Gerade ganz aktuell im Presseportal:
POL-HB: Nr.: 150 - Fahndungsaufruf der Polizei
(Dank an Paulina für den Hinweis)
In unserem neu gestalteten Haushaltswarenregal habe ich auch einige Scheren und ähnliche Artikel entdeckt. Zum Stückpreis zwischen acht und zwölf Euro. Der Aufdruck "Klau mich!" war in allen Sprachen inkl. Esperanto zu lesen.
Wir haben erstmal alle Scheren bis auf jeweils eine in Sicherheit ins Lager gebracht und die verbliebenen Exemplare manipulationssicher mit Warensicherungsetiketten versehen.
Sieht zwar nicht toll aus, ist aber besser.
Sagte ich erst noch, dass es momentan so ausgesprochen ruhig hier im Laden (und dadurch auch zwangsläufig im Blog) ist? Ich und meine große Klappe…
Gerade waren drei junge Polen hier im Laden. Sie benutzen das im Regal mit den Körperpflegeprodukte bereitstehende Deo, um sich ausgiebig von oben bis unten einzusprühen. Als ich sie darauf hinweisen wollte, dass das Spiel bei uns so funktioniert, dass man etwas, das man benutzt hat auch bezahlen muss, stellte sich heraus, dass sie kaum ein Wort Deutsch verstanden oder zumindest sehr überzeugend so taten, als wenn sie kaum ein Wort verstehen würden.
Die Diskussion und das Theater an der Kasse war anstrengend und hätte nicht sein müssen. Aber ich sehe es auch nicht ein, so ein Verhalten zu dulden.
Aber solche Leute sprühen sich komischerweise immer nur mit diesem olfaktorischen Attentat namens Axe ein.
Oh,
in dieser Sache hat sich zum ersten Mal seit April letzten Jahres etwas getan: Mein Anwalt hat endlich die Akte bekommen und ich darf schonmal 200 Euro Kostenvorschuss überweisen.
Ob ich das Geld jemals wiederbekomme oder ob von dem Täter überhaupt eine Zahlung (z.B. auch Schmerzensgeld) erfolgen wird, ist noch gänzlich unbekannt. Jemand, der ein paar Socken klaut und schließlich derart verteidigt, hat wahrscheinlich nicht mehr viel zu verlieren.
Eine Packung Blumenzwiebeln zum Verkaufspreis von rund zwei Euro. Ohne Inhalt entdeckten wir sie einem Regal mitten im Laden, wo sie irgendjemand bis auf eine Zwiebel ausgeplündert und schließlich hinter andere Ware geworfen hat.
Blumenwziebeln als Beute. Was für eine Leistung.
Keine Ahnung, woher ich diese Gabe habe. Ich sehe jemanden, der den Laden betritt. Die Finger fangen an zu kribbeln, Adrenalin wird ausgestoßen und ich weiß, dass die- oder (meistens) derjenige mich beklauen oder sonstwie Ärger machen wird.
Eben kam ein Typ in den Laden, bei dem ich augenblicklich den Drang hatte, ins Büro zu laufen und ihm über die Videoanlage zuzugucken. Er war im Grunde schneller als ich: Gerade noch konnte ich sehen, wie irgendein Produkt aus dem Kühlregal in seiner Jacke verschwand. Eine Packung Geramont-Käse, wie sich später herausstellte. Angeblich bei Penny gekauft, genau wie die Zwiebelmettwurst unserer Eigenmarke, die er ebenfalls in die Tasche gestopft hatte. Genau, Penny.
Eine Anzeige wird er bekommen, seine Daten habe ich ja noch
von seinem Pistazien-Diebstahl hier bei mir.
Ein kaputter Typ, der hier wegen eines Ladendiebstahls Hausverbot hat, irrte durch den Laden. Als ich ihn ansprach, wollte er wissen, wie lange das Hausverbot denn gelten würde.
"
Bis einer von uns beiden zuerst abnippelt", erklärte ich trocken. Das schien er diesmal sogar verstanden zu haben.
Na, ist doch so.
Einen Ladendieb, der sich von meinem Mitarbeiter Gregor direkt diesen Spruch anhören durfte: "
Herzlichen Glückwunsch, sie habe gerade einen Backstage-Pass für dieses Geschäft gewonnen."
Der "Kunde" fand's nicht so witzig. Ich schon.
Ein paar "coole Checker" wollten beweisen, wie richtig cool sie sind und haben sich etwas in die Tasche gesteckt, ohne die Absicht, es zu bezahlen.
Hinter der Kasse packten sie es auch wieder aus, das Fläschchen aus dem Regal mit den Körperpflegeprodukten.
Einmal "Dusch Das" in der Sorte "Vanille".
Eisenhart, diese Kerle.
Raubüberfall… Das bedeutet nicht nur Ärger unmittelbar nach dem Vorfall, z.B. die Schließung des Ladens für die Spurensuche, sondern auch später muss man sich damit noch beschäftigen: Video- und Bildmaterial sichern und der Polizei zukommen lassen, Termine, Telefonate, Krankmeldungen der betroffenen Mitarbeiter, Unfallanzeigen für die Berufsgenossenschaft ausfüllen usw.
Alleine schon für diese durch den Überfall verursachten Mehrarbeiten gehört der Täter bestraft.
Gerade mal 20 Sekunden war der Täter gestern Abend hier im Laden. Reingehen, Waffe ziehen, Geld fordern und dabei schließlich selber ungeduldigt in die Kasse greifen, Flucht.
Wer ihn erkennt und/oder ihm zufällig begegnet, darf ihm gerne einen schönen Gruß von mir und meinen Mitarbeitern ausrichten. Gerne auch unter Zuhilfenahme eines beliebigen Meinungsverstärkers.
Vier "Kulturbereicherer" im Heranwachsendenalter standen an der Kasse. Drei von ihnen bezahlten jeweils eine kleine Flasche Cola, der vierte drängte sich kaum bemerkbar mit einer Flasche in der Hand hinter ihnen vorbei. Als ich die Gruppe darauf ansprach, bezahlten sie zwar die Flasche, verließen den Laden aber nur unter lautstarken Pöbeleien und Beleidigungen gegen mich und meine Mitarbeiter.
Ein Großteil der Bevölkerung scheint diese kulturelle Entwicklung ja zu befürworten. Ich tue es nicht.
Die Passanten denken: "Oh, ein Flötenspieler. Wie romantisch."
Björn denkt: "Wenn der ekelige Penner nochmal hier reinkommt, schiebe ich ihm dafür, dass er sich seinen Rucksack mit meinen Sachen vollgestopft hat, die Flöte so tief in den Hals, dass er beim Sprechen La Paloma flötet."
…der junge Mann, der zwar schlau genug war, mich ganz geschickt zu beklauen – aber dann dummerweise seinen kleinen Alibi-Einkauf mit ec-Karte bezahlt hat.
So ist es hier vor einer guten Stunde passiert.
Zitat eines Ladendiebes:
"Ich habe das nicht geklaut. Das habe ich vorhin bei Rewe gekauft. Aber wenn Sie unbedingt wollen, lasse ich die Sachen hier."
Bei so einer Aussage weiß man eigentlich schon nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll…