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Himmel und Hölle

Der ohnehin bei uns nicht stattgefundene Sommer neigt sich dem Ende zu. Heute Morgen hatten Ines und ich zum ersten Mal nach Monaten wieder eine Jacke mit langen Ärmeln und Handschuhe an, es war schon kühl. Das Schöne daran ist, dass wir dadurch wieder morgens unterwegs die Sonnenaufgänge mit allem, was die Natur drumherum zu bieten hat, erleben können. So entstehen dann solche Fotos, wie vorhin im Park Links der Weser.



Die Entspannung wurde gleich wieder zerstört, als nur kurze Zeit nach unserer Ankunft hier in der Firma der erste Ladendieb des Tages buchstäblich im Vorbeigehen eine Flasche Weißwein in seinem Rucksack verschwinden ließ. Da uns der Typ schon bei der Leergutannahme aufgefallen war, guckten wir auf dem Monitor der Videoanlage hinter ihm her und landeten direkt einen Volltreffer. Anzeige, Hausverbot, die eigene Entspannung dahin. Danke, du Arsch.


Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 109)

Die 109. Ausbildungswoche. Noch haben SIE nicht bemerkt, dass ich unter ihnen bin! Es geht alles seine ganz unspektakulär gewohnten Wege.

Zum Reinheitsgebot im Fachbericht möchte ich anmerken, dass ich keine Lust hatte, den Text in der alten Sprache abzutippen. Daher hatte ich mir den Text direkt aus dem Wikipedia-Eintrag zum Reinheitsgebot herauskopiert. Daher gibt es einige Abweichungen, vor allem auch bei der Schreibweise einzelner Wörter. Aber prinzipiell ist es der selbe Text. ;-)



Morgens beim Gemüse-Packen habe ich die Kartoffeln sortiert und gepackt. Anschließend habe ich die Paletten mit den Abfällen und Kartons nach hinten ins Lager gebracht.
Draußen habe ich die Mülleimer ausgeleert und kurz die Häuschen für die Einkaufswagen ausgefegt.
Ware annehmen (Lieken, Wendeln, Milupa und Homann). Leergut annehmen und aufräumen im Leergutlager. Am Montag habe ich die Werbungswaren aufgebaut. Hierfür war es notwendig, einige Gondelköpfe mit Getränken und Konserven umzugestalten.
Dienstag Nachmittag habe ich die Getränke-Bestellung gemacht und Margarine / Kondensmilch gepackt.
Federweißer / Roter Sauser in die Kühltruhe nachpacken und auswischen der Truhe.



Das Deutsche Reinheitsgebot I

"Wie das Pier Summer vie Winter auf dem Land sol geschenkt und prauen werden."

„Item wir ordnen / setzen / und wöllen mit Rathe unnser Lanndtschaft / das füran allennthalben in dem Fürstenthumb Bayren / auf dem Lannde / auch in unnsern Stetten und Märckthen / da deßhalb hieuor kain sonndere Ordnung ist / von Michaelis bis auff Georij / ain Mass oder Kopfpiers über ainen Pfenning Müncher Werung / unnd von Sant Jörgentag / bis auff Michaelis / die mass über zwen Pfenning derselben Werung / unnd derennden der Kopf ist / über drey Haller / bey nachgesetzter Pene / nicht gegeben noch außgeschennckht sol werden. Wo auch ainer nit Merzen / sonder annder Pier prawen / oder sonnst haben würde / sol Er doch das / kains wegs höher / dann die maß umb ainen Pfenning schennckhen / und verkauffen. Wir wöllen auch sonnderlichen / das füran allenthalben in unsern Stetten / Märckthen / unnd auf dem Lannde / zu kainem Pier / merer Stuckh

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 108)

Hier kann ich mal ein paar interessante Anmerkungen zum Tätigkeitsbericht machen. Kann ja nicht immer nur die übliche Gemüsemüll-Papppressen-Leergut-Routine sein. ;-)

1. "einen kompletten Regalmeter für Ferrero freigeräumt" – das Problem besteht nach wie vor. Bekanntermaßen nimmt Ferrero seine Pralinen (Küsschen, Mon Cherie und Rocher) im Sommer aus dem Sortiment. Schlagartig hat man im Regal eine mehr oder weniger große Lücke, die man temporär mit irgendwelchen anderen Artikeln füllen muss. Keine Ahnung, wie wir das damals, vor allem mit einem kompletten Regalmeter (ein ganzes Regal von oben bis unten oder war damit doch nur ein Fachboden gemeint?), gemacht haben. Bei uns ist es heute so, dass wir kaum Artikel von Ferrero im Sortiment haben, um diese Problematik zu umgehen.

