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Gebunden

Eine Gruppe von Heranwachsenden, die extrem cool wirken wollten, irrte durch den Laden. Da sie recht laut und wenig vertrauenerweckend waren, beobachtete ich sie über die Videoanlage.

Plötzlich begann einer von ihnen, an einem unserer Regale herumzufummeln. Was er dort genau tat, konnte ich allerdings leider nicht erkennen. Es sah so aus, als wenn er dort eine Schraube lösen würde, denn seine Hand befand sich die ganze Zeit an der selben Stelle. Nach einigen Sekunden begann einer seiner Freunde, ebenfalls an der vermeintlichen Schraube herumzudrehen. Aber warum? Und warum beide. Da ich über die Kameras nicht mehr erkennen konnte, ging ich direkt und scheinbar zufällig an dem Regal vorbei.

Und was war passiert? Der Stecker seines Handy-Headsets hatte sich in einem kleinen, aus dem Blech gestanzten Loch verfangen.
Ich half dabei, ihn wieder zu befreien und musste mir das Lachen doch sehr verkneifen.

Aus dem Müll

Ein Flaschesammler hielt eine volle Bierdose in der Hand. "Die habe ich in dem Müllsach vor dem Leergutautomaten gefunden", sagte er und bestand darauf, dass er sie mitnehmen dürfe. Umsonst, wohlgemerkt.

Ein Kollege, der von der Aussage etwas überrumpelt war, sagte ihm das zunächst zu, allerdings nahm ich dem Flaschensammler die Bierdose am Eingang wieder ab. So weit kommt das noch, dass wir hier Ware verschenken, nur weil sie zufällig in einen Müllsack gefallen ist. Vielleicht hatte ja auch ein Leergut abgebender Kunde diese Dose, die er ursprünglich kaufen wollte, auf den Rand des Behälters gestellt und dann ist sie, aus welchen Gründen auch immer, hineingefallen.

Und morgen liegt dann "zufällig" eine Flasche Jack Daniels im Müll und dann eignet man sich diesen "eigentümerlosen" Artikel auch an? :-O

Schwankendes Rohr im Winde

Eine Mutter war mit ihrem etwa dreijährigem Nachwuchs im Laden. Die Kleine entdeckte etwas im Süßwarenregal, woraufhin die Mutter nicht mit einem barschen "Nein!" antwortete, sondern relativ diplomatisch zu erklären versuchte, warum sie dieses und jenes zumindest jetzt nicht kaufen möchte.

Ihre Tochter probiertes es bei einem anderen Artikel, den sie wohl auch als gut schmeckend einschätzte und wieder erklärte ihre Mutter, dass sie das jetzt nicht kaufen möchte.

Das ging einige Male so, bis schließlich der folgende Satz fiel: "Na, gut. Dieses eine Teil darfst du haben. Aber nur ausnahmsweise."

Der Scheiß

Ein älteres Paar ging durch den Laden. Bei den erst kürzlich aufgebauten Spekulatius, Lebkuchen und Dominosteinen blieben sie stehen und er begann, laustark zu fluchen: "Jetzt steht die Scheiße hier auch schon überall rum."

Man kann's echt übertreiben. So neu ist es nicht, dass diese Artikel schon im September angeboten werden und es wird auch nicht "jedes Jahr früher", wie einem viele aufgebrachte Kunden immer wieder erzählen wollen.

Die Frau

Ein Ehepaar mittleren Alters kauft recht häufig bei mir ein. Meistens nicht als Paar, sondern vor allem die Frau alleine und hin und wieder ihr Mann.
Nun war er alleine hier und wollte einen bestimmten Artikel aus dem Kühlregal für seine Frau haben, von dem ich weiß, dass sie ihn gerne und in größeren Mengen isst.

Extrem irritiert hat mich allerdings, wie er über seine Frau geredet hat, als er mir das Produkt beschreiben wollte: "Das ist der, den die Frau sonst immer kauft." Dabei klang "die Frau" aber nicht positiv, sondern als würde er über eine fremde Person reden. Sehr komisch...

Mülltüten sind kein Leergut

In das Annahmewerk des Leergutautomaten hatte jemand einen alten, siffigen Müllsack gestopft. Nicht, dass dem Gerät diese Misshandlung sonderlich schaden würde – aber was soll so ein Quatsch? Dummheit? Wut? Oder doch die Hoffnung, auch für den Müllsack noch einen kleinen Obolus zu bekommen?

Werde ich wohl nie erfahren...

Der erste Rüffel der Woche

Heute erst um 0:05 Uhr den Laden geöffnet.

Durfte mir gleich von einer Kundin anhören: "Na, Björn. Das ist ja aber fünf Minuten zu spät."

Pah, in der Nacht gehen die Uhren langsamer. So. :-)

Die bessere Lösung

Ein Kunde hat bei einer Kollegin angefragt, ob er mehrere leere Bierflaschen mit Bügelverschluss erwerben könne. Er möchte selbstgemachten Saft abfüllen und die großen Flaschen mit dem berühmten "Plopp!" wären dazu ideal.
Im Laufe des Gesprächs mit meiner Mitarbeiterin kam dann auch die Frage auf, wie sehr verschmutzt die Flaschen normalerweise sind und wie der Kunde sie am besten reinigen kann. Meine Mitarbeiterin erzählte ihm, was wir – außer Bierresten – schon alles in leeren Flaschen gefunden haben und er antwortete, dass er dann später wiederkommen würde.

"Soll ich Ihnen eine leere Kiste beiseite stellen?"

"Nein, danke. Ich kaufe mir nachher eine volle Kiste und werde das Bier selber austrinken. Dann weiß ich wenigstens, dass die Flaschen sauber sind."

Ekelgrenze überschritten

Trotz übergezogenen Gummihandschuhen hielt meine Kassiererin diesen 5-Euro-Schein mit spitzen Fingern fest: "Ich gehe den mal eben waschen...", sprach's und verschwand auf der Damentoilette.

Ich hätte die Banknote nicht angenommen. Meine Ekelgrenze ist schon sehr hoch angesetzt, aber bei Blut hört der Spaß auf, zumal es sich bei dem Mann, der den Schein abgegeben hat, um einen ziemlich kaputten Typen handelte.

Uuuargs.


Unkoordiniert

Ein Mann betrat mit zwei Tüten voller Bierflaschen den Laden und ging zielstrebig in leichten Schlangenlinien zum Leergutautomaten. Auf mehrere Flaschen, die er erfolgreich in der Maschine versenkte, zerlegte er eine auf dem Fußboden, die ihm entweder aus der Hand oder direkt aus einer der beiden Plastiktragetaschen rutschte.

Ich trinke Alkohol in Maßen und habe keine Vollrauscherfahrung, was ich im Übrigen auch nicht gerade als fatale Wissenslücke ansehe. Was bringt einen dazu, in dem Zustand auch noch seinen Alltag meistern zu wollen und sich nicht einfach zum Ausnüchtern ins Bett zu legen?!? :-O