Nachdem ich diesen Stempel vor knapp 17 Jahren (!!!) aus einer Frustlaune heraus bestellt hatte, war er zugegebenermaßen nie im Einsatz unter Realbedingungen.
Wer erinnert sich noch? Damals mussten Bewerber beim Arbeitsamt noch nachweisen, dass sie sich um Jobs beworben haben, aber nicht genommen wurden. Da gab es dann eine Art Laufzettel, auf dem die Firmen die Bewerbung quittieren mussten / sollten / konnten. Das ging aber irgendwann so weit, dass Leute, die gar keinen Job und lieber weiterhin Geld vom Amt bekommen wollten, ohne jegliche Bewerbungsunterlagen und auch ohne eine Bewerbungsabsicht zu den Firmen gingen. So bekam man teilweise als Arbeitgeber nur diesen Zettel vor die Nase gehalten mit den Worten: "Ich brauche nur einen Stempel."
Dem Steuerzahler in mir war damals der Kragen geplatzt und so hatte ich diesen Stempel in Auftrag gegeben, allerdings habe ich ihn nie verwendet. Danach kamen noch ein- oder zweimal Leute vorbei, die aber tatsächlich zumindest halbwegs sowas wie eine Bewerbung im Gepäck hatten, da wäre dieser Stempel unfair gewesen. Entweder kam dann zufällig einfach niemand mehr bei uns vorbei oder das Konzept mit diesen Stempel-Listen wurde grundsätzlich abgeschafft, jedenfalls war der Stempel schlagartig obsolet geworden.
Und nun habe ich hier einen funktionsfähigen, aber vollkommen nutzlosen Stempel. Ein Stehrumchen, einen Staubfänger, Platzwegnehmer, also quasi den Raumblockierer 3000. Irgendwie zu schade, ihn in den Müll zu werfen, aber andererseits für ab-so-lut gar nichts zu gebrauchen. Was mache ich damit? Als Shopblogger-Reliquie bei Ebay versteigern? Ist Käse, kein Mensch interessiert sich für diese Büro-Tätowiermaschine. Ich lasse das Teil hier in der Schublade liegen, kommt jetzt auf weitere 17 Jahre auch nicht mehr an.
Ach, wisst ihr was? Wer ihn haben will, soll einfach herkommen, einen nicht allzu knauserigen Obolus für die Elepfandspendenbox hinterlassen und sich für ein Beweisfoto der feierlichen Übergabe dieser handgeführten Mini-Druckerpresse hier fürs Blog nicht zu schade sein. Dann verschenke ich ihn.
Da gerade in der Seitenleiste unter "Vor einem Jahr" der Beitrag Voller Hof (Zum letzten Mal?) angezeigt wird: Ihr merkt möglicherweise, dass die Beiträge rund um das Thema der benachbarten Moschee weniger geworden sind.
Wir haben einfach keine unangenehmen Begegnungen mehr. Die neuen Eigentümer des Gebäudes bemühen sich redlich darum, dass es hier reibungslos läuft. Die Veranstaltung am 3. Oktober war jetzt eine Ausnahme, die vor allem deshalb für mich blöd war, da ich hier auch ansonsten keinen Parkplatz gefunden hatte. Falls sie ansonsten mal an einem Sonntag mehr Platz brauchten, hatten wir auch einfach das Tor nicht abgeschlossen, so dass der ganze Hof genutzt werden konnte. Ist nicht die Regel, erfreulicherweise schon gar keine Anspruchshaltung, und man kann in gegenseitiger Absprache ja immer mal Ausnahmen machen.
Preisschienen / Scannerleisten sind nicht Teil der Geschäftsausstattung sondern regelrecht ein Verbrauchsmaterial. Alle Nase lang gehen die Teile kaputt und werden von uns ausgetauscht, sobald wir einen Schaden bemerken. So eine Kunststoffschiene kostet etwas über einen Euro und davon haben wir immer mehrere Kartons hier auf Vorrat herumstehen. Es ist also kein Akt, mal eben eine neue zu nehmen und mit wenigen Handgriffen das demolierte Teil gegen eine neue Schiene auszutauschen.
