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Leergutsammler am Montag Morgen

Heute schiebe ich echt Frust. Entweder hat die EM so viele Leergutsammler aus ihren Löchern gelockt oder der Geldmangel am Monatsende. Was auch immer es war, die Typen verhalten sich heute (und in letzter Zeit allgemein immer mehr) wie die Säue.

Nach dem Theater in der vergangenen Nacht erfüllte ein Mann alle meine Leergutalbträume auf einmal: Stark alkoholisiert schob er einem prall gefüllten Einkaufswagen eines Mitbewerbers durch den Laden. Eckte auf dem Weg durch die Gänge an diversen Regalen und Kühltruhen an und bremste den Wagen schließlich, indem er ihn gegen den Leergutautomaten prallen ließ. Meinen geäußerten Missmut darüber quittierte er mit einem unverständlichen Gelalle. Ich beschloss, ihn weiter zu beobachten und er begann, in Spitzengeschwindigkeit die Flaschen in die Maschine zu drücken. Seine Bewegungen wirkten fahrig und hektisch und so landeten durchaus mal zwei Flaschen auf einmal auf dem Förderband oder eine Glasflasche im Dosencruncher. Plötzlich entdeckte er in seinem Sammelsurium eine volle Bierdose. Er öffnete sie und trank sie nebenbei aus. Am Schluss entdeckte er noch eine gefüllte Limonadenflasche. Nachdem der Automat die Annahme verweigerte, öffnete er auch dieses Behältnis und versuchte, den Inhalt "auf ex" zu trinken. Ich schätze, dass ihm die Hälfte der Flüssigkeit an den Mundwinkeln vorbei am Hals entlang in seinen Kragen gelaufen ist...

Während oben Geschildertes geschah, betrat ein weiterer Flaschensammler den Laden. Es handelt sich dabei um einen älteren Mann, der zwar nie mit großen Mengen kommt, aber dafür oft recht ausgefallenes (bitte nicht mit "exotisches" verwechseln) Leergut dabei hat. Bei seinem letzten Besuch hatte er sein Leergut in einem einem ALDI-Einkaufswagen, den er dann einfach hier bei uns mitten im Laden stehengelassen hatte. (Erwähnte ich hier kurz.)
Ich sprach ihn direkt darauf an und forderte ihn auf, den Wagen wieder mitzunehmen. Nach einiger Diskussion tat er es auch und ich bin um das Wissen schlauer, dass er uns schon lange "einsortiert" hätte und dass wir "zu kompliziert" sind. Den Wagen hatte er freundlicherweise hiergelassen, damit wir ihn z.B. im Lager für alles Mögliche verwenden können und andere Läden hätten sich darüber noch nie beschwert. Das ich hier nun rein gar nichts mit einem ALDI-Einkaufswagen anfangen will, wollte er irgendwie nicht verstehen.

Leergutrekordverdächtiger Tagesbeginn

Es ist kaum zu glauben, wieviel Leergut hier heute hereinkommt. Inzwischen haben wir knapp die 300-Euro-Marke erreicht – eine Summe, die ich vor gar nicht allzulanger Zeit noch für einen kompletten Tag als "hoch" bezeichnet hätte.

Daran nicht ganz unbeteiligt waren übrigens diese beiden Einzelbons:


Die lange Nacht des Leerguts

Als wir kurz vor null Uhr hier beim Laden erschienen, traf uns fast der Schlag: Vor der Tür stand eine Traube Menschen, von denen einige große Einkaufswagen und Fahrradanhänger voller Leergut mitgebracht hatten.

Nach dem Aufschließen wurden wir geradezu überrannt: Über zwei Stunden lang ratterte der Leergutautomat und hatte schließlich einzelne Flaschen im Wert von (bis jetzt) exakt 173,79 Euro angenommen.

Was wäre wohl gewesen, wenn Deutschland gewonnen hätte und die Partys und Saufgelage noch exzessiver ausgefallen wären? :-O

Für 6 Cent - Teil 2

Okay, ich werde das mit den Klappkisten nun doch machen. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn ich leere Rahmen bestelle, zahle ich zusätzlich zum Pfand noch 50 Cent Transportgebühr – pro Stück, also pro 20 Flaschen!

Nun zahle ich durch den Abschlag von zwei Cent pro Flasche 40 Cent pro 20 Flaschen, habe also noch 0,10€ gespart.

