Eine junge Frau, die ich dem Drogenmilieu zuordnen würde (und die viel zu jung für ein solches Lebens zu sein schien), zappelte wie ein Eichhörnchen nach zwei Litern Espresso durch den Laden. Zwischendurch stopfte sie sich Schokoladenkekse und mehrere Packungen Schokolade in den Ausschnitt – letztere lösten schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus.
Ein uns unbekannter Mann betrat den Laden, nahm sich einen leeren Einkaufskorb und schlich eine Weile durch die Gänge. Nachdem er mehrere kleine Pakete Espresso-Kaffeepulver in den Korb gelegt hatte, entdeckte er schließlich eine regionale Butter für knapp vier Euro das Paket.
Davon stellte erst einen angebrochenen Karton innerhalb des Kühlregals beiseite. Daraufhin packte er zuerst die Kaffeepakete in seinen Rucksack und anschließend die Butterpäckchen aus dem zur Seite gestellten Karton.
Zur Krönung seiner Tat nahm er sich noch den vollen Karton vom Regalplatz und kippte den Inhalt noch samt und sonders in seinen Rucksack – insgesamt entwendete er auf diese Weise 33 Pakete Butter, 8,25 kg, im Verkaufswert von rund 120 Euro. Plus den Kaffee dazu macht einen verursachten Schaden in Höhe von rund 160 Euro.
Wie masochistisch muss man veranlagt sein, um überhaupt noch in dieser Stadt einen Laden wie den meinen zu betreiben?
Ein junger Mann betrat den Laden und stahl eine Flasche Wodka, von der er erfolgreich die angebrachte Flaschensicherung entfernen konnte. Man braucht schon sehr viel Kraft, um die Konstruktion mit der Metalleinlage zu zerstören und ich gehe davon aus, dass der Dieb in diesem Fall einfach nur Glück hatte, dass er die Sicherung nach kurzer Fummelei entfernen konnte.
Am Folgetag kam er wieder und versuchte erneut sein Glück. Mehrere Minuten lang probierte er die unterschiedlichsten Flaschen durch und versuchte, von ihnen die Sicherungen zu entfernen, jedoch erfolglos.
Durch mehrminütige Fummelei wurde ein Kollege auf ihn Aufmerksam, so dass wir ihn am Ausgang stoppten und seine Personalien für den Wodka-Diebstahl aufnahmen.
Tagesgeschäft, Shithole, Beschaffungskriminalität, alles zu spät.
Quickshop besucht, Ware versetzt, Drogen gekauft, verflucht.
Leeren Karton gefunden, wir kommen über die Runden, aber nicht überwunden.
Ist es dereinst vorbei, es wird hier nicht mehr besser, ich mich sehr freu.
Ein Mann betrat den Laden, nahm sich einen grauen Einkaufskorb und ging zunächst durch die Gänge bis zu den Tiefkühltruhen. Dort entnahm er eine Packung gefrorene Hähnchenfilets unserer Eigenmarke.
Anschließend ging er direkt zur Leergutannahme, versenkte dort erst einmal die Flaschen und Dosen im Automaten – und danach die Packung aus der Tiefkühltruhe in seiner Tasche.
Dumm nur (für ihn), dass er dabei beobachtet wurde …
Drei Jahre lang habe ich zumindest versucht, jeden Tag einen Screenshot dieser Kamera bei uns im Laden zu speichern. Es sind nur etwa halb so viele Bilder, wie es hätten sein können, aber dass nicht immer alles so klappt, wie man es gerne hätte, ist ja bekannt.
Aus organisatorischen Gründen müssen bei uns nach den großen Lieferungen die Rollcontainer und Paletten im Markt auf der Fläche stehen. Da ich aus persönlichen Gründen meistens im Laufe des Vormittags die Bilder gespeichert hatte, sind verhältnismäßig häufig Palette, Rollcontainer (und Pappballen zur Abholen) auf der Fläche zu sehen. So schlimm sieht es nicht während des ganzen Tages aus.