mannes aus Marokko hier an.

Wie in allen anderen derart formulierten Bewerbungen aus Nordafrika hat auch dieser junge Mann (looooogisch!) ein Abitur mit Bestnoten. Einen Deutschkurs hat er hinter sich und mit dem Niveau B1 abgeschlossen. Das schaffen andere nach Jahren hier in Deutschland nicht. Sein Abitur will er mit der Fachrichtung "Wirtschaftswissenschaften und Verwaltung" abgeschlossen haben und die beiden Praktikumsbescheinigungen bestätigen ihm jeweils mehrwöchige Praktika in einer Buchhaltungsabteilung einer Baustoffhandlung und in einer Personalabteilung eines Einzelhandelsunternehmens mit zweistelligen Milliardenumsätzen.

Gut, es ist auch Moslems, die mit Schweinefleisch arbeiten. Verwursten bedeutet ja nicht, dass man es zwangsläufig essen muss. Der Text in seiner Bewerbung erinnert mich jedoch mächtig an den kleinen Ausschnitt "Holgers Wurstphilosophie" aus dem großartigen Film Dänische Delikatessen :

Sie suchen einen zuverlässigen und engagierten Auszubildenden, der in den kommenden drei Jahren Ihre Kunden mit hochwertigen Wurst- und Fleischwaren begeistern soll? Dann bin ich der Richtige für Sie. Schon immer hat mich die Kunst des Wurstens und die Zubereitung von Fleisch fasziniert […]
Abgesehen davon, dass ich einen derartigen Ausbildungsplatz nicht anbieten könnte: Auch wenn ich Mitarbeiter suche, würde ich davon die Finger lassen.

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Kommentare

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Nachteule am :

Nimm dir doch mal die Zeit und mache eine Videointerview mit ihm. Das könnte sehr interessant werden, auch um heraus zu finden, welche Rolle die Vermittlungsagentur spielt und was diese den Leuten versprechen und was die Bewerber dafür auf den Tisch legen müssen.

Bezüglich der Sprachkenntnisse: bei uns in der IT bekomme ich regelmäßig Bewerbungen aus Indien, wo angeblich auch super Deutsch gesprochen wird, teilweise auch mit Zertifikat. Wenn ich mich dann doch mal zu einer Telko durchringe, wechsele ich eigentlich fast immer noch 4-5 Sätzen auf Englisch, weil es anders nicht wirklich sinnvoll ist.

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