2. Unsere "Bruchborte" … Ein Regal im Lager, in das einfach von jedem alles reingelegt wurde, was kaputt oder abgelaufen war. Außer Frischeprodukte oder alles was offen oder anderweitig nicht lagerbar war. Abgesehen davon kam wirklich alles in dieses Regal und alle paar Monate musste mal irgendjemand ran und alles sortieren und dann in die Formulare Eigenverbrauch / Bruch u. Verderb eintragen und die Ware dann entsorgen. Mehrmals habe ich das gemacht und da saß man dann immer ein paar Stunden am Schreibtisch im Lager und hat sich durch das Regal gearbeitet …

3. Die Preisänderungen für die Werbungsware habe ich gehasst. Abgrundtief. Wir hatten damals noch keine Scannerkasse und haben jedes Teil einzeln mit einem Preisetikett beklebt. Die Werbungsware, und es waren auch damals schon dutzende Artikel in so einem Handzettel, wurde also Stück für Stück mit neuen Preisen beklebt. Am Ende der Woche hat man die Sachen dann wieder mit dem regulären Preis ausgezeichnet. Bei Artikeln, die auch beworben nicht gut liefen, Haarspray zum Beispiel, die aber alle paar Wochen in der Werbung waren, hatte man irgendwann regelrechte Klötzchen aus etlichen Auszeichneretiketten auf der Ware kleben. Kein Witz. Ich habe es wirklich gehasst.



Dienstag habe ich die Hauptlieferungen von Essmann und unserem Lager angenommen. Leergut zusammenstellen und nach draußen fahren.
Am Dienstag Nachmittag habe ich die Süßwaren und Chips gepackt. Leergut annehmen.
Abends habe ich die Paletten mit Blumenerde reingefahren und den Laden abgeschlossen. Nachsehen, ob noch Kunden im Laden sind.
In der Süßwarenabteilung habe ich einen kompletten Regalmeter für Ferrero freigeräumt. Lager aufräumen und Aufräumen der Bruchborte.
Am Samstag haben wir die Preisänderungen für die Werbungsware gemacht. Dabei haben wir uns an unserem Flugblatt orientiert.



Über das Deutsche Reinheitsgebot

Das Deutsche Reinheitsgebot ist die älteste lebensmittelrechtliche Verordnung der Welt, die heute noch eingehalten wird. Sie wurde 1516 von Herzog Wilhelm IV von Bayern erlassen. Sie besagt, dass Bier ausschließlich aus Gerste, Hopfen und Wasser gebraut werden darf.
Heute wird zusätzlich Hefe verwendet, deren Wirkung man damals nicht kannte, man verließ sich auf die natürlichen Hefen, die in der Luft enthalten sind.
Böse Zungen behaupten, dem Herzog ging es darum die Bierbrauer auf Gerste festzulegen, um so zu verhindern, dass Roggen und Weizen, welches dringend zur Brotherstellung benötigt wurde, für das Bierbrauen verwandt wurde.

Es folgt das Deutsche Reinheitsgebot in seiner ursprünglichen Schreibweise!

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 107)

Die Arbeit im Markt bestand laut Tätigkeitsbericht Nummer 107 aus den üblichen Tätigkeiten, die sich quasi Woche für Woche wiederholen. So weit also nicht interessant.

Beim Fachbericht musste ich über den letzten Satz nachdenken: "Bei uns im Laden findet man normalerweise nur die Premiummarken – also die bekannten und durch Werbung bundesweit bekannten Biersorten." – heute auch als "Fernsehbiere" bekannt.
Mich würde mal interessieren, ob ich mir den Satz selber ausgedacht habe oder ob ich den aus irgendeinem, ggf. auch internen, Fachbuch abgeschrieben habe. Aber das werde ich wohl niemals mehr herausfinden können …

Bei uns im Markt in der Neustadt haben wir natürlich auch viele dieser "Premiummarken", aber ich versuche auch immer, im Rahmen des vorhandenen Platzes und der Bezugsmöglichkeiten, Besonderheiten oder eben nicht alltägliche Biersorten ins Sortiment aufzunehmen. Sehr glücklich bin ich über die beiden Sorten von Maisel & Friends, aber daneben haben wir auch das Premium-Bier und die beiden Bio-Marken Pinkus und Lammsbräu im Sortiment.



