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Verkäufer(innen) gesucht in 1958

Wie ich zum Thema Gendern stehe, hatte ich an dieser Stelle schon einmal dargestellt. Die Diskussion spaltet ja die Nation und auch ich stehe eigentlich eher auf der Gegner-Seite – zumindest was diese krampfige, aufgezwungene Verwendung betrifft. Bei "Pat*in" oder "Köch*in" (Was ist ein Pat und was ein Köch?) bin ich raus und wer so in meiner Gegenwart spricht, braucht nicht zu erwarten, von mir als Gesprächspartner ernst genommen zu werden.

Was man natürlich machen kann und was ich selber schon vor Jahrzehnten in der geschriebenen Sprache gemacht habe, ist, beide Geschlechter ohne Sprachverschandelung zu erwähnen. "Patinnen und Paten", "Ärztinnen und Ärzte" oder eben, wenn machbar, auch in der gekürzten / zusammengefassten Version: Lehrer*in, Praktikant_in oder wie ich es früher schon gemacht habe: Schausteller/-in. Tut nicht weh und hinterlässt beim Lesen nicht gleich einen Knoten im Kopf.

Vor ein paar Tagen habe ich gestaunt, als mir eine Zeitung von 1958 in die Hände gefallen war. Es war die Ausgabe der Hamburger Morgenpost vom 11. Juni 1958, damals noch für 10 Pfennig zu erwerben:



In der Zeitung gibt es auch eine halbe Seite mit Stellenanzeigen. Wie es damals so üblich war, hat man "Kindermädchen" und "LKW-Fahrer", "Putzfrauen" und "Maurer" gesucht. Aber eine einzige Anzeige war mir aufgefallen. Da war jemand für die damalige Zeit vermutlich schon ziemlich fortschrittlich und hat direkt beide Geschlechter in einem Abwasch erledigt. Bei den "Verkäufer(innen)" würde ja heute so mancher einen Anfall bekommen und über die Sprachpolizei schimpfen. Ich find's gut, aber das Fruchthaus Mordhorst hat wohl nicht bis heute überdauert:


Unsere neue Gyn.-Abteilung

Das Telefon klingelte, ich meldete mich wie üblich knapp nur mit meinem Namen.

"Harste."

"Ja, hallo. Bin ich da schon in der gynäkologischen Abteilung oder können Sie mich ansonsten verbinden?"

"Ähh, nee. Sie sind hier im Edeka-Markt in der Gastfeldstraße gelandet."

(Die Anruferin wirkte etwas peinlich berührt, nahm es aber mit Humor.)

"Och, ist ja fast das Selbe."

"Ja, genau. Das mit der Gynäkologie machen wir hier noch so nebenbei."

Lachend verabschiedeten wir uns voneinander. :-)

Lustige Strichcodes – 698

Auch diesen Strichcode, diesmal nicht nur mit der Silhouette eines Burgers, haben wir beim heimischen Burgerbrutzeln auf einer Packung Hamburgerbrötchen unserer Herzstücke-Eigenmarke entdeckt. Diesmal waren es die "Brioche Burger Buns":


DECUS ET TUTAMEN

Obwohl dies eine Ein-Pfund-Münze ist, wiegt sie keine 500 Gramm. Aber auch das hätte unsere neue Elepfandspendenbox aus Stahlblech vermutlich ausgehalten, denn dort hinein hatte ein Kunde die Münze geworfen. Vielen Dank dafür, das gute Stück liegt nun mit in der alten Spardose hier im Tresor, in der ich seit über zwei Jahrzehnten sämtliche Münzen sammle, die nicht Euro oder D-Markt sind.

Bei genauerer Betrachtung der Münze war mir am Rand der Aufdruck "DECUS ET TUTAMEN" aufgefallen. Das kleine Latinum ist schon ein paar Jahre her und außer "et" sagte mir keines der Wörter etwas. Aber da hilft ja das Internet: "Decus et tutamen" ist ein lateinischer Ausdruck, der so viel wie "Zierde und Schutz" bedeutet. Er ist seit Jahrhunderten auf britischen Münzen zu finden und stammt ursprünglich aus dem Epos Aeneis aus der Feder des römischen Dichters Vergil.

Immer diese Feiertage …

Im Laufe des gestrigen Tages haben wieder mal mehrere Leute versucht, hier anzurufen. Bei Mobilfunknummern sind das meistens Privatpersonen. Die Fragen wären vermutlich gewesen: "Haben Sie heute (gar nicht) geöffnet?"

Nee, Feiertag. Das könnte man zwar mit einem Aushang an der Ladentür kommunizieren, aber außer an Heiligabend und Silvester, an denen wir nur begrenzt geöffnet haben, nämlich bis 14 Uhr, weise ich nicht auf Abweichungen von unseren regulären Öffnungszeiten hin. Das ist ein gesetzlicher Feiertag, da sind die Läden halt zu. :-P


Unzubereitetes Hähnchen

"Kaum scheint die Sonne, kommen einem solche Gestalten entgegen", beklagte sich eine Kollegin kurz nach Dienstbeginn, "eben auf dem Weg hierher kam mir eine entgegen mit einem ärmellosen Shirt und darunter käsebleiche, schwabbelige Arme".

Ich zuckte mit den Schultern. Soll doch jeder, wie er mag.

"Die sah aus wie ein unzubereitetes Hähnchen!"

Danke. Lange nicht mehr so gelacht. :-D

Die Burg Wächter

Ist das die Burg Wächter, so wie "Burg Hohenzollern"?
Oder heißen die Firmengründer Fritz Burg und Hannes Wächter?
Ist das der Burg-Wächter, der Wächter der Burg?

Schaut man sich den Wikipedia-Artikel zur Firma an, so kommt man darauf, dass die letzte Möglichkeit die wahrscheinlichste ist, was sich auch aus der eigenen Schreibweise mit Bindestrich ergibt. Ich musste schon so oft darüber nachdenken, wenn ich mit unserer Videoanlage beschäftigt war und hatte nie die Motivation, mich damit mal näher zu befassen. Ist nun auch nicht lebenswichtig, aber damit ist das nun auch mal fast geklärt. :-P