Man kann natürlich auch die durchgebrochene und daher herunterhängende Preisschiene mit einem Stückchen Band fixieren. Der Arbeitsaufwand dafür mag geringfügig geringer als beim kompletten Austausch der Schiene sein, aber dafür sieht es auch ein bisschen bescheuerter aus …
Die Lindt-Adventskalender mit dem (mindestens) 5-Euro-Edeka-Gutschein hat sich im Allgemeinen und auch bei uns inzwischen zu einem Renner entwickelt. Nachdem wir immer eher vorsichtig waren, hatten wir im vergangenen Jahr bereits zwei Displays mit den Kalendern hier im Laden untergebracht.
Daran hat sich dieses Jahr schlichtweg aus Platzgründen nichts geändert, jedoch haben wir sehr viel mehr von den Kalendern bestellt, die nun in Kartons im Lager darauf warten, in die Pappaufsteller nachgefüllt zu werden. Ob wir uns mit der etwa dreifachen Menge verrannt haben? Werden wir sehen. Allerdings laufen sie jetzt schon gut und bis zum 1. Dezember sind es ja nun auch noch ein paar Wochen hin. Wird schon klappen.
Ein junger Mann arbeitete seit ein paar Monaten bei uns als Aushilfe und half an zwei Tagen in der Woche dabei, die gelieferte Ware zu verräumen. Eines Freitags kam er nicht zu uns, meldete sich auch nicht ab. Ein anderer Kollege berichtete später, dass er ihn in der Straßenbahn getroffen hätte und sich der vermisste Kollege wohl gerade auf dem Weg zu einem Rewe-Markt zum Probearbeiten befunden hätte. Aha.
Die nächsten Arbeitstage erschien er nicht zum Dienst, aber da er hier um die Ecke wohnt, sind wir nach wie vor seine bevorzugte Einkaufsstätte. Hier an der Kasse stehend erwischte ich ihn zufällig und sprach ich ihn an und frage, ob er er mir irgendwas zu erzählen oder zu erklären hat.
"Ich hab den Job gewechselt", sagte er mit einem grinsen und ohne jede weitere Regung. "Sagt man da seinem alten Arbeitgeber nicht mal Bescheid oder reicht im Idealfall eine Kündigung ein?", fragte ich ihn. "Jaaa, mach ich noch", bekam ich lax als Antwort zurück und wurde im nächsten Augenblick von meinem Ex- oder Nicht-Ex-Mitarbeiter nicht mehr weiter beachtet.
Dass an einem Job, auch wenn es nur eine geringfügige Beschäftigung ist, doch ein paar beiderseitige Verpflichtungen hängen, hat sich wohl noch nicht bei allen Leuten herumgesprochen. "Job gewechselt" … Meine Güte, das ist doch keine Unterhose oder Bettwäsche, die man mal eben wechselt.
Ende Juli war mir aufgefallen, dass das Taschendieb-Schild etwas ramponiert war. Da hatte ich noch keinen Handlungsbedarf gesehen, inzwischen hatte sich der nur mit vier Klebestreifen befestigte Ausdruck in einen Haufen Fetzen verwandelt. Unten war der Zettel an beiden Ecken abgerissen und wie die Beschädigungen im oberen Bereich da rangekommen waren, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Nun ist es erst einmal wieder neu. Und wenn das sich nun auch wieder demoliert wird, werden ich das Laminiergerät auspacken und für etwas mehr Stabilität sorgen.
Da kommt man an einem Wochenende zur Firma, arbeitet nichts Böses ahnend im Büro und dann läuft plötzlich wie von Geisterhand bewegt die "Payback"-Pappsäule hier durch den Laden.
Manche Menschen behaupten ja, dass da meine Tochter in dem Ding gesteckt haben soll, aber beweisen kann das wohl niemand.
Diesen Strichcode mit dem Gemüsekorb im Hintergrund hat Honza auf einer Packung einer Speisezutat der Marke "Podravka " aus Kroatien entdeckt. Das Produkt besteht zu etwas mehr als der Hälfte aus Salz, der Rest besteht aus getrocknetem Gemüse und Kräutern, eine Art "XXL-Gewürzsalz", wenn man so will …
In diesem Bild von unserem Regal mit dem "alkoholfreien Alkohol" hatte vielleicht der eine oder andere von euch schon oben links den Captain Morgan in der alkoholfreien Version entdeckt.
