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Peperoni in einem anderen E

Ich bemühe mich hier stets, einwandfreie und frische Ware anzubieten. Beim Gemüse ist es natürlich immer eine Wanderung auf einem schmalen Grat und der ständigen Abwägung von "ist noch gut" und "weg damit". Die Entscheidung zwischen der Hoffnung, noch Geld mit dem Verkauf eines Artikels zu verdienen und dem Totalverlust durch Entsorgung. Meistens gehen wir hier den Kompromiss einer Preisreduzierung ein, aber auch das funktioniert nicht immer.

Klar könnte man die folgenden Sätze als Whataboutism bezeichnen. "Bei uns ist das Gemüse gammelig, aber guckt mal in dem und dem Laden, da ist es mindestens genauso gammelig …" Darauf will ich gar nicht hinaus. Aber man macht sich natürlich schon seine Gedanken. Der Geschäftsführer unserer alten SPAR-Großhandlung hat uns Einzelhändlern immer wieder den Rat gegeben, in andere Läden zu gehen und "mit den Augen zu stehlen", natürlich auf positive Eindrücke und Ideen bezogen. Das machen wir bis heute so und genauso nehmen wir natürlich auch die negativen Dinge wahr. Dass diese Pfefferschoten so in der Gemüseabteilung lagen, kann verschiedene Gründe haben.

Aber kurz vor Feierabend (Ines wollte für uns privat welche kaufen und konnte nicht mehr zu uns in den eigenen Laden fahren) nicht einmal mehr verhandlungsbereit zu sein und zumindest einen Teil der Peperonis noch loswerden zu können, wundert mich. Ines hat sie nicht gekauft und ob die Dinger am nächsten Tag immer noch im Verkauf lagen, kann ich natürlich nicht sagen.

Warum haben die Mitarbeiter dort lieber den wahrscheinlichen Totalverlust der Ware in Kauf genommen? Ich kann's nicht sagen. Ich weiß nur, dass wir solche Schrumpeldinger nicht einmal mehr reduziert bei uns anbieten würden …


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Kommentare

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Felix am :

So wild sehen die gar nicht aus.

Zu den Mitarbeitern: Gerade in größeren Läden erlebe ich oft, dass es manchen Mitarbeitern eher egal zu sein scheint, wie es der Firma geht. Die denken sich halt, dass ihr Gehalt bekommen, ob der "Chef" nun was an den Schoten verdient, oder die komplett abschreiben muss.

In kleineren Läden oder Firmen ist das meistens anders, weil die Mitarbeiter da näher am Chef sind und vermutlich auch besser mitbekommen, wie der Laden so läuft. Da merkt man sowas natürlich auch schneller, dass eine solche Null-Bock-Haltung mitunter auch am Ast sägt, auf dem sie selber sitzen.

Raoul am :

Ich würde eher schätzen, der Gedankengang ist „Ich als Mitarbeiter kann eh keinen Rabatt raushauen, das gibt sonst nur Zoff.“

In vielen Betrieben ist Mitdenken nicht zwangsläufig erwünscht.

TOMRA am :

Vielleicht werden die nächste Woche als getrocknete zum mehrfachen Preis verkauft? :-O

Nico am :

Ich finde auch: So wild sehen die gar nicht aus. Da man die ja selten alle auf einmal verbraucht sondern mal hier und mal da eine halbe bis ganze Schote in ein Essen mischt schrumpeln die mir zuhause auch ein. Wenn sie natürlich schon im Laden so aussehen sinkt die Lagerdauer die sie bei mir noch haben, das sollte man schon abwägen.

Eine Positiverfahrung hatte ich neulich beim großen Discounter: Es lagen nur noch wenige einzelne Möhren in der Kiste in der die sonst in Bünden liegen und auch nur als Bund verkauft werden. Ich hab nicht drauf geachtet, denn ich brauchte ohnehin nur wenige Möhren und habe die vermeintlich lose Ware mit zur Kasse genommen, wo Kassiererin A zunächst meinte, die könne sie mir so nicht verkaufen. Kassiererin B rief dann aber vom Nachbarplatz rüber „ach komm, mach 20 Cent und gut is, die landen sonst eh im Müll.“ Mich hat's gefreut, denn ansonsten hätte ich nur wegen der Möhren noch nebenan zum Vollsortimenter gemusst und der Discounter konnte zumindest die 20ct noch einbuchen. Eigentlich win/win, aber die Reaktion von A zeigt auch, dass viele Leute da nicht weiter drüber nachdenken und streng an draußen nur Kännc--- äh Möhren nur im Bündchen festhalten wollen.

