Die nächste kuriose "Bewerbung" aus Marokko lag im Postfach. Diese junge Frau sucht einen Ausbildungsplatz zur Kauffrau im Einzelhandel, also alles wie immer.
Spannend ist wieder der angebliche Werdegang: Das Abitur hat sie an der Akademie für Erziehung und Ausbildung in der Fachrichtung "Experimentelle Wissenschaften / Biowissenschaften" mit "ziemlich gut" (sic!) absolviert.
An der polydisziplinären Fakultät in Beni Mellal hat sie die Lizenz in Grundlagenstudien "Wirtschaftswissenschaft und Verwaltung" erworben und außerdem hat sie noch auf einer privaten Universität das Diplom in IT-Entwicklung als "spezialisierter Techniker" bekommen. Alles mit Bestnoten.
Was will die Frau im Einzelhandel? Müsste die nicht ein Stipendium von irgendeiner angesehenen Universität von Weltrang bekommen?
Was sich immer so ansammelt: Neben alten Einkaufswagen fallen bei uns auch immer wieder kaputte Regalteile an. Dann standen unten im (Kriech-)Keller noch viele Teile: Reste der Kabeltrassen, alte Rohre, noch ein paar alte Lampenkästen, irgendwelche Bleche, Gestelle, Stangen und was weiß ich nicht noch alles. Mit den Kabeltrassen-Stücken hatte ich zunächst gehadert, weil es eigentlich zu schade um das Material ist – aber nachdem sie nun neun Jahre im Keller lagen, sollte klar sein, dass wir sie hier definitiv nicht mehr brauchen. Die teilweise abgesägten Stücke über einen Kleinanzeigenmarkt zu verhökern sah ich jetzt auch nicht als besonders sinnvoll an und so war der Weg zum Schrottplatz für mich okay.
Insgesamt war es aber knapp eine halbe Tonne Altmetall, das wir hier zusammenbekommen hatten. Damit haben Ines und ich vorhin unseren Anhänger gefüllt und dann ging es zum Wertstoffhof meines Vertrauens:
Obwohl bei uns noch nie "gestempelt" wurde, nannten und nennen wir schon immer die Karten von unseren unterschiedlichen Zeiterfassungssystemen "Stempelkarte". Sowohl beim guten, alten Chipdrive, das mit Chipkarten gearbeitet hat, als auch bei dem System von Bodet, das ich trotz einiger frustrierender Zwischenspiele immer noch im Einsatz habe, und bei dem RFID-Karten verwendet werden.
Beim Durchsehen (Nicht "Hindurchsehen", dazu gleich mehr …) dieser Karten fiel mir auf, dass die Karte einer Kollegen an einer Ecke etwas zerbröselt ist. "Ist ja nur Plastik, was soll da passieren?", dachte ich noch, als ich gerade bemerkte, dass da irgendwas aus dem Material der Karte rausguckte.
Ich habe mal versucht, die Karte an der Stelle mit der kleinen, hellen Taschenlampe eines Smartphones zu durchleuchten. An der abgebrochenen Ecke der Karte guckt nämlich ein Stück von dem Chip mit raus, den man beim Durchleuchten der Karte relativ gut erkennen kann. Ein Wunder fast, dass die Karte noch funktioniert und nicht auch noch einer der dünnen Antenenn-Drähte mit abgerissen ist.
Nun steckt die Karte zumindest so in ihrer Schutzhülle, dass der herausguckende Chip halbwegs geschützt ist. So lange sie funktioniert, muss man sie ja nicht aussortieren – aber von allen Karten, die wir hier im Einsatz haben, würde ich diese als meinen Top-1-Kandidaten für einen Austausch vermuten.
Fundstück von uns selber auf einer Packung "Actimel": Ein Strichcode in der selben Form wie die kleinen Actimel-Fläschchen. Ein Wunder eigentlich, dass ich den hier bislang noch nie drin hatte:
Beim ersten Blick dachte ich, welcher aus dem Jenseits geschickte Mitarbeiter hat denn die Etiketten so seltsam gestaffelt an dem Aufsteller mit Bundaberg-Dosen befestigt. Im Geiste hatte ich die Augen bis ganz nach hinten gedreht; ist es denn auch zu viel verlangt, drei kleine Preisschilder einfach nur ordentlich nebeneinander aufzukleben???
Einer meiner Kollegen lief durchs Lager und brachte dabei ein nicht ganz leises "Ich kotz gleich!" hervor. Der Ausdruck kam so voller Emotionen rüber, die ich in der Form von meinem Mitarbeiter eigentlich gar nicht kenne, dass ich vom Schreibtisch aufsprang und loslief um zu sehen, ob er Hilfe benötigen würde.
Brauchte er nicht, aber ich kann das Gefühl verstehen. Bei der frisch gelieferten Ware war ein Karton Thunfischdosen dabei, von denen eine Dose beschädigt war. Nicht nur, dass der Inhalt ausgelaufen war, das Ding starrte vor Puppen von Fliegenlarven – und stank dabei natürlich bestialisch.