Am Anfang ist einem natürlich schon schnell klar, dass man nicht den hundertprozentig originalen Rum-Geschmack hat, aber das ist möglicherweise auch einfach immer nur vom jeweiligen Verwendungszweck abhängig. Pur brauchen wir nicht einmal über eine Ähnlichkeit nachzudenken, da der Alkohol fehlt. Da ist also schon die Sensorik grundsätzlich eine andere. Als Mixzutat neben anderen Zutaten in Cocktails habe ich ihn noch nicht probiert.
Für mich gibt es ihn nämlich (momentan zumindest) immer nur in Cola als Cuba Libre und das ist eine durchaus akzeptable Mischung. Ein bisschen wie alkoholfreies Bier. Nicht ganz original, aber unter Berücksichtigung des Vorteils, keinen Alkohol zu sich zu nehmen, absolut okay. Oder wie ich es neuerdings immer nenne: Cola mit Schuss. Aus einer Schreckschusswaffe.
Der Blick auf das kleine Vorschaubild der Videoanlage war irritierend: "Was ist denn da mit dem Fußboden in der Gemüseabteilung passiert?!"
Es sah aus, als wenn man statt der Fliesen auf größere, gleichmäßig grau gefärbte Platten gucken würde. Bei genauerer Betrachtung waren es dann doch bloß mehrere Isotainer / Kühl-Rollcontainer, die dort aufgereiht hintereinander im Gang standen.
Jaaaa, es ist immer alles eine Frage der Perspektive.
Nach nur einem dreiviertel Jahr war eines unserer Kühlregal-Module schon wieder komplett vereist. Ein Techniker war den ganzen Tag da, hat das Ding auseinandergebaut, abgetaut und bei der Gelegenheit gereinigt. Es sammelt sich halt auch immer viel Staub darin, immerhin zirkuliert ununterbrochen Luft durch das Gerät.
Warum dieses Kühlregal-Modul inzwischen zum zweiten Mal vereist ist, die anderen jedoch hervorragend laufen, konnte der Techniker auch nicht sagen. "Ich tausche einfach die gesamte Steuerung aus, vielleicht hat die alte irgendwo eine Macke", erklärte er mir und so geschah es. Im Idealfall haben wir also jetzt mit diesem Gerät zukünftig keine Probleme mehr.
Da immer noch etwas Eis an Stellen hängt, die nicht von Hand zu erreichen waren, muss das Element momentan noch und bis morgen früh abtauen, die Warenverfügbarkeit im Käsesortiment ist heute also etwas eingeschränkt, da der Inhalt des 2,5 Meter langen Stücks vollständig in Kisten verpackt im Kühlraum steht. Aber morgen früh wird alles wieder voll.
Eine ältere Kundin sprach mich eben mitten im Laden an: "Entschuldigen Sie, dass ich sie bei Ihrer Arbeit störe, aber ich brauche da mal Hilfe, ich komme da an ein Produkt ganz oben im Regal nicht an."
Ich lächelte Sie an und sagte, während ich sie begleitete: "Alles gut, Sie sind meine Arbeit. Ich bin schließlich hier, um zu helfen."
Im Nachhinein hatte ich die Sorge, dass sie es so aufgefasst haben könnte, dass Sie mir Arbeit (im Sinne von Mühe) macht und unbequem ist. Aber da denke ich hoffentlich zu pessimistisch.
Warum Kunden immer und immer und immer wieder die Packungen von Müllbeuteln, Gefrierbeuteln, Backpapier, Frischhalte- und Aluminiumfolie aufreißen, werde ich vermutlich nie begreifen. Was erwarten die Menschen in den Packungen anderes zu finden außer Müllbeutel, Gefrierbeutel, Backpapier, Frischhalte- und Aluminiumfolie? Also ernsthaft?
Es könnte natürlich wider aller Erwartungen ein seltenes Pokémon in der Packung sein, der legendäre heilige Gral oder vielleicht sogar mit richtig viel Glück ein leckeres Stück kalte Pizza vom Vortag. Die Enttäuschung, wenn dann bloß profane Müllbeutel, Gefrierbeutel, Backpapier, Frischhalte- oder Aluminiumfolie zu finden sind, kann ich natürlich verstehen.