eigentlichegal am :

Wenn das Spitzpaprikas wäre, fände ich den Zustand schlimm.
Aber bei Peperonis, bei denen es vor allen Dingen um die Schärfe im Essen geht, geht das IMHO in Ordnung.
Ich benutz Peperonis auch im getrockneten Zustand, von daher sind die hier halt schon halb "vorgetrocknet"

Arno Nym am :

Ich würde auch sagen: Die Peperoni sehen zwar schon etwas schrumpelig aus, aber gerade Peperoni kann man doch toll trocknen und denen ist es auch egal, wenn sie nicht mehr ganz saftig sind.

Wenn das andere O+G auch so aussieht, wäre das eine andere Sache...

Karlotta Klammer am :

Bei meinem Laden umme Ecke ist die Begründung, dass wenn das alte Zeug billiger rausgegeben wird, dann warten alle Kunden, bis es billiger ist.

Ich stell' mir das so vor, dass da eine langen Schlange vorm Laden ist, ein Kunde spioniert durchs Fenster rein und ruft dann "Sie hams runtergesetzt" und alle stürmen los.

Panther am :

Deshalb variieren professionelle Händler ja hinsichtlich Artikel/Zustand/Menge/Rabatthöhe/Uhrzeit usw. und passen die Reduktion je nach tatsächlichem Bestand bzw. realer Nachfrage ggf. immer mal an.

AM am :

1) Viele Mitarbeiter fühlen sich sowieso ausgebeutet und identifizieren sich nicht mit dem Unternehmen. Es ist ihnen einfach egal, ob sie mehr Umsatz machen oder kundenfreundlich sind, weil sie nicht daran beteiligt werden. Vielen ist auch egal, ob geklaut wird oder sie sehen weg, weil sie keinen Stress mit dem Dieb haben wollen.

2) Viele sind auch nicht befugt, über Preisnachlässe zu entscheiden und haben keine Lust, jemanden extra dafür zu rufen.

3) Die Peperoni sind wirklich alt und verschrumpelt, vergammeln aber im Gegensatz zu anderen Gemüsesorten nicht. Man kann sie weiterhin verwenden und sogar trocknen. Weil es bei losen Peperoni meistens nach Gewicht geht, hat der Kunde durch alte Pepersoni sogar noch einen Vorteil, weil nicht mehr so viel Wasser drin ist ;-)

Hans am :

Die sehen zwar nicht mehr ganz frisch aus, aber ich hätte die auf jeden Fall noch gegessen. Gerade bei Peperoni oder Paprika ist das eigentlich egal, sofern man sie kochen möchte. Für einen Salat allerdings würde ich sie vermutlich auch nicht mehr nutzen.

John Deo am :

Möglicherweise ist das "Geschäftspolitik", um Diskussionen im Keim zu ersticken, also eine Bindung des (teuren) Personals in unerwünschte Diskussionen zu vermeiden. Also ob ein bestimmtes Frischeprodukt jetzt schon reduziert verkauft werden muss/ soll/ kann...

Vielleicht verteilt der Leiter es aufgrund dieser Anweisung von oben lieber an die Belegschaft.

Wäre wirklich interessant zu erfahren....

Mitleser am :

Ich frage mich das eigentlich regelmäßig, wenn ich angegammelte Paprika im Supermarkt sehe, ob die wirklich ernsthaft denken, dass das noch jemand kauft... oder einfach keine Zeit haben, das wegzuräumen.

naja am :

Gibt auch genug Läden, in denen so gut wie nichts runtergesetzt wird, wegen Premiumanspruch und so. Oder Chef kommt wenig mit dem Tagesgeschäft in Kontakt, daher keine Anweisung zum Runtersetzen, und die Mitarbeiter machen es ohne Anweisung eben nicht, man will ja auch den Job behalten.

Panther am :

Und ergänzend dazu Anbieter wie TGTG. Da bleibt für den Händler bei einem gewissen Mehraufwand zwar weniger hängen und der Käufer zahlt am Ende drauf, aber die Preiwahrnehmung wird künstlich hoch gehalten.

Alfred am :

Als Ladendeko aufhängen und dann getrocknet wieder anbieten :-)

https://www.mein-schoener-garten.de/sites/default/files/styles/inline_scaled_l/public/chili-peperoni-trocknen-aufmacher-613031290-florapress.jpg

Arno Nym am :

Oh ja, in der Tat sehr hübsch! Das könnten die wirklich gut damit machen :-)

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