Ich glaube, das mache ich jetzt immer so. 8-)

Für 6 Cent

Unser Getränkegroßhändler hat angeboten, meine geschätzen 8000 leeren Bierflaschen in Klappkisten verpackt zurückzunehmen – allerdings für nur sechs statt acht Cent pro Flasche, um den Mehraufwand des Großhändlers zu begleichen.

Es ist natürlich schon ein nettes Angebot, die Flaschen überhaupt in der Form abzuholen. Aber ich sehe es irgendwie nicht ein, auch noch draufzuzahlen (ganz abgesehen von der Mehrarbeit, die ich hier habe), weil die Braueren keine leeren Rahmen rausrücken.

Je nach Sichtweise

Nach wie vor haben wir hier Kunden, die den Leergutautomaten (noch) nicht kennen. In der Vergangenheit hatte ich die Leute immer mit einem freundlichen "Sie dürfen selber..." an den Automaten herangeführt.

Seit diesem Erlebnis halte ich es so, dass ich noch ergänze: "...oder müssen, je nach Sichtweise."

Bislang haben es fast alle mit Humor genommen. :-)

Bierflaschen ohne Ende

Das leidige Thema mit dem Mangel an leeren Rahmen für Halbliter-Bierflaschen ist hier nach wie vor akut. Und nicht nur das: Die Situation wird von Tag zu Tag schlimmer. Am Freitag hatte ich von unserem Getränkegroßhändler eine Palette mit 40 leeren Rahmen bekommen – ein Tropfen auf den heißen Stein. Mittlerweile sind sie längst verbraucht und von den etwa 6000 Bierflaschen, die im Lager in etlichen Klappkisten stehen, haben wir nicht eine dadurch entsorgen können. Gestern gab es keine leeren Rahmen und wann ich wieder welche bekommen werde, ist fraglich.

Was kann ich als Händler machen? Nun: Mein Großhändler ist verzweifelt. Sämtliche Kunden betteln um leere Kisten, doch es gibt keine. Die Brauereien würden keine herausrücken, da der Bestand komplett für die vollen Flaschen benötig wird. Von den Vertretern diverser Brauereien höre ich jedoch immer wieder, dass ich mich diesbezüglich an meinen Großhändler wenden soll, denn schließlich würden dort genug leere Rahmen angeliefert werden. Von Pontius zu Pilatus...

Hin und wieder bekomme ich den Vorschlag, einfach mal Bier zu boykottieren. Allerdings ist das eine recht blöde Idee. Meine paar Paletten fallen beim Brauerei-Platzhirsch nicht wirklich auf – nur würden mir die Kunden abwandern, weil ich kein Bier mehr im Sortiment hätte.

Aus lauter Verzweiflung habe ich heute schon in den Zentralen der Mehrwegflaschen verkaufenden Discounter angerufen. Penny z.B. verkauft derzeit halbe Liter Beck's auf Logipack-Trays und haben in vielen Filialen etliche dieser Trays ungenutzt stehen, da die Kunden die Flaschen lieber am Wochenende im Warenhaus auf der grünen Wiese (oder zwischendurch bei mir) abgeben. Doch leider waren die vielen Telefongespräche ohne Erfolg – leere Logipacks dürfe man mir nicht verkaufen.

Noch verzweifelter war heute Morgen diese Aktion von mir: Ich habe bei einem Flaschenproduzenten angerufen und mich erkundigt, ob dort sortenreines Glas als Sekundärrohstoff aufgekauft wird. Mich kostet eine Tonne Bierflaschen etwa 190€, allerdings liegt der Glaspreis pro Tonne je nach Zustand bei etwa 30-50 Euro. Einen gewissen Preis wäre ich ja bereit gewesen, für ein leeres Lager zu zahlen, aber das ist mir dann doch zu teuer. Wäre aber eine herrlich dreiste Aktion gewesen, die angenommenen Pfandflaschen gleich in Scherben in den Glascontainer zu hauen. :-)

Ich versuch's jetzt mal mit einem offenen Brief an die großen Brauereien. Aber bis der Text brauchbar verfasst ist, wird's noch ein paar Tage dauern.

Kippenschweine

Man muss nur genug Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Flaschenwaschanlagen in der Brauerei haben – dann schmeckt einem auch noch das nächste Bier...