Am Morgen habe ich die Tiefkühltruhen aufgedeckt. Anschließend habe ich die pappe und die Reste vom Gemüsepacken vernichtet.
Brotlieferung von Wendeln annehmen und vergleichen.
Am Dienstag Mittag habe ich die Einweg-Artikel von Coca-Cola gepackt.
Annehmen der Essmann-Hauptlieferung. Nach meiner Mittagspause habe ich die Getränke gepackt und die Getränkebestellung für Donnerstag gemacht.
Leergut annehmen. Ausleeren der Ballenpresse und einlegen neuer Bänder, mit denen die Papp-Ballen verschnürt werden.
Den Gondelkopf, auf dem ich die Reste mit Coladosen aufgebaut habe, habe ich neu gestaltet und ordentlich aufgeräumt.



Bier (Allgemein)

Bier ist ein aus Malz, Hopfen und Wasser mit Hilfe von Hefe gebrautes Getränk. Bier gilt neben dem Wein als das älteste Getränk des Menschen, denn es war schon vor 9000 Jahren in Mesopotamien bekannt. Auch die alten Ägypter tranken Bier; so fand man in der Grabkammer des Pharao Ramses III Krüge mit Bier.
Die Germanen labten sich an Bier, welches ungefähr der heutigen "Berliner Weiße" entspricht. Man unterscheidet obergäriges Bier, das warm vergoren wird und dessen Hefe nach oben ausgestoßen wird (Berliner Weiße, Altbier, Ale, Stout, Porter usw …) und untergäriges Bier, das kalt vergoren wird und dessen Hefe nach unten ausfällt (bayrische, norddeutsche, Dortmunder, tschechische, Elsässer Biere usw …).
Es gibt in Deutschland viele verschiedene Biersorten und -Marken. Bei uns im Laden findet man normalerweise nur die Premiummarken – also die bekannten und durch Werbung bundesweit bekannten Biersorten.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 106)

Im Tätigkeitsbericht gibt es keine spannenden Neuigkeiten, aber diese beiden Fachberichte bringen mich zum schmunzeln. In den inzwischen über 23 Jahren meiner Selbstständigkeit habe ich mit den Formeln zur Kalkulation noch nie gearbeitet. Einzig die Handelsspanne ist ein interessanter Wert, der aber in unseren Warenwirtschaftssystemen (das aktuelle wie in allen vergangenen Systemen) automatisch ausgerechnet wird.

Ich kann mich übrigens noch daran erinnern, warum wir die Müllcontainer abgeschlossen haben. Mitunter lag der halbe Inhalt am Morgen auf dem Parkplatz verteilt, weil irgendwelche Leute auf der Suche nach noch verwertbaren Dingen einfach allen sonstigen Müll aus den Containern geworfen haben.



Gleich zu Arbeitsbeginn habe ich die Milch gepackt. Danach habe ich in der Getränkeabteilung leere Kisten abgesammelt, nach hinten gebracht und in die Liste eingetragen. Anschließend habe ich mir vorne im Büro die aktuelle Bestellvorschlagsliste ausgedruckt und die Essmann-Bestellung fertiggemacht.
Leergut annehmen, Ausleeren der Papppresse.
Am Nachmittag habe ich Gondelköpfe neu gestaltet und die Werbungsware aufgebaut.
Gemüse nachpacken.
Abends habe ich die Tiefkühltruhen zugedeckt und draußen die Müllcontainer abgeschlossen.
Ware (Hauptlieferung) annehmen.



Kalkulation II

Kalkulationszuschlag:
= (Bruttoverkaufspreis - Einstandspreis)*100 / Einstandspreis

Kalkulationsfaktor:
= Bruttoverkaufspreis / Einstandspreis

Kalkulationsabschlag:
= (Bruttoverkaufspreis - Einstandspreis)*100 / Bruttoverkaufspreis

Handelsspanne:
= (Nettoverkaufspreis - Einstandspreis) * 100 / Nettoverkaufspreis