Laut?

Geschrieben von Björn Harste am Samstag, 22. Oktober 2022

Eben war eine junge Frau im Laden (Anfang 20), die sich gerade ganz panisch gefreut hat, dass der laute Wagen, der die ganze Zeit hier vor dem Laden stand, endlich weiterzieht.

"Ich wohne da vorne. Mit so einem Krach hatte ich nicht gerechnet", erklärte sie mir. "Das macht mich völlig fertig. Aber wenn der jetzt wegfährt, ist alles gut."

"Du wohnst noch nicht lange da, oder?", fragte ich sie.

"Nee, ich bin da erst vor ein paar Wochen eingezogen."

Habe sie dann aufgeklärt, dass das jetzt wenigstens noch zwei Stunden so geht und dass das auch ganz, ganz sicher nicht der einzige Wagen mit lauter Musik war.

Sie erlitt einen instantanen Nervenzusammenbruch.

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Kommentare

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Flo am Samstag, 22. Oktober 2022:

Du hättest ihr ja spontan ein paar Ohropax anbieten können.

Hans am Samstag, 22. Oktober 2022:

Frage mich, warum sich manche Leute über alles aufregen müssen (was anderen Freude bereitet). Ist ja nicht so, als ob da täglich Umzüge stattfinden.

Mitleser am Sonntag, 23. Oktober 2022:

Es gibt halt leider Menschen, die sind, gerade im Sommer, der Meinung, dass ein Wohngebiet eine Ballermann-6-Partymeile sei.

So ein Umzug 1x im Jahr ist ja noch in Ordnung, besonders wenn man es weiß, aber jedes Wochenende irgendwelcher Partylärm aus irgendwelchen Gärten oder Hinterhöfen ist schon nervig.

Micha am Sonntag, 23. Oktober 2022:

Frage mich, warum sich manche Leute denken, dass sie Krach machen können und es andere erdulden müssen.

Ist ja nicht so, dass das genau dort statt finden muss.

Raoul am Donnerstag, 27. Oktober 2022:

Genau, kann das denn nicht alles da bleiben, wo es hingehört: In Spanien? Dann mache ich auch gerne mit, bin ja kein Unmensch.

Nobody am Sonntag, 23. Oktober 2022:

Frei nach Nuhr „der deutsche von heute trägt Empörung“
So kommt es mir zumindest manchmal vor… es ist ja schon nicht mehr „normal“ wenn man nichts zum aufregen hat und einfach seines Lebens froh ist. Gibt ja auch noch dieses krampfhafte individuell sein, da gilt man ja schon als Absurdität wenn man Geschmack/Meinung eines anderen teilt… usw usw

Raoul am Donnerstag, 27. Oktober 2022:

„So kommt es mir zumindest manchmal vor… es ist ja schon nicht mehr „normal“ wenn man nichts zum aufregen hat und einfach seines Lebens froh ist.“

So gesehen können wir dankbar für Corona und den russischen Angriffskrieg sein. Was hätten wir da ansonsten jetzt schon neue Gesetze, die dieses und jenes Verhalten unter Strafe stellen, weil es ansonsten ja grade nichts zu tun gibt.

Molli am Sonntag, 23. Oktober 2022:

Wo steht, dass sie sich aufgeregt hat? Es gibt Menschen, die mit so einer Situation nicht gut zurechtkommen und offenbar war sie von den Umständen, die der Umzug mit sich bringt, überrascht. Im nächsten Jahr fährt sie vielleicht für ein paar Stunden aus Bremen heraus oder setzt sich Noise-Cancelling-Kopfhörer auf - we don't know.

Juhn due am Dienstag, 25. Oktober 2022:

Genau so wie ich meistens am 11.11 aus Köln verschwinde, weil da alle übelst feiern und alle corona Regeln und vorsicht in den Müll schmeißen

Cliff am Sonntag, 23. Oktober 2022:

100 Meter von meinem Haus entfernt ist jedes Jahr Dorffest. Da rege ich mich nicht auf, da gehe ich hin.
Wie kann jemand mit Anfang 20 so lärmempfindlich sein? Wenn ich mal in der Klischeekiste kramen darf: Veganerin?
(duck und weg)

Nicht der Andere am Dienstag, 25. Oktober 2022:

Björn, du bist doch eigentlich kein Freund von Anglizismen und noch weniger einer von komplett überflüssigen, weil 1:1 ersetzbaren. Wie hast du dir dann ausgerechnet "instantan" aneignen können? Unmittelbar, unvermittelt, sofort, direkt, pipapo. Instantan! Also wirklich!

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