Manchmal Glückstreffer

Wir haben noch einen weiteren Kunden, den ich eigentlich nur zu sehen bekomme, wenn er gerade den Leergutautomaten füttert. Oder dies zumindest versucht. Der Mann ist mittleren Alters und ich schätze, dass er irgendwo aus dem Osten kommt. Russland vielleicht. Genau kann ich das nicht sagen, denn er spricht nicht viel, aber ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er kaum ein Wort Deutsch versteht.

Immer und immer wieder steht er mit kleinen Leergutsammlungen, die aussehen wie das, was die "profesionellen" Flaschensammler liegen lassen, vor dem Automaten und versucht oft vielfach, die Maschine irgendwie dazu zu überreden, ihm etwas Geld dafür auszuspucken. Doch meistens vergeblich. Schon oft haben wir versucht, ihm zu zeigen, worauf er achten soll. Das dpg-Logo ist "gut" (Was wir mit einem nach oben zeigenden Daumen zu signalisieren versuchen), kein dpg-Logo ist "schlecht" (Daumen nach unten). Er lacht jedes Mal, tippt mit dem Finger auf den Strichode und zeigt mit seinem Daumen nach oben. Entweder versteht er uns wirklich nicht oder er vergisst immer wieder, was wir ihm gezeigt haben. Oder die Verzweiflung ist so groß, dass er wider aller Vernunft trotzdem jede Dose und Flasche mitnimmt.

Irgendwie tut er mir Leid. :-(

Volle Cola-Flasche

Heute Morgen war der Tisch des Leergutautomaten gut gefüllt und da ich gerade in der Nähe stand, machte ich mich daran, ihn abzuräumen.
Plötzlich fiel mir eine bis oben hin gefüllte Flasche "Coca Cola" auf. "Warum hat der Automat die volle Flasche angenommen?", wunderte ich mich noch, als mir auffiel, dass der Deckel bereits geöffnet war – und dass die Flasche deutlich leichter war als eine volle.



In Gedanken ging ich alle Ekeligkeiten durch, die sich in der Flasche befinden könnten: Farbe, Öl, Jauche. Da der Deckel aufgeschraubt war, kümmerte ich mich nicht weiter darum und griff nach ihr, um sie in eine Kiste stellen zu können.

Da entdeckte ich die Aufschrift auf dem Rückenetikett. Sojasauce hatte jemand in der Flasche aufbewahrt. Und weil die Sauce deutlich zähflüssiger als Cola ist, haftete sie an der Flasche ohne sich auf dem Boden abzusetzen. Tzz... :-O


Exotisches Leergut (63)

Leider keine Zusatzinformationen. Die Dose existiert nicht mehr und so habe ich nur dieses Foto...

Aber: Ist das ein Aufkleber an der Seite? Dann ist die Dose vermutlich irgendwo importiert worden und mit einer anderssprachigen Zutatenliste versehen worden. Oder ist der Aufkleber so original?


Nochmal im Doppelpack

Vor etwas mehr als einem Jahr sind hier zwei Flaschen aufgetaucht, die es zum gemeinsamen Blogeintrag geschafft haben.

Und nun? Sind wieder von beiden Sorten Flaschen hier zeitgleich aufgetaucht. Das kann nur ein Kunde gewesen sein, der immer noch den gleichen Geschmack hat und wieder in Belgien war. :-)

Ehrlich

Wenn sich vor dem Leergutautomat eine Schlange bildet, helfen wir mit und nehmen einem Teil der Kunden das Leergut noch mit der "klassichen" Methode ab.

Gerade eben war es mal wieder so weit. Nachdem ich einen Kunden bedient hatte, wendete ich mich der nächsten wartenden Kundin zu und streckte erwartungsvoll eine Hand aus. Statt mir ihren Rucksack zu geben, sagte sie nur:
"Oh, danke. Aber ich gebe lieber mein Leergut am Automaten ab."
Ich dachte mir nichts dabei, nur ein ganz kleines Bisschen an diesen Kunden und drehte mich schulterzuckend dem nächsten Kunden zu, als die Kundin noch etwas ergänzte:
"Wissen Sie... Mein Rucksack ist so dreckig von innen. Das möchte ich Ihnen nicht zumuten."
Danke. :-)