Früher hatten wir das öfter bei Katzenfutterdosen, aber das geht inzwischen. Solche delikaten Fundstücke sind zum Glück eine seltene Ausnahme. Brr …
Heute wäre eigentlich die Leerung unseres großen Containers für die Einweggebinde aus dem Leergutautomaten fällig gewesen. Der LKW hatte den Container schon aufgeladen und war bereits seit ein paar Augenblicken auf dem Weg zurück zum Betriebsgelände des Entsorgungsunternehmens, als ich mir die Hände gewaschen habe und dabei feststellte, dass mein Ehering weg war.
Schlagartige Panik wurde abgelöst von der Erkenntnis, dass mir der Ring bestimmt vom Finger geflutscht war, als ich dem Fahrer dabei geholfen habe, das Sicherungsnetz über dem Inhalt des Containers abzuwickeln und auseinanderzufalten. Ich bin zu 99 % sicher, dass mir der Ring dabei in den Container gefallen war.
Zwanzig Minuten später stand der volle Container hier wieder auf dem Hof. Und nun habe ich eine Beschäftigung für die nächsten Tage, dann ich werde den Behälter langsam von oben nach unten ausräumen, angefangen an der Stelle, von wo aus ich beim Anbringen des Netzes geholfen habe. Zwischendurch werde ich mich hier noch um die wichtigsten Dinge in der Firma kümmern, aber generell hat dieser Ring, dessen Symbolkraft den Materialwert noch deutlich übersteigt, für mich derzeit die höchste Priorität.
Nachtrag: Nachdem ich selber rund einen Kubikmeter Flasche für Flasche ausgeräumt hatte, musste ich einen Schluck trinken und hatte diesen Blogeintrag geschrieben. Nachdem ich die Arbeit fortgesetzt hatte, kam Ines mit einer zweiten Leiter nach ein paar Minuten dazu, guckte kurz in den Container und rief plötzlich: "Da ist er!"
Ich dachte erst, sie macht einen bösen Scherz mit mir, aber dafür war die Sache zu wichtig und somit ist der Ring nun tatsächlich wieder da. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, den Behälter vollständig auszuräumen, bin aber nicht unglücklich darüber, dass ich mir diese Arbeit nun ersparen konnte.
Da hatte die Verpackungsmaschine bei Katjes wohl einen Zuckerschock von den vielen Süßigkeiten. Oder vielleicht hat auch nur der Mitarbeiter, der die Rolle mit der Folie in die Maschine einlegen musste, noch im Geiste zu Hause auf dem Kopfkissen gelegen und im Traum Goldbären genascht. Wer weiß das schon so genau?
Ein Mann steckt sich Nick-Nacks und Erdnüsse in Dosen gleich kartonweise in seinen Rucksack. Unfassbar, was man sich immer und immer wieder gefallen lassen muss …
Im Osten der kosovarischen Hauptstadt Pristina hatte Sören diesen noch sehr neuen SPAR-Markt entdeckt. Er hat eine stattliche Größe und befindet sich unweit des KFOR Stützpunktes. Wahrscheinlich hat er deswegen auch ein sehr internationales Angebot, welches innerhalb des Ladens mit den jeweiligen Landesfahnen schön präsentiert wird.
Der Laden hat eine Tiefgarage, in die man auf der linken Seite des Grundstücks fahren kann. Bemerkenswert ist die große SPAR-Tanne, die dort die Trennwand zum Nachbargrundstück ziert, und die offenbar (ich hoffe es) aus echten Pflanzen gebildet wird.
Vielen Dank für die Zusendung der Bilder.
An dieser Stelle ist der Markt bei neueren Google-Earth-Bildern zu sehen.
Ein Kunde sprach mich im Laden an, er suchte Sprühsahne.
Da konnte ich unkompliziert helfen: Das gewünschte Produkt stand nämlich in Sichtweite hinter ihm und so machte ich mit einem Arm eine zeigende Geste, während ich ihm erklärte, dass wir dort eine große Auswahl hätten. Markenprodukt und Eigenmarke, fettarm, laktosefrei und sogar eine vegane Sprühsahne sei dabei.
Das Wort "vegan" hat den guten Mann wohl getriggert und tiradenartig klärte er mich geradezu hasserfüllt darüber auf, dass es "vegane Sahne" gar nicht geben kann, da Sahne grundsätzlich aus Milch besteht und nicht aus irgendwelchen Ersatzprodukten.
Es war aber auch sehr leichtsinnig von mir, diesen Ausdruck zu verwenden. "Vegane Sahne" gibt es genau wie "Erdbeermarmelade" schließlich gar nicht. Höre ich da gerade Protest, weil ihr euch jeden Morgen Erdbeermarmelade aufs Brötchen schmiert? Nun, lebensmittelrechtlich muss "Marmelade" aus Zitrusfrüchten bestehen. Bei Erdbeeren hat man "Erdbeerkonfitüre" oder qualitativ weniger anspruchsvoll "Erdbeerfruchtaufstrich" vor sich. Aber "Erdbeermarmelade" sagt trotzdem jeder, auch wir hier auf der Fläche.
Fundstück von Christian auf einer Packung Gefrierbeutel der Handelsmarke "Oho" von Globus: Ein Strichcode mit Himbeeren, an denen sogar noch ein paar Blätter, Stiele oder Stängel hängen.