Gerade waren zwei Herren einer Großhandlung für Verpackungsmaterialien, Werbeartikel, Schreibwaren und irgendwie Zeugs aller Art (z.B. auch Feuerwerk) hier und wollten mir ihre Produkte verkaufen.
Ah, Sie haben gar keine Fleischerei, da können Sie natürlich auch gar kein Papier dafür gebrauchen. Wie wäre es mit Geschenkkartons aus Wellpappe und Tüten für die Weinabteilung? Auch nicht, nein? Sie haben doch eine Salattheke? Ich habe da einen Lieferanten aus Bremen, der Ihnen ganz viele Artikel abgepackt liefern kann. Wie, auch nicht? Und Feuerwerk? Wir handeln auch mit Feuerwerk? Ach, haben Sie auch schon.
Ja, habe ich alles. Als ich ihm das erzählte, nannte er mich einen "Exoten" unter allen SPAR- und "E"-Händlern, die er bislang besucht hatte, da ich (angeblich) der einzige bin, der gar nichts von ihm gebrauchen konnte oder wollte. That's life...
Aber seit Wochen nicht in einem der drei Supermärkte, die der Brauerei hier in Bremen am nächsten sind. Zum Glück haben die Medien inzwischen so oft darüber berichtet, dass die Kunden nicht mehr glauben, dass wir zu blöde für die Bestellung sind.
Die Küstenaktion der Jever Brauerei war sicherlich eine tolle Sache. So toll, dass ich darüber sogar hier im Blog berichten wollte.
Nun habe ich gerade den kleinen Flyer dazu wiedergefunden und mußte feststellen, dass ich doch zeitlich etwas über das Ziel hinausgeschossen bin. Aktionsende war der 31. Dezember des letzten Jahres...
Ein Vertreter wollte mir Ware verkaufen. Am liebsten natürlich gleich als komplette Palette. Der Preis war schon korrekt, aber es fehlte noch etwas an Argumenten dafür, einen Platz dafür freizuräumen und mir das Türmchen hier in den Laden zu stellen.
Ein paar Tankgutscheine als Bestechungsgeld Sofortrabatt dürften heutzutage allerdings jeden überreden.
Ich glaube, die Liste liesse sich noch beliebig erweitern. Nach Jahren der Selbständigkeit habe ich allerdings mittlerweile eine gewisse Resistenz gegen die Renitenz mancher Vertreter und Hausierer entwickelt. Je besser ein Artikel angepriesen wird, desto kräftiger muss erfahrungsgemäß irgendwann der Staubwedel sein, um den Ladenhüter wieder auszugraben.
Einer unserer Lieferanten, von dem wir Frischware bekommen, liefert Tiefgefrorenes in speziellen Thermoboxen mit. Auszug aus der aktuellen Wocheninfo:
Einer unserer Artikel hat sich zur absoluten Mangelware entwickelt: Die Thermobox. Sollten Sie noch eines dieser seltenen Exemplare ungenutzt als Staubfänger im Lager haben, bitten wir Sie, das Pfand bald einzulösen. Bei 30€ pro Box lohnt sich die Rückgabe!
Lustig formuliert. Und so herrlich trocken.
Und ich glaube, ich sollte mich auch angesprochen fühlen.
Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Echte, authentische Markenprodukte. Diejenigen, die man auch im aussterbenden Bio-Fachhandel findet. Aussterbend deshalb, weil kleine Bio-Läden im Tante-Emma-Format und mit Birkenstock-Latschen-Flair einfach nicht mehr zeitgemäß sind.
Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Zu für meine Verhältnisse normal kalkulierten Preisen. Diese Kalkulation liegt teilweise deutlich unter den Preisen, die man als Kunde bei den vielen Winzläden bezahlen muß.
Wir verkaufen hier im Markt Bio-Produkte. Und zwar durchaus mit dem Wissen, dass wir keinem Bioladen in unmittelbarer Nähe des Ladens schaden. Hier in der Neustadt gibt es noch einen Mitgliederladen und einen rund 1km entfernten Bio-Supermarkt, der aber erst seit knapp zwei Jahren besteht und genau wußte, dass wir hier sind und was wir anbieten.
Eben war eine Frau hier im Markt, die einen Hersteller für ökologische Fertiggerichte und Fleisch-/Wurstprodukte vertritt. Sie fand es gar nicht witzig, dass die Artikel hier so günstig angeboten werden, da ich damit dem Fachhandel die Kunden vergraulen würde.
Interessant ist übrigens, wer sich beschwert hat: Ein Betreiber eines Bioladens aus einem völlig anderen Stadtteil. Einem Stadtteil, der so weit weg ist, dass ich dorthin für meinen Einkauf nichtmal mit dem Fahrrad hinfahren würde. Es geht folglich nicht um die Angst vor Konkurrenz, sondern schlicht und einfach um's Prinzip.
Mein Lachanfall war echt, sie fand das "gar nicht zum Lachen" und ich konterte nur, dass das auch nicht lustig, sondern schlicht und einfach nur lächerlich sei.
Es bestätigt sich mir jedenfalls mal wieder, dass es vielen Leuten aus der Bio-Branche nicht um den ökologischen Gedanken, sondern primär um die monetäre Seite geht.
Natürlich wollen alle Geschäftsinhaber Geld verdienen, aber dann sollte man auch mit der Zeit gehen und sich nicht hinter seinen Holzregalen und Fruchtschnitten verstecken und sich vor der Konkurrenz zitternd den Deckmantel des "menschlichen Naturkrauters" überziehen. Letztenendes bin ich nämlich auch "nur" ein kleiner selbständiger Einzelhändler und kein großer Konzern mit hunderten oder tausenden Filialen und darf mir diese Aussage einfach mal erlauben.
Die Urlaubsvertretung des Fahrers unseres Brotlieferanten hat uns günstige Aufbackbrötchen unserer Eigenmarke mit reingebracht. Dachte er zumindest und war ganz stolz darauf.
Schade nur, dass "Tip" die Eigenmarke von Metro/Real/Extra ist und mit uns herzlich wenig zu tun hat...
Warum sollte ich um Viertel nach Sieben Zeit für einen kleinen Blogeintrag finden? Ganz einfach: Ich habe noch keine Zeitungen bekommen. Die Remittenden von gestern liegen noch in der Kiste und die Kunden löchern mich nach Bild und Weser Kurier...
Apropos: In Achim haben wir gestern auch noch ein letztes Mal Zeitungen geliefert bekommen - obwohl der Laden schon geschlossen ist. Mein Fax mit der Kündigung kam leider etwas zu spät an. Ich hatte es zwar schon am Wochenende abgeschickt, aber verhindern konnte ich damit die Anlieferung in der Nacht zu Montag auch nicht mehr. Aber das ist jetzt auch vorbei.
So, und ich gehe jetzt nochmal nach den Zeitungen sehen.
Der Mitarbeiter einer Firma, die Lampen und Leuchtmittel verkauft, hat mir einen besonderen Typ Leuchtstoffröhre angeboten. Für 15 Euro pro Stück. Netto, versteht sich. Meine entgleisten Gesichtszüge hat er wohl bemerkt: "Die haben eine garantierte Brenndauer von rund 12000 Stunden, das entspricht bei normalen Öffnungszeiten etwa drei Jahren!"
Ja, und? Die Philips-Lampen, die ich immer im Baumarkt kaufe, halten auch mindestens ein Jahr und kosten mich im 25er-Karton aber gerade mal nur 1,50 netto.
Info von unserem Zeitschriftengroßhändler:
Wenn sich der Ausgang von Spielen durch z.B. Elfmeter oder Verlängerungen verzögert, ist damit zu rechnen, dass Tageszeitungs-Redaktionen erst verspätet schließen. Deshalb kann es aufgrund topaktueller Berichterstattungen im Rahmen der Fußball-WM zu Verspätungen bei der Anlieferung der Zeitungen kommen.
Von Zotter gab es mit der Post zwei Muster. Die beiden Schokoladentafeln lagen in einer ansprechenden Geschenkverpackung, die ich in der Form noch nicht kannte.
Ich werde mich bei Zotter mal erkundingen, ob man diese Hüllen evtl. leer bekommen kann. Als Geschenk machen zwei umhüllte Tafeln jedenfalls wesentlich mehr her als eine einzelne. Zum einen kann man sowas immer gebrauchen, zum anderen könnte ich mir vorstellen, sowas als "Geschenkeversand" über den Shop einzuführen.
So ein Mist: Ich habe völlig übersehen, dass sich durch den Feiertag auch unsere Bestellzeiten um einen Tag verschoben haben. So hätte ich nicht erst am Mittwoch, sondern schon am Dienstag bestellen müssen.
Die Konsequenz: Die komplette Ware wird erst morgen geliefert werden, was einen recht ruhigen heutigen Freitag zur Folge haben wird. Als Ausgleich dürfen wir dafür morgen die Ware verräumen - und samstags ist es hier auch ohne Hauptlieferung schon hektisch genug...